Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1189004 times)

facts1313

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1005 am: 31.10.2024 14:10 »
Vielleicht sollte "Karin" eine Tariferhöhung als Investition in die Daseinsvorsorge sehen, und nicht das Gieskännchen füllen um andere "ach so wichtige" Investitionen zu bedienen.   

Schmitti

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1006 am: 31.10.2024 14:57 »
Na ja- wenn Sie nicht Mitglied sind, können die Gewerkschaften Sie auch nicht vertreten.
Und immer noch gibt es Landesgesetze, die die Anwendung des Tarifvertrags auf alle Beschäftigten vorsehen, egal ob Gewerkschaft oder nicht.
Und je nachdem, wer wofür oder wogegen argumentiert, werden diese Nicht-Mitglieder von den Gewerkschaften auch mal ganz gerne mitgezählt.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1007 am: 31.10.2024 15:12 »
Na ja- wenn Sie nicht Mitglied sind, können die Gewerkschaften Sie auch nicht vertreten.
Und immer noch gibt es Landesgesetze, die die Anwendung des Tarifvertrags auf alle Beschäftigten vorsehen, egal ob Gewerkschaft oder nicht.
Und je nachdem, wer wofür oder wogegen argumentiert, werden diese Nicht-Mitglieder von den Gewerkschaften auch mal ganz gerne mitgezählt.

Die Gewerkschaft Verdi, behauptet (schriftlich) bei jeder Tarifverhandlung für alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zu verhandeln!!!!!

koala

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1008 am: 31.10.2024 22:08 »
Glaubt ihr nicht, dass das wirklich schwierige Verhandlungen werden ob der ganzen finanziellen Situation in Deutschland und der hinkenden Wirtschaft?
Und wie weit wäre es jetzt richtig und angemessen in Anbetracht dieser Situation bescheidener zu sein mit Erwartungen ?

Schokobon

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1009 am: 31.10.2024 22:25 »
Überhaupt nicht richtig. Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtiger denn je einen gut funktionierenden Staat zu haben. Das steigert den Marktwert fähigen Personals erheblich. Alles unter 10% für Fachkräfte ab 9b wäre ein Gesichtsverlust für Verdi und Armutszeugnis für die VKA

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1010 am: 01.11.2024 10:31 »
Glaubt ihr nicht, dass das wirklich schwierige Verhandlungen werden ob der ganzen finanziellen Situation in Deutschland und der hinkenden Wirtschaft?
Und wie weit wäre es jetzt richtig und angemessen in Anbetracht dieser Situation bescheidener zu sein mit Erwartungen ?

DIe Erwartungen waren immer schon bescheiden.  :D Und wurden bereits mit den Forderungen wieder mal unterboten.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1011 am: 01.11.2024 12:05 »
Wann waren denn jemals nicht schwierige Zeiten?

Entweder waren die Kassen klamm und damit kein Geld für die Beschäftigten da oder es standen in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen andere Ausgaben im Vordergrund. Von der Weltlage will man erst gar nicht reden (das macht zum Glück Verdi).

Von daher ist der AN im ÖD immer die ärmste Sau in der Arena.

Flying

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1012 am: 01.11.2024 12:38 »
Glaubt ihr nicht, dass das wirklich schwierige Verhandlungen werden ob der ganzen finanziellen Situation in Deutschland und der hinkenden Wirtschaft?
Und wie weit wäre es jetzt richtig und angemessen in Anbetracht dieser Situation bescheidener zu sein mit Erwartungen ?

Wie sollten denn die Zeiten jemals wieder besser werden, wenn jetzt auch noch der öD runtergewirtschaftet wird?
Gerade in diesen Zeit muss man mal anpacken und den öD attraktiv machen.

Nicht unbedingt für jeden Einzelnen, aber die Gesellschaft wäre ein klares + schon wichtig!

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1013 am: 01.11.2024 13:27 »
Vielleicht sollte "Karin" eine Tariferhöhung als Investition in die Daseinsvorsorge sehen, und nicht das Gieskännchen füllen um andere "ach so wichtige" Investitionen zu bedienen.

Ja definitiv! Ich frage mich zum Beispiel auch immer, wie sich Beschäftigte in der Ausländerbehörde fühlen müssen, wo Leute sitzen, die abgeschoben werden sollen, aber nicht können (nicht auffindbar beim Termin, falsche oder fehlende Dokumente etc.) und jeden Monat munter die Leistungen kassieren und dem Beschäftgten sagt man da "Ah sorry, für dich ist leider nichts mehr da"

Die Sozialtransfers nehmen mittlerweile so viel vom Etat ein, dass es echt armeslig ist, zu sagen, für die Beschäftigten ist kein Geld da

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1014 am: 01.11.2024 13:28 »
Glaubt ihr nicht, dass das wirklich schwierige Verhandlungen werden ob der ganzen finanziellen Situation in Deutschland und der hinkenden Wirtschaft?
Und wie weit wäre es jetzt richtig und angemessen in Anbetracht dieser Situation bescheidener zu sein mit Erwartungen ?

Nein, weil es in rosigen Zeiten, als die Wirtschaft florierte, auch keine Super-Top-Abschlüsse gab. Das hätte dann ja so sein müssen. Dann heißt es, dass das Geld für Investitionen benötigt wird (es ist eigentlich egal, Hauptsache es wird nicht für Personal ausgegeben).

Wenn es künftig kein fähiges Personal mehr gibt, weil der öffentliche Dienst finanziell noch unattraktiver wird, ist damit noch weniger geholfen.

Der öffentliche Dienst soll immer verzichten, auch wenn die Wirtschaft boomt, weil dann könnte man das Geld auch anders brauchen.

Die IG Metall fordert nun in der Krise ja auch 7 % mehr Gehalt (bei ohnehin schon viel besseren Gehältern und Bedingungen). Meinst du nicht eher, dass die - wenn dann - eher mehr Demut haben müssten?

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1015 am: 01.11.2024 14:30 »
Vielleicht sollte "Karin" eine Tariferhöhung als Investition in die Daseinsvorsorge sehen, und nicht das Gieskännchen füllen um andere "ach so wichtige" Investitionen zu bedienen.

Ja definitiv! Ich frage mich zum Beispiel auch immer, wie sich Beschäftigte in der Ausländerbehörde fühlen müssen, wo Leute sitzen, die abgeschoben werden sollen, aber nicht können (nicht auffindbar beim Termin, falsche oder fehlende Dokumente etc.) und jeden Monat munter die Leistungen kassieren und dem Beschäftgten sagt man da "Ah sorry, für dich ist leider nichts mehr da"

Die Sozialtransfers nehmen mittlerweile so viel vom Etat ein, dass es echt armeslig ist, zu sagen, für die Beschäftigten ist kein Geld da
Ich frage mich auf welcher Rechtsgrundlage diese Leute, die abgeschoben werden solle, sich aber der Abschiebung entziehen, weiterhin Geld bekommen. Und warum man denen das Geld überweist und nicht auf eine Barauszahlung wechselt, damit man sie dann auffinden kann.

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1016 am: 01.11.2024 15:32 »
Vielleicht sollte "Karin" eine Tariferhöhung als Investition in die Daseinsvorsorge sehen, und nicht das Gieskännchen füllen um andere "ach so wichtige" Investitionen zu bedienen.

Ja definitiv! Ich frage mich zum Beispiel auch immer, wie sich Beschäftigte in der Ausländerbehörde fühlen müssen, wo Leute sitzen, die abgeschoben werden sollen, aber nicht können (nicht auffindbar beim Termin, falsche oder fehlende Dokumente etc.) und jeden Monat munter die Leistungen kassieren und dem Beschäftgten sagt man da "Ah sorry, für dich ist leider nichts mehr da"

Die Sozialtransfers nehmen mittlerweile so viel vom Etat ein, dass es echt armeslig ist, zu sagen, für die Beschäftigten ist kein Geld da
Ich frage mich auf welcher Rechtsgrundlage diese Leute, die abgeschoben werden solle, sich aber der Abschiebung entziehen, weiterhin Geld bekommen. Und warum man denen das Geld überweist und nicht auf eine Barauszahlung wechselt, damit man sie dann auffinden kann.

Die Antwort darauf würde teile der Bevölkerung verunsichern

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1017 am: 01.11.2024 18:35 »
Vielleicht sollte "Karin" eine Tariferhöhung als Investition in die Daseinsvorsorge sehen, und nicht das Gieskännchen füllen um andere "ach so wichtige" Investitionen zu bedienen.

Ja definitiv! Ich frage mich zum Beispiel auch immer, wie sich Beschäftigte in der Ausländerbehörde fühlen müssen, wo Leute sitzen, die abgeschoben werden sollen, aber nicht können (nicht auffindbar beim Termin, falsche oder fehlende Dokumente etc.) und jeden Monat munter die Leistungen kassieren und dem Beschäftgten sagt man da "Ah sorry, für dich ist leider nichts mehr da"

Die Sozialtransfers nehmen mittlerweile so viel vom Etat ein, dass es echt armeslig ist, zu sagen, für die Beschäftigten ist kein Geld da
Ich frage mich auf welcher Rechtsgrundlage diese Leute, die abgeschoben werden solle, sich aber der Abschiebung entziehen, weiterhin Geld bekommen. Und warum man denen das Geld überweist und nicht auf eine Barauszahlung wechselt, damit man sie dann auffinden kann.

Habe gestern die Doku mit Peter Kloeppel gesehen; Familie wird seit 16 Jahren geduldet, weil keine Papiere vorhanden sind; die indische Botschaft hilft nicht bei Beschaffung von Papieren, also wird seit 16 Jahren munter Geld kassiert; arbeiten geht auch nichtmal, weil die Dokumente dafür fehlen.

Offenbar ist man entweder beim Abschiebetermin nicht da oder man verletzt sich alternativ noch bis zum Weg zum Flugzeug, damit man nicht wegmuss.

Für 18 abzuschiebene Personen 54 Bundespolizisten + Ärzte + Dolmetscher + Chartern einer Maschine (ca. 400.000 Euro alleine die Maschine).

Andere Länder sagen "Nur Dienstags 14.00 Uhr, sonst keine Aufnahme"...... es ist echt schade um diese ganzen Gelder.

Oder abgeschobene, die direkt drohen "In 6 Monaten bin ich wieder hier und kassiere Leistungen."
Und die gibt es dann auch wieder....

Die Gesetzgebung müsste hier in mehreren Bereichen mal überarbeitet werden....
Menschen, die sich integrieren und arbeiten, werden teilweise dagegen abgeschoben (weil sie ja Dokumente haben). Wer mehrere Straftaten begeht, darf aber bleiben und Leistungen kassieren.
Was das alles für Gelder kostet.....
Aber wenn der TVöD Mitarbeiter um etwas mehr Geld bittet wegen Inflation, Fachkräftemangel etc. sagt der Staat "ah, leider nichts da  :("

Tagelöhner

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1018 am: 01.11.2024 18:53 »
Wie war heute in der Presse zu lesen? In Berlin soll ein Hotel mit 3 Gebäuden nebeneinander für 1200 Zugereiste zum Bezug aktiviert werden. 10 jähriger Mietvertrag i.H.v. 143 Mio. EUR ist wohl schon unterschrieben.

Vor 12-14 Jahren hat man auf Sarrazin (einen klardenkenden Sozialdemokraten, Finanzsenator in Berlin von 2002-2009) noch mit dem Finger gezeigt, doch wie sich zunehmend herausstellt, hatte er wohl nicht ganz unrecht.
« Last Edit: 01.11.2024 18:59 von Tagelöhner »

JayBrak

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1019 am: 01.11.2024 19:38 »
Ich glaube nicht, dass Flüchtlinge oder Zuwanderer unser zentrales Problem sind. Wenn man sich die demographische Entwicklung unseres Landes anguckt, dann haben wir hier eigentlich eine Win-Win-Situation, wenn man sie anders angehen würde. Und fehlen in den kommenden Jahren jährlich 700.000-1.000.000 Arbeitskräfte.

Aber anstatt, dass sich mal ein Politiker/eine Partei hinstellt und deutlich macht, welche Verantwortung wir als eines der reichsten Länder der Welt haben und zeitgleich die Chancen betont, die mit den Zuwanderern verbunden sind - wenn wir uns endlich mal Gedanken darüber machen würden, wie wir Menschen integriert und zügig auf den Arbeitsmarkt bekommen, stellen sich alle Partei hin und springen auf die Parolen der AFD auf.

Vielleicht sollte man mal angucken, warum in den Niederlanden 70 Prozent der ukrainer in Arbeit sind und bei uns unter 30 Prozent?

Natürlich ärgere ich mich über einen Kaufkraft- und Wohlstandsverrlust. Aber hier wird so getan, als würde man am Hungertuch nagen, nur weil man auf eine Kaufkraft von vor gut 10 Jahren zurückgefallen ist.

Und schimpft dann noch über Flüchtige, die aus Kriegsgebieten kommen, ihre gesamte Existenz ist dahin, viele haben Verwandte verloren... Da frage ich mich schon, wie egoistisch kann ein Mensch eigentlich sein?

Ich will damit nicht sagen, dass ich mit der Situation zufrieden bin. Aber können wir einmal aufhören mit den einfachen Antworten "Die Flüchtlinge sind schuld" und akzeptieren, dass die Welt komplex ist, mit komplexen Herausforderungen und dementsprechend schwierigen Lösungen?