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TVÖD- Sozialabgaben
JahrhundertwerkTVÖD:
Die Diskussion begann nicht wegen dem Millionär, Milliardär etc sondern, dass bereits in deutlich niedrigeren Regionen erneut abgeschöpft wird.
Nun ist es so, dass diese Angestellten, sowohl in den vorherigen Tarifverträgen mehrfach schlechter gestellt wurden (niedrigere JSZ, niedrigere prozentuale Abschlüsse, erneute Laufzeitbeginne bei Höhergruppierungen etc.) und nun auch noch höhere Abgaben zu leisten haben.
NelsonMuntz:
--- Zitat von: MoinMoin am 10.09.2025 07:28 ---
--- Zitat von: Bob Kelso am 09.09.2025 20:48 ---Und die "Mähr", die Deutschen hätten zu wenig Kinder hervorgebracht, ist grotesk, denn nicht alle "hervorgebrachten" Kinder zahlen hinreichend Beiträge ein.
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Richtig. Der kinderlose Unternehmer der Arbeitsplätze schafft, ist bessere für die GRV/GKV als der Mensch der Selbstständige oder Beamtenkinder produziert.
Also Kinder sind niemals das Problem, die fehlende Anzahl an besetzten Arbeitsplätze im Verhältnis zu den Versicherten ist alleinig das Problem.
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Die Kinder sind dann von Relevanz, wenn man das Ideal von stabilen Beiträgen und Rentenhöhen verfolgen möchte. Wir erleben bereits heute, dass die in den Arbeitsmarkt eintretenden Kohorten kleiner sind als jene, die aus dem Arbeitsleben in den Ruhestand ausscheiden. Darauf muss eine Umlage mit höheren Beiträgen oder geringeren Leistungen antworten, aber dieses Problem der Relationsverschiebung wurde über die verstärkte Arbeitsaufnahme von Frauen und Migranten zumindest teilweise kompensiert. Nur: Wenn erst mal alle über 18 in Vollzeit arbeiten, dann ist dieses Potentialwachstum auch ausgeschöpft.
Das ist jetzt alles sehr vereinfacht ausgedrückt. Rentenonkel hat hier:
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,126760.msg419769.html#msg419769
einen wirklich hervorragenden Beitrag über die Funktionsweise und mögliche Stellschrauben der GRV geschrieben.
Unter dem Strich betrachtet ist eine schrumpfende Bevölkerung durch immer kleiner werdende Nachwuchskohorten eine Belastung/Herausforderung für ein solches Umlagesystem. Es gibt natürlich erfolgsversprechende Gegenmaßnahmen wie z.B. die Migration in den Arbeitsmarkt hinein - dennoch bleibt es dabei, dass zu wenig Kinder ein auf die GRV negativ wirkender Faktor sind. Wie das so wirkt -insbesondere bei geringer Migration- kann man in Ländern wie Japan oder Südkorea beobachten.
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--- Zitat von: JahrhundertwerkTVÖD am 10.09.2025 08:00 ---Die Diskussion begann nicht wegen dem Millionär, Milliardär etc sondern, dass bereits in deutlich niedrigeren Regionen erneut abgeschöpft wird.
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Wenn Du nicht wünscht, dass man bei Arbeitseinkommen in der Nähe der BBG abschöpft, dann musst Du Deinen Blick auf die leistungslosen Einkommen und Vermögenszuwächse richten, die sich eben bisher nicht an der Finanzierung der Alters- und Gesundheitsversorung beteiligen. Wenn Du bspw. wünscht, dass der Staat für das Bürgergeld einen kostendeckenden Beitrag in die GKV abführt, dann darfst Du 3 mal raten, bei wem diese so benötigten Mittel über Steuern eingetrieben werden. ;) ... Das ist also nur "linke Tasche, rechte Tasche" - die Last der Überalterung verbleibt auf den Schultern der Arbeitnehmer.
Sehrgerne:
Das Problem ist ja derzeit die Unterfinanzierung der KV und PV. Dies liegt derzeit aber daran, dass der Staat nicht seiner Verpflichtung nachkommt und den Staatszuschuss für die Versicherungsfremdenleistungen (Zuschuss für die Finanzierung von Beziehern von Bürgergeld und Asylgeld) nicht auf den tatsächlichen Bedarf anpasst. Derzeit liegt der Zuschuss bei 133 Euro pro Leistungsempfänger. Laut IGES-Institut liegt der Bedarf (Stand 2022 nun wahrscheinlich noch höher) bei 331 Euro pro Nase.
Da der Bund sich streubt, liegt die Last beim gesetzlich Versicherten Arbeitnehmer und dessen Arbeitgeber.
Natürlich muss man die BBG anpassen. Aber diese eben nur in der Höhe der Lohnsteigerungen.
Der korrekte Weg wäre den Zuschuss anzupassen und zu schauen, dass man möglichst viele Leistungsempfänger in Arbeit bekommt und diese ohne Bleiberecht endlich konsequent abschiebt.
Leider ist es eben so, dass wir die Auswüchse im Sozialstaat nicht mehr schultern können.
Aber anstatt dies wieder konsequent anzugehen, hat man ja seit heute ne neue Idee, was uns in Amerikanische Verhältnisse im Gesundheitssystem führen wird. Der neue Gedanke ist ja, dass die KV nur noch eine Grundversicherung abdeckt und man sich für Zusatzleistungen zusätzlich versichern muss. Heißt dann am Schluss noch mehr zwei Klassengesellschaft und am Ende zahlt man das selbe für weniger Leistungen.
Da wird der Zahnarzt oder Augenarzt oder Orthopäde irgendwann nicht mehr übernommen. Das kann man dann schön selbst zahlen oder eben mtl. ne Versicherung abschließen.
NelsonMuntz:
--- Zitat von: Sehrgerne am 10.09.2025 08:33 ---...
Leider ist es eben so, dass wir die Auswüchse im Sozialstaat nicht mehr schultern können.
Aber anstatt dies wieder konsequent anzugehen, hat man ja seit heute ne neue Idee, was uns in Amerikanische Verhältnisse im Gesundheitssystem führen wird. Der neue Gedanke ist ja, dass die KV nur noch eine Grundversicherung abdeckt und man sich für Zusatzleistungen zusätzlich versichern muss. Heißt dann am Schluss noch mehr zwei Klassengesellschaft und am Ende zahlt man das selbe für weniger Leistungen.
...
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Was ist das denn für eine Logik? Wenn wir den Sozialstaat nicht mehr schultern können (Ja, hier gehören auch die SV als größter Posten mit hinein), dann sind diese Ideen zu einer "leistungsgerechten" Versorgung in Abhängigkeit zu den Beiträgen doch genau der Weg, der sich konsequenterweise daraus ableitet.
Bürgergeld/Asybewerberleistungsgesetz sind nur ein Teil des Problems - wobei ich keine belastbaren(!) Zahlen kenne, die bei möglichen Einschränkungen/Kürzungen/Abschiebungen die reale Wirkung auf die Abgabenlast der AN quantifizieren. Da wird aktuell nur mit "Gefühl" argumentiert. (Nicht falsch verstehen: All solche Leistungen und deren Zugänglichkeit gehören grundsätzlich immer mal wieder auf den Prüfstand - aber ich sehe hier nicht das Potential für wirklich signifikante Entlastungen).
Organisator:
--- Zitat von: Sehrgerne am 10.09.2025 08:33 ---Das Problem ist ja derzeit die Unterfinanzierung der KV und PV.
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Das Problem sehe ich nicht auf der Einnahmenseite sondern im Ausgabenbereich. Wir leisten uns eins der teuersten Gesundheitssysteme der Welt mit jedoch nur mäßiger Qualität. Solange z.B. viele Krankenhäuser mit geringer Auslastung aber hoher Angebotsbreite vorgehalten werden, ist das auch irgendwie logisch.
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