Das ist jetzt aber auch zu einfach dargestellt.
Sicherlich. Und ich wollte halt mal populistisch gegen die PKVler wettern, die gefälligst draußen stehen bleiben sollen, solange GKVler noch nicht bedient wurden. Denn die PKVler können ja zu den freien Ärzten gehen.
Es gibt wie in jeder "Gruppe" Menschen die korrekt und gewissenhaft sind und welche die eher ihre Vorteile in den Vordergrund stellen.
Es liegt, m.E nur in den seltensten Fällen am "nicht wollen" des Arztes dass ein Aufnahmestopp eingelegt wird.
Es liegt eher an grundlegenden Fehler im vorhanden System.
Den Versorgungsauftrag erledigen die angesprochenen Ärzte alle!!!!!
Eher sogar weit darüber hinaus.
Es ist weniger der einzelne Arzt, den ich einen Vorwurf mache als mehr der Selbstverwaltung die versagt.
Wenn die KÄV Geld für Menschen bekommt, die sie nicht behandeln, dann sollte dieses Geld der KÄV auch nicht gegeben werden.
Aber am Ende sollte ein GKV Arzt der noch Vakanzen für einen PKV Kunden hat, keinen GKV Kunden (für den er schon Geld bekommen hat) ablehnen "dürfen".

Es gibt eine riesige Diskrepanz zwischen den Bedarfszahlen der KAV und den dadurch errechneten Bedarf an Ärzten.
Tja, so ist das in der Selbstverwaltung, der eine bekommt mehr als er bräuchte der andere zu wenig.....
(auch wieder vereinfacht gesagt)
Die Praxen sind völlig überfüllt, durch die Budgetierung wird ab einem bestimmten Zeitpunkt die Behandlung nicht mehr vergütet.
Die KÄV bekommt das Geld vorab, also müssen sie auch liefern und wenn man über dem Budge liegt wegen Grippewelle o.ä. dann bekommen sie durchaus auch Geld dafür, müssen es halt "beantragen" und da ist zu machen natürlich der einfachere Weg.
(auch wieder vereinfacht gesagt, aber das ist halt die Krux mit einer Planwirtschaft, in der wir uns hier befinden)
Es sind bei weitem nicht nur die Stunden der Praxiseröffnung, sondern etliche Stunden noch on top zu leisten mit viel Bürokratie, Abrechnungen, Protokollierungen, Fortbildungen und vieles unsinniges mehr ( E-Check, Feuer Löschkurse, Flucht und Rettungspläne, Gefährdungsbeurteilungen etc.)
Ja leider, auch das dem Arzt zur Dokumentation keine MedDok mit weiterreichenden Befugnsisen zur Seite gestellt wird.....
Die Mehrzahl der Ärzte/Praxen hat deutlich länger auf, als nach KAV und Versorgungsauftrag vorgeschrieben und die Mitarbeiter sind oft mehr als am Ende ihrer Kräfte.
Die Verrohung der Gesellschaft ist schon lange auch in den Arztpraxen angekommen und die Mitarbeiter bekommen dies als "Dank" zu spüren.
Nochmal zur Klarstellung: Nicht die Ärzte sind für mich da die, die Fehler machen, die sind nur die Leidtragenden die versuchen damit klar zu kommen, sondern die KÄV, die (durch internen Lobbyismus) mE eine fehlerhafte Verteilung der vereinnahmten Gelder betreibt.
Gut das ich in dem Sektor nicht mehr unterwegs bin, es regt mich aber halt immernoch auf.