Beamte und Soldaten > Beamte Nordrhein-Westfalen
Vorstellungsgespräch bei einer Bezirksregierung
Janina223:
Hallo zusammen,
ich habe kürzlich ein Vorstellungssgespräch bei einer Bezirksregierung gehabt, was mich ziemlich ratlos zurückgelassen hat. Ich habe mich dort ca. drei Wochen vor Bewerbungsschluss beworben (Bewerbungsschluss: 20.09.24). Ich habe daraufhin sowohl eine automatische Eingangsbestätigung erhalten, als auch eine persönliche kurze Zeit später. In der persönlichen Eingangsbestätigung per Mail schrieb man mir, dass man noch einmal meinen Bewerbungseingang bestätige und man mir noch nicht sagen könne, zu welchem Zeitpunkt mit dem Auswahlverfahren und den Vorstellungsgesprächen begonnen wird. Ich fand diese Aussage sehr komisch, da man ja so etwas eigentlich wissen sollte, wenn man eine (in diesem Falle sogar zwei Stellen) ausschreibt. Ich habe mir dabei nichts weiter gedacht, mich für die Info bedankt und abgewartet. Nur 5 Tage nach dem offiziellen Bewerbungsschluss erhielt ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Ich muss dazu sagen, dass meine Qualifikationen bestens zu der Stelle passen, ich habe einen professionellen Bewerbungscoach über meine Unterlagen schauen lassen und dieser bescheinigte mir einen grandiosen Lebenslauf. Alles in allem schien meine Bewerbung ja anzukommen, sonst wäre ich auch nicht eingeladen worden. Das Bewerbungsgespräch war auch für keine zwei Wochen nach der offiziellen Bewerbungsfrist anberaumt worden.
Ich bin total geflasht aus dem Gespräch gegangen und habe im Gefühl gehabt, dass es Bombe gelaufen ist. Ich konnte alle Fragen beantworten, konnte aufgrund meiner vorherigen beruflichen Erfahrungen (zuvor hatte ich eine Stelle in einer noch höheren Behörde) mit großem Fachwissen aufwarten. Ich hatte mich super auf das Gespräch vorbereitet, ein, zwei kleine Schnitzer hatte ich drin (aber ich denke, auch Personaler wissen, dass man in einer Ausnahmesituation ist und aufgeregt ist). Jedenfalls habe ich schon einige Vorstellungsgespräche hinter mir und die überwiegende Mehrheit hat zu einer Einstellungszusage geführt. Ich war mir bei diesem Gespräch auch mehr als sicher, dass es klappt. Man sagte mir während des Gesprächs (fand an einem Montag) statt, dass ich bis Ende der Woche eine Rückmeldung bekommen würde. Freitag kam dann der große Schock - die Ablehnung. Ich bin buchstäblich aus allen Wolken gefallen. Es kann nicht am Gespräch gelegen haben, ich kann das zu 90 % ausschließen.
Zitat aus dem Ablehnungsschreiben: Das
Gespräch hat uns ermöglicht, Sie näher kennen zu lernen. Dabei hat sich
der positive Eindruck, den wir bereits aus Ihren Bewerbungsunterlagen
erhalten haben, bestätigt.
Anhand des geführten strukturierten Interviews konnte sich die
Auswahlkommission ein Bild davon machen, ob Sie aufgrund der
gezeigten fachlichen sowie persönlichen Fähigkeiten dem geforderten
Anforderungsprofil entsprechen. Dieser Entscheidungsprozess ist uns
nicht leichtgefallen – hat jedoch dazu geführt, dass die
Auswahlkommission keine Einstellungszusage erteilen konnte.[/b]
Daher meine Frage und mein Verdacht: kann es sein, dass im ÖD oftmals Stellen nur pro Forma ausgeschrieben werden, weil es gesetzlich vorgeschrieben so sein muss, sie aber in Wirklichkeit schon intern versprochen sind? Die zeitliche Abfolge, also die Tatsache, dass man so schnell eine Absage nach dem Gespräch verschickt, verleitet mich zu dem Gedanken. Ich meine, wenn die Frist am 25.09.24 abgelaufen ist, kann man doch nach nicht einmal drei Wochen unmöglich bereits einen (in dem Fall waren auch noch zwei passende Bewerber gefunden haben, die dazu auch bereits ihre Verträge unterzeichnet haben??? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man innerhalb von drei Wochen nach Bewerbungsfrist schon zwei geeignete Bewerber gefunden hat, die auch schon den Vertrag unterschrieben haben. Als Arbeitgeber halte ich mir doch zumindest Prio 2 und 3 offen, falls die erste Wahl abspringt. Das scheint hier nicht passiert zu sein.
Oder liegt es daran, dass ich eine Frau Anfang 30 bin und gerade in eine neue Stadt gezogen bin und daher unter "Gebärverdacht" stehe?
Was sagt ihr dazu? Was haltet ihr für plausibel und haltet ihr in diesem Falle (mit der zeitlichen Abfolge) eine pro Forma- Ausschreibung für wahrscheinlich und wenn ja, was kann man dagegen tun???. Das wäre echt ne Sauerei den Bewerbern gegenüber. Ich finde das alles mehr als merkwürdig und bin etwas verzweifelt. Danke euch im Voraus :)
clarion:
Hallo,
Ich glaube nicht, dass Dein Geschlecht und Alter mit der Absage zu tun haben. So modern ist der ÖD doch, zumal gerade im ÖD viele Männer lange Elternzeit machen.
Wenn die Stellen Beförderungsstellen waren, dann kann es durchaus sein, dass es sehr gute interne Bewerber gegeben hat oder Bewerber aus nachgeordneten Behörden. Und dann wäre der Zeitablauf auch nicht ungewöhnlich.
Oder Du warst doch nicht so überzeugend....
Janina223:
Danke für deine Antwort :). Also die Stellen waren jeweils auf zwei Jahre befristet, also keine Beförderungsstellen. Ist es da auch normal, interne Bewerber zu nehmen?
Rheini:
--- Zitat von: Janina223 am 12.10.2024 10:03 ---Danke für deine Antwort :). Also die Stellen waren jeweils auf zwei Jahre befristet, also keine Beförderungsstellen. Ist es da auch normal, interne Bewerber zu nehmen?
--- End quote ---
Ich finde nicht gut das Du der Bez. Reg. "Pro Forma" Ausschreibungen unterstellst.
Ich habe an einigen Auswahlgesprächen bei einer anderen Behörde auf der anderen Seite des Tisches teilgenommen und in keinem Fall war da was "Pro Forma" oder "Leute schon vorher ausgemacht" oder sonstiges.
Es wurden alle Bewerber gleich angenommen und im Gremium anschliessend diskutiert, wer der oder die Besten waren. Ausser den Teilnehmer weiß niemand hier, wie dein Gespräch war, wer die Mitbewerber waren usw.
Natürlich verstehe ich das Du enttäuscht mit der Absage bist, aber dann die Entscheidern zu unterstellen, Sachfremde Argumente heran gezogen zu haben ......
Ich erspare uns mein Fazit.
Cherry:
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Gespräch pro forma durchgeführt wurde.
Zu einem solltest du in Betracht ziehen, dass es weitere gute Bewerbungen gegeben hat. Ich kenne die Stellenausschreibung nicht. Was macht dich so sicher, dass du als Einzige perfekt gepasst hättest. Zum weiteren schreibst du, dass du Anfang 30 bist und schon einige Vorstellungsgespräche hattest, die zur Einstellung geführt haben. Vielleicht fehlte der BR die Beständigkeit. Wer häufig den AG wechselt konnte sich schnell wieder weg bewerben oder kommt trotz aller fachlicher Kompetenz nicht mit den Kollegium klar. Unzureichende Sozialkompetenz?
Navigation
[0] Message Index
[#] Next page
Go to full version