Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1087449 times)

Freedark

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #60 am: 10.10.2024 08:38 »
Hier mal in Zahlen, was die Forderung beinhaltet. Bei den untersten EG wieder bis annähernd 15% Steigung.
Im ersten Bild müsste oben links richtigerweise 2025 stehen. Zu Faul das nochmal zu ändern jetzt.



Wenn ich nachher Lust und Zeit habe, kann ich da nochmal die Steigerung der Beitragsbemessungsgrenze mit einbeziehen, allerdings hat die FDP da ja erstmal einen Knüppel vor geworfen.

Was mich persönlich stört: Wieder mal kein Wort davon, die JSZ anzupassen. Da könnte der VKA einfach mal vorschlagen, die oberen EG durch 100% JSZ zu stärken oder freiwillig auszahlen. So viele EG13+ gibts ja in den Verwaltungen nicht.

Ganz klar eine bedrückende Entwicklung und ein Schlag ins Gesicht für alle besser qualifizierten Fach- und Führungskräfte. Fragwürdig auch, dass sich in dem Szenario das Einkommen der unteren Entgeltgruppen noch deutlicher von der Einkommensrealität vergleichbarer Berufsgruppen entkoppeln würde.

Was mich aber gerade beschäftigt:
Warum sind die Tarifparteien nicht in der Lage, rechtzeitige Verhandlungen i. S. eines Abschlusses vor dem 01.01.2025 vorzunehmen?
Wenn ich schon die von Verdi benannten Termine zur Kenntnis nehme, können wir eine Steigerung der Tabellenentgelte ab 01.01. vergessen und man wird im besten Fall für die ersten Monate wieder mit einer Einmalzahlung abgespeist.
1. Runde: 24. Januar 2025
2. Runde: 17./18. Februar 2025
3. Runde: 14. bis 16. März 2025

Es wird wieder "schwierige" und nächtlange Verhandlungen geben und vielleicht haben wir dann im Mai/Juni mal finalisierte Ergebnisse.
Mit den möglichen Änderungen der Arbeitszeit-Modalitäten muss ich mich noch beschäftigen. Eine Art Wahlmodell zwischen mehr Einkommen und geringerer Arbeitszeit ist mittlerweile in anderen Branchen ja recht verbreitet.

Britta2

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #61 am: 10.10.2024 08:39 »
Utopische Zahlen. Das wird eh nichts außer Schall und Rauch. Dazu mit Madame Faeser wieder ...
Kommen da 2½ pro Jahr raus und wenigstens ab 1.1. und mit Laufzeit 24 Monate - dürfen alle Angestellten auf Knien dankend jubeln. Das wird dasselbe Drama wie jedes Mal ... Schnittchen und Händeschütteln ...

Doktor

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #62 am: 10.10.2024 08:53 »
Das wird nix.

2 Jahre Laufzeit
Max 3% jeweils pro Jahr.

Ab 1.5. oder ab 1.6. erst.


DreizehnteFee

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #63 am: 10.10.2024 09:05 »
Ich habe den Unterschied eines Gleitzeitkontos und eines Überstundenkontos irgendwie noch nicht begriffen.

Wir haben bei uns in der Kommunalen Verwaltung ein Arbeitszeitkonto und wenn ich Überstunden mache, habe ich Überstunden, die ich "ausgeben" kann um frei zu nehmen.
Auch eine Woche, wenn ich genügend Stunden habe.

Bei uns ist die Regelung, dass wir 3 mal so viel Überstunden ansammeln dürfen, wie die wöchentliche Arbeitszeit. Bei 39 Stunden, darf man also 117 Überstunden haben. Alles was darüber hinaus geht, wird direkt zum Monatsende gekappt.

Die Gleitzeit geht bei uns von 6:30 bis 8 Uhr, von 12 bis 14 dürfen wir nach belieben Mittag machen und dann ist von 14 bis 15:30 nochmal Kernzeit (Donnerstags länger, Freitags kürzer)

Demnach wären doch Gleitzeit-Stunden alles was ich von 6:30 bis 8 Uhr arbeite, oder?
Aber nichts, was nach der Kernzeit, also Nachmittags noch gearbeitet wird?

Oder verstehe ich irgendwas nicht.
Das wäre ja ne deutliche Verschlechterung bei uns im Betrieb.

Unique

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #64 am: 10.10.2024 09:08 »
Eine ernstgemeinte Frage: Ist es im öffentliche Dienst (Verwaltung!, Krankenhäuser etc. mag ich mir das vorstellen können) irgendwo möglich, Überstunden ausbezahlt zu bekommen?

Bei uns (Versorgungsbetrieb) gibt es eine Grenze, bis zu der Überstunden auf einem Konto gesammelt werden können. Kommt man darüber, wird automatisch der darüber liegende Teil ausgezahlt.

Bei uns (Stadtverwaltung) ist das möglich. Allerdings nehmen das nicht viele in Anspruch, da der Stundenlohn dabei völlig ignoriert und man 11,25 € pro Stunde bekommt. Ich selber sammle die Stunden, um dann bei Bedarf abzufeiern.

MaLa

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #65 am: 10.10.2024 09:19 »

Bei uns (Versorgungsbetrieb) gibt es eine Grenze, bis zu der Überstunden auf einem Konto gesammelt werden können. Kommt man darüber, wird automatisch der darüber liegende Teil ausgezahlt.
[/quote]

Bei uns (Stadtverwaltung) ist das möglich. Allerdings nehmen das nicht viele in Anspruch, da der Stundenlohn dabei völlig ignoriert und man 11,25 € pro Stunde bekommt. Ich selber sammle die Stunden, um dann bei Bedarf abzufeiern.
[/quote]

Das ja nichtmal Mindestlohn xD

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #66 am: 10.10.2024 09:21 »
Eine ernstgemeinte Frage: Ist es im öffentliche Dienst (Verwaltung!, Krankenhäuser etc. mag ich mir das vorstellen können) irgendwo möglich, Überstunden ausbezahlt zu bekommen?

Bei uns (Versorgungsbetrieb) gibt es eine Grenze, bis zu der Überstunden auf einem Konto gesammelt werden können. Kommt man darüber, wird automatisch der darüber liegende Teil ausgezahlt.

Bei uns (Stadtverwaltung) ist das möglich. Allerdings nehmen das nicht viele in Anspruch, da der Stundenlohn dabei völlig ignoriert und man 11,25 € pro Stunde bekommt. Ich selber sammle die Stunden, um dann bei Bedarf abzufeiern.

Okay, danke für die Info :). Ich wollte nur generell mal wissen, ob es das irgendwo gibt.

Unique

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #67 am: 10.10.2024 09:26 »

Bei uns (Versorgungsbetrieb) gibt es eine Grenze, bis zu der Überstunden auf einem Konto gesammelt werden können. Kommt man darüber, wird automatisch der darüber liegende Teil ausgezahlt.

Bei uns (Stadtverwaltung) ist das möglich. Allerdings nehmen das nicht viele in Anspruch, da der Stundenlohn dabei völlig ignoriert und man 11,25 € pro Stunde bekommt. Ich selber sammle die Stunden, um dann bei Bedarf abzufeiern.
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Das ja nichtmal Mindestlohn xD
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Eben  :-[ Wir "bezahlen" auch unsere Freiwilligen Feuerwehrleute für bestimmte Einsätze - mit einem Stundensatz von 11,25 €. Darüber werden dann eben auch die Überstunden der Hauptamtlichen Kollegen ausgezahlt. Aber aus genau diesem Grund würde ich niemals auf die Idee kommen, mir meine Stunden auszahlen zu lassen. :D Dann lieber frei machen, habe ich mehr von.

Quasselstrippe

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #68 am: 10.10.2024 09:31 »
Hier mal in Zahlen, was die Forderung beinhaltet. Bei den untersten EG wieder bis annähernd 15% Steigung.
Im ersten Bild müsste oben links richtigerweise 2025 stehen. Zu Faul das nochmal zu ändern jetzt.





Wenn ich nachher Lust und Zeit habe, kann ich da nochmal die Steigerung der Beitragsbemessungsgrenze mit einbeziehen, allerdings hat die FDP da ja erstmal einen Knüppel vor geworfen.

Was mich persönlich stört: Wieder mal kein Wort davon, die JSZ anzupassen. Da könnte der VKA einfach mal vorschlagen, die oberen EG durch 100% JSZ zu stärken oder freiwillig auszahlen. So viele EG13+ gibts ja in den Verwaltungen nicht.

Wenn das von Verdi geforderte Steigerungsvolumen insgesamt 8% ausmacht, dann bedeutet das doch, dass die Kosten für die Arbeitgeberseite um 8% steigen sollten, oder nicht?
Und wenn dann viele Entgeltgruppen deutlich über 8% erhalten (weil der Mindestbetrag von 350 Euro eben bei vielen Gruppen mehr als 8% ausmacht) und es noch viele Steigerungen für Sonderzuschläge etc. gibt, dann müssten auch viele Entgeltgruppen unter 8% Steigerung erhalten, damit am Ende eine Volumensteigerung um 8% in der Summe über alles herauskommt. Oder ist das falsch gedacht?

Auf der Verdi-Webseite sehe ich nicht, dass 8% Gehaltssteigerungen gefordert werden, sondern dass das Erhöhungsvolumen (also die Kosten für den Arbeitgeber) 8% ausmacht und was da alles an "Kostenquellen" eingehen wird.

Für mich bedeutet das, dass es "im Schnitt" eine 8%ige Steigerung gibt (bzw. von verdi gefordert wird) und manche werden in dieser Forderung (deutlich) mehr als 8% haben und andere weniger... aber ich mag das auch missverstehen...

also nach meinem Verständnis gibt es in der Tabelle von Philipp das grüne obere rechte Eck so nicht, sondern die Zahlen dort müssten meiner Meinung nach niedriger liegen, um insgesamt über alles auf 8% Volumensteigerung zu kommen. Im worst-case wären die grünen Tabellenzellen in der Forderung auch alle bei 350 Euro Steigerung als dem Mindestbetrag.
Wieviel niedriger sie in der Kalkulation von verdi liegen, kann man nicht sagen, weil man dazu wissen müsste, wieviel Geld in die Sondereffekte (Erhöhung Zuschläge etc.) geht und wie die Personenzahlen in den einzelnen Entgeltgruppen sind.
Keine Ahnung, ob verdi sich sowas genau überlegt hat anhand konkreter Personenzahlen und Verteilungen über die Entgeltgruppen... falls man sich sowas genau überlegt hat, müsste man ja von verdi-Seite aus sagen können, welche Entgeltgruppen welche prozentualen Steigerungen erhalten sollen in deren Kalkulation...

aber es ist ja eh nur eine Forderung und es wird nicht so kommen...







BAT

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #69 am: 10.10.2024 09:31 »
Die ganze Sache hört sich mehr wie das Protokoll eines Singekreises an als ernsthafte Tarifpolitik.

Also alles wie üblich.

Flying

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #70 am: 10.10.2024 09:33 »
Forderungen sind an sich erstmal "okay" - ist halt die Frage, wie viel Eier man zeigt, damit das auch Ansatzweise das Ergebnis wird.

Wer kann mir dieses Mein-Zeit-Konto denn jetzt mal in eigenen Worten erklären?
Das klingt wahnsinnig deutsch mit riesigem Verwaltungsaufwand.. - vielleicht verstehe ich es aber auch einfach nur falsch.. Zwei Stunden weniger wäre leichter gewesen.

UNameIT

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #71 am: 10.10.2024 10:02 »
Meine EInschätzung zu den Forderungen - absoluter Müll für die Verwaltung sowie für die oberen Entgeldgruppen.




Entgeltforderungen: ver.di fordert für rund 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes (Bund und Kommunen) eine Erhöhung der Entgelte um 8 %, mindestens aber 350 Euro monatlich.


Stimmt so nicht ganz - es wird ein Volumen von 8% gefordert. Siehe DBB:
Zitat
Entgelterhöhung im Volumen von 8 %,
mindestens aber 350 Euro monatlich
(Laufzeit 12 Monate)
- Das Volumen kann auch zum besseren
fi nanziellen Ausgleich von besonderen
Belastungen genutzt werden. Hierzu
sind Zulagen und Zuschläge wie folgt zu
erhöhen:

Ergo: IM ENDEFFEKT KANN DER AG SICH HIER ENTSCHEIDEN 0% LINEARE ERHÖHUNG ZU MACHEN und NUR die ZUSCHLÄGE ZU ERHÖHEN

-> Das würde für den AG wahrscheinlich "günstiger" , da man an Zuschlägen ja drehen kann, wann Sie ausgezahlt werden - würde aber für alle in der Verwaltung, die keine Zuschläge erhalten (keine Bereitschaft, keine Nachtarbeit, keine Feiertagsarbeit etc. ), eine Nullrunde bedeuten. Das verdi sowas überhaupt fordert. Dann gehen übrigens auch die Kitamitarbeiter die verdi so gerne anführt leer aus. 


[quote ]
Auszubildende, dual Studierende,
Praktikantinnen/Praktikanten
- Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, dual Studierenden, Praktikantinnen/Praktikanten um 200 Euro monatlich (Laufzeit 12 Monate)
- Unbefristete Übernahme der Auszubildenden und Studierenden nach erfolgreichem Abschluss in Vollzeit im erlernten Beruf
[/quote]

Schwierig - zum Einen sind unsere Azubis schon extrem gut bezahlt, zum anderen wird teilweise Überbedarf ausgebildet. Bei unbefristeter Übernahme wird natürlich jeder AG sich genau überlegen ob er in manchen Bereichen noch ausbildet.

Zitat
zusätzlich drei freie Tage (§ 26 TVöD) zum Ausgleich für die hohe Verdichtung der Arbeit sowie einen zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder

Forderung finde ich persönlich Schwachsinn. Was bringen mir 3 weitere freie Tage, wenn mein Partner nur 6 Wochen frei hat? Warum nicht lieber diese 24 Stunden nutzen als AZV?  Wäre eine halbe Stunde weniger Wochenarbeitszeit. (24*60/52Wochen->ca.28min.)
Vor allem - wie will man diese 3 Tage bei Teilzeitkräften umsetzen? Im Moment ist es ja so, das egal wieviel man arbeitet, man 6 Wochen frei hat. Das bedeutet 30 Tage bei 5-Tage Woche, 24 Tage bei 4-Tage-Woche etc. Wie will man das nun auf TZ bei 3 weiteren Tagen übertragen?

Den einen Tag könne ich den Gewerkschaftsmitglieder - aber bei den Forderungen motiviert mich das definitiv nicht der verdi beizutreten.

Zitat
Einrichtung eines „Mehr-Zeit-für-michKontos“, über das die Beschäftigten (ohne Nachwuchskräfte) eigenständig verfügen (Zeitsouveränität):
- Beschäftigte entscheiden am Ende des Ausgleichszeitraums, ob die zusätzliche Arbeitszeit einschließlich
Überstundenzuschläge ausgezahlt oder auf das „Mehr-Zeit-für-michKonto“ gebucht wird.
- Auf das „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“ können auf Wunsch der/des Beschäftigten insbesondere folgende Bestandteile gebucht werden:
- Entgelterhöhungen
- zusätzliche freie Tage
- Überstunden
- Zeitzuschläge
- Teile der Jahressonderzahlung
- Sparkassensonderzahlung
- Theaterbetriebszulage
- Das „Mehr-Zeit-für-mich-Konto“ kann von den Beschäftigten insbesondere für eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, zusätzliche freie Tage oder längere Freistellungsphasen genutzt werden.
- Überstundenzuschläge für Teilzeitbeschäftigte bereits bei Überschreitung
der individuell vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit

Schwierig zu bewerten. Klingt in weiten Teilen wie unser Gleitzeitkonto und würde auf den 1. Blick keinen Mehrwert bringen.
Überstundenzuschläge für Teilzeitkräfte bei überschreiten der WAZ finde ich erstmal gut.


Zitat
- Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit für Beschäftigte der Mitglieder des Kommunalen Arbeitgeberverbands
Baden-Württemberg auf durchschnittlich 38,5 Stunden im TVöD B-TK
- TV-V: Volumen zur Entgelterhöhung kann auch für eine Tabellenanpassung sowie zur Verbesserung der weiteren Arbeits- und Entgeltbedingungen genutzt werden

Warum nicht im normalen TVÖD auch?


Kaufkraft und Attraktivität des öffentlichen Dienstes: Laut ver.di ist die Erhöhung der Einkommen wichtig zur Stärkung der Kaufkraft, Binnennachfrage und Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes im Arbeitsmarkt.

Dann soll Verdi auch was fordern, was die Attraktivität des öffentlichen Dienstes steigert.

SchokoDieter

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #72 am: 10.10.2024 10:12 »
https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2025/Einkommensrunde/dbb_spezial_EKR2025_TVOED.pdf

Hier gibts Näheres, was mit Volumen gemeint ist. Man spielt damit leider die Beschäftigen mit Zuschlägen u.ä und die Beschäftigten ohne solche gegeneinander aus.

Interessant auch der Punkt zur Berechnung der wöchentlichen AZ...

Die Forderungen finde ich für die Pflege tatsächlich gelungen. Zusätzlich Erhöhung der Schichtzulagen, Mehr für Nacht-, Wochenendarbeit. Das was mir fehlt ist die Erhöhung der JSZ für die oberen Entgeltgruppen. Außerdem Besserstellung der Praxisanleiter.

Kryne

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #73 am: 10.10.2024 10:19 »
Arbeitszeit-Souveränität: Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“, über das Beschäftigte selbst entscheiden können, ob Entgelterhöhungen oder Überstunden als Freizeit oder Auszahlung genutzt werden.

Das ist auch für mich so ein schwammiger Punkt, dessen Inhalt man irgendwie noch schwer deuten kann.

Ob Entgelterhöhungen als Freizeit oder Auszahlung genutzt werden können, ließe sich ja theoretisch auf Tariferhöhungen, Entgeltgruppensteigerung oder Stufenaufstiege übertragen. Sprich 4% Tariferhöhung = 4% weniger Arbeitszeit, oder wie ist das zu verstehen? Das Gruppen- oder Stufensteigerungen ähnlich berücksichtigt werden könnten, dürfte wohl nur Theorie sein.

Überstunden als Freizeit oder Auszahlung dürfte man in der Praxis doch Vielerorts schon antreffen. In Gleitzeitregelungen werden ja quasi Überstunden als Freizeit ausgeglichen. Und auf Auszahlung wird aufgrund von Steuerprogression tendenziell eh eher verzichtet.

Ich weiß nicht, ob der Punkt der Tarifforderung daher der ganz große Wurf ist oder am Ende eh in der Schublade bleibt.

Eine ernstgemeinte Frage: Ist es im öffentliche Dienst (Verwaltung!, Krankenhäuser etc. mag ich mir das vorstellen können) irgendwo möglich, Überstunden ausbezahlt zu bekommen?

Also bei uns werden Überstunden (echte Überstunden!, keine Gleitzeit "Mehrarbeit) sogar automatisch ausgezahlt, wenn man sie nicht innerhalb einer bestimmten Zeit als Freizeit Ausgleich nimmt.

Macht aber kein Mensch hier. Was da am Ende dank Abzügen hängen bleibt ist eh eine maßlose Frechheit.

Bei unserem Bauhof gibt es ein paar wenige, die sich manchmal Überstunden auszahlen lassen, die machen aber auch 100+ im Jahr, weil komplett unterbesetzt und können die nicht immer abfeiern.

Umlauf

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #74 am: 10.10.2024 10:23 »

Was mich aber gerade beschäftigt:
Warum sind die Tarifparteien nicht in der Lage, rechtzeitige Verhandlungen i. S. eines Abschlusses vor dem 01.01.2025 vorzunehmen?

Wenn ich schon die von Verdi benannten Termine zur Kenntnis nehme, können wir eine Steigerung der Tabellenentgelte ab 01.01. vergessen und man wird im besten Fall für die ersten Monate wieder mit einer Einmalzahlung abgespeist.
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3. Runde: 14. bis 16. März 2025

Zu 1: Vorher besteht Friedenspflicht und das Mittel des Streiks besteht dann nicht.

Zu 2: Ja die extreme Spreizung der Termine ist eine Frechheit.