Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1085661 times)

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4695 am: 28.01.2025 22:04 »
Oder steht es vielleicht im Zusammenhang mit dem BAG - Urteil zur Definition von Überstunden in Teilzeit?

Kurz gesagt: Ja. Nach dem Urteil ist die Umsetzung im TVöD Teil der offiziellen Forderungen geworden.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++34e5f9d8-b878-11ef-8571-f5a07f764c10

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4696 am: 28.01.2025 22:11 »

Ist doch eine Konstruktion, die andere Probleme verdecken soll. Überhaupt nicht zielführend, außer vielleicht in Verwaltungen, in denen es noch keine Gleitzeit gibt und die Stunden nur in geringem Umfang auflaufen dürfen.

Man sollte für einen Tarif kämpfen, der es einem ermöglicht, aus dem hohen Tabellenentgelt alles über diesen Weg zu lösen.

Und wer sich gleichzeitig über Arbeitsverdichtung beschwert, gleichzeitig aber für ein Sabbatical ansparen kann...

TVöD ist ja nun wirklich weit mehr als Verwaltungen. Im Krankenhaus habe ich keine Möglichkeit auf Gleitzeit, es laufen aber massiv Mehrarbeit/Überstunden an. Wenn ich die jetzt langfristig zurücklegen kann statt sie mir von meinem Vorgesetzten per Dienstplan peu a peu ausgleichen zu lassen, wäre dies ein massiver Gewinn für mich in der Wechselschicht.

heike2106

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4697 am: 29.01.2025 08:31 »
Meine Januargehalt ist da. Ich hab genau 17,17€ weniger als im Oktober 2024.
Ich habe sogar weniger als im Januar 2024.

ElBarto

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4698 am: 29.01.2025 08:33 »

Ist doch eine Konstruktion, die andere Probleme verdecken soll. Überhaupt nicht zielführend, außer vielleicht in Verwaltungen, in denen es noch keine Gleitzeit gibt und die Stunden nur in geringem Umfang auflaufen dürfen.

Man sollte für einen Tarif kämpfen, der es einem ermöglicht, aus dem hohen Tabellenentgelt alles über diesen Weg zu lösen.

Und wer sich gleichzeitig über Arbeitsverdichtung beschwert, gleichzeitig aber für ein Sabbatical ansparen kann...

TVöD ist ja nun wirklich weit mehr als Verwaltungen. Im Krankenhaus habe ich keine Möglichkeit auf Gleitzeit, es laufen aber massiv Mehrarbeit/Überstunden an. Wenn ich die jetzt langfristig zurücklegen kann statt sie mir von meinem Vorgesetzten per Dienstplan peu a peu ausgleichen zu lassen, wäre dies ein massiver Gewinn für mich in der Wechselschicht.


Sowas gibt es ja in der Privatwirtschaft schon lange. Teil der Überstunden geht auf ein Konto und damit geht man früher in Rente. Nur doof wenn der Laden dann dicht macht weil pleite oder man den Job wechselt oder gar ins Gras beißt.
Was passiert denn dann? Zum Schluss wird beim normalen Wechsel die angesparte Zeit ausbezahlt aber versteuert. Oder gilt gar als hemmend für Arbeitslosengeldbezug.

Was noch dazu kommt ist, dass sich vermutlich nicht viel am Arbeitsverhalten ändert, die meisten Leute werden nicht mehr arbeiten deswegen bzw. länger arbeiten. Nein sie werden vielleicht von den gewohnten Überstunden die man regulär macht einen Teil abzweigen und dadurch weniger Freizeitausgleich haben was vermutlich wieder zu mehr Verschleiß führt.

Dann gibt es noch viele die einfach nicht die Möglichkeit haben hierfür anzusparen oder viel anzusparen. Was eine Ungleichbehandlung ist. Gut das sind dann Teilzeitler oder Weiter-Weg-Pendler usw.

Auf lange Sicht betrachtet wäre es auch denkbar, dass es hier dann wieder Probleme gibt wenn jemand vorzeitig in Rente geht und weiterarbeitet.

Ich denke die Reduzierung auf 35 Wochenstunden hätte den Vorteil, dass sich gezeigt hat, dass die Leute die Arbeitszeit damit effizienter nutzen. Außerdem muss so oder so Personal eingestellt werden. Eine 35 h Stunden Woche könnte da durchaus helfen Personal zu finden. Gleichzeitig wäre es leichter Überstunden für Freizeit und das Konto zu erwirtschaften.

Meines Erachtens gibt es 3 Arten von Arbeitnehmern im Bezug auf Überstunden:

- die Workaholics: Die schieben durchgehend 100 und mehr Stunden vor sich herum, da sie viel Arbeit haben aber auch nicht damit aufhören können damit mal was liegen bleibt und man Personal beschafft. Die Überstunden werden zwar ab und zu mal ausgezahlt da man sie nicht mit Freizeit abbauen kann -man wäre ja nicht in der Arbeit- und sie werden dabei besteuert. So jemand würde vom Zusatzkonto profitieren.

- die Pragmatiker: Die haben sich einen festen Rhythmus zugelegt und bauen konstant Überstunden auf welche auch relativ zeitnah wieder genommen werden. Will so jemand vom Zeitkonto profitieren dann bringt ihn das ziemlich aus dem Rhythmus. Ob er das Konto überhaupt annimmt oder damit dauerhaft gut fährt ist dahingestellt.

- der Realist: Der denkt sich wenn ich rausgehe und vom Auto überfahren werde hab ich nichts von den Überstunden. Viel Plus gibt es bei ihm nicht, eher ist er immer einen Tag im Minus. Mit dem Zeitkonto kann er garnichts anfangen. Was zählt ist Geld und nichts herschenken.

Sogesehen würde nur ein kleiner Teil des ÖD mit Gleitzeit vom Zeitkonto profitieren.
Arbeitnehmer im Krankenhaus usw. die können sowas dagegen brauchen.

Also, vielleicht sollte da unterscheiden.

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4699 am: 29.01.2025 08:50 »
Meine Januargehalt ist da. Ich hab genau 17,17€ weniger als im Oktober 2024.
Ich habe sogar weniger als im Januar 2024.

Und das obwohl in der Zwischenzeit zwei mal die Freibeträge angehoben wurden. Eine Farce.

Alfi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4700 am: 29.01.2025 08:50 »
Meine Januargehalt ist da. Ich hab genau 17,17€ weniger als im Oktober 2024.
Ich habe sogar weniger als im Januar 2024.

Meine ist auch da, fast 35 € weniger als im Oktober 2024.  :( Dies hatte vor mehreren Wochen der Rechner mir so bereits errechnet. Der Rechner wurde später aktualisiert und es hätte weniger "weniger" werden sollen.
Laut Rechner hier hätte ich 15 € mehr haben müssen als ich nun bekommen habe?  :o
Also ingesamt rund 20 € weniger statt der nun 35 €.

Was ist denn nun falsch?
Beim Rechner steht folgender Satz ganz unten:

Hinweis: dem Lohnsteuerrechner auf öffentlicher-dienst.info und auf rechner.24.info liegt bereits der mit Gesetz vom 30.12.2024 erhöhte Grundfreibetrag zu Grunde. Daher weicht die Berechnung von anderen Rechnern mit veralteter Datenbasis Stand 22.11.2024 ab!

heißt es, dass es von den Arbeitgebern einfach noch nicht umgesetzt wurde und es später eine Korrektur der Gehälter gibt?
Wer kennt sich damit aus?

Ist schon etwas frustrierend, alles teurer und gleichzeitig weniger Gehalt.

ElBarto

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4701 am: 29.01.2025 08:57 »
Meine Januargehalt ist da. Ich hab genau 17,17€ weniger als im Oktober 2024.
Ich habe sogar weniger als im Januar 2024.

Meine ist auch da, fast 35 € weniger als im Oktober 2024.  :( Dies hatte vor mehreren Wochen der Rechner mir so bereits errechnet. Der Rechner wurde später aktualisiert und es hätte weniger "weniger" werden sollen.
Laut Rechner hier hätte ich 15 € mehr haben müssen als ich nun bekommen habe?  :o
Also ingesamt rund 20 € weniger statt der nun 35 €.

Was ist denn nun falsch?
Beim Rechner steht folgender Satz ganz unten:

Hinweis: dem Lohnsteuerrechner auf öffentlicher-dienst.info und auf rechner.24.info liegt bereits der mit Gesetz vom 30.12.2024 erhöhte Grundfreibetrag zu Grunde. Daher weicht die Berechnung von anderen Rechnern mit veralteter Datenbasis Stand 22.11.2024 ab!

heißt es, dass es von den Arbeitgebern einfach noch nicht umgesetzt wurde und es später eine Korrektur der Gehälter gibt?
Wer kennt sich damit aus?

Ist schon etwas frustrierend, alles teurer und gleichzeitig weniger Gehalt.

Bei ist es auch weniger geworden, liegt am Zusatzbeitrag der Krankenkassen.
Was aber bei vielen Abrechnungsprogrammen noch nicht mit drin ist, ist die letzte Freibetragserhöhung.

Wenn ich nach dem gehe was man hier im Forum hört "Fehler im System", "Änderung noch nicht enthalten" oder mein AG sagt "noch nicht berücksichtigt, kommt noch" dann gehe ich davon aus, dass das innerhalb der nächsten 2 Abrechnungen berücksichtigt und nachgezahlt wird.

 

Organisator

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4702 am: 29.01.2025 09:09 »
Weniger Arbeitszeit, Langzeitkonten, mehr Urlaub - alles Mist.

Mehr Geld ist die einzig adäquate Forderung, denn damit kann der Beschäftigte selbst entscheiden, ob er ggf. auf Geld verzichten und mehr Freizeit haben möchte.

Gerade geringe Einkommen, die ja den Gewerkschaften besonders am Herzen liegen, sind davon besonders betroffen.

Alfi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4703 am: 29.01.2025 09:12 »
Meine ist auch da, fast 35 € weniger als im Oktober 2024.  :( Dies hatte vor mehreren Wochen der Rechner mir so bereits errechnet. Der Rechner wurde später aktualisiert und es hätte weniger "weniger" werden sollen.
Laut Rechner hier hätte ich 15 € mehr haben müssen als ich nun bekommen habe?  :o
Also ingesamt rund 20 € weniger statt der nun 35 €.

Was ist denn nun falsch?
Beim Rechner steht folgender Satz ganz unten:

Hinweis: dem Lohnsteuerrechner auf öffentlicher-dienst.info und auf rechner.24.info liegt bereits der mit Gesetz vom 30.12.2024 erhöhte Grundfreibetrag zu Grunde. Daher weicht die Berechnung von anderen Rechnern mit veralteter Datenbasis Stand 22.11.2024 ab!

heißt es, dass es von den Arbeitgebern einfach noch nicht umgesetzt wurde und es später eine Korrektur der Gehälter gibt?
Wer kennt sich damit aus?

Ist schon etwas frustrierend, alles teurer und gleichzeitig weniger Gehalt.

Bei ist es auch weniger geworden, liegt am Zusatzbeitrag der Krankenkassen.
Was aber bei vielen Abrechnungsprogrammen noch nicht mit drin ist, ist die letzte Freibetragserhöhung.

Wenn ich nach dem gehe was man hier im Forum hört "Fehler im System", "Änderung noch nicht enthalten" oder mein AG sagt "noch nicht berücksichtigt, kommt noch" dann gehe ich davon aus, dass das innerhalb der nächsten 2 Abrechnungen berücksichtigt und nachgezahlt wird.

Warum wir alle weniger bekommen ist mir ja klar, mir geht es tatsächlich um die Lohnsteuer, diese passt hier im Rechner nicht mit dem auf der Abrechung überein. Das was jetzt abgezogen wurde, wurde vorher hier im Rechner auch angezeigt und dann später angepasst. Also als ob die AG den höheren Freibetrag bisher noch nicht berücksicht haben.

Deshalb ja die Frage ob sich hier jemand damit auskennt, also jemand der in der Abrechnung arbeitet.
Haben doch hier auch Personaler?!

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4704 am: 29.01.2025 09:18 »

Auch das wird im Zweifel jeder anders sehen.
Mit der Variante "mehr Geld" und der Option auf Umwandlung durch TZ hat jeder die Chance, zu seinem persönlichen Glück zu kommen.


Nein, die Umfrage, die Verdi selbst vor der Tarifrunde, gemacht hat, zeigt ein anderes Bild. Änderungen an der Arbeitszeit waren dort der größte Wunsch.

Und wie eben och dargelegt: wir sind im ÖD mit den Arbeitszeiten weit vor der Privatwirtschaft unter Einbezug aller Kategorien wie Krankenhaus, Feuerwehr, etc. - und damit am Markt nicht konkurrenzfähig.

Ein vergleichbarer Mensch in der IG Metall hat glaube ich im Vergleich am 5. oder 6. Februar überhaupt seinen ersten Arbeitstag im Jahr (Wenn man das in Stunden umrechnet)

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4705 am: 29.01.2025 09:20 »
Oder steht es vielleicht im Zusammenhang mit dem BAG - Urteil zur Definition von Überstunden in Teilzeit?

Kurz gesagt: Ja. Nach dem Urteil ist die Umsetzung im TVöD Teil der offiziellen Forderungen geworden.
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++34e5f9d8-b878-11ef-8571-f5a07f764c10

Chapeau. Verdi setzt etwas um, was längst höchstrichterlich entscheiden ist? Dafür denn aber 2 % weniger Geld, etc.=? Wird immer besser :D

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4706 am: 29.01.2025 09:27 »

TVöD ist ja nun wirklich weit mehr als Verwaltungen. Im Krankenhaus habe ich keine Möglichkeit auf Gleitzeit, es laufen aber massiv Mehrarbeit/Überstunden an. Wenn ich die jetzt langfristig zurücklegen kann statt sie mir von meinem Vorgesetzten per Dienstplan peu a peu ausgleichen zu lassen, wäre dies ein massiver Gewinn für mich in der Wechselschicht.

Kann ich persönlich verstehen.

Aber die Krankenhäuser sind ja schlicht ineffizient.

Du weißt warum, es Landkreise gibt? Weil die Expertise und Effizienz für Bürokratie, die selten anfällt nicht in den kleinen Kommunen, sondern gebündelt beim Landkreis erledigt wird.
Das ist vom Kern her bei Krankenhäusern nicht anders, Dänemark geht da einen guten Weg.

Ich habe dem medizinischen Personal bereits in den 90er gesagt, dass ich Ratschläge zur Gesundheit nicht ernst nehmen kann, wenn das eigene Personal kein Vorbild ist. 

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #4707 am: 29.01.2025 09:30 »
Weniger Arbeitszeit, Langzeitkonten, mehr Urlaub - alles Mist.

Mehr Geld ist die einzig adäquate Forderung, denn damit kann der Beschäftigte selbst entscheiden, ob er ggf. auf Geld verzichten und mehr Freizeit haben möchte.

Gerade geringe Einkommen, die ja den Gewerkschaften besonders am Herzen liegen, sind davon besonders betroffen.

Dem kann ich nur zustimmen.

Zur 35h-Woche in der Industrie vielleicht noch folgender Gedanke: Berechnet man die unbezahlte Zeit zwischen Werkstor und Arbeitsplatz mit ein, dann sind auch das mal schnell 40 Stunden. Bei uns beginnt die Arbeitszeit mit einem "Piep" beim Betreten des Gebäudes - Arbeit ist das ganz sicher noch nicht!

BAT

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« Antwort #4708 am: 29.01.2025 09:34 »

Gerade geringe Einkommen, die ja den Gewerkschaften besonders am Herzen liegen, sind davon besonders betroffen.

Gibt es geringe Einkommen im TVÖD?

BAT

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« Antwort #4709 am: 29.01.2025 09:36 »
Meine Januargehalt ist da. Ich hab genau 17,17€ weniger als im Oktober 2024.
Ich habe sogar weniger als im Januar 2024.

Und das obwohl in der Zwischenzeit zwei mal die Freibeträge angehoben wurden. Eine Farce.

Mmh, meines ist 400 € höher, aber weil Bereitschaft alle vier Monate ausgezahlt wird. Ist dann die für November. Gilt der erhöhte Freibetrag für diese Abrechungen auch oder ist 2024 da noch die Grundlage?