@KlammeKassen:
Ja, Banken sind ein elementarer Bestandteil der Volkswirtschaft, weil jene als Zahlungsdienstleister in einer komplexen Welt schlicht benötigt werden. Zu Zeiten des Tauschhandels war das noch anders.
Und ebenfalls ja: Sie stellen insbesondere den Kommunen viel Kohle (über Schulden) zur Verfügung. FDP sagt: Das ist böse! Also bitte damit aufhören und (wie die Hausfrau aus Schwaben) nur das ausgeben, was eingenommen wird. Wenn die Kassen klamm werden, dann: Kitas schließen, Hausmeisterdienste der Schulen an die Eltern delegieren, kommunale Straßen nicht reparieren, nach 21:00 Laternen aus und kein Geld für Internetausbau verschwenden. Insbesondere aber: Niemals nicht die Gehälter der MA erhöhen! Die Alternative wäre: Ran an die Hebesätze: Aber die sollen ja auch runter.
Fakt bleibt: In den letzten 35 Jahren hat man die Infrastruktur (hier zumeist die des Westens betreffend) schlicht verrotten lassen, während die Wirtschaft in Deutschland immer mehr Geld im Ausland gemacht hat (und es zu guten Teilen auch ebendort wieder investiert hat). Der heimischen Volkswirtschaft wurde so Liquidität "geraubt", was sich eben auch in zu gering steigenden Gehältern manifestierte. In den Innenstädten weichen die Herrenausstatter und andere Fachgeschäfte den Nagelstudios, Bubble-Tea-Shops und Handyzubehörverkäufern. Das ist eben die neue Kosumebene, die wir uns noch leisten können.
Allein das Auf-Stand-bringen wird 100te Milliarden kosten und über die kommenden Aufgaben habe ich noch nicht mal angefangen zu sprechen. Fun Fact: Die Querfinanzierung über Kürzungen beim Bürgergeld gleichen dem Versuch, den Vollbrand eines Einfamilienhauses mit einem Becher Wasser löschen zu wollen.

Die heilige Schuldenbremse ist für die FDP von höherer Bedeutung als das Neue Testament. Ihre fleischliche Manifestation heißt Christian Lindner. (Selbst als nicht religiöser Mensch bin ich hier irritiert).
Der aktuelle Umgang mit den "D-Day-Papers" und die erkennbare Ausrichtung hin zu einer libertären Ideologie (Milei und Musk wagen) sollte Dir als MA im öD mehr Sorge als Lust bereiten. Wir leben auch nicht mehr in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in dem Produktivitätssteigerungen in quantitativem Wachstum und schnellem Wohlstandsgewinn münden. Der Drops ist weitestgehend gelutscht und mit "Trickle-Down" wirst Du weite Teile der Mittelschicht in die Armut katapultieren. Das ist einer FDP aber egal, weil sie nicht die Mittelschicht vertritt. Onkel Musk (die glorreiche Lichtgestalt) mag weder Betriebsräte, noch Tarifverträge. Auch Dein Gehalt ist mehr als üppig bemessen - gerade im öD saugst Du der strahlenden Wirtschaft mit Deinen an Raffgier grenzenden Gehaltsideen doch jegliche Kraft ab. Wer sich mit der libertären Ideologie anfreundet, sollte sich dieser Tatsache (und der eigenen Schuld

) bewusst sein.
Meine Kritik an Linken, SPD und Grünen bleibt trotzdem bestehen: Man bedient sich aus der Mitte, um nach unten zu verteilen. Das ist leistungsfeindlich und hemmt den "Geist des Anpackens". In der Konsequenz rennen die AN umher und sagen: "Lohnt sich eh nicht - ich will jetzt die 4-Tage-Woche". Das ist Mist!
Also: Sind alle blöd. Bleibt die Union. Die Union ist ein "Anker", weil das Konservative das Bewahren des Bewährten in den Fokus stellt. Leider gibt es aktuell aber auch nicht mehr so viel Bewahrenswertes.
Im Ernst: Ich hatte vor drei Jahren wirklich Hoffnung in die Ampel gelegt, weil sie in Aussicht stellte, das Wirtschaftliche, das Ökologische und das Soziale nachhaltig auszutarieren. Alle drei Parteien haben (zumindest mich) aber zutiefst enttäuscht.
Wenn du keine Hoffnung auf Besserung hast; wie kommt es, dass du noch in Deutschland heimisch bist? Wenn hier alle so schwarz malen, wundert es mich, dass ihr alle noch in Deutschland lebt.
Habe die Strandbar in Costa-Rica doch schon mehrfach angesprochen - ist schön da, musst Du mal hin!
