Autor Thema: [Allg] Beamtentum für einen besseren Job verlassen? Meinungen sind gefragt.  (Read 13579 times)

Freddy24

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@DerBeamte925: Deine Schilderung, in A15 würdest Du mehr verdienen als vorher in der PW, hat mich sehr erstaunt. Würdest Du verraten, Welchen Beruf, dh. welche Qualifikation Du hast? Ich kenne niemanden, der im höheren Dienst mehr verdient, als er es in der PW tun würde. Oder liegt es bei Dir nur am Kinderreichtum und den Kinderzuschlägen. Diese werden aber in einigen Jahren, wenn die Kinder aus dem Haus sind, entfallen.

Poincare

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@DerBeamte925: Deine Schilderung, in A15 würdest Du mehr verdienen als vorher in der PW, hat mich sehr erstaunt. Würdest Du verraten, Welchen Beruf, dh. welche Qualifikation Du hast? Ich kenne niemanden, der im höheren Dienst mehr verdient, als er es in der PW tun würde. Oder liegt es bei Dir nur am Kinderreichtum und den Kinderzuschlägen. Diese werden aber in einigen Jahren, wenn die Kinder aus dem Haus sind, entfallen.

Als Psychologe habe ich auch mehr. Wegen den Kinderzuschlägen, aber natürlich auch wegen den geringen Abzügen. Klar fallen die Kinderzuschläge irgendwann weg, aber zusammen mit den anderen benefits (günstige PKV, Pension, "Lohn"fortzahlung, geregelter Rahmen, ...) muss man schon sehr gut schauen, was sich über die Lebenszeit rechnet, denn nach Ende der Kinderzuschläge wechseln ist denkbar ungünstig.

Thomber

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Es geht halt nicht immer nur um das Geld.
Ärzte, Volljuristen usw., die im öD sind haben auch den Ruf, nicht die Klassenbesten gewesen zu sein, aber hey - da muss man drüberstehen. Entweder Karriere oder Bequemlichkeit.  Mag jeder selbst entscheiden.

Zauberberg

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Also ich bin gerne Beamter, mache meinen Job sehr gerne, denke ich habe etwas Karriere gemacht und bin nicht bequem. Sehe natürlich auch, dass Beamte Angriffziel vom Boulevard sind und durch den AG oft nicht gewertschätzt werde.
Mir fallen da nur die stetigen diskussionen in meinen Freundeskreis ein. Geht es der Wirtschaft gut heißt es, "komm ich gebe Dir einen aus, denn ich verdiene viel mehr" ....geht es der Witschaft schlecht "Du oller Beamter brauchst Dir ja keinen Kopf machen um Deinen Job.... Deinen Job hätte ich gerne" ! Mal gewinnt man, mal verliet man !


Freddy24

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M.E. kann es Fälle , in denen im hD unabhängig von der Kinderzahl mehr gezahlt wird, als bei Beschäftigung in der PW allenfalls in den akademischen Berufen geben, die in der PW schlecht bis prekär bezahlt werden. Das sind Berufe der sozialen Arbeit oder im Kulturbereich. Bei Psychologen ist es wohl auch der Fall. Außerhalb des hD gilt die Tendenz: Je geringer die Qualifikation, desto eher gibt es im ÖD mehr Geld. Zur Bemerkung, dass Ärzte und Juristen im ÖD nicht die hervorragendsten Vertreter ihrer Zunft seien: Dies gilt für Amtsärzte und Verwaltungsjuristen. Nicht aber für Juristen im Justizdienst, für die immer noch einigermaßen hohe Anforderungen gelten, auch wenn diese früher höher waren.

HochlebederVorgang

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Auch in vielen Verwaltungszweigen galt bis vor kurzem noch 2 x 8 Punkte. Auch wenn es dann kein Prädikat ist, zählt man in der Kombination wohl mind. zu den oberen 30%. In den Ministerien wichen die Anforderungen eigentlich bis vor kurzem kaum von denen der Justiz ab.

Wir haben in den letzten Jahren aufgrund der schlechten Konditionen unfassbar viele an Bord genommen, die man nicht an Bord hätte nehmen sollen. Man wollte ja nichts am Angebot ändern.

Jetzt argumentiert man im Zirkelschluss, dass man ja auch nicht so viel zahlen muss, weil die Bewerber nicht mehr so qualifiziert sind.

Denkst du dir nicht aus.

Hans1W

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if you pay peanuts, you get monkeys

HochlebederVorgang

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And if you have monkeys, you have to pay peanuts

lotsch

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Wir bekommen jetzt künstliche Intelligenz, dann müssen die Bediensteten nicht mehr so intelligent sein.

Ozymandias

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Das Angestelltendasein kann seine Vorteile haben. Als Anwalt, Programmierer kann man seine 200-500k verdienen, inbesondere wenn man für amerikanische Firmen arbeitet.

Probezeitkündigungen, Berufsunfähigkeit sind dagegen Risiken die man eigenverantwortlich handhaben muss. Da kann man sich nicht mehr auf das All inclusive Beamtenverhältnis verlassen.

Und es gibt genug Beispiele von Leuten die mal viel verdient haben und dann in Hartz IV gelandet sind.

Man kann auch als Beamter sich nebenher etwas dazuverdienen, wenn es nur um Geld geht. Vor allem nach Haltefrist steuerfreie private Veräußerungsgeschäfte sind da sehr attraktiv.

HochlebederVorgang

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Genau, ich habe von meiner Besoldung schon richtig viel zurückgelegt, meine Familie isst eh nicht so gerne.

mariana123

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... wenn Du gehst, denk dran eine Anwartschaft bei Deiner PKV abzuschließen. Hab ich nicht gemacht und bereue bitter.

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M.E. kann es Fälle , in denen im hD unabhängig von der Kinderzahl mehr gezahlt wird, als bei Beschäftigung in der PW allenfalls in den akademischen Berufen geben, die in der PW schlecht bis prekär bezahlt werden. Das sind Berufe der sozialen Arbeit oder im Kulturbereich. Bei Psychologen ist es wohl auch der Fall.
Das kann ich gar nicht bestätigen. Ein befreundeter Manager bei einer Big4-Unternehmensberatung verdient zur Hälfte des Berufslebens mitnichten mehr als ein Regierungsdirektor, ein befreundeter Informatiker beim DAX-Konzern hat mit Entgeltstufe 12, Stufe 6 und ein paar hundert Euro Gewinnungszuschlag auch nur weniger, weil die Bereitschaftsdienste weggefallen sind.

Man sollte sich bei diesen Vergleichen nicht an den top 2% orientieren und außerdem das Gesamtpaket würdigen.

Freddy24

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Auch der Projektmanager (früher Sachbearbeiter) ohne Hochschulabschluss ist Manager, das ist ein weiter Begriff. Wenn ein Sachbearbeiter bei einem grossen Unternehmen soviel verdienen sollte wie ein Regierungsdirektor, spräche dies für meine These. Informatiker ist auch ein weiter Begriff. Hat der genannte eine akademische Ausbildung? E12 d.h. gehobener Dienst spricht dagegen. Dass man als Informatiker im ÖD mehr verdient als in der PW ist eine kühne These.

tinytoon

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Manager ist bei den Big4 eine konkrete Positionsbezeichnung, die 2-3 Stufen unter dem Partner befindlich ist (je nachdem, ob noch ein Director dazwischen sitzt). Bevor ich in den öD eingetreten bin lag mir ein konkretes Angebot von PWC als Manager vor und ich kann nur bestätigen, dass man diese Position sehr lange inne haben muss und diverse Erhöhungen benötigt, um über einem Regierungsdirektor zu liegen. Ein abgeschlossenes Studium wurde hier neben langer Berufserfahrung zudem gefordert.