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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I

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Flying:
Forderungen sind an sich erstmal "okay" - ist halt die Frage, wie viel Eier man zeigt, damit das auch Ansatzweise das Ergebnis wird.

Wer kann mir dieses Mein-Zeit-Konto denn jetzt mal in eigenen Worten erklären?
Das klingt wahnsinnig deutsch mit riesigem Verwaltungsaufwand.. - vielleicht verstehe ich es aber auch einfach nur falsch.. Zwei Stunden weniger wäre leichter gewesen.

UNameIT:
Meine EInschätzung zu den Forderungen - absoluter Müll für die Verwaltung sowie für die oberen Entgeldgruppen.




--- Zitat von: monkey am 09.10.2024 19:09 ---
Entgeltforderungen: ver.di fordert für rund 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes (Bund und Kommunen) eine Erhöhung der Entgelte um 8 %, mindestens aber 350 Euro monatlich.


--- End quote ---

Stimmt so nicht ganz - es wird ein Volumen von 8% gefordert. Siehe DBB:

--- Zitat ---Entgelterhöhung im Volumen von 8 %,
mindestens aber 350 Euro monatlich
(Laufzeit 12 Monate)
- Das Volumen kann auch zum besseren
fi nanziellen Ausgleich von besonderen
Belastungen genutzt werden. Hierzu
sind Zulagen und Zuschläge wie folgt zu
erhöhen:
--- End quote ---

Ergo: IM ENDEFFEKT KANN DER AG SICH HIER ENTSCHEIDEN 0% LINEARE ERHÖHUNG ZU MACHEN und NUR die ZUSCHLÄGE ZU ERHÖHEN

-> Das würde für den AG wahrscheinlich "günstiger" , da man an Zuschlägen ja drehen kann, wann Sie ausgezahlt werden - würde aber für alle in der Verwaltung, die keine Zuschläge erhalten (keine Bereitschaft, keine Nachtarbeit, keine Feiertagsarbeit etc. ), eine Nullrunde bedeuten. Das verdi sowas überhaupt fordert. Dann gehen übrigens auch die Kitamitarbeiter die verdi so gerne anführt leer aus. 


[quote ]
Auszubildende, dual Studierende,
Praktikantinnen/Praktikanten
- Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, dual Studierenden, Praktikantinnen/Praktikanten um 200 Euro monatlich (Laufzeit 12 Monate)
- Unbefristete Übernahme der Auszubildenden und Studierenden nach erfolgreichem Abschluss in Vollzeit im erlernten Beruf
[/quote]

Schwierig - zum Einen sind unsere Azubis schon extrem gut bezahlt, zum anderen wird teilweise Überbedarf ausgebildet. Bei unbefristeter Übernahme wird natürlich jeder AG sich genau überlegen ob er in manchen Bereichen noch ausbildet.


--- Zitat ---zusätzlich drei freie Tage (§ 26 TVöD) zum Ausgleich für die hohe Verdichtung der Arbeit sowie einen zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder
--- End quote ---

Forderung finde ich persönlich Schwachsinn. Was bringen mir 3 weitere freie Tage, wenn mein Partner nur 6 Wochen frei hat? Warum nicht lieber diese 24 Stunden nutzen als AZV?  Wäre eine halbe Stunde weniger Wochenarbeitszeit. (24*60/52Wochen->ca.28min.)
Vor allem - wie will man diese 3 Tage bei Teilzeitkräften umsetzen? Im Moment ist es ja so, das egal wieviel man arbeitet, man 6 Wochen frei hat. Das bedeutet 30 Tage bei 5-Tage Woche, 24 Tage bei 4-Tage-Woche etc. Wie will man das nun auf TZ bei 3 weiteren Tagen übertragen?

Den einen Tag könne ich den Gewerkschaftsmitglieder - aber bei den Forderungen motiviert mich das definitiv nicht der verdi beizutreten.


--- Zitat ---Einrichtung eines „Mehr-Zeit-für-michKontos“, über das die Beschäftigten (ohne Nachwuchskräfte) eigenständig verfügen (Zeitsouveränität):
- Beschäftigte entscheiden am Ende des Ausgleichszeitraums, ob die zusätzliche Arbeitszeit einschließlich
Überstundenzuschläge ausgezahlt oder auf das „Mehr-Zeit-für-michKonto“ gebucht wird.
- Auf das „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“ können auf Wunsch der/des Beschäftigten insbesondere folgende Bestandteile gebucht werden:
- Entgelterhöhungen
- zusätzliche freie Tage
- Überstunden
- Zeitzuschläge
- Teile der Jahressonderzahlung
- Sparkassensonderzahlung
- Theaterbetriebszulage
- Das „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“ kann von den Beschäftigten insbesondere für eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, zusätzliche freie Tage oder längere Freistellungsphasen genutzt werden.
- Überstundenzuschläge für Teilzeitbeschäftigte bereits bei Überschreitung
der individuell vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit
--- End quote ---

Schwierig zu bewerten. Klingt in weiten Teilen wie unser Gleitzeitkonto und würde auf den 1. Blick keinen Mehrwert bringen.
Überstundenzuschläge für Teilzeitkräfte bei überschreiten der WAZ finde ich erstmal gut.



--- Zitat ---- Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit für Beschäftigte der Mitglieder des Kommunalen Arbeitgeberverbands
Baden-Württemberg auf durchschnittlich 38,5 Stunden im TVöD B-TK
- TV-V: Volumen zur Entgelterhöhung kann auch für eine Tabellenanpassung sowie zur Verbesserung der weiteren Arbeits- und Entgeltbedingungen genutzt werden
--- End quote ---

Warum nicht im normalen TVÖD auch?


--- Zitat von: monkey am 09.10.2024 19:09 ---
Kaufkraft und Attraktivität des öffentlichen Dienstes: Laut ver.di ist die Erhöhung der Einkommen wichtig zur Stärkung der Kaufkraft, Binnennachfrage und Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes im Arbeitsmarkt.

--- End quote ---

Dann soll Verdi auch was fordern, was die Attraktivität des öffentlichen Dienstes steigert.

SchokoDieter:

--- Zitat von: FearOfTheDuck am 09.10.2024 21:20 ---https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2025/Einkommensrunde/dbb_spezial_EKR2025_TVOED.pdf

Hier gibts Näheres, was mit Volumen gemeint ist. Man spielt damit leider die Beschäftigen mit Zuschlägen u.ä und die Beschäftigten ohne solche gegeneinander aus.

Interessant auch der Punkt zur Berechnung der wöchentlichen AZ...

--- End quote ---

Die Forderungen finde ich für die Pflege tatsächlich gelungen. Zusätzlich Erhöhung der Schichtzulagen, Mehr für Nacht-, Wochenendarbeit. Das was mir fehlt ist die Erhöhung der JSZ für die oberen Entgeltgruppen. Außerdem Besserstellung der Praxisanleiter.

Kryne:

--- Zitat von: KlammeKassen am 10.10.2024 07:58 ---
--- Zitat von: Cico1901 am 10.10.2024 07:47 ---
--- Zitat von: monkey am 09.10.2024 19:09 ---Arbeitszeit-Souveränität: Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“, über das Beschäftigte selbst entscheiden können, ob Entgelterhöhungen oder Überstunden als Freizeit oder Auszahlung genutzt werden.

--- End quote ---

Das ist auch für mich so ein schwammiger Punkt, dessen Inhalt man irgendwie noch schwer deuten kann.

Ob Entgelterhöhungen als Freizeit oder Auszahlung genutzt werden können, ließe sich ja theoretisch auf Tariferhöhungen, Entgeltgruppensteigerung oder Stufenaufstiege übertragen. Sprich 4% Tariferhöhung = 4% weniger Arbeitszeit, oder wie ist das zu verstehen? Das Gruppen- oder Stufensteigerungen ähnlich berücksichtigt werden könnten, dürfte wohl nur Theorie sein.

Überstunden als Freizeit oder Auszahlung dürfte man in der Praxis doch Vielerorts schon antreffen. In Gleitzeitregelungen werden ja quasi Überstunden als Freizeit ausgeglichen. Und auf Auszahlung wird aufgrund von Steuerprogression tendenziell eh eher verzichtet.

Ich weiß nicht, ob der Punkt der Tarifforderung daher der ganz große Wurf ist oder am Ende eh in der Schublade bleibt.

--- End quote ---

Eine ernstgemeinte Frage: Ist es im öffentliche Dienst (Verwaltung!, Krankenhäuser etc. mag ich mir das vorstellen können) irgendwo möglich, Überstunden ausbezahlt zu bekommen?

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Also bei uns werden Überstunden (echte Überstunden!, keine Gleitzeit "Mehrarbeit) sogar automatisch ausgezahlt, wenn man sie nicht innerhalb einer bestimmten Zeit als Freizeit Ausgleich nimmt.

Macht aber kein Mensch hier. Was da am Ende dank Abzügen hängen bleibt ist eh eine maßlose Frechheit.

Bei unserem Bauhof gibt es ein paar wenige, die sich manchmal Überstunden auszahlen lassen, die machen aber auch 100+ im Jahr, weil komplett unterbesetzt und können die nicht immer abfeiern.

Umlauf:

--- Zitat von: Freedark am 10.10.2024 08:38 ---
Was mich aber gerade beschäftigt:
Warum sind die Tarifparteien nicht in der Lage, rechtzeitige Verhandlungen i. S. eines Abschlusses vor dem 01.01.2025 vorzunehmen?

Wenn ich schon die von Verdi benannten Termine zur Kenntnis nehme, können wir eine Steigerung der Tabellenentgelte ab 01.01. vergessen und man wird im besten Fall für die ersten Monate wieder mit einer Einmalzahlung abgespeist.
1. Runde: 24. Januar 2025
2. Runde: 17./18. Februar 2025
3. Runde: 14. bis 16. März 2025

--- End quote ---

Zu 1: Vorher besteht Friedenspflicht und das Mittel des Streiks besteht dann nicht.

Zu 2: Ja die extreme Spreizung der Termine ist eine Frechheit.

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