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Sie diskreditieren sofort alles und jeden, der nicht Ihrer Meinung ist und stellen diese Person dann schnellstmöglich als keifenden Rechtsextremen dar. Das ist doch keine demokratische und sachliche Herangehensweise.
Das habe ich bereits mehrfach dargelegt: Der Ausdruck im aktuellen Diskurs ist schon weit über das "Sagbare" hinaus entglitten. Es geht vielen auch gar nicht um ein persönliches Sicherheitsempfinden, weil sie ohnehin gar nicht mit den sooft kritisierten Milieus in Kontakt kommen, sondern um eine generelle Bestätigung ihrer eigenen Fremdenfeindlichkeit. "Der Ausländer kann ja nix dafür, aber er ist halt so und passt nicht in mein blumiges Deutschland". Ich habe viele Kollegen mit Migrationshintergrund. Die gehen hier brav arbeiten, gründen eine Familie, schicken die Kinder in KiTa und Schule - und sind wenig begeistert über die Diskussionen und die immer offener gezeigte Ablehnung.
Auch hier im Forum gibt es erschreckend viele Meinungen, die offen mit der AfD sympathisieren. Da wird behauptet "Der Asylant vertickt nur Drogen und veranstaltet gang rapes". Solche Aussagen unwidersprochen stehen zu lassen, oder sich zustimmend nickend zurückzulehnen, kann wohl nur mit einer erheblichen Störung des eigenen, ethischen Kompasses erklärt werden.
Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich an dieser Stelle wenig tolerant bin, aber die mittlerweile weit um sich greifende Koketterie mit wirklich rechtsradikalen Ideen und Gedanken widert mich tatsächlich an.
Die sehr spezifische Problematik urbaner Parallelgeselschaften ist allerdings auch selbstverschuldet: Wir haben ausreichend rechtliche Mittel, um Fehlverhalten zu sanktionieren, zu bestrafen, ja sogar um Menschen ggf. des Landes zu verweisen. Es ist aber unsere(!) Schuld, wenn wir von diesen Mitteln nicht Gebrauch machen, nicht die der freidrehenden Subkulturen. Genauso ist es unsere Schuld, wenn wir radikale Islamverbände nicht beobachten. Es ist auch unsere Schuld, wenn wir nicht hinschauen, wie "liebevoll" so manche Kirche sich um unsere Kinder kümmert.
Dass wir die bestehenden Rechtsmittel nutzen, in Problembezirken mehr Präsenz zeigen, und radikale Organisationen besser beobachten müssen, daran besteht doch überhaupt kein Zweifel.
Aber: Es wird großspurig von einer auszupackenden Peitsche gesprochen. Eine Peitsche, die wir jetzt jedem(!) Migranten eindrücklich vor Augen führen sollten. Was soll das aber sein, diese "Peitsche"? Final ist das doch genauso nebulös, wie mein Hinweis nach "mehr Perspektiven".
Ferner der Gedanke: Die deutsche Frau bekommt grob 1,3 Kinder - kann man also relativ leicht ausrechnen, wann wir ohne Migration nur noch 60 Mio sind, wann 40 Mio, und wann uns Liechtenstein im Handstreich unterwefen könnte. Wir benötigen Migration! Lustigerweise ist Deutschland für qualifizierte Kräfte ziemlich unattraktiv. Ob sich das mit einer Peitsche wohl ändert?
(Am Rande: Die AfD formt jetzt auf kommunaler Ebene die ersten Fraktionen und "Bündnisse" mit der "Heimat" - das sind diese sympathischen Verteidiger unseres Vaterlands, die einst als NPD mit ihren adretten Trachten das Straßenbild belebten. Aber auch das "wird man ja wohl noch wählen dürfen" - wird schön hier, echt

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