Beamte und Soldaten > Beamte des Bundes und Soldaten
Beamte Rentenkasse
beamtenjeff:
--- Zitat von: MoinMoin am 26.06.2025 18:29 ---Klingt nur in dieser Betrachtungsweise mager.
Wenn man 1962 mit den restlichen 90% nur einmal im Jahr Zelten an der Nordsee sich leisten kann und 2050mit den restlichen 80% 6 Wochen Urlaub im Hotel, dann klingt ersteres Mager.
--- End quote ---
Sollen wir jetzt etwa mit Mitleid mit den kommenden Rentnern haben?
BIP-Wachstum (Siehe Anhang):
BIP 1969: 7,4%!!
BIP 1979; 4,3%
BIP 1989: 3,9%
Auszug zum Thema Spitzensteuersatz:
"Der Spitzensteuersatz trifft Steuerpflichtige, die das 1,9-fache des durchschnittlichen Bruttogehalts aller Arbeitnehmer in Deutschland erhalten. Im Jahr 1965 lag der Wert beim 15-fachen, 1980 beim 5-fachen, 1990 beim 3,2-fachen und 2000 beim 2,6-fachen."
Wer die Zeit damals nicht zur privaten Vorsorge genutzt hat, ist selber Schuld. Die Boomer hatten die besten Konditionen, die es jemals gab. Siehe auch : fortune.com/2024/10/03/boomers-wealthiest-generation-millennials-biggest-losers/
"Boomers are the wealthiest generation that’s ever lived—and millennials are the ‘biggest losers’ thanks to economic crises"
Ich bin nach meinem Abi direkt in die Finanzkrise 2008 ins Berufsleben gestartet und wie sich das Ganze für meinen Jahrgang weiter entwickelt hat, das steht in den Geschichtsbüchern niedergeschrieben - es folgte eine Krise nach der anderen. All das, während den wichtigsten Jahren was Karriere und Vermögensaufbau angeht.
Die Diskussion um eine "stabile Rente" sind an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Und erst recht die Suche nach weiterer Beteiligung (z.B. den Beamten) und Finanzierung. Bevor ich diesen Ganzen Bums noch weiter über Steuern oder gar neuen zusätzlichen Abgaben mitfinanziere, werde ich aus Protest von meiner Eltern-Teilzeit gebrauch machen und auf 50% reduzieren und in den Konsum-Streik gehen - vielleicht ist dann ja Wohngeld drin. Meinen Kindern werde ich den Verzicht dann genau so erklären - die werden sich 100%ig nicht für eine Pflegeberuf entscheiden.
NelsonMuntz:
Lieber Jeff, Du hast das Problem in seiner Dimension nicht erfasst: Es geht hier NICHT exklusiv um die Renten der Boomer, denn das Verhältnis von Aktiven zu Rentnern/Pensionären wird sich dauerhaft verschlechtern. Eine ausschließlich über Beiträge finanzierte Rente würde starke Kürzungen bei den Auszahlungen und/oder erhebliche Beitragssteigerungen mit sich bringen. Das Problem ist ein demographisches, weil a) die Lebenserwartung stetig steigt und b) unsere Alterspyramide sich nach unten hin verjüngt (was eben ohne massive Migration dazu führt, dass immer weniger beitragspflichtige Jobs besetzt werden können).
All das ist (wie BVerfgBeliever richtig sagte) keine "Raketenwissenschaft".
Eigentlich hätten die Beiträge bereits seit den 80ern beginnend sukzessive steigen müssen. Dabei hätte man zumindest Teile davon als eine Form der Rücklage z.B. in einen Staatsfond packen können. Dadurch wäre aber ein "systemisches" Problem entstanden, weil die Steigerung des BIP nicht beim Konsumenten angekommen wäre. Das ist ökonomisch schwierig und man hätte es politisch auch gar nicht verkaufen können.
Die Menschen, die Gesellschaft und die von Ihnen beauftragte Politik können mit Geld einfach nicht umgehen - so gelingt es gerade in den Bundesländern nun auch nicht wirklich, ausreichend Rücklagen für die Pensionen zu bilden.
Davon ab: Natürlich würde eine Überführung der Beamten in die GRV an dieser Situation gar nichts verändern. Das ist weitestgehend sinnbefreit und populistisch. Trotzdem muss Dir bewusst sein, dass der Beamte (trotz nichtamtsangemessener Alimentation) hier für sein Alter zumindest stabiler aufgestellt ist. Die Bundesländer, die keine Rücklagen für Pensionen bilden, bezahlen den "Spaß" ja auch aus laufenden Einnahmen oder Schulden und damit zu Lasten anderer Bedürfnisse.
Was an diesem Punkt aber wenig bringt: Schimpfen und "Konsumstreik" androhen ... Du landest nur im blauen Lager!
beamtenjeff:
--- Zitat von: NelsonMuntz am 27.06.2025 07:32 ---Lieber Jeff, Du hast das Problem in seiner Dimension nicht erfasst: Es geht hier NICHT exklusiv um die Renten der Boomer, denn das Verhältnis von Aktiven zu Rentnern/Pensionären wird sich dauerhaft verschlechtern. Eine ausschließlich über Beiträge finanzierte Rente würde starke Kürzungen bei den Auszahlungen und/oder erhebliche Beitragssteigerungen mit sich bringen. Das Problem ist ein demographisches, weil a) die Lebenserwartung stetig steigt und b) unsere Alterspyramide sich nach unten hin verjüngt (was eben ohne massive Migration dazu führt, dass immer weniger beitragspflichtige Jobs besetzt werden können).
All das ist (wie BVerfgBeliever richtig sagte) keine "Raketenwissenschaft".
Eigentlich hätten die Beiträge bereits seit den 80ern beginnend sukzessive steigen müssen. Dabei hätte man zumindest Teile davon als eine Form der Rücklage z.B. in einen Staatsfond packen können. Dadurch wäre aber ein "systemisches" Problem entstanden, weil die Steigerung des BIP nicht beim Konsumenten angekommen wäre. Das ist ökonomisch schwierig und man hätte es politisch auch gar nicht verkaufen können.
Die Menschen, die Gesellschaft und die von Ihnen beauftragte Politik können mit Geld einfach nicht umgehen - so gelingt es gerade in den Bundesländern nun auch nicht wirklich, ausreichend Rücklagen für die Pensionen zu bilden.
Davon ab: Natürlich würde eine Überführung der Beamten in die GRV an dieser Situation gar nichts verändern. Das ist weitestgehend sinnbefreit und populistisch. Trotzdem muss Dir bewusst sein, dass der Beamte (trotz nichtamtsangemessener Alimentation) hier für sein Alter zumindest stabiler aufgestellt ist. Die Bundesländer, die keine Rücklagen für Pensionen bilden, bezahlen den "Spaß" ja auch aus laufenden Einnahmen oder Schulden und damit zu Lasten anderer Bedürfnisse.
Was an diesem Punkt aber wenig bringt: Schimpfen und "Konsumstreik" androhen ... Du landest nur im blauen Lager!
--- End quote ---
Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich habe diese Dimension sehr wohl erkannt, gleichwohl muss man einfach ehrlicherweise konstatieren, dass die kommende Rentnergeneration die besten Konditionen hatte um entsprechende Mängel privat zu kompensieren.
Und ja, ich denke man sollte die Rente kürzen, auch gerne die Pensionen. Man hätte beide Niveaus angelehnt an einem Fond-Beitrag sukzessive runter fahren müssen. Das ist hier zumindest von meiner Seite aus kein Schlagabtauschen zwischen Pension und Rente. Sondern wie du schon richtig beschrieben hast, sollte man endlich anfangen versäumte Schritte nachzuholen - das geht ganz sicher nicht durch sich immer wiederholende Rentenpakete in Form von noch mehr Schulden und weitere Rentensteigerungen - keine Raketenwissenschaft. Auch ist die demographische Entwicklung keine solche. Es ist auch nicht so, dass man hier im Millisekunden-Rahmen reagieren muss - 40 Jahre ist nichts passiert, mein gesamtes Leben habe ich Generations-Politik erlebt, immer nur eine einseitige Masse die den Kurs bestimmt.
Warum sollte ich bei einer Arbeitszeitkürzung und Umstellung auf Konsumverzicht im blauen Lager landen? Das wird ja immer besser. Nur weil ich mich nicht an dieser Wohlstandsverwahrlosung beteiligen möchte, bin ich jetzt ein Nazi, oder wie?
Wir können uns im jedem Fall einigen, so oder so, das lässt sich an unsere Dialog deutlich ablesen: das Thema enthalt gesellschaftlich Sprengstoff, und zwar jede Menge! Hier muss was passieren und zwar SCHNELL!
lotsch:
--- Zitat von: beamtenjeff am 26.06.2025 23:00 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 26.06.2025 18:29 ---Klingt nur in dieser Betrachtungsweise mager.
Wenn man 1962 mit den restlichen 90% nur einmal im Jahr Zelten an der Nordsee sich leisten kann und 2050mit den restlichen 80% 6 Wochen Urlaub im Hotel, dann klingt ersteres Mager.
--- End quote ---
Die Boomer hatten die besten Konditionen, die es jemals gab. Siehe auch : fortune.com/2024/10/03/boomers-wealthiest-generation-millennials-biggest-losers/
--- End quote ---
Da bist du nicht ganz im Bilde. Es gab damals soviele Boomer, dass man nicht einmal eine vernünftige Lehrstelle fand.
BWBoy:
Was mich so ein bisschen wundert ist, dass man sich so wehement dagegen wehrt die Beiträge zur Rentenkasse zu erhöhen. Die 18,6% anzutasten scheint einem Tabu gleichzukommen. Dann heißt es Generationengerechtigkeit und das geht alles zu lasten der jungen.
Tut es bei uns doch auch, denn auf der anderen Seite hat man kein Problem unseren Pensionsbeitrag immer weiter zu erhöhen. Das geht auch zu lasten der jungen Beamten. Wir haben durch dein Eckmann-Vergleich und eine Besoldungsreform Kürzungen von jeweils 7% zugunsten der Pension. Zusätzlich noch über Jahre die 0,2%-Regelung Das heit wir sind jetzt schon bei einen "Arbeitnehmerbeitrag" von weit über den 9,3%. Gut es kommt auch mehr raus aber das tut es inklusive Betriebsrente bei den Arbeitnehmern auch und wir dürften trotzdem bereits deutlich über den 9,3% + Arbeitnehmerbeitrag Betriebsrente liegen.
Nun ist ja die 0,2% Regelung ausgelaufen und sofort wird angeordnet eine Nachfolgeregelung zu prüfen. Bei uns hat man also keinerlei Probleme unsere Beiträge immer weiter zu erhöhen und je nachdem wie die Nachfolgelösung angesichts der knappen Kassen aussehen wird werden wir wohl sehr bald auch die 18,6% alleine durch unseren "Arbeitnehmeranteil" knacken. Kein Aufschrei, kein Mitleid mit den jungen Beamten, nichts zum Thema Attraktivität des Berufsstandes, dazu noch Weiterführung der 41-Stunden Woche mit keiner Aussicht auf Besserung.
Stattdessen der Supergau, dass es nach außen hin immer noch so dargestellt wird, als gäbe es die Pension beitragsfrei und wir würden nichts dafür bezahlen müssen. Selbst innerhalb der Beamtenschaft gibt es bis weit in den hD noch Kollegen die rumlaufen und rausposaunen sie würden ja nichts für ihre Pensionen zahlen müssen. Selbst Kollegen die beahupten wir würden keine Steuern bezahlen findet man hin und wieder, wo ich mich frage, ob die von ihrer Bezügeabrechnung nur die Zeile Auszahlungsbetrag lesen.
Es kann aber doch keine so große Übertragungsleistung sein, dass zwei Besoldungskürzungen sowie darauf folgend geringere Besoldungserhöhungen bei der selben Kasse zugunsten der Pension auf das gleich hinaus laufen, wie Beitragszahlungen in diese Kasse. Zumal durch die Steuertabelle B sichergestellt wird, dass wir netto auch ja nicht von den vorab abgezogenen Sozialbeiträgen steuerlich profitieren.
Das das in der Öffentlichkeit immer noch so dargestellt wird, als würden wir die Pension geschenkt bekommen ist einfach eine absolute Frechheit.
Navigation
[0] Message Index
[#] Next page
[*] Previous page
Go to full version