Meine EInschätzung zu den Forderungen - absoluter Müll für die Verwaltung sowie für die oberen Entgeldgruppen.
Entgeltforderungen: ver.di fordert für rund 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes (Bund und Kommunen) eine Erhöhung der Entgelte um 8 %, mindestens aber 350 Euro monatlich.
Stimmt so nicht ganz - es wird ein Volumen von 8% gefordert. Siehe DBB:
Entgelterhöhung im Volumen von 8 %,
mindestens aber 350 Euro monatlich
(Laufzeit 12 Monate)
- Das Volumen kann auch zum besseren
fi nanziellen Ausgleich von besonderen
Belastungen genutzt werden. Hierzu
sind Zulagen und Zuschläge wie folgt zu
erhöhen:
Ergo:
IM ENDEFFEKT KANN DER AG SICH HIER ENTSCHEIDEN 0% LINEARE ERHÖHUNG ZU MACHEN und NUR die ZUSCHLÄGE ZU ERHÖHEN-> Das würde für den AG wahrscheinlich "günstiger" , da man an Zuschlägen ja drehen kann, wann Sie ausgezahlt werden - würde aber für alle in der Verwaltung, die keine Zuschläge erhalten (keine Bereitschaft, keine Nachtarbeit, keine Feiertagsarbeit etc. ), eine Nullrunde bedeuten. Das verdi sowas überhaupt fordert. Dann gehen übrigens auch die Kitamitarbeiter die verdi so gerne anführt leer aus.
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Auszubildende, dual Studierende,
Praktikantinnen/Praktikanten
- Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, dual Studierenden, Praktikantinnen/Praktikanten um 200 Euro monatlich (Laufzeit 12 Monate)
- Unbefristete Übernahme der Auszubildenden und Studierenden nach erfolgreichem Abschluss in Vollzeit im erlernten Beruf
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Schwierig - zum Einen sind unsere Azubis schon extrem gut bezahlt, zum anderen wird teilweise Überbedarf ausgebildet. Bei unbefristeter Übernahme wird natürlich jeder AG sich genau überlegen ob er in manchen Bereichen noch ausbildet.
zusätzlich drei freie Tage (§ 26 TVöD) zum Ausgleich für die hohe Verdichtung der Arbeit sowie einen zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder
Forderung finde ich persönlich Schwachsinn. Was bringen mir 3 weitere freie Tage, wenn mein Partner nur 6 Wochen frei hat? Warum nicht lieber diese 24 Stunden nutzen als AZV? Wäre eine halbe Stunde weniger Wochenarbeitszeit. (24*60/52Wochen->ca.28min.)
Vor allem - wie will man diese 3 Tage bei Teilzeitkräften umsetzen? Im Moment ist es ja so, das egal wieviel man arbeitet, man 6 Wochen frei hat. Das bedeutet 30 Tage bei 5-Tage Woche, 24 Tage bei 4-Tage-Woche etc. Wie will man das nun auf TZ bei 3 weiteren Tagen übertragen?
Den einen Tag könne ich den Gewerkschaftsmitglieder - aber bei den Forderungen motiviert mich das definitiv nicht der verdi beizutreten.
Einrichtung eines „Mehr-Zeit-für-michKontos“, über das die Beschäftigten (ohne Nachwuchskräfte) eigenständig verfügen (Zeitsouveränität):
- Beschäftigte entscheiden am Ende des Ausgleichszeitraums, ob die zusätzliche Arbeitszeit einschließlich
Überstundenzuschläge ausgezahlt oder auf das „Mehr-Zeit-für-michKonto“ gebucht wird.
- Auf das „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“ können auf Wunsch der/des Beschäftigten insbesondere folgende Bestandteile gebucht werden:
- Entgelterhöhungen
- zusätzliche freie Tage
- Überstunden
- Zeitzuschläge
- Teile der Jahressonderzahlung
- Sparkassensonderzahlung
- Theaterbetriebszulage
- Das „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“ kann von den Beschäftigten insbesondere für eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, zusätzliche freie Tage oder längere Freistellungsphasen genutzt werden.
- Überstundenzuschläge für Teilzeitbeschäftigte bereits bei Überschreitung
der individuell vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit
Schwierig zu bewerten. Klingt in weiten Teilen wie unser Gleitzeitkonto und würde auf den 1. Blick keinen Mehrwert bringen.
Überstundenzuschläge für Teilzeitkräfte bei überschreiten der WAZ finde ich erstmal gut.
- Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit für Beschäftigte der Mitglieder des Kommunalen Arbeitgeberverbands
Baden-Württemberg auf durchschnittlich 38,5 Stunden im TVöD B-TK
- TV-V: Volumen zur Entgelterhöhung kann auch für eine Tabellenanpassung sowie zur Verbesserung der weiteren Arbeits- und Entgeltbedingungen genutzt werden
Warum nicht im normalen TVÖD auch?
Kaufkraft und Attraktivität des öffentlichen Dienstes: Laut ver.di ist die Erhöhung der Einkommen wichtig zur Stärkung der Kaufkraft, Binnennachfrage und Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes im Arbeitsmarkt.
Dann soll Verdi auch was fordern, was die Attraktivität des öffentlichen Dienstes steigert.