Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen
Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
XLS:
--- Zitat von: Oikos am 09.02.2025 20:36 ---
--- Zitat von: XLS am 09.02.2025 11:54 ---Es ist aus meiner Sicht wenig zielführend, seine ganze Energie darauf zu setzen, auf die paar Prozente Entgelterhöhung zu warten - ins Unermessliche zu diskutieren, monatelang meckern und über ein mickriges Verhandlungsergebnis schlussendlich frustriert zu sein. Das alles führt zu N I C H T S.
Wie wäre es mit individuellen Alternativen, z. B. Arbeitszeitreduzierung / Aufnahme lukrativer Nebenjob? oder Anpassung des individuellen Ausgabeverhaltens an die Einkommenssituation? oder bei der nächsten Empfehlung des Arztes den Krankenschein annehmen und nicht halbkrank auf Arbeit gehen?; infolge Personalmangel nicht mehr dauerhaft 150 Prozent arbeiten, sondern seine Arbeitsleistung an die vorgeschriebenen 100 Prozent anpassen, den Rest liegen lassen?
Das ist meine Philosophie - so ärgere ich mich schon lange nicht mehr über mickrige Tarifergebnisse.
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Das Problem daran ist, dass einige meinen, sie würden 150 % leisten und könnte sich daher im Vergleich zurücknehmen, leisten aber schon heute nur 70 %...
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Ich sehe es noch ein wenig anders: Viele Wichtigtuer leisten tatsächlich 150 Prozent und reklamieren deshalb für sich hohe Entgeltsteigerungen. Diese bekommen sie aber nicht. Man muss ihnen deutlich sagen, dass sie ihr Engagement auf 100 Prozent reduzieren sollten. Wichtigtuer klingt provokativ....aber es sind genau diejenigen, die Personaleinstellungen verhindern. Warum soll Personal eingestellt werden, wenn die vorhandene Belegschaft alles schafft, also trotz fehlender Stellen alles abarbeitet? Die Verantwortung fürs Liegenlassen der nicht geschafften Arbeit infolge fehlendem Personals haben die Dienstvorgesetzten, nicht wir selbst. Allenfalls sichern wir uns mit einer Überlastungsanzeige ab.
blanket:
Wer 8 % insgesamt inklusive Zuschläge usw. für 12 Monate fordert, muss am Ende mindestens mit 5 % aufgeteilt auf 24 Monate rauskommen. Sonst ist es ja eine Bankrotterklärung der Verhandlungsführer.
Und 2,5 % ab Januar 2025 und dann wieder 2,5 % ab Januar 2026 wäre annehmbar. Nicht super, aber man kann mit leben.
KlammeKassen:
--- Zitat von: Iunius am 09.02.2025 17:39 ---
--- Zitat von: KlammeKassen am 09.02.2025 17:32 ---Wenn verdi für 3,5 % auf 24 Monate einschlägt, wäre das aber schon peinlich. Wenn man bedenkt, dass die Verhandlungsführung der VKA dieses Mal direkt 2 % in den Ring geworfen hat (wo sonst eher direkt eine Null in die Runde geworfen wird), würve verdi es fertigbringen, das Gebot der Arbeitgeber noch zu unterbieten.... ja okay, zuzutrauen wäre es ihnen.... daher müssten nach der Logik 4 % mindestens drin sein auf 24 Monate.
Mit guter Verhandlungsführung könnten dann vielleicht 5 % über 24 Monate herausgeholt werden.
Vielleicht 3 % ab 1.1.2025 (rückwirkend wäre wichtig, damit diese ewige Herausschieberei nicht auch noch bei den Arbeitgebern belohnt wird, und der letzte TV lief halt am 31.12.2024 aus) und 2 % ab 1.3.2026 oder so
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Sie wollen es aber gern machen wie im TV-L - möglichst eine Nullrunde über ein Jahr und dann am Ende die 4% drauf, damit sie die Haushalte nicht nacharbeiten müssen (was ich verstehen kann).
Haushaltsplanung ist mit ständigen Tariferhöhungen auch wieder ein Kostenfaktor - die kleinen Städte brauchen dann oft externe Hilfe für die Umstellung ihrer Abrechnungen und das kann wieder in die 10.000 gehen...
Vermurkst ist kein Ausdruck...
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Was war denn am TV-L Abschluss anders als am letzten TVöD Abschluss? Die waren doch beide gleich - Nullrunde für die vergangenen Monate, dann eine etwas größere Zahlung, dann diverse Monate Einmalzahlungen ("Inflationsprämie") (die Höhe der sofortigen Einmalzahlung und der Aufteilung auf die Restmonate war nur unterschiedlich).
Die Haushalte selbst sind gar nicht so krass betroffen, weil die tarifliche Erhöhung von Mitarbeitergehältern nicht dazu führt, dass ein Nachtragshaushalt aufgestellt werden muss. Liegen noch andere Dinge im Argen, muss natürlich ein Nachtragshaushalt her.
Normalerweise dürfte eine nachträgliche Erhöhung für die Systeme kein Problem darstellen, weil die das automatisch - bei korrekter Einspeisung - ausspucken. Zumal es das seit 2008 immer gab, dass rückwirkend erhöht würde. Es wäre doch an Peinlichkeit nicht zu überbieten, wenn jetzt im Jahr 2025 gesagt wird "rückwirkend kriegen wir das nicht hin, das ist zu kompliziert", obwohl es in den Jahren 2008 bis 2019 schon ging. Mal abgesehen davon, dass auch für die späten Erhöhungen der Grundfreibeträge in der Vergangenheit auch oft Rückrechnungen stattfinden mussten - insbesondere 2022 beispielsweise.
In anderen Branchen ist es auch üblich, dass die Erhöhungen nachträglich gelten - was eigentlich auch logisch ist, da der Tarifvertrag ja seit dem Zeitpunkt nicht mehr gültig ist. Es sollte also auch für den öffentlichen Dienst möglich sein, das hinzubekommen.
Zumal die Gemeinden eigentlich eine gewisse Tariferhöhung im Haushalt einplanen (wäre zumindest fahrlässig, wenn sie es nicht tun)
daseinsvorsorge:
--- Zitat von: blanket am 10.02.2025 07:32 ---Wer 8 % insgesamt inklusive Zuschläge usw. für 12 Monate fordert, muss am Ende mindestens mit 5 % aufgeteilt auf 24 Monate rauskommen. Sonst ist es ja eine Bankrotterklärung der Verhandlungsführer.
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Wenn das einzige Druckmittel der Gewerkschaften der Streik ist und - wie in der Vergangenheit- dann nur Maimal 10% streiken, ist das die Bankrotterklärung der Mitarbeitenden, die unzufrieden sind, aber nicht streiken, sondern nur Kommentare schreiben. Und so kann man seine eigene Bankrotterklärung anderen in die Schuhe schieben.
KlammeKassen:
--- Zitat von: Iunius am 09.02.2025 20:25 ---
--- Zitat von: UNameIT am 09.02.2025 18:13 ---Ganz ehrlich, wer externe Hilfe zur Umstellung der Abrechnungen benötigt, etwas was alle 2Jahre ung. vorkommt, ist doch selber Schuld. Der sollte vielleicht in vernünftiges Personal investieren.
Mal ne Frage Iunius, welcher AG bist du? Personalkosten sind die kleinsten der Kosten einer Kommune. Und am Ende sind es doch die Wahlgeschenke sowie falsche Entscheidungen von Entscheidungsträgern die Unmengen an Geld der Kommunen kosten. Was da an Millionen teilweise rausgeschmissen wird, davon kann man das Personal mehrfach bezahlen.
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Ich "bin" tatsächlich beides, kommunaler Arbeitgeber (Kreisfreie Stadt) und Bundesland (Baden-Württemberg).
Daher kann ich nur für BW sprechen, aber ich muss dir direkt widersprechen:
Nein, Personalkosten sind gerade bei kleinen Kommunen oft der größte Einzelposten. Stichwort Kleinkinderbetreuung, Betreuung Asylsuchende, Schulkindbetreuung etc.. Hier übertreffen die Gehälter der Mitarbeiter der Kinderbetreuung schon die aller anderen Mitarbeiter der Gemeinde zusammen.
Das liegt einerseits an den hohen Anforderungen des KVJS und personalintensiven Arbeit, andererseits auch an der SuE-Tabelle und den Regenerationstagen etc..
Viele Haushaltspläne der kleineren Kommunen rechneten jahrelang mit "Kindergärtnerinnen" als E:4 oder 5 jetzt ist das vorbei - jedem sein Recht aber die Kosten sind enorm gestiegen und nicht jede Stadt ist Hamburg oder Heidelberg mit anderen Millionenschweren Ausgaben...
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Das stimmt, die Kinderbetreuungen sind ein großer Kostenfaktor, der ja auch nicht anderweitig umgesetzt werden kann. Aber die Sozialleistungen sind auch nicht zu unterschätzen.... das haut auch massiv rein
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