Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II  (Read 590260 times)

Alitalia

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2115 am: 16.03.2025 22:37 »
Gibt es denn wenigstens genügend Schnittchen für alle? Nicht das noch jemand vom Fleisch fällt bei dem Marathon.

SGLBund

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2116 am: 16.03.2025 22:37 »
Ich plädiere für eine sanfte Anpassung! 3,0% auf 24 Monate. Sonst nix! Deutschland muss sparen und der öD kann mit gutem Beispiel voran gehen für eine bessere Einstellung zum Land.

Nach dem Sonderopfer „41h/Woche“ ist das dann das Sonderopfer „Asylwahnsinn“ oder „Schuldenhammer“?

Schweppes

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2117 am: 16.03.2025 22:40 »
Ich plädiere für eine sanfte Anpassung! 3,0% auf 24 Monate. Sonst nix! Deutschland muss sparen und der öD kann mit gutem Beispiel voran gehen für eine bessere Einstellung zum Land.

Volkswirtschaftlich wäre das natürlich der Supergau. Wir brauchen dringend Binnenkaufkraft in Deutschland und Europa. Das erreicht man nicht durch Gehaltskürzungen/Reallohnverlust. Verdi ist schon viel zu gering an die Sache ran gegangen. Die erste Forderung war am absoluten Minimum bemessen, denn die 8% entsprechen etwa dem Wert, der uns immer noch fehlt, um kaufkrafttechnisch dort anzusetzen, wo wir vor der Krise (Corona/Ukraine) angefangen haben. Mit 8% mehr Geldbeträg hätten wir die Kaufkraft zurück, die wir 2019 hatten.

Silentgalaxy

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2118 am: 16.03.2025 22:40 »
Ich plädiere für eine sanfte Anpassung! 3,0% auf 24 Monate. Sonst nix! Deutschland muss sparen und der öD kann mit gutem Beispiel voran gehen für eine bessere Einstellung zum Land.

Aha? Rekordsteuereinnahmen haben wir doch, oder nicht? Wohin geht dieses Geld nur? In die Infrastruktur, die Gesundheit, die Löhne des ÖD oder die Rente kann’s ja nicht sein. Niedrige Steuern und Abgaben gibt es ebenso wenig. Seltsam. Mit dir kann man alles machen, oder?

AfD bald 30 plus X


cyrix42

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2119 am: 16.03.2025 22:47 »
Aha? Rekordsteuereinnahmen haben wir doch, oder nicht?

Relativ zum BIP? Nö. Siehe z.B. hier oder hier.

Alitalia

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2120 am: 16.03.2025 22:49 »
Ich plädiere für eine sanfte Anpassung! 3,0% auf 24 Monate. Sonst nix! Deutschland muss sparen und der öD kann mit gutem Beispiel voran gehen für eine bessere Einstellung zum Land.

Sonst geht es dir aber gut oder? Ist ja nicht schon schlimm genug, dass man die ganzen letzten Jahre einen Reallohnverlust gehabt hat. So steigert man gewiss die Attraktivität und wird unbesetzte Stellen besetzt bekommen.
Die Motivation der bestehenden Belegschaft dürfte dann bald komplett ins Minus drehen.

öfföff

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2121 am: 16.03.2025 23:00 »
Ich plädiere für eine sanfte Anpassung! 3,0% auf 24 Monate. Sonst nix! Deutschland muss sparen und der öD kann mit gutem Beispiel voran gehen für eine bessere Einstellung zum Land.

Volkswirtschaftlich wäre das natürlich der Supergau. Wir brauchen dringend Binnenkaufkraft in Deutschland und Europa. Das erreicht man nicht durch Gehaltskürzungen/Reallohnverlust. Verdi ist schon viel zu gering an die Sache ran gegangen. Die erste Forderung war am absoluten Minimum bemessen, denn die 8% entsprechen etwa dem Wert, der uns immer noch fehlt, um kaufkrafttechnisch dort anzusetzen, wo wir vor der Krise (Corona/Ukraine) angefangen haben. Mit 8% mehr Geldbeträg hätten wir die Kaufkraft zurück, die wir 2019 hatten.

Hmm? Woher kommt immer dieser seltsame Anspruch, das Kaufkraftniveau von vor den beiden Krisen wieder schlagartig zu erreichen? Es gab ja nunmal 2 richtig dicke zerstörerische Krisen. Es ist doch völlig logisch, dass es nach 2 zerstörerischen Krisen schlechter ist als vorher !?!
So nach dem Motto: Ich muss 2 Chemotherapien samt Amputationen durchmachen, aber danach solls mir besser gehen als vorher als ich noch gesund war.  Verstehe diese Erwartungshaltung nicht. Die Welt hat uns richtig in die Fr*sse geschlagen, und das tut nunmal weh und hinterlässt bleibende Schäden.
« Last Edit: 16.03.2025 23:08 von öfföff »

msnk

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2122 am: 16.03.2025 23:03 »
@cyrix42 Bisher dachte ich, es war wirklich ein Missverständnis von dir, inzwischen frage ich mich, ob es Absicht war. Darum schreibe ich diesen langen Beitrag vor allem für andere Leute, die sich ernsthaft fragen, wie es denn jetzt ist mit der Situation von Doktorandinnen und Doktoranden, ob die es wirklich so viel schlechter oder gar besser haben als andere.
Aber Cyrix, lies deine (pauschale!) Aussage bitte nochmal. Es bricht dir doch keine Zacke aus der Krone und ist auch kein Zeichen von Schwäche, wenn du eingestehst, dass du da fälschlicherweise pauschal geantwortet hast und tatsächlich etwas an der Aussage dran ist, dass man mit einer Qualifikationsstelle (oft) so wenig verdient, dass es zu einem normalen Erwachsenenleben -- in aller Regel gezwungenermaßen in oder nahe einer Uni-Stadt! -- kaum reicht... dass aber auch diese pauschale Aussage natürlich so nicht richtig ist.

Die pauschale Aussage "reicht nicht" ist jedenfalls deutlich weniger häufig falsch als die pauschale Aussage "aber es ist doch EG 13, was sollen erst weniger hoch Eingruppierte sagen", denn der Vergleich hinkt auf verschiedensten Ebenen offensichtlich. Ganz sicher ist das durchschnittliche(!) Entgelt eines 25-28-jährigen Promovenden niedriger als eines durchschnittlichen 25-28-jährigen Menschen im öD mit abgeschlossener Berufsausbildung. Gleichzeitig sind die durchschnittlichen monatlichen Fixkosten (insb. fürs Wohnen wg. gezwungenermaßen Uni-Stadt vs. unterschiedlichster anderer Arbeitgeber-Orte) deutlich höher. Und wenn man dann noch anfängt, durchschnittliche(!) aufgelaufenen Schulden durch Studiendarlehen u.ä. mit den durchschnittlichen aufsummierten Entgelten während und nach der Ausbildung zu vergleichen, bleiben allerspätestens keine Zweifel mehr.
Aber man könnte neben dem rein objektiven Entgelt noch lange weitermachen mit zwar "weicheren" Faktoren, die aber ebenso zur prekären Lage vieler Promovenden und mancher Postdocs beitragen, z.B. mit "üblicherweise(!) Jobgarantie in jungen Jahren nach 0,5 bis 2 Jahren" vs. "üblicherweise extrem unsichere Beschäftigungsperspektive spätestens drei oder vier Jahre nach Start der Qualifikation (Forschungsgelder), oft auch jedes Jahr (immer noch oft bei Lehrstuhl-Haushaltsstellen)" oder "auf Gedeih und Verderb einer einzigen Person (Prof.) ausgeliefert, wenn man in der Forschung bleiben will" vs. "wenigstens ein paar unterstützende Strukturen wie Betriebsräte" oder "Arbeitszeitschutzgesetz? Verpflichtende Dokumentation der geleisteten Stunden? Gleitzeitkonto? Was sollen das für Begrifflichkeiten sein? Nie gehört" oder oder oder.

Dann kommt als nächstes wieder das (Strohmann-)Gegenargument "Aber was ist mit den vielen Jahren im Beruf nach der Qualifikation?!!" oder "aber die suchen sich das ja alle selber aus, zwingt sie ja keiner!!!", und dann ist jeder Versuch einer sachlichen Diskussion wieder tot. Es bleibt aber dabei: Dass Leute auf wissenschaftlichen Qualifikationsstellen ganz objektiv monetär üblicherweise schlecht oder auch sehr schlecht gestellt sind (und auch schlechter als "die Entgeltgruppen darunter"), daran kann kein vernünftiger Mensch ernsthaft zweifeln.


Disclaimer 1: Ich habe sehr bewusst oft "durchschnittlich", "üblich" usw. geschrieben, denn natürlich ist wie gesagt die Spannweite sehr groß, und zwar auf beiden Seiten.

Disclaimer 2, als Beispiel für "Ausnahmen gibt es immer": Ich bin wie gesagt selbst promoviert. Und zwar in einem Fach, das bei der Zulassung zum Studium an fast allen Standorten einen sehr hohen NC verlangt. Vor dem Hintergrund sollen meine Aussagen zu zeitlichen Aufwänden bitte gelesen werden.
Ich hatte das riesige Privileg, dass meine Eltern mich finanziell etwas unterstützen konnten, sodass ich mit meist 6-8 Wochenstunden Nebenjob neben dem Vollzeit(!)studium (auch während der vorlesungsfreien Zeit, Stichwort Prüfungen, Hausarbeiten usw.) mit 24 Jahren ohne Schulden aus dem Studium gekommen bin - aber auch, ohne irgendwas an Vermögen aufgebaut zu haben.
Ich hatte auch das große Glück, dass ich zur Promotion direkt einen 3-Jahres-Vertrag über Drittmittel (50%, beginnend mit Stufe 1) bekommen habe, sodass ich von vielen allgemeinen Lehrstuhlaufgaben entbunden war. Meine Promotion hat in diesen drei Jahren nur meist 75-85% Arbeitszeit gekostet. also nur 25-35% mehr als ich bezahlt wurde. Darum konnte ich bald einen 25%-Nebenjob anfangen. Weil ich - wie nahezu alle in meinem Feld - längsschnittliche Forschungsdesigns über mehrere Jahre gemacht habe, hat die Promotion 4 Jahre gedauert (und damit war ich ein Jahr schneller als die meisten anderen). Das letzte Jahr über habe ich die meiste Zeit 50 Wochenstunden oder mehr für die Promotion gearbeitet, ein üblicher Einsatz. Urlaub habe ich in dem Jahr nur eine Handvoll Tage genommen und habe zum Ende des Vertrags "freiwillig" 6 Wochen Urlaub verfallen lassen, da mich mein Chef ja nicht gezwungen hat ihn nicht zu nehmen (anders hätte ich während der bezahlten Stelle aber die Promotion nicht fertigbekommen). Für den Nebenjob war im letzten Jahr natürlich auch keine Zeit mehr. Ich hatte aber wieder Glück, denn meine Stelle am Lehrstuhl wurde 4 oder 5 Monate vor Auslaufen des 3-Jahres-Vertrags durch einen Lehrstuhl-Vertrag ersetzt, und der hatte sogar 65% - zu der Zeit ungewöhnlich viel für mein Fach.
Ich habe im Studium und während der Promotion immer in den billigsten WG-Zimmern der Stadt gewohnt, während der Promotion hieß das z.B.: 12m² Zimmer in einer 4er-WG unterm Dach eines unsanierten Nachkriegsbaus mit völlig ineffizienter Gas-Etagenheizung, direkt neben der sechsspurigen Hauptstraße. Ich habe mir in 10 Jahren Studium + Promotion genau drei Mal einen (günstigen) Urlaub geleistet. Und während der Promotion einen 10 Jahre alten VW Polo, habe aber nahezu alle Wege bis 15 km mit dem Fahrrad gemacht. Durch meine sparsame Lebensweise konnte ich in den vier Jahren Promotion unfassbare 8.000 Euro zur Seite legen. Nach 10 Jahren ziemlich anspruchsvollem Leben mit durchschnittlich deutlich über 40 Wochenstunden. Als Alleinstehender. Mit wie gesagt extrem einfachen Wohnverhältnissen, immer in WGs.

Das alles ist jetzt ein paar Jahre her (aber noch keine Jahrzehnte) und seitdem hat sich für Promovenden sowohl vieles verbessert (z.B. an einigen Unis initial mindestens 3-Jahres-Verträge bei Promotionsstellen; in vielen Fächern standardmäßig 65% von Zuwendungsgebern und mit ordentlicher Argumentation im Antrag auch 75%; ernsthafte Diskussion über Machtmissbrauch von Profs. in einigen Fächern; ...), aber auch vieles verschlechtert (noch schlimmere Wohnungsnot und noch höhere Mietpreise gerade auch in Uni-Städten, extreme Heizenergiepreise in denjenigen Wohnungen, in die Studis und Promovierende üblicherweise ziehen müssen).

Ich bin aus Idealismus nicht in die Wirtschaft gegangen, wo ich direkt nach dem Studium ein Jobangebot hatte, bei dem ich sofort annähernd so viel verdient hätte wie mein Prof. Ich habe die Forschung zwar vor einigen Jahren verlassen, bin aber wegen des Idealismus trotzdem in einem verwandten Bereich im öffentlichen Dienst geblieben. Ich weiß die Vorteile des ÖD weiterhin sehr zu schätzen. Als nach der Promotion endlich Zeit für eine vernünftige Partnersuche war und nochmal etwas später Familie kam und wir (mit 35 Jahren, Akademiker und Akademikerin!) nach weiteren Jahren Sparen dann relativ bescheidenes Wohneigentum in der Kleinstadt auf 30 Jahre finanzieren konnten, habe ich mich teil-selbständig gemacht um mehr Geld reinzubekommen -- und mich immer noch nicht über das Gehalt im ÖD beschwert. Auch nicht nach den letzten Tabellenstauchungen zu meinem persönlichen Nachteil. Mir ist es wichtig, in meinem Job etwas für die Allgemeinheit zu leisten und nicht für irgendein Top-Management und für den Börsenwert. Mir ist bewusst, dass sich viele andere im ÖD niemals Wohneigentum leisten können, sei es noch so bescheiden. Unsere engste Freundin hier arbeitet in der Pflege und hat dabei Kinder, die gesamte Familie leidet unter den beruflichen und finanziellen Nöten... wenn jemand Grund zur Klage hat, dann Menschen wie sie.
Dennoch: Wenn mein ganz persönliches Entgelt noch einige weitere Jahre deutlich unter der Inflation liegt und die Tabelle immer weiter gestaucht wird, dann mache ich es wohl auch wie schon einige Leute in meiner Abteilung, die in die Wirtschaft gegangen sind -- wo sie weniger regelmäßige und weniger planbare Arbeitszeiten sowie einen weniger sicheren Job haben, dafür 30-100% mehr Gehalt, ein insgesamt viel professionelleres Arbeitsumfeld und extrem viel weniger Sand im Arbeitsgetriebe.

Extem langer Rede kurzer Sinn: Der ÖD tut sich keinen Gefallen damit, bei den Gehältern immer weiter gegenüber den meisten anderen Arbeitgebern abzustinken. Und die Beschäftigten innerhalb des ÖD tun sich keinen Gefallen damit, gegenseitige Neid-Debatten zu führen.

rose085

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2123 am: 16.03.2025 23:05 »
Eine Nullrunde und alles unter 3% sind inakzeptabel. Schon bei der letzten Verhandlung wurden wir verarscht als die Inflationsausgleichsprämie für die Lohnerhöhung genutzt wurde.

Ich verstehe es nicht! Die Forderung sind seit Oktober bekannt und erst jetzt Mitte März, ein halbes Jahr (!) später setzt man sich zusammen und legt das erste Angebot vor?!

Sorry das ist Schwachsinn hoch 10!

Wieso beginnen die Verhandlungen nicht schon direkt im November? Der Tarifvertrag ist zum 31.12.2024 ausgelaufen. Wieder lässt man mindestens 3 Monate verstreichen.

So langsam muss man sich fragen ob die 1%(vom Brutto) für Verdi sich lohnen wenn bei der Lohnerhöhung nicht mal das am Ende Netto bei rauskommt!

Gerade wenn jetzt der Mindestlohn von 15 €/ Stunde kommt.

Ich bin EG 9a, Stufe 3. Würde ich von 39 auf 31 Std. runter gehen und in neu gewonnen Zeit von 8h einen Minijob für 15€/h (brutto = netto) annehmen hätte ich 150€ netto mehr!

Das kann nicht sein! Ein Armutszeugnis für den öffentlichen Dienst.

Ich hab 2018 mit der Ausbildung angefangen, da gab es noch nicht mal Kühlschränke geschweige denn Mikrowellen in den Kaffeeküchen. Es gab einen kleinen Kühlschrank für 4 Etagen (!). Und das bei einer großen Sozialversicherung im Bund.

Im privaten Sektor bekommen die Angestellten kostenlos Frühstück, Mittag, Getränke oder jeden Monat einen 50€ Wert Gutschein. Was bekommen wir? Einen feuchten Händedruck. Statt dessen wird die Arbeit und Bürokratie immer mehr. Jedes Jahr kommen neue Änderungen etc. Einige Paragraphen wurden mittlerweile so weit geändert das sie schon bei Buchstabe "j" angekommen sind.

Normalerweise müsste man in einigen Bereichen über eine Höhergruppierung nachdenken. Aber hey, eine Tätigkeitsbeschreibung gibt es bei uns ja schon lange nicht mehr.

Wassereis

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2124 am: 16.03.2025 23:08 »
Ist das blanke Theorie? Hast du mal woanders als im öD gearbeitet?
Gegen die freie Wirtschaft ist der Job der reinste Urlaub. Morgen früh werdet ihr ab 7 Uhr hier wieder daueronline sein. Während eurer Arbeitszeit. Auf Kosten der Steuerzahler.

Schweppes

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2125 am: 16.03.2025 23:09 »
Rekordsteuereinnahmen haben wir doch, oder nicht? Wohin geht dieses Geld nur?

Das mit den "Rekordsteuereinnahmen" ist eine Fliegenfalle. Rekordsteuereinnahmen haben wir jedes Jahr, weil der Staat auf den ersten Blick Inflationsgewinner ist. Aber der Staat ist selbst von der Inflation betroffen. Der Staat spart auch nicht. Man will die Lohnkosten drücken, um das Geld woanders einzusetzen und nicht um zu sparen. Entweder es wird umverteil oder mehr ausgegeben. Sparen (weniger ausgeben als man eingenommen hat) liegt nicht im Interesse eines Staates. Sparen im Politiksprech bedeutet immer umverteilen.

Wassereis

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2126 am: 16.03.2025 23:12 »
Eine Nullrunde und alles unter 3% sind inakzeptabel. Schon bei der letzten Verhandlung wurden wir verarscht als die Inflationsausgleichsprämie für die Lohnerhöhung genutzt wurde.

Ich verstehe es nicht! Die Forderung sind seit Oktober bekannt und erst jetzt Mitte März, ein halbes Jahr (!) später setzt man sich zusammen und legt das erste Angebot vor?!

Sorry das ist Schwachsinn hoch 10!

Wieso beginnen die Verhandlungen nicht schon direkt im November? Der Tarifvertrag ist zum 31.12.2024 ausgelaufen. Wieder lässt man mindestens 3 Monate verstreichen.

So langsam muss man sich fragen ob die 1%(vom Brutto) für Verdi sich lohnen wenn bei der Lohnerhöhung nicht mal das am Ende Netto bei rauskommt!

Gerade wenn jetzt der Mindestlohn von 15 €/ Stunde kommt.

Ich bin EG 9a, Stufe 3. Würde ich von 39 auf 31 Std. runter gehen und in neu gewonnen Zeit von 8h einen Minijob für 15€/h (brutto = netto) annehmen hätte ich 150€ netto mehr!

Das kann nicht sein! Ein Armutszeugnis für den öffentlichen Dienst.

Ich hab 2018 mit der Ausbildung angefangen, da gab es noch nicht mal Kühlschränke geschweige denn Mikrowellen in den Kaffeeküchen. Es gab einen kleinen Kühlschrank für 4 Etagen (!). Und das bei einer großen Sozialversicherung im Bund.

Im privaten Sektor bekommen die Angestellten kostenlos Frühstück, Mittag, Getränke oder jeden Monat einen 50€ Wert Gutschein. Was bekommen wir? Einen feuchten Händedruck. Statt dessen wird die Arbeit und Bürokratie immer mehr. Jedes Jahr kommen neue Änderungen etc. Einige Paragraphen wurden mittlerweile so weit geändert das sie schon bei Buchstabe "j" angekommen sind.

Normalerweise müsste man in einigen Bereichen über eine Höhergruppierung nachdenken. Aber hey, eine Tätigkeitsbeschreibung gibt es bei uns ja schon lange nicht mehr.
Und weshalb wechselst du nicht?

Abstandsgebot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2127 am: 16.03.2025 23:21 »
Ist das blanke Theorie? Hast du mal woanders als im öD gearbeitet?
Gegen die freie Wirtschaft ist der Job der reinste Urlaub. Morgen früh werdet ihr ab 7 Uhr hier wieder daueronline sein. Während eurer Arbeitszeit. Auf Kosten der Steuerzahler.

Stimmt nicht, ab 6 Uhr läuft der Zähler im Homeoffice zur Absolvierung des Dienstsports, schließlich muss man zu 14.30, also kurz nach der Mittagspause, die man zwischen 12 und 14 Uhr nehmen sollte, den Feierabend anpeilen.

On top erhalten die Beamten seit 50 Jahren eine rechtmäßige Alimentation auf Grundlage des GG und die Angestellten Tarifabschlüsse wie in der Privatwirtschaft, die zu den jährlichen individuell gestalteten Prämien im 5stwlligen Bereich addiert werden.

Weiterhin gibt es großzügige Abfindungsregelungen und Vorruhestandsregelungen, die jedem Highperformer ermöglichen, auf Wunsch mit 57 in der Sonne zu liegen.

Der reinste Urlaub im öD…

Abstandsgebot

  • Gast
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2128 am: 16.03.2025 23:25 »
Rekordsteuereinnahmen haben wir doch, oder nicht? Wohin geht dieses Geld nur?

Das mit den "Rekordsteuereinnahmen" ist eine Fliegenfalle. Rekordsteuereinnahmen haben wir jedes Jahr, weil der Staat auf den ersten Blick Inflationsgewinner ist. Aber der Staat ist selbst von der Inflation betroffen. Der Staat spart auch nicht. Man will die Lohnkosten drücken, um das Geld woanders einzusetzen und nicht um zu sparen. Entweder es wird umverteil oder mehr ausgegeben. Sparen (weniger ausgeben als man eingenommen hat) liegt nicht im Interesse eines Staates. Sparen im Politiksprech bedeutet immer umverteilen.


So sieht es aus. Und da aktuell besonders viel Bedarf an anderer Stelle besteht, muss insbesondere von den Kommunen sehr viel umverteilt werden, wobei die Prioritäten klar sind: Das Eine HAT zu erfolgen und muss sichergestellt werden, die Bezahlung der Doofen hingegen ist immer eine Belastung. Was nehmen die sich überhaupt heraus, die Jobs sind doch alle wie Urlaub…denn merkt euch: Nur in der PW wird hart gearbeitet und nur dort werden die AN ausgebeutet!

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2129 am: 16.03.2025 23:29 »
Eine Nullrunde und alles unter 3% sind inakzeptabel. Schon bei der letzten Verhandlung wurden wir verarscht als die Inflationsausgleichsprämie für die Lohnerhöhung genutzt wurde.

Ich verstehe es nicht! Die Forderung sind seit Oktober bekannt und erst jetzt Mitte März, ein halbes Jahr (!) später setzt man sich zusammen und legt das erste Angebot vor?!

Sorry das ist Schwachsinn hoch 10

Wieso beginnen die Verhandlungen nicht schon direkt im November? Der Tarifvertrag ist zum 31.12.2024 ausgelaufen. Wieder lässt man mindestens 3 Monate verstreichen.

So langsam muss man sich fragen ob die 1%(vom Brutto) für Verdi sich lohnen wenn bei der Lohnerhöhung nicht mal das am Ende Netto bei rauskommt!


Wenn Sie nicht ausschließlich auf die Gnade IhresAG angewiesen sein wollen, lohnt es sich schon.