Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen

Interne Bewerbungen - es ist wie verhext

<< < (8/8)

ProfTii:
Ich bin immer wieder überrascht, dass viele ihr Weltbild so drehen, dass sie der Mittelpunkt von Allem sind und die schiere Möglichkeit, dass es jemanden bessern gibt kategorisch ausgeschlossen wird.

Selbst ein guter Mitarbeiter (Note 2) wird in jedem Bewerbungsgespräch in dem sich 2 Bewerber gleich gut verkaufen von einem sehr guten (Note 1) Bewerber ausgestochen. Die quantitative Wahrscheinlichkeit, dass sich jedes Mal jemand mit der besseren Note und dem entsprechenden "Verkaufsgeschick" auf die selben Stellen bewirbt wird mit der Anzahl an Bewerbungen kleiner, aber niemals Null. Es ist möglich, dass man bei 100 Bewerbungsverfahren immer nur den zweiten Platz belegt - Macht einen das in diesem Fall zu einem schlechten Bewerber oder gar einem schlechten AN? Nein. Hat man in diesen Fällen einfach Pech? Vermutlich.

Natürlich demotiviert das nach einer gewissen Zeit, aber man kann doch nicht pauschal unterstellen, dass der AG bzw. die diversen Ag die es da draußen auf dem Markt gibt, keine Ahnung haben was sie tun und sich nur für "Luschen" entscheiden, nur weil sie nicht einen selbst genommen haben (selbst, wenn man keine schlechte Wahl wäre). Ganz schön egozentrisches Weltbild....

SusiE:

--- Zitat von: Sjuda am 21.03.2025 08:12 ---Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist, aber ihr kennt das sicher auch.

Es gibt Kollegen, die bewerben sich seit Jahren auf zahlreiche verschiedene Stellen und werden nie genommen. Jeder weiß auch, warum das so ist. Nur sie selbst erkennen es nicht.

Sie sind da und machen ihre Arbeit, manchmal sogar recht engagiert. Richtig gut darin sind sie aber meist nicht. Auch nicht grottenschlecht, zumindest nicht so, dass arbeitsrechtliche Konsequenzen drohen. Sie haben eine nervige, bockige Art, die von Renitenz und Unbelehrbarkeit geprägt ist. Die Vorgesetzten lassen sie, solange es irgendwie geht, in Ruhe, weil es einfach nur anstrengend ist, mit ihnen umzugehen. Gefühlt 90% der Arbeitszeit verbringen sie damit, sich mit dienstlichen Gerüchten und Verschwörungstheorien zu befassen.

Wenn sie dann mal wieder nicht ausgewählt worden sind, werden immer Gründe aus dem Verschwörungskatalog gefunden, häufig folgende:

* Ich bin zu wichtig auf meiner aktuellen Stelle, die wollen mich nicht gehen lassen.
* Es stand von vornherein fest, dass es dieser andere Bewerber wird, weil...

* ...er in der alten Abteilung wegmusste.
* ...weil er gut mit dem neuen Vorgesetzen kann.
* ...weil er privat irgendwas mit dem Behördenleiter/der Personalabteilung zu tun hat.
* Der andere Bewerber muss die Fragen vorher gekannt haben.
* Ich konnte alle Fragen im VSG beantworten, fachliche Gründe waren es also nicht. Der neue Vorgesetzte/Personalabteilung/Personalrat haben aber etwas gegen mich, weil...

* ...ich im Personalrat tätig war/bin.
* ...ich Sachen auch mal kritisch hinterfrage.
* ...ich meine Rechte kenne und nicht alles mit mir machen lasse.
* ...ich vor XX Jahren mal mit einem aus dem Personenkreis zu tun hatte, und die Person gemerkt hat, dass ich ihr fachlich überlegen war.
--- End quote ---
Puh schwierig.
Leider ist aber gerade auf kommunaler Ebene wirklich oft das berühmte Vitamin B.
Manche Telefonverzeichnisse lesen sich wie ein Familienstammbuch.

ts181:
Ich habe tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass es auch am Geschlecht liegen kann. Es war mir in der Vergangenheit oftmals nicht möglich den in meinen Augen besten internen Kandidaten zu nehmen, wenn eine annähernd gleich qualifizierte weibliche Mitarbeiterin sich ebenfalls beworben hat. Die Diskussionen mit unserer Gleib wollte man (meine Stabsbereichsleitung) sich einfach nicht antun. Ein meiner Meinung nach sehr guter Kollege hat deshalb bereits vier Absagen auf seine interne Bewerbung allein in meinen Bereich erhalten.

Navigation

[0] Message Index

[*] Previous page

Go to full version