Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1115586 times)

DepletedWorker

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4215 am: 23.01.2025 12:17 »
Würde ich gerne nochmal aufgreifen:

Übersehe ich etwas wenn ich folgende Rechnung aufmache: wenn ich weniger Stunden abdecken muss, brauche ich auch weniger Personalkapa

Eine verringerte Arbeitszeit würde doch der aktuellen Situation eher zuträglich sein?

Ich wünsche mir, dass die Arbeitszeit auf 37,5/Woche abgesenkt wird.

Naja, das Arbeitsvolumen bleibt ja gleich; es gibt dadurch nicht weniger Anfragen. In einigen Arbeitsbereichen kann es zwar sein, dass weniger Arbeitsstunden auch weniger oder zumindest gleich viel Arbeit bedeuten (IT).

Aber das ist der falsche Gesichtspunkt, man muss es so sehen, dass dadurch der öD als Arbeitsgeber attraktiver wird und die Fehlenden Stunden schneller ausgeglichen werden können.

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4216 am: 23.01.2025 12:20 »
Würde ich gerne nochmal aufgreifen:

Übersehe ich etwas wenn ich folgende Rechnung aufmache: wenn ich weniger Stunden abdecken muss, brauche ich auch weniger Personalkapa

Eine verringerte Arbeitszeit würde doch der aktuellen Situation eher zuträglich sein?

Ich wünsche mir, dass die Arbeitszeit auf 37,5/Woche abgesenkt wird.

Naja, das Arbeitsvolumen bleibt ja gleich; es gibt dadurch nicht weniger Anfragen. In einigen Arbeitsbereichen kann es zwar sein, dass weniger Arbeitsstunden auch weniger oder zumindest gleich viel Arbeit bedeuten (IT).

Aber das ist der falsche Gesichtspunkt, man muss es so sehen, dass dadurch der öD als Arbeitsgeber attraktiver wird und die Fehlenden Stunden schneller ausgeglichen werden können.

Wie machen es dann die Unternehmen in der Privatwirtschaft? Da könnte man sich eventuell gangbare Lösungen abschauen.

Nicht von allen, aber von machen im privaten Umfeld werde ich dann doch noch schief angeschaut, wenn ich erzähle das meine Woche 39 Arbeitsstunden hat ^^

bei uns in der Verwaltung ist der Donnerstag der längste Arbeitstag, bis 18 Uhr. Dabei lehnt man sich an völlig veraltete Modelle. Kurz nach 16 Uhr gehen hier keine Anrufe mehr ein und die Mitarbeiter laufen durch die Flure und führen Gespräche, alternativ bewerfen sie sich gegenseitig mit Papierfliegern, um die Zeit zu überbrücken.

Man kann also sehr wohl die Arbeitszeit im Sinne der Effizienz absenken. Auch wenn es "nur" 7:48 am Tag sind, arbeitet kein menschliches Wesen so lange hochkonzentriert.

Vielleicht sollte man einfach mal von mittelalterlichem Denken ablassen und offen sein für neue Wege.
« Last Edit: 23.01.2025 12:26 von iATarifangestellter »

DepletedWorker

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4217 am: 23.01.2025 12:25 »
Würde ich gerne nochmal aufgreifen:

Übersehe ich etwas wenn ich folgende Rechnung aufmache: wenn ich weniger Stunden abdecken muss, brauche ich auch weniger Personalkapa

Eine verringerte Arbeitszeit würde doch der aktuellen Situation eher zuträglich sein?

Ich wünsche mir, dass die Arbeitszeit auf 37,5/Woche abgesenkt wird.

Naja, das Arbeitsvolumen bleibt ja gleich; es gibt dadurch nicht weniger Anfragen. In einigen Arbeitsbereichen kann es zwar sein, dass weniger Arbeitsstunden auch weniger oder zumindest gleich viel Arbeit bedeuten (IT).

Aber das ist der falsche Gesichtspunkt, man muss es so sehen, dass dadurch der öD als Arbeitsgeber attraktiver wird und die Fehlenden Stunden schneller ausgeglichen werden können.

Wie machen es dann die Unternehmen in der Privatwirtschaft? Da könnte man sich eventuell gangbare Lösungen abschauen.

Nicht von allen, aber von machen im privaten Umfeld werde ich dann doch noch schief angeschaut, wenn ich erzähle das meine Woche 39 Arbeitsstunden hat ^^

Unternehmen, die eine 35-Stunden-Woche einführen und trotzdem ihre Leistung halten wollen, setzen auf verschiedene Strategien. Sie optimieren ihre Arbeitsprozesse und nutzen moderne Technologien, um effizienter zu arbeiten. Flexible Arbeitszeiten ermöglichen es den Mitarbeitern, ihre Arbeit besser an ihre Bedürfnisse anzupassen. Statt nur die Stunden zu zählen, konzentrieren sie sich auf Ergebnisse und Ziele. Teamarbeit und offene Kommunikation spielen ebenfalls eine große Rolle, um Aufgaben schneller zu erledigen. Außerdem investieren viele Firmen in die Motivation und Entwicklung ihrer Mitarbeiter, was zu einer höheren Zufriedenheit und Produktivität führt. - All das was der öffentliche Dienst leider nicht kann/macht

Und dann wird wieder gemeckert, warum der x-te ITler eingestellt wird, um neue Technologien einzuführen. Dabei ist es schon schwierig, gute Fachkräfte zu finden, vor allem bei den aktuellen Gehältern.

Um den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen, braucht es dringend ein Tarifergebnis, das wirklich etwas bewirkt. Nur so können neue Mitarbeiter gewonnen werden, die nicht nur die entstehenden Lücken füllen, sondern auch langfristig dazu beitragen, den Dienst attraktiv zu halten.

Das könnte durch eine Gehaltssteigerung von mindestens 10% und Fachkräftezulagen geschehen. Zudem sollte die Arbeitszeit schrittweise auf 35 Stunden pro Woche reduziert werden, idealerweise mit der Option auf eine 4-Tage-Woche. Ein höherer Urlaubsanspruch, ähnlich dem, was große Unternehmen bieten, wäre ebenfalls wichtig.
« Last Edit: 23.01.2025 12:36 von DepletedWorker »

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4218 am: 23.01.2025 12:47 »
Würde ich gerne nochmal aufgreifen:

Übersehe ich etwas wenn ich folgende Rechnung aufmache: wenn ich weniger Stunden abdecken muss, brauche ich auch weniger Personalkapa

Eine verringerte Arbeitszeit würde doch der aktuellen Situation eher zuträglich sein?

Ich wünsche mir, dass die Arbeitszeit auf 37,5/Woche abgesenkt wird.

Naja, das Arbeitsvolumen bleibt ja gleich; es gibt dadurch nicht weniger Anfragen. In einigen Arbeitsbereichen kann es zwar sein, dass weniger Arbeitsstunden auch weniger oder zumindest gleich viel Arbeit bedeuten (IT).

Aber das ist der falsche Gesichtspunkt, man muss es so sehen, dass dadurch der öD als Arbeitsgeber attraktiver wird und die Fehlenden Stunden schneller ausgeglichen werden können.

Wie machen es dann die Unternehmen in der Privatwirtschaft? Da könnte man sich eventuell gangbare Lösungen abschauen.

Nicht von allen, aber von machen im privaten Umfeld werde ich dann doch noch schief angeschaut, wenn ich erzähle das meine Woche 39 Arbeitsstunden hat ^^

Unternehmen, die eine 35-Stunden-Woche einführen und trotzdem ihre Leistung halten wollen, setzen auf verschiedene Strategien. Sie optimieren ihre Arbeitsprozesse und nutzen moderne Technologien, um effizienter zu arbeiten. Flexible Arbeitszeiten ermöglichen es den Mitarbeitern, ihre Arbeit besser an ihre Bedürfnisse anzupassen. Statt nur die Stunden zu zählen, konzentrieren sie sich auf Ergebnisse und Ziele. Teamarbeit und offene Kommunikation spielen ebenfalls eine große Rolle, um Aufgaben schneller zu erledigen. Außerdem investieren viele Firmen in die Motivation und Entwicklung ihrer Mitarbeiter, was zu einer höheren Zufriedenheit und Produktivität führt. - All das was der öffentliche Dienst leider nicht kann/macht

Und dann wird wieder gemeckert, warum der x-te ITler eingestellt wird, um neue Technologien einzuführen. Dabei ist es schon schwierig, gute Fachkräfte zu finden, vor allem bei den aktuellen Gehältern.

Um den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen, braucht es dringend ein Tarifergebnis, das wirklich etwas bewirkt. Nur so können neue Mitarbeiter gewonnen werden, die nicht nur die entstehenden Lücken füllen, sondern auch langfristig dazu beitragen, den Dienst attraktiv zu halten.

Das könnte durch eine Gehaltssteigerung von mindestens 10% und Fachkräftezulagen geschehen. Zudem sollte die Arbeitszeit schrittweise auf 35 Stunden pro Woche reduziert werden, idealerweise mit der Option auf eine 4-Tage-Woche. Ein höherer Urlaubsanspruch, ähnlich dem, was große Unternehmen bieten, wäre ebenfalls wichtig.

Das kann ich sofort unterschreiben. Gerade vergangenes Wochenende habe ich mich durch Zufall mit jemandem unterhalten, der meine Stelle damals gesehen hatte (immerhin eine 9c/4 mit 4649€ brutto). Er hätte damals nur gegrinst und sich in der PW in eine vergleichare Position beworben und wäre auch genommen worden mit ca. 1000€ brutto mehr/Monat. Allerdings, dass stellten wir beide heraus, geht er freitags nicht um 12 Uhr ;)

Also ja, der öffentliche Dienst muss DRINGEND handeln und wenn sie schon keine Entgelterhöhungen wollen, dann zumindest drastische Arbeitszeitverkürzungen.
« Last Edit: 23.01.2025 12:54 von iATarifangestellter »

Alfi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4219 am: 23.01.2025 12:59 »
Würde ich gerne nochmal aufgreifen:

Übersehe ich etwas wenn ich folgende Rechnung aufmache: wenn ich weniger Stunden abdecken muss, brauche ich auch weniger Personalkapa

Eine verringerte Arbeitszeit würde doch der aktuellen Situation eher zuträglich sein?

Ich wünsche mir, dass die Arbeitszeit auf 37,5/Woche abgesenkt wird.

Naja, das Arbeitsvolumen bleibt ja gleich; es gibt dadurch nicht weniger Anfragen. In einigen Arbeitsbereichen kann es zwar sein, dass weniger Arbeitsstunden auch weniger oder zumindest gleich viel Arbeit bedeuten (IT).

Aber das ist der falsche Gesichtspunkt, man muss es so sehen, dass dadurch der öD als Arbeitsgeber attraktiver wird und die Fehlenden Stunden schneller ausgeglichen werden können.

Wie machen es dann die Unternehmen in der Privatwirtschaft? Da könnte man sich eventuell gangbare Lösungen abschauen.

Nicht von allen, aber von machen im privaten Umfeld werde ich dann doch noch schief angeschaut, wenn ich erzähle das meine Woche 39 Arbeitsstunden hat ^^

Unternehmen, die eine 35-Stunden-Woche einführen und trotzdem ihre Leistung halten wollen, setzen auf verschiedene Strategien. Sie optimieren ihre Arbeitsprozesse und nutzen moderne Technologien, um effizienter zu arbeiten. Flexible Arbeitszeiten ermöglichen es den Mitarbeitern, ihre Arbeit besser an ihre Bedürfnisse anzupassen. Statt nur die Stunden zu zählen, konzentrieren sie sich auf Ergebnisse und Ziele. Teamarbeit und offene Kommunikation spielen ebenfalls eine große Rolle, um Aufgaben schneller zu erledigen. Außerdem investieren viele Firmen in die Motivation und Entwicklung ihrer Mitarbeiter, was zu einer höheren Zufriedenheit und Produktivität führt. - All das was der öffentliche Dienst leider nicht kann/macht

Und dann wird wieder gemeckert, warum der x-te ITler eingestellt wird, um neue Technologien einzuführen. Dabei ist es schon schwierig, gute Fachkräfte zu finden, vor allem bei den aktuellen Gehältern.

Um den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen, braucht es dringend ein Tarifergebnis, das wirklich etwas bewirkt. Nur so können neue Mitarbeiter gewonnen werden, die nicht nur die entstehenden Lücken füllen, sondern auch langfristig dazu beitragen, den Dienst attraktiv zu halten.

Das könnte durch eine Gehaltssteigerung von mindestens 10% und Fachkräftezulagen geschehen. Zudem sollte die Arbeitszeit schrittweise auf 35 Stunden pro Woche reduziert werden, idealerweise mit der Option auf eine 4-Tage-Woche. Ein höherer Urlaubsanspruch, ähnlich dem, was große Unternehmen bieten, wäre ebenfalls wichtig.

Das kann ich sofort unterschreiben. Gerade vergangenes Wochenende habe ich mich durch Zufall mit jemandem unterhalten, der meine Stelle damals gesehen hatte (immerhin eine 9c/4 mit 4649€ brutto). Er hätte damals nur gegrinst und sich in der PW in eine vergleichare Position beworben und wäre auch genommen worden mit ca. 1000€ brutto mehr/Monat. Allerdings, dass stellten wir beide heraus, geht er freitags nicht um 12 Uhr ;)

Also ja, der öffentliche Dienst muss DRINGEND handeln, aber auf der anderen Seite haben wir auch einige Vorteile, die es in der PW nicht gibt.

Ich halte z.B. die Zusatzrente für einen großen Vorteil. Natürlich haben auch in der PW Firmen die das anbieten, aber im öff. Dienst ist es ja so, du kannst den Arbeitgeber wechseln und nimmst die Zusatzversorgung mit.

Ich weiß nicht mehr wer das geschrieben hatte, Nelson oder Gifty, in dem Punkt haben die Recht, erhöht sich das Gehalt im öff. Dienst um sagen wir 10 %, dann werden die Kosten natürlich auch wenn nur zum Teil an die Bürger in Form von Grundsteuer oder Gewerbesteuer weiter gegeben. Es ist ein nie endender Kreislauf.
Jedoch kann man auch nicht sagen, ajo wir verzichten mal, damit die Preise nicht so steil nach oben gehen, wenn dann müssten alle verzichten, dann würden ggf. die Preise nur leicht langsamer steigen, weil vieles von der Politik gesteuert nicht aufhören würde, wie z.B. CO2 Steuer. Diese wird natürlich auch an die Endkunden weiter gegeben.


Also ja 35 Stunden haben 3 Kumpels von mir, verdienen jedoch etwas weniger, haben aber eine niedrigere Position. die 4 Stunden sind nicht viel, aber da wir z.B. auch Freitags nur bis 12 arbeiten, könnte ich z.B. dann Freitags zuhause bleiben.
Ab einem gewissen Gehalt spielt die Arbeitszeit sogar eine größere Rolle als das Gehalt.
Gleichzeitig kann man sagen, wenn das Gehalt ordentlich steigt, kann man auch einfach auf Teilzeit (z.B. 35 Stunden) reduzieren.

Democratic

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4220 am: 23.01.2025 12:59 »
Ich verstehe die immer wiederkehrende Argumentation nicht, dass weniger Arbeitszeit ein gangbarer Lastenausgleich wäre.

1. Mit mehr Geld habt ihr mehr Spielraum eure Arbeitszeit zu verkürzen ohne einen Großteil derjenigen die auf das Einkommen angewiesen sind zu beeinträchtigen.

2. Weniger Arbeitszeit, heißt mehr Belastung  durch gleichen Arbeitsaufwand in weniger Zeit. Wen lockt eine solche Aussicht in den öffentlichen Dienst?

Wir haben in unserem Rathaus eine Fluktuation an Personal die ist kaum zu beschreiben. Spricht man mit den Kollegen geht es um die kalten, nackten Zahlen, denn Arbeitszeit zu reduzieren ist perse kein Problem. Zudem belastet die Inkonsistenz der gewählten politischen Vertreter in der Stadt sowie dem glauben derer alles besser wissen zu müssen die Belegschaft stark.

Ich mag meine Ingenieursstelle und meine Tätigkeit, wenn ich jedoch sehe das meine Frau in der Privatwirtschaft als Senior Expert (150.000 Euro im Jahr) verdient braucht man sich nicht wundern, wenn man kein Personal findet, wenn man sich als Arbeitgeber weigert nicht einmal die Inflation der letzten 5 Jahre auszugleichen.

Sich hier hinzustellen und im Forum zu schreiben, die Städte und Länder könnten sich hohe Lohnsteigerungen nicht leisten ist ein Treppenwitz. Was sich alleine bei uns im schönen Hessen Bürgermeister alles leisten um Wählerstimmen zu generieren oder das 12. DGH für 2 Millionen Euro zu sanieren weil der Parteifreund Vorsitzender des Dorfvereins ist ist ein Witz.
Und wenn doch kein Geld da ist, dann werden eben die Steuern erhöht. Wenn alle Kosten steigen und das weitergegeben werden kann, dann darf ich als Mitarbeiter im öffentlichen Dienst auch erwarten, dass dies auch mit dem Lohn gemacht wird.




Gifty

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4221 am: 23.01.2025 13:09 »
Ich verstehe die immer wiederkehrende Argumentation nicht, dass weniger Arbeitszeit ein gangbarer Lastenausgleich wäre.

1. Mit mehr Geld habt ihr mehr Spielraum eure Arbeitszeit zu verkürzen ohne einen Großteil derjenigen die auf das Einkommen angewiesen sind zu beeinträchtigen.



Im Idealfall bekommst du natürlich gleiches Gehalt bei weniger Arbeitszeit.  Leute die Angewiesen wären, haben also das gleiche Geld oder könnten noch eher einen Minijob zusätzlich ausführen (oder Eigenständig sein).

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4222 am: 23.01.2025 13:10 »
Ich verstehe die immer wiederkehrende Argumentation nicht, dass weniger Arbeitszeit ein gangbarer Lastenausgleich wäre.

1. Mit mehr Geld habt ihr mehr Spielraum eure Arbeitszeit zu verkürzen ohne einen Großteil derjenigen die auf das Einkommen angewiesen sind zu beeinträchtigen.

2. Weniger Arbeitszeit, heißt mehr Belastung  durch gleichen Arbeitsaufwand in weniger Zeit. Wen lockt eine solche Aussicht in den öffentlichen Dienst?

Wir haben in unserem Rathaus eine Fluktuation an Personal die ist kaum zu beschreiben. Spricht man mit den Kollegen geht es um die kalten, nackten Zahlen, denn Arbeitszeit zu reduzieren ist perse kein Problem. Zudem belastet die Inkonsistenz der gewählten politischen Vertreter in der Stadt sowie dem glauben derer alles besser wissen zu müssen die Belegschaft stark.

Ich mag meine Ingenieursstelle und meine Tätigkeit, wenn ich jedoch sehe das meine Frau in der Privatwirtschaft als Senior Expert (150.000 Euro im Jahr) verdient braucht man sich nicht wundern, wenn man kein Personal findet, wenn man sich als Arbeitgeber weigert nicht einmal die Inflation der letzten 5 Jahre auszugleichen.

Sich hier hinzustellen und im Forum zu schreiben, die Städte und Länder könnten sich hohe Lohnsteigerungen nicht leisten ist ein Treppenwitz. Was sich alleine bei uns im schönen Hessen Bürgermeister alles leisten um Wählerstimmen zu generieren oder das 12. DGH für 2 Millionen Euro zu sanieren weil der Parteifreund Vorsitzender des Dorfvereins ist ist ein Witz.
Und wenn doch kein Geld da ist, dann werden eben die Steuern erhöht. Wenn alle Kosten steigen und das weitergegeben werden kann, dann darf ich als Mitarbeiter im öffentlichen Dienst auch erwarten, dass dies auch mit dem Lohn gemacht wird.

Zu Punkt 1: Verkürzung der Arbeitszeit natürlich bei vollem Lohnausgleich, sonst könnte ich ja das Teilzeitmodell wählen. Das muss sich dann schon noch unterscheiden.

Und ja, wie die Überschrift des Artikels hier zeigt, ist wohl ausreichend Geld vorhanden die Entgelte saftig zu erhöhen:
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-es-ist-so-viel-geld-im-staatssaeckel-wie-nie-zuvor/30160678.html

Ach schau, hier gibt es den Artikel zur freien Verfügung:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/tarifverhandlungen-%C3%B6ffentlicher-dienst-es-ist-so-viel-geld-im-staatss%C3%A4ckel-wie-nie-zuvor/ar-AA1xEhvD?ocid=nl_esco_a1_20200708_1_1&apiversion=v2&noservercache=1&domshim=1&renderwebcomponents=1&wcseo=1&batchservertelemetry=1&noservertelemetry=1

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4223 am: 23.01.2025 13:15 »
Ich kann persönlich mit einer AZV nicht besonders viel anfangen, weil ich ohnehin oft am frühen Morgen und späten Nachmittag arbeite. Ob ich dann 3h oder 3,5h Pause habe, macht für mich keinen wesentlichen Unterschied. Ist natürlich sehr spezifisch.

Für die Attrakivität würde ich eine Reduktion der Stufenzahl auf 3 vorschlagen. Bringt mir zwar nichts mehr, aber für Neueinsteiger ist das Endgehalt dann perspektisch schneller erreichbar.

Bei uns steigen die meisten aus der pW kommend erst mit 3x oder 4x Jahren ein. Das ist so ein Punkt, wo die Zusatzrente über die VBL nicht mehr so attraktiv ist. Da gäbe es sicher auch Verbesserungspotential.

Zum Entgelt ist das Problem ja eigentlich klar: Je höher die EG, desto größer der Gap zur pW. Da sollte auf jeden Fall Wert darauf gelegt werden, die Tabelle nicht weiter zu stauchen. (Ja, das Problem lautet hier nicht VKA oder BMI, sondern verdi ;))

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4224 am: 23.01.2025 13:24 »
Es wäre ja auch möglich älteren und erfahreneren Mitarbeitern extra Urlaubstage zu gewähren.
Wird in einigen Firmen (PW) so praktiziert.

Und früher auch im BAT.
Wurde das nicht gerichtlich einkassiert?

Gifty

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4225 am: 23.01.2025 13:28 »
Für die Attrakivität würde ich eine Reduktion der Stufenzahl auf 3 vorschlagen. Bringt mir zwar nichts mehr, aber für Neueinsteiger ist das Endgehalt dann perspektisch schneller erreichbar.


Wie würdest du denn dann die Stufen zusammenfassen?
Beispielhaft:
1 + 2 = 1
3 + 4 = 2
5 + 6 = 3

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4226 am: 23.01.2025 13:40 »
Es wäre ja auch möglich älteren und erfahreneren Mitarbeitern extra Urlaubstage zu gewähren.
Wird in einigen Firmen (PW) so praktiziert.

Und früher auch im BAT.
Wurde das nicht gerichtlich einkassiert?

Jep, da dies eine Altersdiskriminierung darstellt. Da aber das AGG keine Diskriminierung wegen Dienstalter verbietet, könnte man den Urlaubsanspruch aber daran koppeln...

Paul Stanley

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4227 am: 23.01.2025 13:40 »
Würde ich gerne nochmal aufgreifen:

Übersehe ich etwas wenn ich folgende Rechnung aufmache: wenn ich weniger Stunden abdecken muss, brauche ich auch weniger Personalkapa

Eine verringerte Arbeitszeit würde doch der aktuellen Situation eher zuträglich sein?

Ich wünsche mir, dass die Arbeitszeit auf 37,5/Woche abgesenkt wird.

Naja, das Arbeitsvolumen bleibt ja gleich; es gibt dadurch nicht weniger Anfragen. In einigen Arbeitsbereichen kann es zwar sein, dass weniger Arbeitsstunden auch weniger oder zumindest gleich viel Arbeit bedeuten (IT).

Aber das ist der falsche Gesichtspunkt, man muss es so sehen, dass dadurch der öD als Arbeitsgeber attraktiver wird und die Fehlenden Stunden schneller ausgeglichen werden können.

Wie machen es dann die Unternehmen in der Privatwirtschaft? Da könnte man sich eventuell gangbare Lösungen abschauen.

Nicht von allen, aber von machen im privaten Umfeld werde ich dann doch noch schief angeschaut, wenn ich erzähle das meine Woche 39 Arbeitsstunden hat ^^

bei uns in der Verwaltung ist der Donnerstag der längste Arbeitstag, bis 18 Uhr. Dabei lehnt man sich an völlig veraltete Modelle. Kurz nach 16 Uhr gehen hier keine Anrufe mehr ein und die Mitarbeiter laufen durch die Flure und führen Gespräche, alternativ bewerfen sie sich gegenseitig mit Papierfliegern, um die Zeit zu überbrücken.

Man kann also sehr wohl die Arbeitszeit im Sinne der Effizienz absenken. Auch wenn es "nur" 7:48 am Tag sind, arbeitet kein menschliches Wesen so lange hochkonzentriert.

Vielleicht sollte man einfach mal von mittelalterlichem Denken ablassen und offen sein für neue Wege.

Kommen Sie, mit dieser Annahme, mit Ärzten und Psychotherapeuten / Psychoanalytikern / ins Gespräch.

iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4228 am: 23.01.2025 13:42 »
Dieses Mal haben wir eine gute Vergleichbarkeit zu anderen Branchen, bei denen die Forderungen ähnlich sind

https://www.dgb.de/service/weiterer-service/tarifmeldungen/

Forderungen
Deutsche Post: 7%
Textil und Bekleidung: 6,5%
TUIfly: 17% (ok das ist nicht vergleichbar :D)
SRH Kliniken: 8%
Brot- und Backwarenindustrie: 6,5%
Getränkeindustrie: 6,5%
Regionalverkehr Bodensee: 9%
Kautschuk: 6,5%
Deutsche Post Bielefeld: 7%


iATarifangestellter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4229 am: 23.01.2025 13:49 »
Würde ich gerne nochmal aufgreifen:

Übersehe ich etwas wenn ich folgende Rechnung aufmache: wenn ich weniger Stunden abdecken muss, brauche ich auch weniger Personalkapa

Eine verringerte Arbeitszeit würde doch der aktuellen Situation eher zuträglich sein?

Ich wünsche mir, dass die Arbeitszeit auf 37,5/Woche abgesenkt wird.

Naja, das Arbeitsvolumen bleibt ja gleich; es gibt dadurch nicht weniger Anfragen. In einigen Arbeitsbereichen kann es zwar sein, dass weniger Arbeitsstunden auch weniger oder zumindest gleich viel Arbeit bedeuten (IT).

Aber das ist der falsche Gesichtspunkt, man muss es so sehen, dass dadurch der öD als Arbeitsgeber attraktiver wird und die Fehlenden Stunden schneller ausgeglichen werden können.

Wie machen es dann die Unternehmen in der Privatwirtschaft? Da könnte man sich eventuell gangbare Lösungen abschauen.

Nicht von allen, aber von machen im privaten Umfeld werde ich dann doch noch schief angeschaut, wenn ich erzähle das meine Woche 39 Arbeitsstunden hat ^^

bei uns in der Verwaltung ist der Donnerstag der längste Arbeitstag, bis 18 Uhr. Dabei lehnt man sich an völlig veraltete Modelle. Kurz nach 16 Uhr gehen hier keine Anrufe mehr ein und die Mitarbeiter laufen durch die Flure und führen Gespräche, alternativ bewerfen sie sich gegenseitig mit Papierfliegern, um die Zeit zu überbrücken.

Man kann also sehr wohl die Arbeitszeit im Sinne der Effizienz absenken. Auch wenn es "nur" 7:48 am Tag sind, arbeitet kein menschliches Wesen so lange hochkonzentriert.

Vielleicht sollte man einfach mal von mittelalterlichem Denken ablassen und offen sein für neue Wege.

Kommen Sie, mit dieser Annahme, mit Ärzten und Psychotherapeuten / Psychoanalytikern / ins Gespräch.

ich sprach ja von der Verwaltung. Über die Möglichkeit der Umsetzung in anderen Bereichen kann ich nichts sagen.