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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

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KlammeKassen:

--- Zitat von: Herbert Meyer am 11.02.2025 10:34 ---In unserer Regionalzeitung war heute ein interessanter Artikel zu der anstehenden Tarifverhandlung und allgemein der Personalsituation im Öffentlichen Dienst. Anbei ein paar bemerkenswerte Zitate:

"Die Fluktuation an Mitarbeitern in der Verwaltung ist weiterhin hoch. Bis Ende 2027 scheiden insgesamt rund 900 Beschäftigte aus, wie das Rathaus auf Nachfrage mitteilt .„Damit liegen die Hauptherausforderungen darin, Wissen und Erfahrung zu sichern und neues geeignetes Personal zu gewinnen“, betont Dezernent XY, in dessen Geschäftsbereich die Personalangelegenheiten der Stadtverwaltung fallen. Auch im Verwaltungsbereich dräut der Fachkräftemangel: Gute Leute zu finden und zu halten ist nicht leicht, zumal die freie Wirtschaft in der Entlohnung ganz andere Angebote machen kann. Diese Konkurrenzsituation wird sich auch nicht mildern, nachdem nun die jüngste Tariferhöhung von 5,5 Prozent für die Bediensteten im öffentlichen Dienst greift."

Problem wurde also schon mal erfolgreich erkannt. Es geht weiter:

"Tarifsteigerungen haben selbstverständlich unmittelbare Auswirkungen auf die Personalkosten. „Aktuell haben wir 1,5 Prozent im Haushalt eingeplant. Jede darüber hinausgehende Erhöhung um ein Prozent führt zu Personalmehrkosten von rund 2,5 Millionen Euro, deren Finanzierung dann geklärt werden muss“".

Es wird also bereits davon ausgegangen, dass Verdi das beste Ergebnis aller Zeiten einfahren wird. Dann wird es interessant:

"Ob eine Tariferhöhung Auswirkungen auf die Personalgewinnung habe, sei fraglich, da die Differenz zu Ausschreibungen der privaten Wirtschaft in besonders nachgefragten Berufen bleiben werde. Mit einer für die Bewerber günstigeren Eingruppierung im Tarifsystem und einer „Stärkung unserer Arbeitgebermarke“ versuche man dagegen zu halten,".

Statt zu versuchen, das Tarifsystem in Zusammenarbeit mit Verdi wieder zurechtzubiegen, werden qualifizierte Mangelberufe also zukünftig tarifwidrig in höhere Entgeltgruppen gemauschelt.

--- End quote ---

Man könnte es auch so verstehen, dass bereits resigniert wird. "Ob wir nun 7 % geben oder nicht, es bleibt eh schlechter als in der PW. Also sparen wir uns die 7 % lieber."
Als ob Höhergruppierungen mal so eben durchgehen....

Herbert Meyer:
Also ich habe schon wilde Bewertungen gesehen. Zum Beispiel ein Redakteur für das Ressort Kommunikation, bewertet mit E14 - ohne Führungsverantwortung.

Die Taktik wird also schon praktiziert und "Mangelberufe" scheint sich dabei nicht auf IT und Ingenieure zu beschränken.

KlammeKassen:
Karin betont erneut, dass die klammen Kassen nichts hergeben.... auch wenn nun gestreikt wird. Aber die Daseinsvorsorge darf nicht leiden,,,, :o hmmmmm
Also das passt dann auch nicht. Nicht einen Cent mehr zahlen wollen, aber sagen, alles muss aufrecht erhalten bleiben.

Karin sollte sich mal ehrlich machen und sagen "Die Sozialleistungen, die sinnlos verpulverten Steuergelder und die unzureichende Finanzierung von Land und Bund sind das größte Problem, bisschen Personalkosten sind, wenn wir ehrlich sind, nicht das Problem."

https://www.spiegel.de/wirtschaft/kommunale-arbeitgeber-kritisieren-streiks-im-oeffentlichen-dienst-a-f43a0b6a-bdf7-4d2d-bbf3-be1d71693d76


Der Kommunale Arbeitgeberverband Niedersachsen gibt auch Gas:
https://www.kav-nds.de/index.php?object=tx,3598.5.1&ModID=7&FID=3598.2485.1



    "KAV-Hauptgeschäftsführer Michael-Bosse-Arbogast zeigt sich verärgert: „Ganztägige Warnstreiks am Beginn der Tarifrunde, niedersachsenweit, dafür haben wir absolut kein Verständnis. Angesichts eines vereinbarten Ablaufs zur Tarifrunde, auch auf ausdrücklichen Wunsch der Gewerkschaften hin, sind Warnstreiks zu diesem Zeitpunkt und in diesem Ausmaß nicht verständlich, sondern maßlos und überzogen. Leidtragende sind die Bürgerinnen und Bürger.“

    „Es ist nicht nachzuvollziehen, dass angesichts einer Inflationsrate von etwa zwei Prozent und leerer kommunaler Kassen Forderungen von mehr als elf Prozent aufrechterhalten werden. Die Gewerkschaften wollen ein höheres Entgelt und zusätzliche Freizeit: mehr verdienen und weniger arbeiten – so funktioniert die soziale Marktwirtschaft in Deutschland nicht,“ betont Michael Bosse-Arbogast."


Ich könnte auch sagen: "Es ist nicht nachzuvollziehen, dass Michael weder die aktuelle Inflation kennt, noch, dass er begreift, dass die Inflation der letzten Jahre auch eine Rolle spielt, da diese darauf aufsetzt."

Iunius:

--- Zitat von: KlammeKassen am 11.02.2025 10:42 ---Man könnte es auch so verstehen, dass bereits resigniert wird. "Ob wir nun 7 % geben oder nicht, es bleibt eh schlechter als in der PW. Also sparen wir uns die 7 % lieber."
Als ob Höhergruppierungen mal so eben durchgehen....

--- End quote ---

Das kommt nun wirklich auf deinen beruflichen Hintergrund an - der ÖD ist nicht grundsätzlich schlechter als die PW sondern kennt halt die Auswüchse "nach Oben" nur bei den bestimmten Beamten und im öffentlich rechtlichen Rundfunk und "nach Unten" gar nicht.

Natürlich verdienst du als Arzt bei uns anfangs "nur" 65.000€ im Jahr, wenn du dich in deine eigene Praxis traust kanns als "Umsatz" schnell zu ner Million kommen aber dann bist du eben dein eigener kleiner Unternehmer mit Angestellten etc.
Gleichzeitig wirst du als Reinigungskraft anderswo schwerlich über 20€ Stundenlohn kommen, bei uns aber schon...

KlammeKassen:

--- Zitat von: Herbert Meyer am 11.02.2025 10:46 ---Also ich habe schon wilde Bewertungen gesehen. Zum Beispiel ein Redakteur für das Ressort Kommunikation, bewertet mit E14 - ohne Führungsverantwortung.

Die Taktik wird also schon praktiziert und "Mangelberufe" scheint sich dabei nicht auf IT und Ingenieure zu beschränken.

--- End quote ---

Unser alter Kommunikationsverantwortlicher hat EG11 bekommen; nachdem er wegwar, wurde die Stelle mit EG10 ausgeschrieben.
So muss das.............. :-X

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