Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 406787 times)

PeterSch

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #435 am: 27.03.2025 16:27 »


Ich finde es grundsätzlich gut, dass die Tarifergebnisse auf alle AN übertragen werden. Das verhindert nämlich, dass viele der Beschäftigten in die Gewerkschaft eintreten. Aus AG Sicht ist das durchaus super für mich. Es stört mich halt nur ungemein, auch im Sinne des Betriebsfriedens, dass die Empfangsdame bald soviel verdient wie Architekten, ITler oder whatever.
[/quote]
Sie widersprechen sich selber - merken Sie überhaupt noch was ?
[/quote]

Das ist ja das eigentliche Problem dieser Menschen. Nicht die Gewerkschaft unterstützen, die Übertragung der Tarifergebnisse auf alle AN begrüßen und somit selbst davon profitieren und dann auch noch kritisieren, dass es nicht genug ist.


Gemeindefuzzi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #436 am: 27.03.2025 17:20 »

Der eine Aspekt ist ja, wie beschrieben die Kommunalaufsicht.
M.W unterscheiden auch etliche Förderprogramme in finanzschwache und finanzstarke Kommunen.
M.W. können Zulagen dazu führen, dass Förderungen nicht bewilligt werden.

Genau SO ist es!
Bei Haushaltssicherungskommunen werden sowohl Förderungen nicht gezahlt, als auch sonstige Unterstützungsleistungen nicht gewährt, wenn freiwillige (!!) Zulagen gezahlt werden.
Bei solchen Kommunen wird sogar öfter mal mit höheren Eingruppierungen "jongliert", um Leute zu halten oder zu kriegen. Allerdings muss auch das im Rahmen bleiben. Zulagen wären halt der Idealfall, aber es geht nun mal nicht.

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #437 am: 27.03.2025 17:49 »
Für gebildete Akademiker muss ich sagen, hat das etwas von Stockholm-Syndrom, wenn ich höre, dass die AG's bei Tarifverhandlungen so gern mehr für die oberen EG's rausholen würden aber wegen der sozialistischen Gewerkschaften nicht mehr drin wäre. Das zu glauben ist dem eigenen Stand doch unwürdig.

Nochmal zum Vergleich:

1.) Bei der EU-Kommission wurden ALLE Gehälter zwischen 2004 und 2024 um 55% erhöht, egal ob von 2.325 auf 3.604 (AD1/1) oder von 16.095 auf 24.942 (AD16/3).

2.) Bei deutschen Bundesbeamten gab es hingegen im gleichen Zeitraum in A3 eine Erhöhung um 74%, in B11 dagegen nur um 50%.
3.) Und bei TVöD-Angestellten gab es (seit 2005) in E1 eine Erhöhung um 83%, in E15Ü dagegen nur um 55%.


Was soll das???

Und nur zur Klarstellung: Ich bin durchaus Befürworter einer Umverteilung von "oben" nach "unten". Aber bitte nicht über die Gehälter, sondern über (progressive) Steuern, Familienförderung, etc., so dass die gesamte Gesellschaft (öD, Privatwirtschaft, usw.) gleichermaßen abgedeckt wird..

Ich befürworte ein Gehalt von 24.942€ nicht, welches dadurch erreicht wurde, dass es nur prozentuale Erhöhung gab, während AD1/1 nur um ca. 1300€ in 20 Jahren stieg. Perfektes Beispiel für die Sozialkomponente. :)

NelsonMuntz

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« Antwort #438 am: 27.03.2025 19:16 »
Nochmal zum Vergleich:

1.) Bei der EU-Kommission wurden ALLE Gehälter zwischen 2004 und 2024 um 55% erhöht, egal ob von 2.325 auf 3.604 (AD1/1) oder von 16.095 auf 24.942 (AD16/3).

2.) Bei deutschen Bundesbeamten gab es hingegen im gleichen Zeitraum in A3 eine Erhöhung um 74%, in B11 dagegen nur um 50%.
3.) Und bei TVöD-Angestellten gab es (seit 2005) in E1 eine Erhöhung um 83%, in E15Ü dagegen nur um 55%.


Was soll das???

Und nur zur Klarstellung: Ich bin durchaus Befürworter einer Umverteilung von "oben" nach "unten". Aber bitte nicht über die Gehälter, sondern über (progressive) Steuern, Familienförderung, etc., so dass die gesamte Gesellschaft (öD, Privatwirtschaft, usw.) gleichermaßen abgedeckt wird..

Ich befürworte ein Gehalt von 24.942€ nicht, welches dadurch erreicht wurde, dass es nur prozentuale Erhöhung gab, während AD1/1 nur um ca. 1300€ in 20 Jahren stieg. Perfektes Beispiel für die Sozialkomponente. :)

Nein, monkey, auch wenn Du ein wirklich netter Kerl bist: Das ist leider Mist.

Denk mal drüber nach: Du hast doch eine Ausbildung absolviert und leistest eine qualifizierte Arbeit - möchtest Du, dass Dein Stundenlohn immer näher am Mindestlohn liegt? Denn das ist die finale Konsequenz aus Fest-, Sockel- und Mindestbeträgen.

Bei den Sozialversicherungen erwartest Du doch auch eine prozentuale Belastung und keinen Festbetrag.

KlammeKassen

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« Antwort #439 am: 27.03.2025 19:18 »
Eigentlich sind aus meiner Sicht die bisherigen Streiks noch viel zu milde gewesen. Beim letzten mal wurde der öffentliche Dienst schon mit einer Nullrunde abgefertigt. eine Tarifverhandlung muss zum Ziel haben, die Gehälter der Inflation anzupassen, sie etwas zu erhöhen und darüber hinaus müssen auch soziale Aspekte berücksichtigt werden. Den Arbeitgebern scheint aber der personelle Engpass egal. Die Diäten stehen ja und wer ist schon gern bereit, mal etwas für die Gemeinschaft von seinem Kuchen abzugeben. Also bitte. Gut das es die Möglichkeit des Arbeitskampfes überhaupt gibt.

Warnstreiks haben gewisse Grenzen. Vielmehr geht da gar nicht. Mit Flughäfen und ÖPNV hat man ja schon recht scharfe Waffen gezogen.
Massive Streiks sind auch erst möglich, wenn die Tarifverhandlungen scheitern und sich 75 % der Gewerkscgaftsmitglieder für einen unbefristeten Streik aussprechen.

Letztes Mal Streik war glaube ich zu BAT Zeiten..?!
« Last Edit: 27.03.2025 19:32 von KlammeKassen »

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #440 am: 27.03.2025 19:21 »
In meinem Falle:
1. Bei übertariflicher Bezahlung steigt die Kommunalaufsicht aufs Dach, da sich all unsere Kommunen in angespannter Haushaltslage befinden. Selbst wenn der AG seine "Rechtauffassung" einer Stelle um Zwei EG nach oben korrigiert.
2. Ich persönlich such mir nix anderes da <5 Minuten Arbeitsweg. Ich müsste eine Stunde nach Berlin fahren um mehr zu verdienen, das ist es halt niemals wert :)

Dieser Beitrag muss für MoinMoin wie ein Schlag ins Gesicht wirken.
Wenn ich so etwas äußere, kommt nur, dass ich dann schlicht nicht verhandeln kann. Er würde die Kommunalaufsicht auf jeden Fall davon überzeugen können
Das zeigt wie Scheuklappengemäß du liest und denkst und das gesamte Prinzip Null Verstanden hast

Kommunalgenie handelt doch komplett korrekt und ganz so wie ich es auch stets getan habe.
Er wägt ab und entscheidet sich und kommt zu dem Schluss, dass das Gesamtpaket für ihn in Ordnung geht.

Wenn aber der AG die Möglichkeit hätte ihm eine tarifliche Zulage zu zahlen und es auch täte (und deswegen die Kommunalaufsicht nichts zu melden hätte, wenn man es sachgerecht begründen kann, da es eine tarifliche Regelung ist, was gänzlich einen anderen Charakter hat, als eine außer- oder übertarifliche Bezahlung  die man grundsätzlich abzulehnen hat), dann wäre der AG im Fall von Kommunalgenie ein schlechter Verhandler und Kommunalgenie gut im Pokern und man würde in der Tat Geld rausschmeißen, denn er zahlt ja offensichtlich gut genug (und wenn das die Kommunalaufsicht feststellen könnte, dass Kommunalgenie geblieben wäre auch ohne Zulage, dann steigt sie eben zu Recht aufs Dach, da in diesem Fall es sinnvoll war die Zulage zu zahlen. Fun Fact Solche Fälle gab es auch im TV-L schon, dass da der Rechnungshof dem Land den Ar* aufgerissen hat, weil sie schlecht begründet Zulagen zahlte).

Einmal mehr zeigt die Klamme Kasse, dass sie es nicht kapiert, was wirtschaftliches handeln bedeutet und für wen der AG die Zulagen bräuchte.

Au au tut langsam weh.

Nein du sagst immer, dass man das bei jedem Arbeitgeber kann, dass das alle mitmachen, wenn man nur überzeugend seinen Mehrwert darstellen kann.
Die Kommunalaufsichten interessieren sich dafür leider gar nicht, da sind Mehrausgaben verpflichtend zu reduzieren. Und mehr gespart wird, wenn die Stelle unbesetzt ist  ;) - als extra noch eine Zulage zu geben.

Wenn das so weiter geht, wird wahrscheinlich bald durch die Kommunalaufsichten dazu geraten, die Stufenlaufzeitverlängerungen massiv zu nutzen, um die Gehälter zu drücken.
« Last Edit: 27.03.2025 19:33 von KlammeKassen »

KlammeKassen

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« Antwort #441 am: 27.03.2025 19:23 »
Ist das Satire?
Es ist doch genau umgekehrt, dass die oberen Entgeltgruppen vom Druck der unteren Entgeltgruppen profitieren. Man kann als ITler mit Streik keinen Druck aufbauen und als Ingenieur ebenso wenig. Wenn man sein Kind nicht zur Kita bringen kann oder der Müll nicht abgeholt wird, das erzeugt Druck.

Druck auf die Bevölkerung ist nicht gleich Druck auf die AGs .
Glaub mir, wenn die meisten IT-Projektr liegen bleiben, mal für ne Woche keiner die Servicetickets bearbeitet, etc. Keiner auf die IT-Sicherheit aufpasst, dann ist der Druck auf den AG nicht zu übersehen. Ich will nicht wissen wie viele sich beschweren, wenn alles nicht mehr funktioniert und im Support keiner erreichbar ist.

Oder was meinst du, wenn Zahlläufe für das Bürgergeld nicht gestartet werden könnten  :-X ???

KlammeKassen

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« Antwort #442 am: 27.03.2025 19:31 »

Der eine Aspekt ist ja, wie beschrieben die Kommunalaufsicht.
M.W unterscheiden auch etliche Förderprogramme in finanzschwache und finanzstarke Kommunen.
M.W. können Zulagen dazu führen, dass Förderungen nicht bewilligt werden.

Genau SO ist es!
Bei Haushaltssicherungskommunen werden sowohl Förderungen nicht gezahlt, als auch sonstige Unterstützungsleistungen nicht gewährt, wenn freiwillige (!!) Zulagen gezahlt werden.
Bei solchen Kommunen wird sogar öfter mal mit höheren Eingruppierungen "jongliert", um Leute zu halten oder zu kriegen. Allerdings muss auch das im Rahmen bleiben. Zulagen wären halt der Idealfall, aber es geht nun mal nicht.

Danke! Endlich Leute, die es auch kennen. Und in ländlichen Gebieten, die es in Flächenländern wie Niedersachsen, Bayern, BaWü etc gibt, sind die Kommunen oftmals nicht so finanzstark (Ostdeutschland natürlich nochmal extremer dann).
Aber gestern sagte mir ja jemand, dass man ja in der Hinterwelt wohnt, wenn keine 100.000 Einwohnerstadt vorhanden wäre. Scheint gelöscht worden zu sein?!
Hatte auch entgegnet, dass etwa 80 % der Landkreise in Niedersachsen keine 100.000 k Stadt umfassen. Sind alles Hinterwäldler, die eh so am Leben vorbei sind, dass sie keine Zulagen brauchen und die sind auch sicherlich nicht gut ausgebildet, wenn sie da wohnen....

Hier in der Region gibt es auch zahlreiche Probleme mit den Haushalten, weil Bund und Land einfach nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stellen und Gewerbesteuer zurzeit auch nicht so gut läuft.
Von der Umsatzsteuer und Lohnsteuer kommt ja nicht sonderlich viel bei den Kommunen an. Diese Steuerarten steigen ja noch schön

RaRa

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« Antwort #443 am: 27.03.2025 19:45 »
Bin kein Beamter. Aber ich darf dennoch nicht streiken. Grund: BAG-Urteile zur Daseinsvorsorge
Das Bundesarbeitsgericht hat mehrfach klargestellt, dass Streiks im öffentlichen Dienst nicht automatisch erlaubt sind, wenn sie die Grundversorgung der Bevölkerung gefährden.
Gilt aber doch nur, wenn du deinen Job als einziger machst. Wenn du Kollegen hast, die dich vertreten und eine Notversorgung gewährleisten, darfst du auch streiken gehen.

monkey

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« Antwort #444 am: 27.03.2025 20:13 »
Nochmal zum Vergleich:

1.) Bei der EU-Kommission wurden ALLE Gehälter zwischen 2004 und 2024 um 55% erhöht, egal ob von 2.325 auf 3.604 (AD1/1) oder von 16.095 auf 24.942 (AD16/3).

2.) Bei deutschen Bundesbeamten gab es hingegen im gleichen Zeitraum in A3 eine Erhöhung um 74%, in B11 dagegen nur um 50%.
3.) Und bei TVöD-Angestellten gab es (seit 2005) in E1 eine Erhöhung um 83%, in E15Ü dagegen nur um 55%.


Was soll das???

Und nur zur Klarstellung: Ich bin durchaus Befürworter einer Umverteilung von "oben" nach "unten". Aber bitte nicht über die Gehälter, sondern über (progressive) Steuern, Familienförderung, etc., so dass die gesamte Gesellschaft (öD, Privatwirtschaft, usw.) gleichermaßen abgedeckt wird..

Ich befürworte ein Gehalt von 24.942€ nicht, welches dadurch erreicht wurde, dass es nur prozentuale Erhöhung gab, während AD1/1 nur um ca. 1300€ in 20 Jahren stieg. Perfektes Beispiel für die Sozialkomponente. :)

Nein, monkey, auch wenn Du ein wirklich netter Kerl bist: Das ist leider Mist.

Denk mal drüber nach: Du hast doch eine Ausbildung absolviert und leistest eine qualifizierte Arbeit - möchtest Du, dass Dein Stundenlohn immer näher am Mindestlohn liegt? Denn das ist die finale Konsequenz aus Fest-, Sockel- und Mindestbeträgen.

Bei den Sozialversicherungen erwartest Du doch auch eine prozentuale Belastung und keinen Festbetrag.

Stimmt nur leider nicht, weil ich in meiner Entgeltgruppe P7 bisher noch profitiere von Sockel- und Mindestbeträgen, sie bewahren mich vor einem niedrigeren Abstand, gerade bei einer geplante Erhöhung vom Mindestlohn um 17%. Da hilft nicht mal das.

Dennoch habe ich massive Probleme damit eine Erhöhung von fast 9.000€ wegen der "Fairness" einer reinen, prozentualen Erhöhung gutzuheißen, wenn die unterste Gruppe in 20 Jahren nur 1.300€ mehr macht.

Und bei den Sozialversicherungen gibt es das Problem mit der Beitragsbemessungsgrenze. Einen gewissen "Festbetrag" haben wir ab einen bestimmten Punkt für den Gutverdiener, auch bei der Person aus diesem Beispiel.
« Last Edit: 27.03.2025 20:25 von monkey »

NelsonMuntz

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« Antwort #445 am: 27.03.2025 20:48 »
Stimmt nur leider nicht, weil ich in meiner Entgeltgruppe P7 bisher noch profitiere von Sockel- und Mindestbeträgen. Noch dazu die geplante Erhöhung vom Mindestlohn um 17%. Da hilft nicht mal das.

Dennoch habe ich massive Probleme damit eine Erhöhung von fast 9.000€ wegen der "Fairness" einer reinen, prozentualen Erhöhung gutzuheißen, wenn die unterste Gruppe in 20 Jahren nur 1.300€ mehr macht.

Und bei den Sozialversicherungen gibt es das Problem mit der Beitragsbemessungsgrenze. Einen gewissen "Festbetrag" haben wir ab einen bestimmten Punkt für den Gutverdiener, auch bei der Person aus diesem Beispiel.

Du profitierst zwar gegenüber höheren Gruppen, aber du verlierst in gleichem Maße den relativen Abstand zu den ungelernten Hilfsarbeitern. Mach das über 20 Runden, dann liegt Deine P7 nur noch wenige Prozente über dem Mindestlohn. Das ist Mathe - so läuft das Spiel eben.

Bei der BBG muss man eventuell noch berücksichtigen, dass die SV-Beiträge nicht der EkSt unterliegen. Jeder Euro darüber wird daher auch mit der vollen Wucht des anliegenden Grenzsteuersatzes getroffen. Der Top-Beamte in der EU wird aber ohnehin privat versichert sein. Der hat mit uns TB in den E-Gruppen gar nichts gemein.

PManF

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« Antwort #446 am: 27.03.2025 21:33 »

Der eine Aspekt ist ja, wie beschrieben die Kommunalaufsicht.
M.W unterscheiden auch etliche Förderprogramme in finanzschwache und finanzstarke Kommunen.
M.W. können Zulagen dazu führen, dass Förderungen nicht bewilligt werden.

Genau SO ist es!
Bei Haushaltssicherungskommunen werden sowohl Förderungen nicht gezahlt, als auch sonstige Unterstützungsleistungen nicht gewährt, wenn freiwillige (!!) Zulagen gezahlt werden.
Bei solchen Kommunen wird sogar öfter mal mit höheren Eingruppierungen "jongliert", um Leute zu halten oder zu kriegen. Allerdings muss auch das im Rahmen bleiben. Zulagen wären halt der Idealfall, aber es geht nun mal nicht.

Danke! Endlich Leute, die es auch kennen. Und in ländlichen Gebieten, die es in Flächenländern wie Niedersachsen, Bayern, BaWü etc gibt, sind die Kommunen oftmals nicht so finanzstark (Ostdeutschland natürlich nochmal extremer dann).
Aber gestern sagte mir ja jemand, dass man ja in der Hinterwelt wohnt, wenn keine 100.000 Einwohnerstadt vorhanden wäre. Scheint gelöscht worden zu sein?!
Hatte auch entgegnet, dass etwa 80 % der Landkreise in Niedersachsen keine 100.000 k Stadt umfassen. Sind alles Hinterwäldler, die eh so am Leben vorbei sind, dass sie keine Zulagen brauchen und die sind auch sicherlich nicht gut ausgebildet, wenn sie da wohnen....

Hier in der Region gibt es auch zahlreiche Probleme mit den Haushalten, weil Bund und Land einfach nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stellen und Gewerbesteuer zurzeit auch nicht so gut läuft.
Von der Umsatzsteuer und Lohnsteuer kommt ja nicht sonderlich viel bei den Kommunen an. Diese Steuerarten steigen ja noch schön

Mimimi. Von dir hört man hier immer nur mimimi. Gestern wurde dir doch schon aufgezeigt, dass entgegen der gebetsmühlenartigen Wiederholung deiner Aussage Gemeinden sehr wohl Kann-Regeln nutzen, um außertariflich Zulagen in Mangelberufen zu zahlen. Du hattest einen Nachweis gefordert. Der wurde gestern erbracht.

Eine Muss-Zulage wird es nicht geben, eben wegen finanzschwacher Gemeinden wie in deiner Gegend, ostdeutschen Kommunen und vielen mehr. Aus meiner Sicht ist maximal ein Regel analog zu 16.5 TV-L drin, aber auch das ist eine Kann-Regel. Aber dann wäre die Zulage nicht mehr außertariflich.

Ludi04

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« Antwort #447 am: 28.03.2025 01:48 »

Der eine Aspekt ist ja, wie beschrieben die Kommunalaufsicht.
M.W unterscheiden auch etliche Förderprogramme in finanzschwache und finanzstarke Kommunen.
M.W. können Zulagen dazu führen, dass Förderungen nicht bewilligt werden.

Genau SO ist es!
Bei Haushaltssicherungskommunen werden sowohl Förderungen nicht gezahlt, als auch sonstige Unterstützungsleistungen nicht gewährt, wenn freiwillige (!!) Zulagen gezahlt werden.
Bei solchen Kommunen wird sogar öfter mal mit höheren Eingruppierungen "jongliert", um Leute zu halten oder zu kriegen. Allerdings muss auch das im Rahmen bleiben. Zulagen wären halt der Idealfall, aber es geht nun mal nicht.

Danke! Endlich Leute, die es auch kennen. Und in ländlichen Gebieten, die es in Flächenländern wie Niedersachsen, Bayern, BaWü etc gibt, sind die Kommunen oftmals nicht so finanzstark (Ostdeutschland natürlich nochmal extremer dann).
Aber gestern sagte mir ja jemand, dass man ja in der Hinterwelt wohnt, wenn keine 100.000 Einwohnerstadt vorhanden wäre. Scheint gelöscht worden zu sein?!
Hatte auch entgegnet, dass etwa 80 % der Landkreise in Niedersachsen keine 100.000 k Stadt umfassen. Sind alles Hinterwäldler, die eh so am Leben vorbei sind, dass sie keine Zulagen brauchen und die sind auch sicherlich nicht gut ausgebildet, wenn sie da wohnen....

Hier in der Region gibt es auch zahlreiche Probleme mit den Haushalten, weil Bund und Land einfach nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stellen und Gewerbesteuer zurzeit auch nicht so gut läuft.
Von der Umsatzsteuer und Lohnsteuer kommt ja nicht sonderlich viel bei den Kommunen an. Diese Steuerarten steigen ja noch schön

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #448 am: 28.03.2025 01:55 »
Es gibt Gemeinden, die Zulagen bezahlen. Das ist so.
Es gibt leider auch Gemeinden, die keine bezahlen dürfen, obwohl sie es gerne würden.
Daher müssen Regelungen gefunden werden dass Zulagen nicht freiwillig und/oder außertariflich sind

DieSachbearbeiterin

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« Antwort #449 am: 28.03.2025 06:59 »
Gewerkschaften sind wichtig und sollten auch ein starker Gegenpol zur Arbeitgeberseite sein.

Ich kritisiere nicht dass es Gewerkschaften gibt, im Gegenteil.
Ich kritisiere dass durch die eigenen "sozialistischen" Tarifforderungen sich die Gewerkschaft selbst schwächt und immer mehr an Macht einbüßt.
Dies führt sowohl zu einer Stauchung der Tabelle, wie auch dass etliche Mitglieder die Gewerkschaft verlassen da sie sich nicht mehr vertreten fühlen
Dies war unter der ÖTV deutlich anders.

Wenn ihr eine wirkliche Stauchung der Tabelle sehen wollt, schaut euch mal den TVÖD SuE an. Da müsste ich schon in der S18 sein, um eine gleichwertige Bezahlung zur E11 zu haben. Da macht eine höhere Entgeltgruppe teilweise nur 100€ brutto aus.

Kein Wunder finden die keine Leute mehr in dem Bereich.