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Personalakte nach Probezeitkündigung

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GeoFen:
Ich war einige Jahre tarifbeschäftigt in einer Behörde tätig und habe dort ein gutes Zeugnis erhalten. Schließlich habe ich auf eigenen Wunsch gekündigt, um in einer anderen Behörde einen Neuanfang zu wagen.

Leider war diese neue Stelle ein großer Fehlgriff: Das Arbeitsklima war für mich kaum auszuhalten, es gab massive zwischenmenschliche Spannungen und gegen Ende der Probezeit war ich häufiger krankgeschrieben. Schließlich wurde mir noch innerhalb der Probezeit gekündigt.

Jetzt habe ich mich beim Land beworben – und tatsächlich eine Zusage nach einem Gespräch erhalten! Darüber bin ich natürlich sehr froh.
Allerdings habe ich große Angst, dass diese neue Behörde nun Einsicht in meine Personalakte nehmen will.

Mir ist bekannt, dass meine allererste Behörde z. B. gar keine Krankentage oder Fehlzeiten in der Personalakte vermerkt hat. Das gehörte dort nicht hinein.
Ich weiß aber nicht, wie meine jetzige Behörde das handhabt. Vor allem mache ich mir Sorgen, dass dort interne Begründungen zur Probezeitkündigung (die natürlich aus Sicht meines Vorgesetzten geschrieben und möglichst stark einseitig überzeugend sein werden) abgeheftet wurden, die nun einseitig und negativ wirken könnten – und mir künftige Chancen im öffentlichen Dienst verbauen. Wenn man sich diese Notizen durchliest, müsste man zu dem Entschluss kommen, dass ich sowohl menschlich als auch fachlich unbrauchbar bin.

Ich möchte in den nächsten Tagen Einsicht in meine aktuelle Personalakte nehmen.

Ich frage mich jetzt: Wie komme ich da wieder raus? Ich weiß, dass ich fachlich und menschlich mehr kann – das zeigt ja auch meine langjährige frühere Tätigkeit. Aber was, wenn sich nun alles auf diesen einen, unglücklichen Versuch reduziert?
Haben solche Einträge in der Akte wirklich so viel Gewicht? Oder gibt es Wege, Dokumente zu entfernen oder sie nicht zum KO-Kriterium werden zu lassen – insbsesondere nach einer Probezeitkündigung, wo ja von Seiten der Leitungen sowieso alles nur bewusst negativ dargestellt wird (damit die Kündigung akzeptiert wird von PR und anderen Stellen)

Ich wäre sehr dankbar über jede Rückmeldung, Erfahrung oder Info zu den Regularien. Es belastet mich sehr.

Danke euch im Voraus!

Gewerbler:
Falls das Thema aufkommt würde ich vom spontanen Bauchgefühl her da mit offenen Karten spielen.
Klingt doch so, als hätte es dir selbst nicht gefallen, von daher kannst du ja auch einfach sagen, wie es ist und dass du selbst sonst gegangen wärst und dir der Arbeitgeber nur zuvor kam?

Die Probezeit ist an sich ja für beide Seiten ein Instrument, um zu schauen, ob es passt.

FearOfTheDuck:
Genauso sehe ich das auch.

Gleichzeitig kannst du die Sachen rauslöschen lassen, die da nichts zu suchen haben.

troubleshooting:
Bin auch dabei! Bisher war es immer so, dass ich als Bewerber gebeten wurde, kurz meinen beruflichen Werdegang zu skizzieren. Da gehört dann sowas schlicht und einfach dazu. Wichtig ist nur, dass du es allgemein hältst, also keine Abrechnung mit dem alten AG fährst. Es hat halt nicht gepasst, die Papierform (der Ausschreibung) las sich anders als die Praxis und gut ist.

Man bewirbt sich ja nie, wenn der alte Job so toll ist/war.

Dazu finde ich gut, sicherheitshalber mal die Personalakte zu studieren.
Rettet einen natürlich nicht davor, wenn die neuen Chefs bei den alten anrufen. Ist aber ja nicht zulässig und wird deshalb sicher nie passieren.

GeoFen:
Ja, ich habe inzwischen Einsicht in meine Personalakte genommen. Leider befindet sich darin ein mehrseitiger Vermerk meines früheren Vorgesetzten, in dem er aus seiner Sicht begründet, warum er mich kündigen will. Der Text enthält ausschließlich negative Darstellungen, ist undifferenziert, pauschalisierend und in einigen Punkten schlicht unwahr. Ich habe bereits die Entfernung dieses Vermerks beantragt und auf die verzerrte Darstellung hingewiesen – bisher jedoch keine Rückmeldung erhaltenI.ch habe bereits darüber nachgedacht, eine Gegendarstellung einreichen zu lassen – aber ehrlich gesagt, es erscheint mir fast lächerlich. Wie soll man sachgerecht auf einen fünfseitigen Vermerk voller Vorwürfe reagieren, insbesondere wenn man keinen Zugriff mehr auf dienstliche Unterlagen oder den Laptop hat? Ohne Zugriff auf Belege ist es kaum möglich, den Anschuldigungen fundiert zu begegnen  und es wirkt ohnehin wie ein ungleiches Spiel.

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