Für mich hat es sich noch nie erschlossen, was eine solche freiwillige Angabe in einem Online-Bewerbungsformular soll.
Seit dem wir das haben, haben wir nicht nur gefühlt mehr Arbeit.
Menschen machen Fehler und so ist es schon ein paar Mal vorgekommen, dass ein "Ja" angehakt wurde, obwohl gar keine Schwerbehinderung oder Gleichstellung vorliegt. Maximal wurde dann mal bei 30 GdB ein Antrag auf Gleichstellung gestellt.
Dann werden Bewerber eingeladen, die man gar nicht hätte einladen müssen.
Und natürlich kann eine solche Abfrage nicht eine Behörde davon befreien, die Bewerbungsunterlagen eingehend zu überprüfen.
Wie soll das auch funktionieren? Es geht ja nicht nur um eine Schwerbehinderung, sondern um Fertigkeiten, Kenntnisse ...
Wenn also ein "nein" angehakt wurde, kann ich doch nicht die Bewerbung gleich komplett aussortieren. Ich muss doch dennoch das Anschreiben und den Lebenslauf lesen, um zu erfahren, wer sich mit welchen skills warum beworben hat.
Gut, es gibt natürlich solche Fälle, wo man ausschreiben muss, die Stelle aber schon besetzt ist. Aber dann muss man die Bewerbung dennoch lesen. Lt. Urteilen des BAGs hat der Bewerber nur dafür Sorge zu tragen, dass die Angabe einer Schwerbehinderung in den Machtbereich der ausschreibenden Behörde gelangt UND entsprechendes Personal hat die Bewerbungsunterlagen vollständig zu lesen.
Es ist also vollkommen Wurscht, ob ein "Ja" oder ein "nein" angehakt wurde, die Bewerbungsunterlagen sind vollständig zu lesen.