Autor Thema: Interne Bewerbungen - es ist wie verhext  (Read 9129 times)

FearOfTheDuck

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Antw:Interne Bewerbungen - es ist wie verhext
« Antwort #30 am: 20.03.2025 17:27 »
Was für Gründe könnte man denn anführen, warum der AG sich für die interne Bewerbung entscheiden soll?
Wird es negativ gesehen, dass ein interner Bewerber eine Position verlässt. Somit müssen im Endeffekt zwei Personen eingearbeitet werden?
Wie kann man dem Gegenüber durch die Blume vermitteln, dass wenn man bei der internen Bewerbung nicht berücksichtigt wird, außerhalb anfängt zu schauen (Voraussetzung ist natürlich, dass die Arbeit desjenigen stark geschätzt wird)?

Was heißt durch die Blume? Ich finde es absolut legitim, wenn man sich verändern und bestenfalls verbessern möchte. Das kann man dann auch so anbringen.

Für interne Bewerber spricht, dass man sie bereits kennt/einschätzen kann und gleichzeitig, dass sie die internen Abläufe der Behörde bereits kennen. Bei einer externen Bewerbung kauft der AG immer auch ein wenig die Katze im Sack.

BAT

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Antw:Interne Bewerbungen - es ist wie verhext
« Antwort #31 am: 20.03.2025 18:26 »
Das man interne Bewerber kennt, kann auch ein Nachteil sein ;)

FearOfTheDuck

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Antw:Interne Bewerbungen - es ist wie verhext
« Antwort #32 am: 20.03.2025 19:10 »
Sicherlich. Ob dann allerdings die Bewerbung erfolgreich ist?... ;)

MoinMoin

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Antw:Interne Bewerbungen - es ist wie verhext
« Antwort #33 am: 20.03.2025 21:15 »
Was für Gründe könnte man denn anführen, warum der AG sich für die interne Bewerbung entscheiden soll?
Wird es negativ gesehen, dass ein interner Bewerber eine Position verlässt. Somit müssen im Endeffekt zwei Personen eingearbeitet werden?
Wie kann man dem Gegenüber durch die Blume vermitteln, dass wenn man bei der internen Bewerbung nicht berücksichtigt wird, außerhalb anfängt zu schauen (Voraussetzung ist natürlich, dass die Arbeit desjenigen stark geschätzt wird)?

Was heißt durch die Blume? Ich finde es absolut legitim, wenn man sich verändern und bestenfalls verbessern möchte. Das kann man dann auch so anbringen.

Für interne Bewerber spricht, dass man sie bereits kennt/einschätzen kann und gleichzeitig, dass sie die internen Abläufe der Behörde bereits kennen. Bei einer externen Bewerbung kauft der AG immer auch ein wenig die Katze im Sack.
Wenn jemand internes sich bewirbt, dann ist das ein tolles Signal, dass es sich weiterentwickeln will.
Wenn es jedoch bei der Stelle einfach nicht gut genug gegenüber anderen Mitbewerbern ist, dann ist das Schade, aber kein Grund von der Bestenauslese abzuweichen.

Aber man sollte als AG diesen Wunsch wahrnehmen und für interne Umstrukturierungen nutzen.



Sjuda

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Antw:Interne Bewerbungen - es ist wie verhext
« Antwort #34 am: 21.03.2025 08:12 »
Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist, aber ihr kennt das sicher auch.

Es gibt Kollegen, die bewerben sich seit Jahren auf zahlreiche verschiedene Stellen und werden nie genommen. Jeder weiß auch, warum das so ist. Nur sie selbst erkennen es nicht.

Sie sind da und machen ihre Arbeit, manchmal sogar recht engagiert. Richtig gut darin sind sie aber meist nicht. Auch nicht grottenschlecht, zumindest nicht so, dass arbeitsrechtliche Konsequenzen drohen. Sie haben eine nervige, bockige Art, die von Renitenz und Unbelehrbarkeit geprägt ist. Die Vorgesetzten lassen sie, solange es irgendwie geht, in Ruhe, weil es einfach nur anstrengend ist, mit ihnen umzugehen. Gefühlt 90% der Arbeitszeit verbringen sie damit, sich mit dienstlichen Gerüchten und Verschwörungstheorien zu befassen.

Wenn sie dann mal wieder nicht ausgewählt worden sind, werden immer Gründe aus dem Verschwörungskatalog gefunden, häufig folgende:
  • Ich bin zu wichtig auf meiner aktuellen Stelle, die wollen mich nicht gehen lassen.
  • Es stand von vornherein fest, dass es dieser andere Bewerber wird, weil...
    • ...er in der alten Abteilung wegmusste.
    • ...weil er gut mit dem neuen Vorgesetzen kann.
    • ...weil er privat irgendwas mit dem Behördenleiter/der Personalabteilung zu tun hat.
  • Der andere Bewerber muss die Fragen vorher gekannt haben.
  • Ich konnte alle Fragen im VSG beantworten, fachliche Gründe waren es also nicht. Der neue Vorgesetzte/Personalabteilung/Personalrat haben aber etwas gegen mich, weil...
    • ...ich im Personalrat tätig war/bin.
    • ...ich Sachen auch mal kritisch hinterfrage.
    • ...ich meine Rechte kenne und nicht alles mit mir machen lasse.
    • ...ich vor XX Jahren mal mit einem aus dem Personenkreis zu tun hatte, und die Person gemerkt hat, dass ich ihr fachlich überlegen war.
« Last Edit: 21.03.2025 08:19 von Sjuda »

ProfTii

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Antw:Interne Bewerbungen - es ist wie verhext
« Antwort #35 am: 21.03.2025 10:01 »
Ich bin immer wieder überrascht, dass viele ihr Weltbild so drehen, dass sie der Mittelpunkt von Allem sind und die schiere Möglichkeit, dass es jemanden bessern gibt kategorisch ausgeschlossen wird.

Selbst ein guter Mitarbeiter (Note 2) wird in jedem Bewerbungsgespräch in dem sich 2 Bewerber gleich gut verkaufen von einem sehr guten (Note 1) Bewerber ausgestochen. Die quantitative Wahrscheinlichkeit, dass sich jedes Mal jemand mit der besseren Note und dem entsprechenden "Verkaufsgeschick" auf die selben Stellen bewirbt wird mit der Anzahl an Bewerbungen kleiner, aber niemals Null. Es ist möglich, dass man bei 100 Bewerbungsverfahren immer nur den zweiten Platz belegt - Macht einen das in diesem Fall zu einem schlechten Bewerber oder gar einem schlechten AN? Nein. Hat man in diesen Fällen einfach Pech? Vermutlich.

Natürlich demotiviert das nach einer gewissen Zeit, aber man kann doch nicht pauschal unterstellen, dass der AG bzw. die diversen Ag die es da draußen auf dem Markt gibt, keine Ahnung haben was sie tun und sich nur für "Luschen" entscheiden, nur weil sie nicht einen selbst genommen haben (selbst, wenn man keine schlechte Wahl wäre). Ganz schön egozentrisches Weltbild....

SusiE

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Antw:Interne Bewerbungen - es ist wie verhext
« Antwort #36 am: 22.03.2025 10:23 »
Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist, aber ihr kennt das sicher auch.

Es gibt Kollegen, die bewerben sich seit Jahren auf zahlreiche verschiedene Stellen und werden nie genommen. Jeder weiß auch, warum das so ist. Nur sie selbst erkennen es nicht.

Sie sind da und machen ihre Arbeit, manchmal sogar recht engagiert. Richtig gut darin sind sie aber meist nicht. Auch nicht grottenschlecht, zumindest nicht so, dass arbeitsrechtliche Konsequenzen drohen. Sie haben eine nervige, bockige Art, die von Renitenz und Unbelehrbarkeit geprägt ist. Die Vorgesetzten lassen sie, solange es irgendwie geht, in Ruhe, weil es einfach nur anstrengend ist, mit ihnen umzugehen. Gefühlt 90% der Arbeitszeit verbringen sie damit, sich mit dienstlichen Gerüchten und Verschwörungstheorien zu befassen.

Wenn sie dann mal wieder nicht ausgewählt worden sind, werden immer Gründe aus dem Verschwörungskatalog gefunden, häufig folgende:
  • Ich bin zu wichtig auf meiner aktuellen Stelle, die wollen mich nicht gehen lassen.
  • Es stand von vornherein fest, dass es dieser andere Bewerber wird, weil...
    • ...er in der alten Abteilung wegmusste.
    • ...weil er gut mit dem neuen Vorgesetzen kann.
    • ...weil er privat irgendwas mit dem Behördenleiter/der Personalabteilung zu tun hat.
  • Der andere Bewerber muss die Fragen vorher gekannt haben.
  • Ich konnte alle Fragen im VSG beantworten, fachliche Gründe waren es also nicht. Der neue Vorgesetzte/Personalabteilung/Personalrat haben aber etwas gegen mich, weil...
    • ...ich im Personalrat tätig war/bin.
    • ...ich Sachen auch mal kritisch hinterfrage.
    • ...ich meine Rechte kenne und nicht alles mit mir machen lasse.
    • ...ich vor XX Jahren mal mit einem aus dem Personenkreis zu tun hatte, und die Person gemerkt hat, dass ich ihr fachlich überlegen war.
Puh schwierig.
Leider ist aber gerade auf kommunaler Ebene wirklich oft das berühmte Vitamin B.
Manche Telefonverzeichnisse lesen sich wie ein Familienstammbuch.

ts181

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Antw:Interne Bewerbungen - es ist wie verhext
« Antwort #37 am: 25.03.2025 11:03 »
Ich habe tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass es auch am Geschlecht liegen kann. Es war mir in der Vergangenheit oftmals nicht möglich den in meinen Augen besten internen Kandidaten zu nehmen, wenn eine annähernd gleich qualifizierte weibliche Mitarbeiterin sich ebenfalls beworben hat. Die Diskussionen mit unserer Gleib wollte man (meine Stabsbereichsleitung) sich einfach nicht antun. Ein meiner Meinung nach sehr guter Kollege hat deshalb bereits vier Absagen auf seine interne Bewerbung allein in meinen Bereich erhalten.