Beamte und Soldaten > Beamte des Bundes und Soldaten

Verbeamtung mit 42 im MD - lohnt es sich?

<< < (2/10) > >>

Wissensdurstiger:

--- Zitat von: conny111 am 01.06.2025 21:07 ---Hallo,
ich habe mich vor mehreren Jahren mit 38 im mittleren Dienst verbeamten lassen und musste trotz vorheriger 20jähriger Berufserfahrung auch ins Eingangsamt A6. Und mit schnellen Beförderungen konnte ich damals nicht rechnen, da es sich um eine untere Bundesbehörde handelte. Ich habe es trotzdem gemacht und hatte tatsächlich auch einige Nachteile. Meine Kollegen bekamen E9a und ich halt A6. Da ich damals wegen meiner Kinder in Teilzeit arbeitete, war die PKV im Verhältnis zu meiner Bruttobesoldung sehr hoch. Hinzu kam dann noch die längere Wochenarbeitszeit. Ach ja, und ich war trotz meiner langen Berufserfahrung in der Behörde die ersten 3 Jahre nur auf Probe verbeamtet. Dies ist gerade im höheren Alter ein Risiko. Vor meiner Lebenszeitverbeamtung musste ich erneut zum Amtsarzt und da wäre es dann fast gescheitert. Hat dann aber nach Aufsuchen von Fachärzten glücklicherweise geklappt. Ich weiß nicht, was sonst die Folge gewesen wäre. Mein Angestelltenverhältnis wäre ja nicht automatisch wieder aufgelebt.

Nach 4 Jahren wurde ich erstmals befördert. Ein weiteres Jahr später habe ich berufsbegleitend ein Aufstiegsstudium per Fernstudium begonnen. Während dieses Studiums wurde ich dann nach A8 befördert und am Ende nach A9. Das hatte dann den Vorteil, dass ich A9 Stufe 8 bekam, da eine stufengleiche Beförderung erfolgte. Einige Kommolitonen, die dieses Aufstiegsstudium als Tarifbeschäftigte begangen, bekamen die A9 Stufe 1, da wurde die vorherige Tarifbeschäftigung nicht angerechnet.

Zwei weitere Jahre später habe ich mich versetzen lassen. Die Beförderungssituation war in der Behörde sehr schlecht und die Aufgabe machte mir keinen Spaß. 1 weiteres Jahr späte wurde ich dann A10, knapp 3 weitere Jahre später A11. Und auf die A12 hoffe ich im nächsten Jahr.

Bei meiner Verbeamtung hätte ich nie gedacht, dass ich mal A12 oder gar A13 werden würde. Damals hatte die Verbeamtung für mich erstmal wenig Vorteile. Ich bin rückblickend aber sehr froh, dass ich es dennoch gemacht habe.

--- End quote ---

Hallo Conny. Vielen Dank für deine Antwort. Es freut mich das es sich letztendlich für dich ausgezahlt hat. Wie wäre denn dein Fazit wenn du kein Aufstiegsstipendium gemacht hättest?
Bei mir sind die Rahmenbedingungen besser, ich würde direkt in die Stufe 7 kommen, Beförderungen erfolgen (zumindest noch) sehr schnell und ich würde direkt auf Lebenszeit verbeamtet werden.
Eine wichtige Info hatte ich übrigens noch vergessen: Ich arbeite ebenfalls in Teilzeit mit 36 Stunden wöchentlich. Nicht optimal mit PKV aber wegen Kind geht das momentan noch nicht anders.

Fragmon:

--- Zitat von: Wissensdurstiger am 01.06.2025 22:29 ---
--- Zitat von: conny111 am 01.06.2025 21:07 ---Hallo,
ich habe mich vor mehreren Jahren mit 38 im mittleren Dienst verbeamten lassen und musste trotz vorheriger 20jähriger Berufserfahrung auch ins Eingangsamt A6. Und mit schnellen Beförderungen konnte ich damals nicht rechnen, da es sich um eine untere Bundesbehörde handelte. Ich habe es trotzdem gemacht und hatte tatsächlich auch einige Nachteile. Meine Kollegen bekamen E9a und ich halt A6. Da ich damals wegen meiner Kinder in Teilzeit arbeitete, war die PKV im Verhältnis zu meiner Bruttobesoldung sehr hoch. Hinzu kam dann noch die längere Wochenarbeitszeit. Ach ja, und ich war trotz meiner langen Berufserfahrung in der Behörde die ersten 3 Jahre nur auf Probe verbeamtet. Dies ist gerade im höheren Alter ein Risiko. Vor meiner Lebenszeitverbeamtung musste ich erneut zum Amtsarzt und da wäre es dann fast gescheitert. Hat dann aber nach Aufsuchen von Fachärzten glücklicherweise geklappt. Ich weiß nicht, was sonst die Folge gewesen wäre. Mein Angestelltenverhältnis wäre ja nicht automatisch wieder aufgelebt.

Nach 4 Jahren wurde ich erstmals befördert. Ein weiteres Jahr später habe ich berufsbegleitend ein Aufstiegsstudium per Fernstudium begonnen. Während dieses Studiums wurde ich dann nach A8 befördert und am Ende nach A9. Das hatte dann den Vorteil, dass ich A9 Stufe 8 bekam, da eine stufengleiche Beförderung erfolgte. Einige Kommolitonen, die dieses Aufstiegsstudium als Tarifbeschäftigte begangen, bekamen die A9 Stufe 1, da wurde die vorherige Tarifbeschäftigung nicht angerechnet.

Zwei weitere Jahre später habe ich mich versetzen lassen. Die Beförderungssituation war in der Behörde sehr schlecht und die Aufgabe machte mir keinen Spaß. 1 weiteres Jahr späte wurde ich dann A10, knapp 3 weitere Jahre später A11. Und auf die A12 hoffe ich im nächsten Jahr.

Bei meiner Verbeamtung hätte ich nie gedacht, dass ich mal A12 oder gar A13 werden würde. Damals hatte die Verbeamtung für mich erstmal wenig Vorteile. Ich bin rückblickend aber sehr froh, dass ich es dennoch gemacht habe.

--- End quote ---

Hallo Conny. Vielen Dank für deine Antwort. Es freut mich das es sich letztendlich für dich ausgezahlt hat. Wie wäre denn dein Fazit wenn du kein Aufstiegsstipendium gemacht hättest?
Bei mir sind die Rahmenbedingungen besser, ich würde direkt in die Stufe 7 kommen, Beförderungen erfolgen (zumindest noch) sehr schnell und ich würde direkt auf Lebenszeit verbeamtet werden.
Eine wichtige Info hatte ich übrigens noch vergessen: Ich arbeite ebenfalls in Teilzeit mit 36 Stunden wöchentlich. Nicht optimal mit PKV aber wegen Kind geht das momentan noch nicht anders.

--- End quote ---

In welchem Bundesland wirst du verbeamtet? Das eine direkte Verbeamtung auf Lebenszeit möglich ist, wäre mir neu. Es ist eigentlich immer eine Mindestprobezeit zu durchlaufen, um die Bewährung festzustellen.

Johann:

--- Zitat von: Fragmon am 02.06.2025 09:04 ---In welchem Bundesland wirst du verbeamtet? Das eine direkte Verbeamtung auf Lebenszeit möglich ist, wäre mir neu. Es ist eigentlich immer eine Mindestprobezeit zu durchlaufen, um die Bewährung festzustellen.

--- End quote ---


--- Zitat von: Wissensdurstiger am 01.06.2025 17:24 ---Ich arbeite im mittleren Dienst in einer Bundesbehörde und bin (leider schon) 42 Jahre alt.

--- End quote ---

§ 28 Abs. 1 BLV:

--- Zitat ---Die regelmäßige Probezeit dauert drei Jahre.
--- End quote ---

§ 29 Abs. 1 BLV:

--- Zitat ---Hauptberufliche Tätigkeiten, die nach Art und Schwierigkeit mindestens der Tätigkeit in einem Amt der betreffenden Laufbahn entsprechen, können auf die Probezeit angerechnet werden.
--- End quote ---

Wie viel maximal angerechnet werden kann, steht nicht in der Laufbahnverordnung. Evetuell sieht der Dienstherr es sehr gnädig und rechnet die berufliche Vorerfahrung in vollem Umfang auf die Probezeit an.

Wenn der Dienstherr aber ganz besonders gnädig wäre, würde er die bisherigen Zeiten nach § 25 BLV komplett für die Einstellung in ein Beförderungsamt anrechnen. Wenn der Fragesteller bspw. schon 20 Jahre bei der Behörde ist, könnte die Zeit ausreichen, um eine Einstellung direkt ins Endamt zu rechtfertigen.

Wissensdurstiger:
In der Tat werden bei unserem Dienstherrn die bisherigen Jahre angerechnet, so dass tatsächlich direkt auf Lebenszeit verbeamtet wird. Ich bin seit 2001 in der Behörde (habe dort meine Ausbildung gemacht), leider lautet die grundsätzliche Regelung, dass eine Verbeamtung im Eingangsamt erfolgt. In Ausnahmefällen und unter Hinzuziehung einer finanziellen Vergleichsrechnung kann allerdings auch in einem höheren als dem Einstiegsamt verbeamtet werden wenn sonst deutliche finanzielle Einbußen drohen.

Ich würde aber gerne nochmal auf meine eingängliche Frage verweisen, ob sich aus eurer Sicht eine Verbeamtung lohnt. Und - falls das jemand sagen kann - ob tatsächlich die von mir befürchtete Gefahr besteht, dass man in einem PKV-Tarif "gefangen " ist, in dem eine Entmischung stattgefunden hat (also die jungen, gesunden in einen neueren Tarif gewechselt sind).

wizzard:

--- Zitat von: Wissensdurstiger am 01.06.2025 19:21 ---
--- Zitat von: wizzard am 01.06.2025 17:49 ---Zu 1: Nein, aufgrund der Beiträge der PKV (die 500€ sind nur für dich oder inklusive Kind?)

--- End quote ---

überwiegend bessere medizinische Leistungen wären für dich kein Kriterium

--- End quote ---

Ist mir bisher noch nicht aufgefallen

Navigation

[0] Message Index

[#] Next page

[*] Previous page

Go to full version