Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
Faunus:
--- Zitat von: Warnstreik am 01.07.2025 08:50 ---
--- Zitat von: Faunus am 28.06.2025 21:59 ---Ich bin mir sicher, dass ich in meinem Arbeitsleben als Gewerkschaftsmitglied nicht so weit gekommen wäre, wie ich es mit meiner Arbeitsrechtschutz alleine geschafft habe. Weiß aber, dass nicht jeder in der Lage ist dem Vorgesetzten vom Vorgesetzen des Vorgesetzten die Stirn zu bieten. Ich bin der Meinung, dass viele AN eigentlich eine Vertretung für Verhandlungen brauchen, sonst würde der eine oder andere noch Geld zum Arbeiten mitbringen ;).
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Das ist halt (sorry, nicht bös gemeint) eigene Überhöhung und schlicht Trittbrettfahrerei. Das ist auch ok - es ist eben eine Option die man hat. Ohne Gewerkschaften wären wir jetzt noch in der de-fakto-Leibeigenschaft. Die Frage ist, wie schnell man da wieder hinkommen würde, wenn man z.B. Gewerkschaften verbieten oder Abschaffen würde. Es ist ja viel der Errungenschaften als Allgemeingut übernommen worden, und davon profitieren sowohl ATs als auch Angestellte ohne Tarifvertrag. Wenn man in die USA schaut, dann wird zumindest mir bewußt, wie schnell hart erkämpfte Rechte (nicht nur für Arbeitnehmer) wieder abgeschafft werden können.
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Alles gut.
Ich gebe Dir recht: ohne Gewerkschaften wären wir heute noch in der de-facto-Leibeigenschaft (siehe China, Indien,...). Nur sind die heutigen Gewerkschaftsfunktionäre nicht ebensolche Trittbrettfahrer, wenn man die letzten 30 Jahre mit den 120 davor vergleicht?
Und nein, ein Verbot/Abschaffung der Gewerkschaften wäre ein Grund wieder "auf die Straße zu gehen" ohne dass ich Mitglied bin ;)
PS: ich dachte die US-Gewerkschaften fangen an zu erstarken? K.A.
Warnstreik:
--- Zitat von: Faunus am 01.07.2025 09:50 ---PS: ich dachte die US-Gewerkschaften fangen an zu erstarken? K.A.
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Erstmal alles gut - ich kann verstehen, dass man sich ärgert. Aber leider ist es derzeit oft so, dass man Dinge direkt zerreisst, ohne auch die positiven Dinge zu benennen oder einfach nur zu sehen. Von daher finde ich Sprüche wie die mit den Maßanzügen und Lachshäppchen absolut daneben - die versuchen einfach nur schlecht zu machen. Es gibt schlechtes und es gibt gutes. Dabei kann man einiges angehen - wenn man das wirklich will, geht das aber eben nur von innen und dann mit Engagement. Sobald man das dann auch mal anspricht ist man dann fix der "Verdi-Fan" oder sowas. Aber so funktionieren soziale Medien halt.
Es wird in Zukunft immer mehr bestimmte Tarifvorteile nur für Gewerkschaftsmitglieder geben. In der Wirtschaft ist man dabei das zu forcieren und ich denke, dass das auch im öffentlichen Dienst irgendwann ankommen wird. Das ist dann das Gegenteil zum Selbstverhandeln.
Faunus:
--- Zitat von: Warnstreik am 01.07.2025 10:53 ---Es wird in Zukunft immer mehr bestimmte Tarifvorteile nur für Gewerkschaftsmitglieder geben. In der Wirtschaft ist man dabei das zu forcieren und ich denke, dass das auch im öffentlichen Dienst irgendwann ankommen wird. Das ist dann das Gegenteil zum Selbstverhandeln.
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Das halte ich - obwohl kein Gewerkschaftsmitglied - für fair und auch angebracht. Schließlich zahlt ihr 1% eures Gehaltes als Mitgliederbeitrag, um das reduziert sich nicht mal mein Gehalt für die Arbeitsrechtschutz. Es würde letztlich auch zu mehr Mitglieder führen, was positiv wäre - ob es zu "besseren" Funktionären führt?
Poincare:
Vorteile würden dann vermutlich für Beamten nicht übernommen werden können, was dann die Mitgliedschaft für Beamte noch mehr in Frage stellt.
troubleshooting:
Kein Arbeitgeberverband wäre so dämlich, Gewerkschaftsmitglieder besser zu stellen. Damit würde er ja die Mitgliedschaft unterstützen und damit sein gesetzliches Gegenüber stärken.
Ich selbst bin aber auch nicht per se gegen Gewerkschaften, nur sind die aktuellen die Angestellten im ÖD vertretenden viel zu groß und selbstgerecht, dass sie ihren eigenen Sinn und Zweck konterkarieren. Eine für alle, funktioniert offensichtlich nicht. Das kleine Spartengewerkschaften viel zielgerichteter und erfolgreicher verhandeln können, sieht man an Vereinigung Cockpit u.ä. KUnd, oh Wunder, die sind verdi aber sowas von ein Dorn im Auge.
Wie gesagt, solange verdi, BTB etc. meine Interessen nicht vertreten wollen, erfüllen sie einfach ihren Zweck nicht und es gibt auch keinen Grund für eine Mitgliedschaft. Da sehe ich schon eine aktive Bringschuld, nach den schöngeredeten Desastern der letzten Runden. Zumal man offensichtlich nicht nur Nichts draus gelernt hat, sondern nicht mal ein Problem erkennt (obwohl es ja mehr als offensichtlich ist). Ich trete ja auch nicht in ein Fitnessstudio nur für Frauen ein, um deren Geschäftspolitik so zu beeinflussen, dass ich als mich nicht als weibliche identifizierende Person dort trainieren kann.
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