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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

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UNameIT:

--- Zitat von: MoinMoin am 05.02.2025 15:02 ---
--- Zitat von: UNameIT am 05.02.2025 13:05 ---Auch sind Entgeldanreizsysteme für die meisten Kommunen schwierig. Bei uns werden ja nichtmal Zuschüsse zu Hansefit, Jobrad , Betriebssport oder ähnlichem geleistet. Haushaltskürzungen stehen an der Tagesordnung und bei jedem individuellen Zuschuss hat man Angst vor dem KKA - liegt wahrscheinlich aber auch dran, dass das politisch in NI auch gerne ausgeschlachtet wird.

--- End quote ---
Sind die denn tariflich inzwischen bei euch erlaubt? Also die mit Entgeltumwandlungen.
Die anderen werden bei uns immer mal wieder angeboten und dann sind es doch zu wenige die mitmachen (Hansefit).

Und Jobrad, da wird doch gerade Europaweit in NI ausgeschrieben, weil einheitlich für alle mal wieder das Motto ist.

--- End quote ---

Interessant, weil wir haben bei uns Jobrad schon, aber wie gesagt ohne jegliche Zuzahlung des AGs - eine Freundin bei der Nachbarkommunen bekommt wenigsten 40% bezuschusst. Die bekommen aber auch 50% zu Hansefit dazu.

Und Hansefit zum vollen Preis lohnt sich tatsächlich einfach gar nicht, da kann ich 2 Fitnessstudios von bezahlen.

jimbo90210:
Hallo,
ich möchte mal was on Topic schreiben. Ich bin selber in einer Sparkasse beschäftigt. Glaube die sind hier im Forum nur gering vertreten. Relativ geringer Organisationsgrad in der Gewerkschaft. Die ist in den meisten Sparkassen so. Tariftabelle sind die meisten irgendwo in der EG 8-9 eingruppiert. Die besseren Kollegen in der 9-10. Führungskräfte in der 12-14. Ich selber bin Führungskraft.  Ob wir 2 oder 4% mehr Gehalt bekommen ist für viele gar nicht kriegsentscheidend.

Was sind die eigentlichen Problem.

1.) Viel zu wenige Mitarbeiter. Dies führt dazu, dass immer mehr Arbeiten auf weniger Köpfe verteilt werden. Mehr Urlaubstage hören sich gut an. Wenn du ein Team von 20 Mitarbeitern leitest bedeuten 2 Urlaubstage mehr  weitere 40 Fehltage.
 Was fehlt sind Fachkräfte!!!  Für einfache Tätigkeiten (Anlerntätigkeiten) bekommst du Leute ohne Ende( z.B aus dem Einzelhandel). Diese Tätigkeiten werden aber immer weniger.


2.) Stufenaufstiege lohnen sich wenig:

Beispiel junger Mitarbeiter ist in einer TG 8 Stufe 3. Dort ist der MA bereits 2 Jahre Brutto mit 3628 EUR
Wird er hochgestuft auf TG 9 Stufe 3 bekommt er 3869 EUR.  Wenn er keine Leistung zeigt kommt er 1 Jahr später in TG 8 Stufe 4 mit 3770 Brutto.
Für mehr Leistung also 100 Brutto mehr?  Später wird der Unterschied mal größer aber das akzeptieren die Jungen Mitarbeiter nicht mehr. Warum soll man sich für brutto 100 EUR mehr den A**** aufreißen, wovon dann 50 EUR netto übrig bleiben.

3.) Die Erfahrungsstufen dauern ewig. Teilweise ist man erst Mitte 40 bis man in der letzten Stufe ist.

4.) Willkürliche Höhergruppierungen durch Vorgesetzte

Mag er dich wirst du hochgestuft. Wenn nicht, dann kannst du auch eine höherwertige Tätigkeit machen und wirst nicht hochgestuft. Das ist Standard in Sparkassen

4.) Abwerbung durch Privatwirtschaft.

Ich selber bekomme in regelmäßigen Abständen Angebote. Teilweise für Jobs mit deutlich weniger Verantwortung  und 20-30% mehr Gehalt. Sparkasse hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem öffentlichen Dienst zu tun. Ich kloppe selber teilweise 12 Stunden Schichten. Einige Sparkassen haben Eigenkapitalrenditen, die deutlich über denen von Privatbanken liegen. Auch Sparkassen können marktgängige Gehälter zahlen. Sind ja auch nicht die günstigsten bei den Gebühren.

5.) Immer weniger "kommunaler Auftrag"

Einige Städte sind nur noch scharf auf die Ausschüttungen und die "verdeckten Ausschüttungen". Mit versteckten Ausschüttungen meine ich die Spende für den neuen Fußballplatz, das Stadtfest etc. So wird ein kleiner Schattenhaushalt geführt.

6.)  Gehälter von Vorständen

Vorstände kassieren schnell 500.000 EUR pro Jahr. Zudem noch die Altersrückstellungen. Ein Vorstand kann also auch mal 1 Million p.a kosten. Gab mal einen Kanzlerkandidaten, der sagte "jeder Sparkassenvorstand bekommt mehr Geld als ein Bundeskanzler" Recht hatte er. Kanzler wurde er aber nicht.

Die Top Führungskräfte kommen gerade mal auf ca. 100.000 EUR p.a. Das ist dann TG 15

7.) Was wäre meine Forderung um die Attraktivität in den Sparkassen zu steigern? Ich spreche nur von Sparkassen und nicht vom sonstigen öffentlichen Dienst. Dort habe ich zu wenig Einblick. Mein Ziel wäre die Vorstandsgehälter nicht so stark weiter wachsen zu lassen und potenzielle Fach und Führungskräfte zu halten.


Für TG 1-8: Einmalzahlung z.B 500 EUR + Inflationsausgleich (2-3 % p.a.) für die nächsten beiden Jahre

TG 9 -15 : Keine Einmalzahlung sondern dauerhafte Anhebung des Tabellenentgeltes zwischen 200 EUR für EG 9A-500 EUR mtl. für EG 15) + Inflationsausgleich analog der unteren Tarifgruppen.

Vorstände: Einfrieren der Vergütung für mind. 36 Monate. Bei Neuverträgen bzw. Anschlussverträge da in der Regel 5 Jahres Verträge, Keine weitere Dotierung der Altersrückstellung.










KlammeKassen:

--- Zitat von: MoinMoin am 05.02.2025 17:17 ---
--- Zitat von: HochlebederVorgang am 05.02.2025 17:04 ---Da geht es nur um Mitgliederzahl und dementsprechende Macht. Und die Politik freut sich, dass man beim DGB alle unter einem Dach hat. Ich bin auch dagegen, dass sich der DBB mit dem Tarifbereich beschäftigt. Wenn man sich auf die Interessen der usprünglichen Bezugsgruppe konzentrieren würde, wäre man erfolgreicher und entginge einem permanenten internen Interessenkonflikt.

--- End quote ---
Absolut zutreffend.
verdi ist auch ein ich kann alles und für jeden
und man hört ja hier deutlich wer sich und wer sich nicht vertreten fühlt.
Egal ob aktuelles ehemaliges oder niemals Mitglied

--- End quote ---

Verdi ist ja auch so gut, dass sie nahezu alle Branchen als Gewerkschaft vertreten kann

KlammeKassen:

--- Zitat von: UNameIT am 05.02.2025 20:14 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 05.02.2025 15:02 ---
--- Zitat von: UNameIT am 05.02.2025 13:05 ---Auch sind Entgeldanreizsysteme für die meisten Kommunen schwierig. Bei uns werden ja nichtmal Zuschüsse zu Hansefit, Jobrad , Betriebssport oder ähnlichem geleistet. Haushaltskürzungen stehen an der Tagesordnung und bei jedem individuellen Zuschuss hat man Angst vor dem KKA - liegt wahrscheinlich aber auch dran, dass das politisch in NI auch gerne ausgeschlachtet wird.

--- End quote ---
Sind die denn tariflich inzwischen bei euch erlaubt? Also die mit Entgeltumwandlungen.
Die anderen werden bei uns immer mal wieder angeboten und dann sind es doch zu wenige die mitmachen (Hansefit).

Und Jobrad, da wird doch gerade Europaweit in NI ausgeschrieben, weil einheitlich für alle mal wieder das Motto ist.

--- End quote ---

Interessant, weil wir haben bei uns Jobrad schon, aber wie gesagt ohne jegliche Zuzahlung des AGs - eine Freundin bei der Nachbarkommunen bekommt wenigsten 40% bezuschusst. Die bekommen aber auch 50% zu Hansefit dazu.

Und Hansefit zum vollen Preis lohnt sich tatsächlich einfach gar nicht, da kann ich 2 Fitnessstudios von bezahlen.

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Ich sehe in diesen "freiwilligen" Sachen auch ein großes Problem. Karin sucht sich dann in ihrem Standpunkt die Kommune Deutschlands heraus, die am meisten solcher freiwilliger Angebote bietet und erzählt dann wie toll die Arbeitsbedingungen sind.

WIe man hier aber merkt, wird das von Kommune zu Kommune (bzw. Land) sehr unterschiedlich ausgestaltet, was ermöglicht wird.

Deshalb halte ich alle Dinge, die freiwillig gewährt werden können für wenig zielführend und letztlich für die Masse auch "schlecht". Da die Arbeitgeberseite das dann immer als Nonplusultra heraushebt, aber überhaupt nur ein gewisser Teil der Angestellten in den Genuss der Vorzüge kommt.
Ist beispielsweise auch so mit der Fachkräftezulage.

Funfact: Der Arbeitgeber betreibt Fahrradleasing nicht unbedingt aus Nächstenliebe zum Angestellten, sondern da er Sozialabgaben spart (auf den umgewandelten Teil spart der Arbeitgeber genauso wie der Arbeitnehmer die Sozialabgaben)

KlammeKassen:

--- Zitat von: jimbo90210 am 05.02.2025 20:43 ---Hallo,
ich möchte mal was on Topic schreiben. Ich bin selber in einer Sparkasse beschäftigt. Glaube die sind hier im Forum nur gering vertreten. Relativ geringer Organisationsgrad in der Gewerkschaft. Die ist in den meisten Sparkassen so. Tariftabelle sind die meisten irgendwo in der EG 8-9 eingruppiert. Die besseren Kollegen in der 9-10. Führungskräfte in der 12-14. Ich selber bin Führungskraft.  Ob wir 2 oder 4% mehr Gehalt bekommen ist für viele gar nicht kriegsentscheidend.

Was sind die eigentlichen Problem.

1.) Viel zu wenige Mitarbeiter. Dies führt dazu, dass immer mehr Arbeiten auf weniger Köpfe verteilt werden. Mehr Urlaubstage hören sich gut an. Wenn du ein Team von 20 Mitarbeitern leitest bedeuten 2 Urlaubstage mehr  weitere 40 Fehltage.
 Was fehlt sind Fachkräfte!!!  Für einfache Tätigkeiten (Anlerntätigkeiten) bekommst du Leute ohne Ende( z.B aus dem Einzelhandel). Diese Tätigkeiten werden aber immer weniger.


2.) Stufenaufstiege lohnen sich wenig:

Beispiel junger Mitarbeiter ist in einer TG 8 Stufe 3. Dort ist der MA bereits 2 Jahre Brutto mit 3628 EUR
Wird er hochgestuft auf TG 9 Stufe 3 bekommt er 3869 EUR.  Wenn er keine Leistung zeigt kommt er 1 Jahr später in TG 8 Stufe 4 mit 3770 Brutto.
Für mehr Leistung also 100 Brutto mehr?  Später wird der Unterschied mal größer aber das akzeptieren die Jungen Mitarbeiter nicht mehr. Warum soll man sich für brutto 100 EUR mehr den A**** aufreißen, wovon dann 50 EUR netto übrig bleiben.

3.) Die Erfahrungsstufen dauern ewig. Teilweise ist man erst Mitte 40 bis man in der letzten Stufe ist.

4.) Willkürliche Höhergruppierungen durch Vorgesetzte

Mag er dich wirst du hochgestuft. Wenn nicht, dann kannst du auch eine höherwertige Tätigkeit machen und wirst nicht hochgestuft. Das ist Standard in Sparkassen

4.) Abwerbung durch Privatwirtschaft.

Ich selber bekomme in regelmäßigen Abständen Angebote. Teilweise für Jobs mit deutlich weniger Verantwortung  und 20-30% mehr Gehalt. Sparkasse hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem öffentlichen Dienst zu tun. Ich kloppe selber teilweise 12 Stunden Schichten. Einige Sparkassen haben Eigenkapitalrenditen, die deutlich über denen von Privatbanken liegen. Auch Sparkassen können marktgängige Gehälter zahlen. Sind ja auch nicht die günstigsten bei den Gebühren.


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Diese Anteile kannst du gensauso auf den TVöD übertragen. Ich stimme dir hierbei auch in allen Dingen zu; außer vielleicht mit der willkürlichen Höhergruppierung. Die findet bei uns eher gar nicht statt, egal ob einen der VG mag oder nicht, ob du gut arbeitest oder nicht (ja ich weiß, Arbeitsqualiät hat nichts mit der Entgeltgruppe zu tun).

Die von befugter Stelle offiziell übertragenen Tätigkeiten sollten schon zur Stelle passen...... allerdings ist dagegen vorgehen sehr schwierig, weil man in der Regel nicht weiß, was den entsprechenden KOllegen in der Stellenbeschreibung wirklich genau übertragen wurde.
Das kann man nur bei sich selbst prüfen, ob die Eingruppierung korrekt ist (bzw. besser ausgedrückt: ob der Arbeitgeber sich nicht mit der Rechtsmeinung irrt, da man ja immer richtig eingruppiert ist - Tarifautomatik und so  ;))

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