Beamte und Soldaten > Beamte des Bundes und Soldaten
Beamte Rentenkasse
BVerfGBeliever:
--- Zitat von: MoinMoin am 26.06.2025 16:54 ---zu 1.)
Nein, dieses Verhältnis ist nur dann ein Anzeichen dafür das was kaputt ist, wenn diese 13 nicht den gleiche Mehrwert produzieren wie die 60!
Oder wieviele Zimmerleute bauen heute ein Dachstuhl und wieviele hat man 1962 dafür gebraucht?
--- End quote ---
Nein.
1.) Wenn alle Arbeitnehmer im Jahr 1962 jeweils 10% ihres Einkommens in die Rentenkasse gezahlt haben, bekam ein durchschnittlicher Rentner eine Rente von 60% des Durchschnittseinkommens. -> Klingt "in Ordnung", oder?
2.) Wenn alle Arbeitnehmer im Jahr 2050 jeweils 20% ihres Einkommens einzahlen (also doppelt so viel!!), bekommt ein durchschnittlicher Rentner trotzdem nur 26% des Durchschnittseinkommens. -> Klingt etwas "mager", oder?
MoinMoin:
Klingt nur in dieser Betrachtungsweise mager.
Wenn man 1962 mit den restlichen 90% nur einmal im Jahr Zelten an der Nordsee sich leisten kann und 2050mit den restlichen 80% 6 Wochen Urlaub im Hotel, dann klingt ersteres Mager.
Also was an der Steigerung Produktivität und Nutzung dieser für gewissen gesellschaftliche Herausforderungen (Stichwort BoomerBuckel und längeres Leben) wollen wir als Staat wofür einsetzen und genau hier hat, da sind wir uns wohl einig, der Staat oder die Staaten bisher massiv versagt.
Natürlich hätten man staatlicherseits schon vor 20 Jahren ein Kap Komponente erzwingen müssen, stattdessen hat man mit Rürup und Riester Mist gebaut und nur der angehende Rentner war da der Verlierer. Die Anbieter dieser LowPerformer Anlagen haben sich gefreut.
Da sind wir uns doch auch einig.
BVerfGBeliever:
--- Zitat von: MoinMoin am 26.06.2025 18:29 ---Klingt nur in dieser Betrachtungsweise mager.
Wenn man 1962 mit den restlichen 90% nur einmal im Jahr Zelten an der Nordsee sich leisten kann und 2050mit den restlichen 80% 6 Wochen Urlaub im Hotel, dann klingt ersteres Mager.
--- End quote ---
Es geht nicht um die 90% oder 80% für den Arbeitnehmer, sondern um die umlagebasierten 26% für den Rentner (im Jahr 2050). Damit dürfte weder Nordsee noch Hotel in Reichweite sein, völlig unabhängig von etwaigen Produktivitätssteigerungen bis dahin.
Und wenn das Umlagesystem so toll wäre wie von dir beschrieben, würde der Staat ja wohl nicht bereits heute jedes Jahr einen dreistelligen Milliardenbetrag (!!) aus Steuergeldern in die Rentenkasse pumpen, oder?
P.S. Bezüglich Riester und Rürup sind wir uns in der Tat einig.
NelsonMuntz:
Ich bin mir doch etwas unsicher, ob für einen 1980 geborenen und im Jahr 2047 in Rente gehenden Menschen der Lebensstandard des Jahres 1962 ein valides Maß für die Höhe seiner Rente sein wird.
Bemessen und bewerten werden wir unsere Renten/Pensionen doch an unserem erzielten Gehalt/Sold. Für die Rente gilt hierbei, was BVerfgBeliever ausgeführt hat: Entscheidend ist (im reinen Umlageverfahren) das Verhältnis von Beitragszahlern zu Leistungsempfängern. Hierbei haben Beamte aufgrund ihrer geringen Zahl den (zumindest theoretischen) Vorteil, das man deren Töpfe durchaus vergrößern könnte, bei der Rente in ihrer fast vollumfänglich die Menschen betreffenden Dimension ist das nicht möglich, ohne eben eine massive Querfinanzierung zu implementieren.
SV-pflichtige AN werden hier in den kommenden Jahren/Jahrzehnten erheblich in die Pflicht genommen werden. Ob nun die RV-Beiträge steigen, oder die Dimension der Leistungen für die 2. und 3. Säule erheblich steigen: Allein der Netto-Reallohnerhalt ist für die meisten AN perspektivisch völlig illusorisch.
Sagt einem nur keiner.
Kleiner Edit: Mit dem Netto-Reallohnerhalt meine ich natürlich das Verfügbare Einkommen NACH Abzug für die notwendige Befüllung der 2. und 3. Säule der Altervorsorge.
Tagelöhner:
Es begreifen nicht ohne Grund immer mehr Leistungsträger, dass Auswandern oder in Teilzeit gehen und andere Einkommensquellen erschließen, die weniger stark oder gar nicht durch Sozialabgaben geschröpft werden, ein probates Mittel sind um dem Ganzen den Mittelfinger zu zeigen. Der Brain-Drain bzw. das "berufliche Gesundschrumpfen" sind in vollem Gange.
Am Ende muss die GRV halt noch stärker mit Steuermitteln gepampert werden, letztendlich also fehlendes Geld, das auch für Lohnsteigerungen im ÖD, Pensionen/Alimentation von Beamten usw. nicht mehr zur Verfügung steht.
Ich kann nur jedem empfehlen sich frühzeitig von diesem System unabhängiger zu machen und drücke jedem die Daumen, dass er es schafft. Größere Reformen werden nur durch mehr Schmerz erfolgen.
Navigation
[0] Message Index
[#] Next page
[*] Previous page
Go to full version