Autor Thema: BW Direkteinstellung Beamter mntD  (Read 5647 times)

moe

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BW Direkteinstellung Beamter mntD
« am: 08.05.2025 10:22 »
Hallo Zusammen,

Ich habe mich auf einen Posten für Direkteinstellung mntD bei der Bundeswehr beworben und eine Zusage erhalten. Allerdings bekomme ich im letzten Moment doch Zweifel.

Kurz zu mir, bin 38 Jahre alt, verheiratet und 2 Kinder. Habe mittlere Reife + Ausbildung und arbeite in der Industrie. Bekomme ca 3000 Netto + Jahressonderzahlungen.
In der Firma besteht keine Möglichkeit mehr aufzusteigen.
Ich bin strukturiert und kann mir die Arbeit als Beamter gut vorstellen.

Sold würde ich jetzt mit A7 und Erfahrungsstufe 5 ca 3200 Netto - PKV erhalten.
Dies ist weniger als bei meinem Arbeitgeber.

Eingestellt würde ich in einem BWDllz im Bereich Beschaffung.
Im Gespräch wurde gesagt das evtl später auch eine Möglichkeit für den gehobenen Dienst besteht.

Mir ist bewusst das diese Fragen oft kommen, aber wie ist eure Meinung? Besonders weil ich leider fest stellen musste das der Sold beim Bund geringer ist als bei manchen Ländern.

Vielen lieben Dank für eure Ansichten


Bastel

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #1 am: 08.05.2025 10:30 »
Ich würde es nicht machen.

PS: Beim Bund musst du 40/41h Stunden arbeiten.

Musst du das jetzt auch?

Bruce Springsteen

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #2 am: 08.05.2025 10:36 »
Dagegen spricht: A7 und kaum Aufstiegschancen, kaum Versetzung (intern/extern) zugunsten deiner Person möglich, andersrum leider schon. Evlt. Verbeamtung (lebenslänglich)
Dafür spricht: Pension! Evtl. Verbeamtung


Bastel

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #3 am: 08.05.2025 10:48 »
Der TE verliert pro Jahr mehrere Tausend Euro als Beamter und wenn die Kinder mal wegfallen, sieht es noch schlechter aus. Da bringt einem die Pension auch nichts.

emdy

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #4 am: 08.05.2025 11:45 »
Wenn es heißt der öffentliche Dienst hätte nichts zu bieten, ist ja die Grundannahme, dass man in der Wirtschaft mit Geld zugeschmissen wird, wovon ich bei 3.000 netto plus X nicht sprechen würde.

Wichtig für eine Abwägung in deiner Situation ist deine Versorgung im Alter und ob es deinem Arbeitgeber bzw. deiner Region wirtschaftlich gut geht. Wenn du privat vorgesorgt hast bzw. nennenswert erbst oder eine betriebliche Altersversorgung hast, dann ist die Verbeamtung nicht mehr reizvoll, ansonsten meines Erachtens schon. Auf die Aussage zum Wechsel in den gD würde ich mich nicht verlassen.

Aber bedenke unbedingt, wie dein Gehalt ohne Zuschläge aussieht und ob dir das reicht (wie Bastel gesagt hat).

Bastel

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #5 am: 08.05.2025 11:50 »
Wenn es heißt der öffentliche Dienst hätte nichts zu bieten, ist ja die Grundannahme, dass man in der Wirtschaft mit Geld zugeschmissen wird, wovon ich bei 3.000 netto plus X nicht sprechen würde.

Wir wissen weder die wöchentliche Arbeitszeit, noch wie viele Gehälter anstehen.

Bei einer 35h/Woche und 13,8 Gehälter (IG Metall) stinkt der öD in diesem Vergleich wohl ab oder?

PolareuD

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #6 am: 08.05.2025 11:53 »
Hat man die Einstellung mit Direktverbeamtung in der A7 schon schriftlich zugesagt?

Normalerweise erfolgt der Einstieg im Eingangsamt, welches im mntD A6 ist.

Bundesjogi

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #7 am: 08.05.2025 11:56 »
Um das beurteilen zu können würde ich noch mehr Informationen brauchen. A8 sollte ja auf jeden Fall noch drin sein, A9 auch? Sollen beide Kinder in die PKV oder können sie in der GKV  familienversichert werden? Wie sicher ist es, dass du bei deinem aktuellen Arbeitgeber wirklich gar nicht mehr aufsteigen kannst und wie wirkt sich das im Zweifel auf Gehaltserhöhungen aus? Wie steht es (Industrie...) mit Jobsicherheit? Also alles zusammen würde ich eher dazu tendieren die Beamtenstelle anzunehmen aber nur dann, wenn die oben genannten Fragen nicht komplett jn die falsche Richtung beantwortet werden.

Ari31

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #8 am: 08.05.2025 12:33 »
Hat man die Einstellung mit Direktverbeamtung in der A7 schon schriftlich zugesagt?

Normalerweise erfolgt der Einstieg im Eingangsamt, welches im mntD A6 ist.

Das gilt nicht für die Direkteinstellung. Hier werden verwertbare vorangegangene Tätigkeiten ermittelt und bewertet.
Somit ist die A7 bei diesem Altersbereich nicht ungewöhnlich.

Um das beurteilen zu können würde ich noch mehr Informationen brauchen. A8 sollte ja auf jeden Fall noch drin sein, A9 auch?

Die A8 im BwDLZ ist absolut nicht sicher. Wenig Stellen, viele die seit Jahren warten. Hier muss man tatsächlich auch offen für Versetzung sein um definitiv die A8 zu bekommen.

emdy

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #9 am: 08.05.2025 12:54 »
Bei einer 35h/Woche und 13,8 Gehälter (IG Metall) stinkt der öD in diesem Vergleich wohl ab oder?

Absolut richtig. Ich vergesse immer wieder, dass man als Beamter quasi als einziger Depp mit 12 Gehältern nach Hause geschickt wird.

Und dennoch bewegen wir uns noch in einem Gehaltsbereich, bei dem man nochmal kurz nachdenken sollte bevor man das Beamtentum ad acta legt. Der öD hat als Beamter leider nur zwei Dinge zu bieten:
Faulheit hat keine Konsequenzen
Ruhegehalt

Der erste Punkt ist absolut frustrierend, leistungsfeindlich und ärgert mich jeden Tag.

moe

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #10 am: 08.05.2025 13:13 »
Vielen Dank schon mal für das überragende Feedback.

A7 mit Erfahrungsstufe 5 habe ich die schriftliche Zusage.

Aktuell bin ich im IG Metall Gruppe 6 und arbeite an einem Außenposten. Bin bei 40 Stunden, wobei ich nicht wirklich ausgelastet bin und diese sehr flexibel eingeteilt werden können. Beruflich komme ich maximal auf 7/8 und Projekte sind auch nur auf 10 Jahre angelegt. Also kommt ein bisschen die Arbeitsplatzsicherheit hinzu.

Die Kinder sind sehr jung und würden gesetzlich versichert bei meiner Frau bleiben.

Habe wirklich Interesse an der Position, aber nach vielen Beiträgen in den Foren die Befürchtung das es mit dem Aufstieg schwierig wird. Das ist mir schon sehr wichtig, auch im Hinblick wenn die Zuschläge wegfallen.

Auf der anderen Seite denke ich aktuell das die BW bestimmt weiter ausgebaut wird und hier Chancen entstehen sollten.

BEAliMenTER

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #11 am: 08.05.2025 14:37 »
Ich würde noch als Punkt anfügen, dass man als Bundesbeamter auch Bundesweit versetzt / eingesetzt werden kann. Oder was sagen die Insider dazu? Ist das eher unüblich, dass man auch mal gegen den Willen versetzt wird?

Alexander79

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #12 am: 08.05.2025 14:43 »
An deiner Stelle würde ich auch vorher Angebote für die PKV einholen.
Nicht das es da böse Überraschungen gibt.

moe

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #13 am: 08.05.2025 14:57 »
Ich würde noch als Punkt anfügen, dass man als Bundesbeamter auch Bundesweit versetzt / eingesetzt werden kann. Oder was sagen die Insider dazu? Ist das eher unüblich, dass man auch mal gegen den Willen versetzt wird?

Aussage von der BW das sie explizit Personen vor Ort suchen. Aber für einen Aufstieg müsste man schon damit rechnen.

Alexander79

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Antw:BW Direkteinstellung Beamter mntD
« Antwort #14 am: 08.05.2025 16:44 »
Auch wenn es theoretisch möglich ist.
Über einen Aufstieg vor 55 wirds denke ich schon schwer.
Bei dir sollte ja höchstens der Verwendungsaufstieg (§27BLV) in Frage kommen.
Das bedeutet mind. 3 Jahre Endamt und dann noch in den letzten beiden Beurteilungen super Noten.
Also müsstest du erstmal eine so gute Note bekommen das du A8 wirst, anschließend wird man in der Regel wieder herabgestuft.
Nun musst du dich wieder "hocharbeiten" um A9 zu werden.
Normal wirst du dann wieder herabgestuft und dann müsstest du 2 mal eben noch mal (sehr) gute Noten haben.