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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

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KlammeKassen:

--- Zitat von: Iunius am 13.02.2025 08:58 ---Das Problem ist eben auch, dass mehr Geld derzeit nicht zu höheren Gehältern sondern zu mehr Teilzeit führt.
Davon können wir als Arbeitgeber ein leidliches Lied singen.

Wenn die Möglichkeiten zur Teilzeit eingeschränkt würden wären sicher mehr Prozente drin, aber das ist eben nicht im Sinne der Arbeitnehmer und damit der Gewerkschaften.

--- End quote ---

Seit wann sind die Gehälter so luxuriös hoch, dass alle in Teilzeit wechseln, wenn es ein bisschen Erhöhung gibt?

Fakt ist doch, dass die nächste Erhöhung niemals ausreichen wird, um auf das "reale" Kaufkraftlevel von 2019 zu kommen.
Oder haben jetzt wegen der krassen Teuerungen viele ihre Stunden aufgestockt?

Iunius:
Sry, Doppelpost

KlammeKassen:

--- Zitat von: Meierheim am 13.02.2025 09:28 ---
--- Zitat von: KlammeKassen am 12.02.2025 09:21 ---
--- Zitat von: Meierheim am 12.02.2025 09:03 ---Der Ordnungsreferent meiner Stadt meinte kürzlich noch in den Medien, dass es im öffentlichen Dienst der Kommunen in den letzten Jahren zu deutlichen Reallohnsteigerungen gekommen sei und daher die Forderungen in der Tarifrunde überzogen sind.

--- End quote ---

Den sollte man bei euch auf jeden Fall als Kämmerer oder in einer anderen wichtigen Position im Finanzdienst einsetzen. Bei so einem enormen Sachverstand  :D

--- End quote ---
Das blieb in der Presse unwidersprochen und selbst wenn hätte der Referent als Beleg sicher die prozentualen Steigerungen bei E3 herangezogen.

--- End quote ---

Die Presse freut sich über sowas ja, die verunglimpfen ja gerne die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst.
Wenn der TV vom 1.1.2025 bis 31.12.2026 läuft und es am 1.7.2026 5 % gibt, würde die Presse auch melden, dass der öffentliche Dienst mal wieder luxuriöse 5 % bekommt!!
Dass die Laufzeit aber 24 Monate beträgt und es erst eine Nullrunde gibt, wird immer nicht erwähnt

Iunius:

--- Zitat von: UNameIT am 13.02.2025 09:29 ---
--- Zitat von: Iunius am 13.02.2025 08:58 ---Das Problem ist eben auch, dass mehr Geld derzeit nicht zu höheren Gehältern sondern zu mehr Teilzeit führt.
Davon können wir als Arbeitgeber ein leidliches Lied singen.

Wenn die Möglichkeiten zur Teilzeit eingeschränkt würden wären sicher mehr Prozente drin, aber das ist eben nicht im Sinne der Arbeitnehmer und damit der Gewerkschaften.

--- End quote ---

Für die Aussage/Befürchtung hast du doch bestimmt belegbare Statistiken oder Zahlen? Wie viele MA sind denn nach dem letzten Tarifabschluss WEGEN DEM GEHALT in Teilzeit gewechselt?

Abgesehen davon kosten von den Lohnnebenkosten her,  Teilzeitkräfte oder Vollzeitkraft gleich. Zwei 20 Stunden Kräfte kosten gleich viel wie eine 40 Stunden Kraft. Klar muss Zeit fpr die Übergabe eingerechnet werden, aber 2 TZ-Kräfte sind produktiver als 1 VZ-Kraft.

Du bist mir auch immer noch eine Antwort schuldig:

Welche Probleme entstehen durch eine Wohnortzulage?




--- Zitat von: UNameIT am 11.02.2025 14:08 ---
--- Zitat von: Rowhin am 11.02.2025 13:01 ---
--- Zitat von: UNameIT am 11.02.2025 12:24 ---
--- Zitat von: Iunius am 11.02.2025 12:01 ---Und das werden wir tariflich nicht beheben...
Was wir aber z.B. bei der "Hauptstadtzulage" im TV-L an Problemen erkennen darf sich nicht Flächendeckend ausweiten, das wäre eine mittlere Katastrophe.

--- End quote ---

Welche Probleme?

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Schätze es geht um diese hier:


--- Zitat von: Iunius am 11.02.2025 11:43 ---
Sehe ich ein wenig anders, bitte keine Standortzuschläge mehr, die verschärfen nur alle Probleme die sowieso schon da sind:
Landflucht, Arbeitskräftemangel außerhalb der Ballungszentren etc.


--- End quote ---

Ob man sich der Darstellung anschließt -naja. Ich bin da zu biased, da ich von einer Münchenzulage (wenn auch in anderem Tarifvertrag) zu sehr profitieren würde.

--- End quote ---

Obwohl nichts davon durch den Verzicht auf eine Wohnortzulage behoben werden würde und nichts davon durch eine Wohnortzulage hervorgerufen worden ist.

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--- End quote ---

Stichwort Wohnortzulage:

Diese Zulage, im TV-L Hauptstadtzulage genannt, führt in Metropolregionen und um Hauptstädte herum zum ausbluten existenzieller Art. Am Beispiel Brandenburg / Berlin lässt sich das leicht ablesen:

Die Hauptstadtzulage führt zur Ungleichbezahlung z.B. beim Rettungsdienst, in den Krankenhäusern, in der Pflege und der Kinderbetreuung.
Mit dem gleichzeitig kostenlos zur Verfügung gestellten Nahverkehrsticket und der exzellenten Anbindung im Raum Berlin-Brandenburg um die Hauptstadt herum wechselten viele Beschäftigte in den genannten Bereichen zu  Arbeitsstätten in der Hauptstadt an welchen diese Zulage gezahlt wird, auch wenn sie nicht in Berlin wohnen sondern im günstigen Brandenburg.

Nun gibt es die Vorgabe bei medizinischen Notfällen in 14 Minuten am Einsatzort zu sein. Das wird in Brandenburg nicht erreicht, wurde es früher schon nicht, aber durch die "Tarifflucht" gibt es derzeit Rettungswachen die soweit unterbesetzt sind, dass sie über Nacht nicht besetzt werden können. Die Anfahrt wird somit auf bis zu 34 Minuten verlängert. Jetzt muss man noch wissen, dass Herzinfarkte mit Todesfolge meist zwischen 00:00 Uhr und 06:00 Uhr passieren und die Welt ist wieder in Ordnung.
Liegt aber nicht an der Zeit, sondern an der Versorgungslage:
https://translational-medicine.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12967-019-1934-z

Ein weiterer Effekt ist, dass die Pflege teurer wird, und wir sind in Europa schon Spitzenreiter:

Die Kosten für Pflegekräfte in Altersheimen etc. dürfen zu 100% auf die Bewohner und somit auf die Pflegekassen und notfalls die Angehörigen umgelegt werden (ebenso wie die Instandhaltung der Gebäude, die Grundsteuer und "natürlich" die abschreibbaren Kosten für Kauf oder Miete der Einrichtung).
Die Hauptstadtzulage belastet also ganz direkt die Pflegekassen und da die Aktiengesellschaften die unsere wunderbaren Pflegeheime betreiben sich aufgrund der verfügbaren Arbeitskräfte gerne in Ballungsräumen ansiedeln - die Pflegekräfte sind ja schon da, wird daraus mit dem oben gezeigten Beispiel der Notfallsanitäter, ein Teufelskreis.

Wenn München, Freiburg und Heidelberg nachziehen mit den Wohnortzulagen, gute Nacht für die ländlichen Gebiete im Umkreis. Wäre für mich als Heidelberger super, aber warum sollte eine Pflegekraft oder ein Arzt in Schlierbach arbeiten wenn er in Heidelberg (10 Minuten entfernt) 250€ mehr hat?

Regionalen Krankenhäusern (die eh schon ausbluten), dem Rettungsdienst und der Kindergärten im Umkreis von ca. 20 - 40km um diese Zulagenstädte herum droht dann der Exodus.
Wir sehen ähnliches jetzt um Berlin und auch in Hamburg:
Wohnen in Bremerhaven, arbeiten im Hamburg.
Das eine geht vor die Hunde, der Rest floriert, sehr unschön.

Wegen dem Gehalt in Teilzeit:

Zuerst grundsätzliches: 2 x 20 ist nicht produktiver als 1 x 40 Stunden, zumindest nicht pauschal, warum?
Wir haben in der Medizin eine Fortbildungspflicht. Fortbildungen können nicht zu 50% besucht werden.
Da diese mindestens monatlich stattfinden und besucht werden MÜSSEN, vor allem in der Notfall- und Intensivmedizin sind Teilzeitkräfte mit 50% hier um 15- 25% teurer als eine Vollzeitstelle, denn ich muss redundant planen und brauche dazu übergreifende Dienstpläne.
So viel Personal ist aber im Stellenplan gar nicht vorgesehen, bedeutet: Bei Teilzeitkräften zahle ich drauf und verliere Geld. Bei den alten Fallkostenpauschalen war das sogar noch schlimmer als derzeit. Da war die Differenz im Vergleich zu den Einnahmen für zwei 50% Kräfte durch den zusätzlichen Einsatz von Personal 50% höher als beim Einsatz einer 100% Kraft.

Sehr passend sind die aktuellen Zahlen:
Im Februar werden unsere nach TV-L vergüteten Mitarbeiter eine 5,5% Gehaltserhöhung bekommen.
Für den Monat März liegen uns 368 Anträge auf Arbeitszeitverkürzung vor. Meist handelt es sich um 10 -15%.
(Natürlich ist der Job bei uns stressig, ich habe Verständnis)
Zum Vergleich: Im Jahr 2024 gab es insgesamt 109 Anträge auf Arbeitszeitverkürzung.
(Elternzeitanträge und/oder Teilzeit wegen Schwerbehinderung, Erkrankung oder Pflege eines Angehörigen sind nicht berücksichtigt)

BTSV1:

--- Zitat von: Albeles am 13.02.2025 09:38 ---Ich befürchte das der TV-L die Arschkarte ziehen wird. Wenn im TVÖD viel raus kommt ist dort kein Geld mehr da. Und wenn es wenig wird, wird es auch nicht mehr geben als hier.

Fakt ist...AG Seite sagt immer es ist kein Geld da  ;D

P.S.: Ich hoffe beide Verträge können 3%+ pro Jahr erzielen....warten wir es ab.

LG von der TV-L Seite

--- End quote ---

Wir müssen endlich mal gleich ziehen mit dem TVöD. Es hauen bei uns viele zu den Kommunen ab. Bessere Bezahlung in der gleichen Entgeldgruppe. Nur 39 Stunden/Woche arbeiten. Und die Erfahrungsstufen werden anerkannt.

Da bekommen die Länder bald gar keine Leute.

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