Autor Thema: [Allg] Nochmal in die Finanzverwaltung trotz schlechter Beurteilung?  (Read 2136 times)

clarion

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Hallo kittyka,

Ich nehme an Du bist noch jung. Eine Verweigerungshaltung an den Tag zu legen, weil die Lehrer / Chefs / Kollegen doof sind, das kann man sich als Schüler/in noch leisten, im Berufsleben aber nicht mehr! So ein Verhalten ist eines / einer Erwachsenen einfach nicht würdig. Da sind die Erwartungen andere, im Übrigen auch in Berufen der Privatwirtschaft!

Ich rate Dir daher vom ÖD ab. Da kann es nämlich sein, dass Du viele Jahre mit Leuten zusammen arbeiten musst, die du nicht magst, als Beamter oder Beamtin sowieso. Zudem muss man damit umgehen können, dass Änderungen nur schleppend eingeführt werden und die Politik halbgares Zeugs beschließt, was die Verwaltung ausführen muss.

Organisator

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Ich habe halt auch viel künstlichen Druck erlebt....und das seltsamerweise von Kollegen, die so ihre paar Fälle am Tag bearbeiten, selber komplett überfordert sind und sich dann aber bei mir aufspielen...viel mir besonders bei einer auf...3x die Woche im Home-Office...rief ständig an und jammerte, weil sie mit irgendwas nicht weiter kam...dann bei mir: joa, also so läuft das hier nicht..

Das ist der Alltag, Nervige Kollegen und Druck von Führungskräften wird deinen Arbeitgeber eher nicht interessieren, er erwartet dann du deine Arbeit auch mit Störungen erledigst.

Da es einen störungsfreien Arbeitsplatz nicht gibt, rate ich dir, eher an dir selbst zu arbeiten. Sprich: Wie geht man mit solchen Kollegen, Vorgesetzten, Strass usw. um und schafft seine Arbeit.
Hast du da erstmal eine gewisse Widerstandsfähigkeit aufgebaut klappts im Job und auch im Privaten besser.

MoinMoin

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Da es einen störungsfreien Arbeitsplatz nicht gibt, rate ich dir, eher an dir selbst zu arbeiten. Sprich: Wie geht man mit solchen Kollegen, Vorgesetzten, Strass
Letztere trägt man als Ohring..... 8)

kittyka

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Hallo kittyka,

Ich nehme an Du bist noch jung. Eine Verweigerungshaltung an den Tag zu legen, weil die Lehrer / Chefs / Kollegen doof sind, das kann man sich als Schüler/in noch leisten, im Berufsleben aber nicht mehr! So ein Verhalten ist eines / einer Erwachsenen einfach nicht würdig. Da sind die Erwartungen andere, im Übrigen auch in Berufen der Privatwirtschaft!

Ich rate Dir daher vom ÖD ab. Da kann es nämlich sein, dass Du viele Jahre mit Leuten zusammen arbeiten musst, die du nicht magst, als Beamter oder Beamtin sowieso. Zudem muss man damit umgehen können, dass Änderungen nur schleppend eingeführt werden und die Politik halbgares Zeugs beschließt, was die Verwaltung ausführen muss.

Naja mit Leuten, die man nicht mag, kann ich durchaus zusammenarbeiten...man wechselt dann halt höflich nur das was sein muss und gut.
Problematisch ist es, wenn solche Leute, dich aber auch noch beurteilen und einen das merken lassen bei jeder Gelegenheit dass es nicht ausreicht, Lästern, Sticheln und mit Unterstellungen um sich werfen. Passieren kann ihnen ja nichts, sie sitzen wie man so schön sagt am längeren Hebel.

MrPlatin96

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Hallo,

gD in der FinVerw in BW hier; das Problem an solchen Beurteilungen ist m.E, dass diese meistens nicht viel mit der eigentlichen Leistung zu tun haben und die Finanzämter nicht viel Handlungsspielraum bzgl. der Punktevergabe haben. Du wirst auch weiterhin das Problem haben, dass du Vorgesetzte haben kannst, die dir und deinem beruflichen Weiterkommen nicht wohl gesonnen sind.
Dagegen hat man im Beamtenverhältnis nicht viel Spielraum.

LG

kittyka

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Hallo,

gD in der FinVerw in BW hier; das Problem an solchen Beurteilungen ist m.E, dass diese meistens nicht viel mit der eigentlichen Leistung zu tun haben und die Finanzämter nicht viel Handlungsspielraum bzgl. der Punktevergabe haben. Du wirst auch weiterhin das Problem haben, dass du Vorgesetzte haben kannst, die dir und deinem beruflichen Weiterkommen nicht wohl gesonnen sind.
Dagegen hat man im Beamtenverhältnis nicht viel Spielraum.


LG
Ja, das habe ich auch schon öfter gelesen und auch mitbekommen. Krass gesagt, wenn du
irgendwie verkackt hast, warum auch immer und der SL dir nicht (mehr) wohlgesonnen ist, kann es übel werden.
Du wirst versetzt, stagnierst ewig auf der gleichen Stufe oder je nach dem legt man es drauf an, dich rauszumobben/in den Vorruhestand zu schicken...die Möglichkeiten sind variabel.
 
Ich habe auch mitbekommen, dass es im mittleren Dienst andere Anwärter gab, die nicht mal fehlerfrei Texte an Stpfl. schreiben konnten,  trotzdem auf 10 Punkte kamen.
Beurteilt wird glaub ich viel nach Nase.

MrPlatin96

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Mir stellt sich gerade die Frage, von welcher Beurteilung du sprichst ?
- Vorsteherurteil
- Probezeitbeurteileung (3 Monate vor Ablauf der Probezeit)
- Anlassbeurteilung (9 Monate nach Lebenszeitverbeamtung)
- Regelbeurteilung

kittyka

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Mir stellt sich gerade die Frage, von welcher Beurteilung du sprichst ?
- Vorsteherurteil
- Probezeitbeurteileung (3 Monate vor Ablauf der Probezeit)
- Anlassbeurteilung (9 Monate nach Lebenszeitverbeamtung)
- Regelbeurteilung

Ich war Beamtin auf Widerruf.

- Vorsteherurteil

Hatte auf einem Platz 7 Punkte und auf dem anderen Platz 4 Punkte und die Vorsteherin hat quasi 1:1 den Text
vom Platz übernommen, der mich zuletzt bewertet hat, lediglich mit kleineren anderen Formulierungen.
Mir wurde gesagt, die Vorsteher können einen beurteilen wie sie möchten.

Selbst wenn du einen Durchschnitt von 9 Punkten oder so hast, die Vorsteher jedoch meint, ne so sehe ich die nicht, egal...der von der DSTG meinte, man kann gegen solche Beurteilungen nicht vorgehen, max. formelle Fehler, aber nicht gegen den Inhalt an sich.
 


MrPlatin96

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Also bei uns war es so, dass das Vorsteherurteil eigentlich 1:1 die bisherige Note war, die man in Ludwigsburg (HVF) hatte; ich weis nicht, was du im mD in der Abschlussnote hattest, aber wenn es schlechter als 10 Punkte war, würde ich es im gD nicht versuchen, da der mD dem G 1 (in BW) entspricht.

Ansonsten ist es wirklich leider verschwendete Lebenszeit für Dich und macht Dich (erfahrungsgemäß) nicht glücklich und auch hier besteht das Risiko, dass du an Vorgesetzten landen kannst, die dich schlecht beurteilen.

In welchem BL wolltest dich denn bewerben ?

clarion

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Ich kenne das Beurteilungsssystem mit Punkten nicht, aber er mich dünkt, dass das 7 Punkte auch keine Topnote ist?

Wenn das andere Bundesland die Personalakte des alten Bundesland einsehen will,  ist die Messe vermutlich ohnehin gelesen.

Beurteilt wird nicht nach Nase, sondern nach Arbeitsergebnisse und Sozialverhalten. Wie benimmst Du Dich, grüßt Du freundlich? Hast Du in der Ausbildung Fragen gestellt, auch verständnisvertiefende Fragen? Daddelst Du viel am Handy? Wartest Du, bis Dir einer eine Aufgabe gibt, oder fragst Du selbst nach? Bietest Du Unterstützung an? Werden die Aufgaben fehlerfrei erledigt. Fragst Du nach, wenn Du mit einer Aufgabe nicht weiter kommst? Wenn ja, wann fragst Du, sofort, wenn Du es selbst probiert hast, oder erst wenn jemand Dich auf die Sache anspricht? Fragst Du Sachen, die Du längst wissen müsstest? Redest Du zu viel oder zu wenig? Mit welcher Wortwahl redest Du? Wertest Du andere ab? Hat es schon früher Gespräche mit Hinweisen gegeben, wo Du dich verbessern kannst?  Bist Du den Hinweisen nachgegangen?

Vielleicht denkst Du darüber nach, damit es beim nächsten Mal besser klappt.

Du vermittelst mit dem was Du schreibst  den Eindruck, dass Du die Schuld für die schlechte Note bei anderen suchst, nur nicht bei dir selbst. Daraus schließe ich, dass du nicht kritikfähig bist und Dein Selbst und Fremdbild größere Differenzen hat.

Der Schreibstil verrät auch eine gewisse Jugend. Begriffe wie "verkackt" sollte man bei einer Behörde eher sparsam verwenden und sich nur für die ganz großen Missgeschicke aufheben. Bedenke dass Deine Kollegen aus einer ganz anderen Generation kommen, die zucken innerlich, wenn sie so etwas hören. Der Wechsel vom Schulhof ins Amt ist ein großer Schritt.


NWB

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In NRW gibt es ein Portal, wo man sich bewerben kann. Daten eingeben und schauen was passiert.
Viel Erfolg!
Und vielleicht auch mal an die eigene Nase fassen. Nach meiner Erfahrung ist meistens nicht immer nur eine Seite schuld.
Hilft vielleicht bei der Persönlichkeitsentwicklung.

Und selbst, wenn es nichts wird mit der Finanzverwaltung.
Als Finanzwirtin gibt es bestimmt viele Jobs in der freien Wirtschaft oder ggf. bei den Kommunen

kittyka

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Vielleicht denkst Du darüber nach, damit es beim nächsten Mal besser klappt.

Du vermittelst mit dem was Du schreibst  den Eindruck, dass Du die Schuld für die schlechte Note bei anderen suchst, nur nicht bei dir selbst. Daraus schließe ich, dass du nicht kritikfähig bist und Dein Selbst und Fremdbild größere Differenzen hat.

Der Schreibstil verrät auch eine gewisse Jugend. Begriffe wie "verkackt" sollte man bei einer Behörde eher sparsam verwenden und sich nur für die ganz großen Missgeschicke aufheben. Bedenke dass Deine Kollegen aus einer ganz anderen Generation kommen, die zucken innerlich, wenn sie so etwas hören. Der Wechsel vom Schulhof ins Amt ist ein großer Schritt.


Ich denke es wurden Fehler auf beiden Seiten gemacht...ich bin ein Mensch, der sich in der Tat schnell entmutigen lässt. Und ich bin sehr introvertiert...brauche immer ne Zeit bis ich mit anderen warm werde. Leider kam der  Bearbeiterwechsel immer im 4 Wochen Takt.  Hatte leider das Gefühl wie ein Wanderpokal weitergereicht zu werden.
Tja, offenbar lag es schon an mir, weil bei allen anderen schien es ja geklappt zu haben...vielleicht hatten die auch einfach ein besseres auftreten als ich, ich weiß es nicht.

Aus deren Sicht hat man keine Fortschritte gemacht...in der Tat hab ich quasi bei jedem Bearbeiterwechsel wieder bei 0 angefangen, weil ich erst mal rausfinden wollte, wie der/die das haben will.
Bei einer Bearbeiterin hat komplett gar nichts geklappt.

Sonst durfte ich mir anhören, dass man bei mir Autismus vermutet. Wurde in so einen Raum reingerufen, wo ich direkt als erstes gefragt wurde, ob ich Autismus verschweigen würde.
Achja und wenn ich das nicht zugeben würde, würde es eben bei schlechtem Benehmen bleiben...

Ansonsten waren so typische Vorwürfe: Ich würde andere gegeneinander ausspielen.
Hab gefragt, wie man darauf kommt. Das einzige was kam, war die Wiederholung des Vorwurfes.
Das gleiche Spiel hatte man bei: Ich würde Sachen vor den Bearbeitern verstecken.
Wieder keine Erklärung sondern nur einfach stumpfes wiederholen des Vorwurfes.

Joa. Die Theorieblöcke haben mir insgesamt besser gefallen, Im Amt selber hatte ich das Gefühl mich durch ein Kasperletheater bringen zu müssen.

Zum Thema Fragen: Fragen waren nicht wirklich erwünscht...es hieß im Amt zwar immer stellt Fragen, aber das bedeutete auch immer Punkteabzug, weil es so ausgelegt wurde, dass man nicht selber nachdenken will.
Auf meinem letzten Platz wurde sowieso nur alles 1x erklärt.

Am Ende wollte ich einfach nur meine Ruhe vor diesem Theater haben. Es war mental sehr anstrengend.


« Last Edit: 19.08.2025 21:44 von kittyka »

Rheini

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Ohne beurteilen zu können woran es liegt, spricht aus deinen Beiträgen soviel Frust über das System bzw. deine Erfahrungen, das Du meiner Meinung nach besser den Bereich verlassen solltedt.

Bei weiteren Vorkommnissen  denke ich, werdden deine gemachten oder gefühlten Erfahrungen ein rationales betrachten der Situation, überlagern.

Biel Erfolg und alles gutte bei einem anderen Arbeitgeber.

kittyka

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Ohne beurteilen zu können woran es liegt, spricht aus deinen Beiträgen soviel Frust über das System bzw. deine Erfahrungen, das Du meiner Meinung nach besser den Bereich verlassen solltedt.

Bei weiteren Vorkommnissen  denke ich, werdden deine gemachten oder gefühlten Erfahrungen ein rationales betrachten der Situation, überlagern.

Biel Erfolg und alles gutte bei einem anderen Arbeitgeber.

Frustriert würde ich nicht sagen...aber zumindest auf meinem letzten Platz war ich einfach irgendwann durch.
Ist ja auch verständlich bei dem Benehmen, was mir gegenüber an den Tag gelegt wurde.
Was mich nur ärgert, ist dass ich sowas überhaupt zugelassen habe....andere meinten, sie wären schon bei viel weniger direkt beim Personalat.
Ich bin einfach zu zaghaft.

clarion

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Dass man in der Ausbildung die verschiedenen Abteilungen durchläuft, ist einfach normal! Wenn Dich das überfordert, wäre zu überlegen,  woran das liegt und was man da tun kann.

Und wieder schreibst Du, dass Dir ggü. schlechtes Benehmen an den Tag gelegt wurde. Hast Du Dich selbst denn benommen? Warum musstest Du immer wieder bei Null anfangen?  Da hätte ich doch mit der Zeit einen Zuwachs an Kenntnissen und Fähigkeiten erwartet.