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[BE] PKV-Öffnungsaktion (invididuelle Beihilfe) vs. GKV (pauschale Beihilfe)?
bab:
Ich wurde vor Kurzem im höheren Dienst verbeamtet und stehe noch vor der Entscheidung, ob ich in der GKV bleibe oder in die PKV gehe.
In Berlin gibt es für Beamte sowohl die pauschale als auch die inviduelle Beihilfe, sprich, auch in der GKV wird zumindest die Hälfte meiner Gesundheitskosten übernommen.
Sollte ich jemals wechseln, bspw. zum Bund, sieht es schon schlechter aus. Stand heute wird es für Bundesbeamte keine pauschale Beihilfe geben -- und meine jetzige Entscheidung gilt fürs Leben, ungeachtet eines Wechsels in eine andere ÖD-Organisationseinheit ohne pauschale Beihilfe (Bund und einige Bundesländer) oder aus dem ÖD heraus.
Ich arbeite in Teilzeit (80 Prozent), bin fast 40 Jahre alt und muss einen Risikozuschlag von 30 Prozent tragen und bin wegen Vorerkrankrankungen von bestimmten PKV-Leistungen ausgeschlossen (v.a. von den sog. Beihilfeergänzungstarifen). Ob ich die später dazubuchen kann, ist unklar.
Die individuelle Beihilfe trüge derzeit 70 Prozent der Kosten, bald nur noch 50 Prozent, in Pension wieder 70 Prozent.
Ich habe mehrere Szenarien durchgerechnet und mir sowohl die Vor- und Nachteile beider Systeme aufgeschrieben. Zusammengefasst wird es im Alter in der GKV günstiger, wenn ich in einem Land mit pauschaler Beihilfe bleibe (also v.a. nicht zum Bund gehe) oder den ÖD verlassse. Und in der PKV wird es günstiger, wenn ich in ein Land (oder zum Bund) mit individueller Beihilfe gehe. Das weiß ich jetzt noch nicht, muss mich aber zeitnah entscheiden. Denn in die PKV komme ich jetzt, nicht mehr später.
Wie gelange ich am besten zu einer guten Entscheidung? Und übersehe ich etwas?
Ich freue mich über jeden Hinweis. :)
clarion:
Die pauschale Beihilfe deckt in der Pension auch nur die Hälfte der GKV- Beiträge ab, OHNE Zusatzbeitrag, die zahlt man zu 100% selbst.
Im höheren Dienst kommt man auch recht bald über die Beitragsbemessungsgrenze, zumindest bei einer Vollzeitstelle, und die Beitragsbemessungsgrenze ist zum Jahreswechsel kräftig gestiegen, wie im Übrigen die Beiträge etlicher PKVen auch. Mit welchem Szenario hast Du denn gerechnet, dass pauschale Beihilfe im Alter billiger ist? V.a. mit Hinblick auf die Mehrkosten, die Du im aktiven Dienst haben wirst?
Es fällt schwer in die Glaskugel zu blicken. Aber im höheren Dienst ist die Wahrscheinlichkeit, dass die individuelle Beihilfe plus PKV günstiger ist noch am höchsten.
bab:
Danke für deine Antwort, die Hinweise und Überlegungen. Das alleinige Tragen der Zusatbeiträge habe ich jetzt berücksichtigt.
Zu der Frage, mit welchem Szeario ich gerechnet habe:
Ich habe veranschlagt, dass sich sowohl die GKV- als auch die PKV-Beiträge in den nächsten 30 Jahren (ungefähr mein Pensionseintritt) verdreifachen. Ich erwarte in A 14 eine Pension iHv 2.000-2.500 Euro, wenn ich weiter 80 Prozent arbeiten.
In der Pension müsste ich dann zwischen 585 und 730 Euro GKV-Beiträge zahlen (hier unter der Annahme, dass 14,6 Prozent hälftig vom Dienstherren getragen werden, der Zusatzbeitrag iHv 2,45 Prozent komplett von mir, beide Beiträge zusammen mal drei).
Der günstigste PKV30-Tarif, der mir derzeit angeboten wird, liegt mit Risikizuschlag iHv 30 Prozent (Öffnungsaktion) bei 310 Euro. In 30 Jahren würde ich dann mit PKV-Beiträgen i.H.v. 930 Euro rechnen. Und zwischendurch (in meiner aktiven Zeit) höhere Beiträge zahlen, da mir ein paar Jahre mit PKV50 bevorstünden.
Sprich, als GKV-Mitglied, das von pauschaler Beihilfe profitiert, würde ich 200 bis 345 Euro weniger zahlen, als GKV-Mitglied ohne pauschale Beihilfe (bspw. Wechsel zum Bund) 95 bis 350 Euro mehr als als PKV-Mitglied.
(Wobei ich nicht zum Bund gehen würde, wenn ich mich für die GKV entscheide und auf Bundesebene nicht die pauschale Beihilfe kommt. Dem Szneario ohne pauschale Beihilfe wäre ich also nicht ausgeliefert.)
Welche Mehrkosten, die ich im aktiven Dienst haben werde, meinst du bitte? Das Überschreiten der (ansteigenden) Beitragsbemessungsgrenze, so ich Vollzeit arbeiten sollte?
clarion:
Wie kommst Du auf eine so niedriger Pension? A14 Endstufe sind in Berlin 6.472 Euro Brutto. Ich komme bei 30 Jahren und 80 % Stelle auf eine Pension von heute knapp 2.800 Euro. Hinzu kommen noch Rentenansprüche, die Du vermutlich auch noch hast. Du müsstest schon bei den derzeitiger Beitragssätzen vermutlich schon über 300 Euro für die GKV plus pauschale Beihilfe zahlen. Zudem vergisst Du, dass die Pensionen und Renten auch steigen werden (Zinseszins bei der GKV).
Wenn Du heute sagen wir mal wegen Teilzeit 4000 Euro Brutto verdienst, müsstest Du um die 382 Euro GKV (7,1%+2,45%) bezahlen und zwar jetzt schon. Das sind eindeutig mehr als 310 Euro wären.
Gewerbler:
Ich kann nur für mich sprechen, aber im höheren Dienst gibt es eigentlich fast nichts, was für die GKV spricht, außer evtl. der "Soziale Gedanke" dabei. Glaskugel für die Zukunft hat niemand, aber ich zahle bei Eintritt mit 38 mit Öffnungsaktion inklusive Wahlleistungen derzeit zumindest nicht mehr als in der GKV bei wohl deutlich besserer Leistung.
Du kannst mir auch gerne eine PN schicken oder die anderen Beiträge und Themen zu dieser Fragestellung anschauen...
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