Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1120116 times)

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1035 am: 03.11.2024 19:59 »
In den nächsten Wochen finden folgende Tarifverhandlungsrunden statt:
MB: 8,5% Forderung 14/16 November 5 Runde
Gebäudereinigung: 3 € mehr pro Stunde. AG Angebot abgelehnt.
Metall und Elektroindustrie/ VW: Forderung 7% AG Angebot abgelehnt. (3,6%)

Falls es eine Einigung zwischen einen der größeren Wirtschaftszweigen geben könnte, kann man dann mit ,,ähnlichen" Ergebnissen auch beim TVÖD 2025 ausgehen?
Gerade beim Marburger Bund sind ja die Kommunalen AG Verhandlungspartner

Die Abschlüsse von hochspezialisierten, alternativlosen Nischenberufen (Piloten, Ärzte, Fluglotsen etc.) sind vom Gefühl her eher ungeeignet um sie so auf die breite Masse übertragen zu können...
Die letzten Abschlüsse lagen im Schnitt bei 30-40% der Forderung (auf ein Jahr gesehen). Ergo wirst du glaube ich nicht ganz verkehrt liegen, wenn du 60-80% des geforderten für einen Zeitraum von 24 Monaten erwartest...

Also wir gehen mal vom schlechtesten aus 60% von 350 (wenn Verdi auch die 350€ Mindestbetrag nimmt und nicht die 8%) wären es 210€ auf 24 Monate. Das Problem: Der letzte Abschluss war für die AG hoch, 340€ das dämpft für mich wieder die Erwartungen das wir wiedermals so einen hohen Abschluss bekommen. Es liegt auch an der Natur das danach meistens nichts bei rum kommt.
Außnahme: AOK TV

Faunus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1036 am: 03.11.2024 20:24 »
AG der Metall- udn Elektroindustrie bieten 1,7 Prozent mehr Geld, aber erst ab Juli 2025, weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 – für eine Laufzeit von 27 Monaten, also bis Ende 2026.
Wobei VW von seinen Beschäftiften im Tarifstreit 10 Prozent weniger Gehalt und Verzicht auf Boni fordert - neben dem Damokles-Schwert der 3 Werksschließungen und im Zuge dessen wurde die  Beschäftigungsgarantie  nach 30 Jahren vom AG VW aufgekündigt.  Zusätzlich läuten die Glocken von BMW und Mercedes ähnlich und der Mittestand der Industriesparte geht auf die Barrikaden - vorneweg die Zulieferbetriebe der Autoindustrie.

Außerdem sind die Schulden der Städte & Kommunen  bis zum Ende des ersten Quartals 2024 auf 2.461 Mrd. Euro angestiegen.

Da Deutschland es leider auch nicht schafft, den Fachkräftemangel in den Griff zubkommen und verdammt viele willige AN in Indien unterwegs sind...

Diese Verhandlungen möchte ich weder als AG- noch AN-Vertreter im ÖD führen.

EinMann

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1037 am: 03.11.2024 20:40 »
Man könnte nach 34 Jahren auch aufhören im Tarifvertrag zwischen Ost- und Westdeutschland zu unterscheiden aber das wird bei den Biografien der beidseitigen Verhandler wohl keinen intessieren.

Ramirez

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1038 am: 03.11.2024 22:20 »
Man könnte nach 34 Jahren auch aufhören im Tarifvertrag zwischen Ost- und Westdeutschland zu unterscheiden aber das wird bei den Biografien der beidseitigen Verhandler wohl keinen intessieren.
Freiwillig ein Teile-und-Herrsche Instrument aufgeben, sicher nicht.
Damit kann man immer noch ein wenig was rausholen.

Faunus

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1039 am: 03.11.2024 23:36 »
Seit 2019 sind Ost und West bei den Entgelt-Tabellen und Jahressonderzahlung usw. gleich?!
Oder ist da was an mir vorbeigegangen 8)


EinMann

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1040 am: 04.11.2024 07:08 »
Seit 2019 sind Ost und West bei den Entgelt-Tabellen und Jahressonderzahlung usw. gleich?!
Oder ist da was an mir vorbeigegangen 8)

34 Abs. 2 TVöD
"Arbeitsverhältnisse von Beschäftigten, die das 40. Lebensjahr vollendet haben und für die die Regelungen des Tarifgebiets West Anwendung finden, können nach einer Beschäftigungszeit (Absatz 3 Satz 1 und 2) von mehr als 15 Jahren durch den Arbeitgeber nur aus einem wichtigen Grund gekündigt werden."
Aus Sicht eines Ostdeutschen empfinde ich diesen Satz als eine Frechheit.

Frank7777

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1041 am: 04.11.2024 07:22 »
Wenn ich unsere aktuelle Situation sehen, werden wir in den nächsten Jahren deutlich über 5 Mio. Arbeitslose haben. Die Jobs die es dann noch gibt können das Sozialsystem in der jetzigen Ausgestaltung nicht finanzieren.


Ich glaube nicht, dass Flüchtlinge oder Zuwanderer unser zentrales Problem sind. Wenn man sich die demographische Entwicklung unseres Landes anguckt, dann haben wir hier eigentlich eine Win-Win-Situation, wenn man sie anders angehen würde. Und fehlen in den kommenden Jahren jährlich 700.000-1.000.000 Arbeitskräfte.

Aber anstatt, dass sich mal ein Politiker/eine Partei hinstellt und deutlich macht, welche Verantwortung wir als eines der reichsten Länder der Welt haben und zeitgleich die Chancen betont, die mit den Zuwanderern verbunden sind - wenn wir uns endlich mal Gedanken darüber machen würden, wie wir Menschen integriert und zügig auf den Arbeitsmarkt bekommen, stellen sich alle Partei hin und springen auf die Parolen der AFD auf.

Vielleicht sollte man mal angucken, warum in den Niederlanden 70 Prozent der ukrainer in Arbeit sind und bei uns unter 30 Prozent?

Natürlich ärgere ich mich über einen Kaufkraft- und Wohlstandsverrlust. Aber hier wird so getan, als würde man am Hungertuch nagen, nur weil man auf eine Kaufkraft von vor gut 10 Jahren zurückgefallen ist.

Und schimpft dann noch über Flüchtige, die aus Kriegsgebieten kommen, ihre gesamte Existenz ist dahin, viele haben Verwandte verloren... Da frage ich mich schon, wie egoistisch kann ein Mensch eigentlich sein?

Ich will damit nicht sagen, dass ich mit der Situation zufrieden bin. Aber können wir einmal aufhören mit den einfachen Antworten "Die Flüchtlinge sind schuld" und akzeptieren, dass die Welt komplex ist, mit komplexen Herausforderungen und dementsprechend schwierigen Lösungen?

wurmlie

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1042 am: 04.11.2024 07:37 »
Wenn ich unsere aktuelle Situation sehen, werden wir in den nächsten Jahren deutlich über 5 Mio. Arbeitslose haben. Die Jobs die es dann noch gibt können das Sozialsystem in der jetzigen Ausgestaltung nicht finanzieren.
 

Dasiegt einfach daran, dass Deutschland es sich einfach mega schwer mit Veränderungen macht. Lieber alles so lassen wie es ist und nen kleine Pflaster hier und da. Statt radikal etwas neu aufzubauen. Es gibt so viele Regeln/Gesetze die Deutschland ausbremsen und immer unattraktiver werden lässt. Hauptsache der letzte Hamster wird gerettet bevor eine Autobahn erweitert wird. Oder ein Vogel soll in ein anderes Gebiet umgesiedelt werden, damit am letzten Wohnort des Vogels gebaut werden kann - ein Vogel weiß natürlich, das dieser jetzt woanders leben und brüten soll. (Tatsache aus dem Büro) Solche Dinge nehmen immer größere Dimension ein. Aber das ist ein anderes Thema was der TVöD nicht beheben kann.

Tarifgeist

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #1043 am: 04.11.2024 08:23 »
Wenn ich unsere aktuelle Situation sehen, werden wir in den nächsten Jahren deutlich über 5 Mio. Arbeitslose haben. Die Jobs die es dann noch gibt können das Sozialsystem in der jetzigen Ausgestaltung nicht finanzieren.
 

Dasiegt einfach daran, dass Deutschland es sich einfach mega schwer mit Veränderungen macht. Lieber alles so lassen wie es ist und nen kleine Pflaster hier und da. Statt radikal etwas neu aufzubauen. Es gibt so viele Regeln/Gesetze die Deutschland ausbremsen und immer unattraktiver werden lässt. Hauptsache der letzte Hamster wird gerettet bevor eine Autobahn erweitert wird. Oder ein Vogel soll in ein anderes Gebiet umgesiedelt werden, damit am letzten Wohnort des Vogels gebaut werden kann - ein Vogel weiß natürlich, das dieser jetzt woanders leben und brüten soll. (Tatsache aus dem Büro) Solche Dinge nehmen immer größere Dimension ein. Aber das ist ein anderes Thema was der TVöD nicht beheben kann.

Hinzu kommt die mitunter nur als "wirr" zu bezeichnende Schwerpunktlegung unserer Regierung. Jeder darf sich jetzt sein Geschlecht mit allem was dazu gehört aussuchen (tut ja eigentlich keinem weh und ist auf den ersten Blick sicherlich sehr weltoffen), aber der Rattenschwanz der damit einhergeht ist in seiner Länge einfach unermesslich und wurde nicht zu Ende gedacht. Mir um ein paar Beispiele zu nennen: Männer die sich als Frauen fühlen sitzen in Frauen-JVA ein und belästigen die biologischen Frauen dort; in unserer Behörde wird derzeit ernsthaft und ohne Augenzwinkern überlegt, weitere Umkleideräume für alle möglichen Geschlechter vorzuhalten; In unserer waffentragenden Behörde muss zu Feststellung der Eignung ein Sporttest absolviert werden, bei dem Frauen weniger leisten müssen als Männer....nun überlegen viele Nachwuchskräfte eventuell sich schnell als Frau umetikettieren zu lassen, um die Anforderungen herunterzuschrauben; Der erste Mann gedenkt hier, nach einem unbürokratischen Geschlechtertausch Gleichstellungsbeauftragte zu werden....und wenn man sich so umhört, wird er es wohl auch (was ich tatsächlich auch unterstütze, nicht zuletzt um die Absurdität offen zur Tage treten zu lassen)

Und so oder so ähnlich ist doch mittlerweile jedes einzelene Gesetz: Es mag gut gemeint sein, ist aber nicht zu Ende gedacht und verschlechtert und verkompliziert alles....

Zimm

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1044 am: 04.11.2024 11:17 »
Geschichten aus dem Paulanergarten?
Wir haben in Deutschland mit Sicherheit so einige Probleme, aber dass jetzt massenhaft Männer ihr Geschlecht ändern wollen, um in JVA Frauen zu belästigen, Sporttests zu bestehen und Gleichstellungsbeauftragte zu werden, halte ich für eine völlig übertriebene Darstellung.

Herbert Meyer

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1045 am: 04.11.2024 12:12 »
Geschichten aus dem Paulanergarten?
Wir haben in Deutschland mit Sicherheit so einige Probleme, aber dass jetzt massenhaft Männer ihr Geschlecht ändern wollen, um in JVA Frauen zu belästigen, Sporttests zu bestehen und Gleichstellungsbeauftragte zu werden, halte ich für eine völlig übertriebene Darstellung.

Das ist korrekt. Trotzdem gibt es sehr unterhaltsame Einzelfälle. Ein Freund hat sich im Bewerbungsverfahren bei einem großen amerikanischen Beratungsunternehmen mit Department im Rheinland als "divers" deklariert, da er sich dadurch einen Vorteil erhofft hatte. Die Personaler sind auch direkt darauf angesprungen und haben ihm nach der Einstellung die Zusatzbeauftragung als "Awareness-Manager" übertragen. Das besitzt zwar keinen rechtlichen Hintergrund, wie z. B. eine Gleichstellungsbeauftragte, erfüllt aber ähnliche Funktionen. Mittlerweile ist er Spreche*x der lesbischen Community des Unternehmens - wohlgemerkt als weißer, heterosexueller Mann. Obwohl diese Scharade seit einiger Zeit ein offenes Geheimnis ist nehmen es alle mit Humor und die lesbischen Mitarbeiterinnen lieben seine Partys und haben ihn vor kurzem als Spreche*x wiedergewählt. Aber wahrscheinlich sind solche Geschichten auch eine Eigenart amerikanisch geprägter Unternehmen...

Tarifgeist

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1046 am: 04.11.2024 12:26 »
Geschichten aus dem Paulanergarten?
Wir haben in Deutschland mit Sicherheit so einige Probleme, aber dass jetzt massenhaft Männer ihr Geschlecht ändern wollen, um in JVA Frauen zu belästigen, Sporttests zu bestehen und Gleichstellungsbeauftragte zu werden, halte ich für eine völlig übertriebene Darstellung.

Ich habe auch nie von einem massenphenomen gesprochen.

Es waren mehr exemplarische Darlegungen, die bereits jetzt zu einem sehr frühen Zeitpunkt zeigen, dass diese Mikromanagement-Politik solche Auswüchse hervorbringt, die eigentlich niemand wollte, jedoch trotzdem massig Arbeitskraft binden die wieder an anderer Stelle fehlt.

Organisator

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1047 am: 04.11.2024 12:42 »
Geschichten aus dem Paulanergarten?
Wir haben in Deutschland mit Sicherheit so einige Probleme, aber dass jetzt massenhaft Männer ihr Geschlecht ändern wollen, um in JVA Frauen zu belästigen, Sporttests zu bestehen und Gleichstellungsbeauftragte zu werden, halte ich für eine völlig übertriebene Darstellung.

Ich habe auch nie von einem massenphenomen gesprochen.

Es waren mehr exemplarische Darlegungen, die bereits jetzt zu einem sehr frühen Zeitpunkt zeigen, dass diese Mikromanagement-Politik solche Auswüchse hervorbringt, die eigentlich niemand wollte, jedoch trotzdem massig Arbeitskraft binden die wieder an anderer Stelle fehlt.

Im Gegenteil - es sorgt für weniger Aufwand. Statt mit ärztlichen Gutachten vorm Amtsgericht vorsprechen zu müssen tuts nun ein einfacher Besuch beim Bürgeramt. Obs wirklich Mikromanagement ist, würde ich die Betroffenen entscheiden lassen.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1048 am: 04.11.2024 13:11 »
Ob es weniger Aufwand für die Verwaltungen ist, wird sich zeigen, da es ja auch ein (wesentlich leichteres) zurück und ein wieder hin und dann wieder ein zurück gibt, das ist ja neu. Und es ist natürlich auch nicht konsequent ausgeführt, wie doch so einige Einschränkungen im Gesetz wieder zeigen.

Aber der Kernpunkt ist doch richtig. Ich kann als Mann demnächst als Frau kiffend auf verspätete Züge warten und bin meinen Arbeitsplatz los. ;) Läuft.

Wann kommt eigentlich das Klimageld?


Garfield

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« Antwort #1049 am: 04.11.2024 14:57 »
Geschichten aus dem Paulanergarten?
...

Das ist korrekt. Trotzdem gibt es sehr unterhaltsame Einzelfälle. Ein Freund hat...


PROST!