Wobei das auch zu erklären ist. Die Sorge vor gefälschten Wahlen rührt vermutlich daher, dass es einige Wahlhelfer gab, die in sozialen Medien angekündigt haben, sie würden beim Auszählen versehentlich hin und wieder Stimmen für rechte Parteien für eine andere Partei ihrer Muse werten. Wenn du als Wähler ansonsten nicht so überzeugt davon bist, wählen zu gehen, weil "es ja eh nix bringt", dann sind das natürlich Aussagen, die diese Meinung festigen.
Mit Verleumdungskampagne meint Frau Weidel vermutlich nicht, dass alles, was da in den letzten Wochen und Monaten gelaufen ist, erstunken und erlogen gewesen wäre. Sie wird es eher so gemeint haben, dass zufällig in den Wochen vor der Wahl ständig neue Dinge über AfD-Funktionäre ans Licht gebracht wurden, die eigentlich schon viel früher bekannt waren und nun rein zufällig vor einer wichtigen Wahl veröffentlich wurden. Dass man da ins Grübeln kommt, ob das wohl alles nur Zufälle waren oder Strategie, ist auch nachvollziehbar. Auch die Sache mit dem rassistischen Treffen Anfang des Jahres, die extrem aufgebauscht wurde und später rausgekommen ist, dass mindestens Teile der geleakten Informationen eher dem Genre Fantasy als Sachbuch entsprangen, ist zumindest fragwürdig. Als es gegen die AfD ging, waren alle mit dabei und als die Gruppe zurückgerudert ist, hat kaum jemand drüber berichtet.
Aber gut, das sind eben alles Methoden, die im Wahlkampf angewendet werden und mit denen sich Parteien abfinden müssen. Wenn Funktionäre Blödsinn gemacht haben, muss es aufgeklärt und transparent gemacht werden, wenn Medien Blödsinn erzählen, muss es ebenfalls aufgeklärt und transparent gemacht und eine Gegendarstellung getroffen werden.
Genauso ist Frau Weidel auch erst neulich selber auf eine falsche Pressemitteilung der Bundesinnenministerin reingefallen und hat darüber eine Rede gehalten und sie für Wahlkampfzwecke verwendet.