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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

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Cico1901:

--- Zitat von: monkey am 09.10.2024 19:09 ---Arbeitszeit-Souveränität: Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“, über das Beschäftigte selbst entscheiden können, ob Entgelterhöhungen oder Überstunden als Freizeit oder Auszahlung genutzt werden.

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Das ist auch für mich so ein schwammiger Punkt, dessen Inhalt man irgendwie noch schwer deuten kann.

Ob Entgelterhöhungen als Freizeit oder Auszahlung genutzt werden können, ließe sich ja theoretisch auf Tariferhöhungen, Entgeltgruppensteigerung oder Stufenaufstiege übertragen. Sprich 4% Tariferhöhung = 4% weniger Arbeitszeit, oder wie ist das zu verstehen? Das Gruppen- oder Stufensteigerungen ähnlich berücksichtigt werden könnten, dürfte wohl nur Theorie sein.

Überstunden als Freizeit oder Auszahlung dürfte man in der Praxis doch Vielerorts schon antreffen. In Gleitzeitregelungen werden ja quasi Überstunden als Freizeit ausgeglichen. Und auf Auszahlung wird aufgrund von Steuerprogression tendenziell eh eher verzichtet.

Ich weiß nicht, ob der Punkt der Tarifforderung daher der ganz große Wurf ist oder am Ende eh in der Schublade bleibt.

KlammeKassen:

--- Zitat von: Kryne am 09.10.2024 23:00 ---
--- Zitat von: Erpelente am 09.10.2024 22:50 ---
--- Zitat von: KlammeKassen am 09.10.2024 20:29 ---
--- Zitat von: Erpelente am 09.10.2024 19:21 ---
--- Zitat von: Masterofdesaster am 09.10.2024 19:18 ---So, dann ist die Katze also aus dem Sack. Die letzten Jahre lag ich eigentlich immer bis auf 0,5 % am finalen Ergebnis dran, hier mal meine Prognose für die aktuelle Tarifrunde:

Es wird zu einem Abschluss über 24 Monate kommen. Für das erste Jahr 4 % (Sockel / mindestens 200 €) und für das zweite Jahr 2,5 % mit einem Sockel von 150 €. Macht dann in Summe für die höheren EGG 6,5 % für 24 Monate (die niedrigeren EGG haben natürlich durch den Sockel teilweise deutlich mehr). 6,5% - Hört sich erst mal akzeptabel an, wenn man aber berücksichtigt, dass die SV Beträge ab 2025 deutlich steigen, bleiben vielleicht 1 bis 2 % echte Steigerung übrig, und wenn man dann noch die Inflation berücksichtigt, wird man netto so gut wie gar nichts mehr im Portmonee spüren… Das wird leider die bittere Realität sein…

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Ich verstehe das Argument nicht ganz... Warum genau sollte der Arbeitgeber jetzt steigende Sozialbeiträge ausgleichen?

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Weil Tarifabschlüsse möglichst die Kaufkraft sichern sollen, natürlich sind hier in erster Linie Preissteigerungen relevant; wenn die Kaufkraft aber gesichert werden soll, wird man bei den immer weiter steigenden Sozialabgaben nicht drumherum kommen, diese auch etwas mit auszugleichen, da der Konsum sonst nicht gleichhoch bleibt.
Außerdem wird sonst der Abstand zu den Bürgergeldempfängern immer kleiner (bei denen die Inflation ja auch ausgeglichen wird) - Beamte würden hier davon sprechen, dass der Mindestabstand sonst unterschritten wird (nur, dass sie die GKV, PV, RV und AV nicht tangieren), in der PKV ist die Berechnung ja etwas anders und nicht plumpe Prozent aufs Einkommen, die das Gesetzt festlegt (bzw. bei den Krankenkassen jede Krankenkasse für sich; bei der Pflegeversicherung aber der Gesetzgeber (RV und AV auch der Gesetzgeber))

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Finde ich schwierig.

Wenn die EZB die Zinsen erhöht und deshalb Mieten und Finanzierungskosten steigen, wäre das dann auch ein Argument? Ja.

Wenn Krieg in der Ukraine ist und deshalb das Brot teurer wird? Auch ein Argument, ja.

Aber das ist immer aus Sicht des Arbeitnehmers. Der Arbeitgeber hat als Ziel, genau so wenig zu bieten, dass das Gejaule nicht zu groß wird.

Dann gebe ich zu, dass es auf jeden Fall ein nachvollziehbares Argument ist. Einen Anspruch darauf hat man aber nicht.

Es ist einfach eine beschissene Situation. Es kommt nicht genug Geld rein beim Staat, zeitgleich wird ohne Ende aus dem Fenster geworfen. Wenn dann wieder mit leeren Kassen argumentiert wird, haben Arbeitnehmer nämlich plötzlich die Sichtweise des Arbeitgebers aus der vorigen Situation. Warum sollten sie auf eine bessere Bezahlung verzichten, während sie die Kernaufgaben des Staates umsetzen, damit Geld für ideologische oder eben auch durch private ausführbare Projekte ausgegeben werden kann?

Für die Politik ist der AN das notwendige Übel, als AN im öffentlichen Dienst hat man oft außerhalb des öffentlichen Dienstes kaum Berufschancen, wodurch dieser für die AN zum notwendigen Übel wird.

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Wieso sollte es mich jucken, warum irgendwas teurer wird ? Was mich als AN interessiert ist genau eine Sache, ganz banal ausgedrückt "Wie viel Fressen kann ich mir von meinem Gehalt leisten ?". Und wenn das immer weniger Fressen wird, obwohl ich genau so arbeite wie die ganze Zeit, dann ist "mir" völlig egal warum das so ist. Dann gibt es genau eine Lösung, nämlich das mir mein AG mehr bezahlt. (Oder der Staat mir weniger abnimmt, was er aber nicht tun wird, weil wir ein Ausgaben Problem haben).

Die AN die außerhalb des ÖD keine Chancen hätten, sind die die eh schon zu gut bezahlt werden im Schnitt.

Es fehlt im ÖD aber genau an den AN die eben super außerhalb des ÖD arbeiten können. Nämlich ITler, Architekten, Ingenieure, Handwerker u.ä.

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Gebe ich dir Recht, die einzigen, die nicht in der PW ohne Weiteres unterkommen könnten, sind die Verwaltungsbeamten (also nicht verbeamtete Juristen oder ähnliches, sondern die das Studium der Verwaltungswissenschaften gemacht haben (duales Studium unter anderem)) und die Verwaltungsfachangestellten (+ Verwaltunsgfachwirte und Verwaltungswirte).

Bei den Personen, die wirklich gesucht werden und bei denen es darum geht, diese zu halten, gibt es keine Probleme, Beurfe in der Wirtschaft zu bekommen.
Warum sollten folgende Berufsgruppen keinen Job in der Wirtschaft bekommen:
- Veterinärmediziner
- Humanmediziner
- Betriebswirte/Wirtschaftswissenschaftler
- Ingenieure
- Juristen
- Biologen/Naturwissenschaftler
- Personalkaufleute
- Datenschutzbeauftragte
- Sozialpädagogen (insofern man Schule als eigenen Teil ansieht und nicht unter "Verwaltung" packt)
- etc.

KlammeKassen:

--- Zitat von: xirot am 10.10.2024 06:44 ---
--- Zitat von: Jan88 am 10.10.2024 06:02 ---Mit was kann ich denn nun bei TVÖDs ab 2025 rechnen?

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Du kannst mit langen harten zähen Verhandlungen  rechnen bei dem beide Seiten das beste Ergebnis aller Zeiten erreichen werden und dann neue drei Termine für 2027 machen.

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So früh stehen die neuen Termine noch nicht für die darauffolgenden Verhandlungsrunden.
Diese waren dieses Jahr im Sommer irgendwann bekannt  ;)

KlammeKassen:

--- Zitat von: uBAB am 10.10.2024 07:27 ---
--- Zitat von: KlammeKassen am 10.10.2024 07:08 ---Die VKA hat auch ein Statement abgegeben, zu lesen hier:

https://www.vka.de/pressemitteilungen/2024-10-09-vka-gewerkschaften-gefaehrden-mit-ihren-ueberzogenen-forderungen-die-handlungsfaehigkeit-der-kommunen-2475
Also eigentlich wie immer

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Jup und wie schon letztes mal kritteln sie daran rum, dass die höheren Lohngruppen durch den Mindestbeitrag prozentual durch Verdi benachteiligt werden. Stimmt ja auch, aber selbst kommt von der VKA auch nie ein Vorschlag, diesen Missstand anzugehen.

Gestaffelte Erhöhung, unten 5% und ab EG10 8% könnte man alle 2 Jahre machen bis man wieder das Unterschiedsniveau von 2005 erreicht.

Verstehe nicht warum im ÖD das Ziel ist, dass n Hausmeister irgendwann so viel wie der Arzt verdient.

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Gute Frage... zumal dann diejenigen eigentlich austreten können aus der Gewerkschaft  :D, Oder wenn die EG4 dann über die EG13 liegt, treten vielleicht massenhaft die Akademiker der ver.di bei ???

KlammeKassen:

--- Zitat von: Cico1901 am 10.10.2024 07:47 ---
--- Zitat von: monkey am 09.10.2024 19:09 ---Arbeitszeit-Souveränität: Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“, über das Beschäftigte selbst entscheiden können, ob Entgelterhöhungen oder Überstunden als Freizeit oder Auszahlung genutzt werden.

--- End quote ---

Das ist auch für mich so ein schwammiger Punkt, dessen Inhalt man irgendwie noch schwer deuten kann.

Ob Entgelterhöhungen als Freizeit oder Auszahlung genutzt werden können, ließe sich ja theoretisch auf Tariferhöhungen, Entgeltgruppensteigerung oder Stufenaufstiege übertragen. Sprich 4% Tariferhöhung = 4% weniger Arbeitszeit, oder wie ist das zu verstehen? Das Gruppen- oder Stufensteigerungen ähnlich berücksichtigt werden könnten, dürfte wohl nur Theorie sein.

Überstunden als Freizeit oder Auszahlung dürfte man in der Praxis doch Vielerorts schon antreffen. In Gleitzeitregelungen werden ja quasi Überstunden als Freizeit ausgeglichen. Und auf Auszahlung wird aufgrund von Steuerprogression tendenziell eh eher verzichtet.

Ich weiß nicht, ob der Punkt der Tarifforderung daher der ganz große Wurf ist oder am Ende eh in der Schublade bleibt.

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Eine ernstgemeinte Frage: Ist es im öffentliche Dienst (Verwaltung!, Krankenhäuser etc. mag ich mir das vorstellen können) irgendwo möglich, Überstunden ausbezahlt zu bekommen?

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