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[HB] Erfahrung und Meinung zu Riester-Rente für Beamte

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Organisator:

--- Zitat von: DrStrange am 10.09.2025 18:16 ---Riesterrente?
Das haben wir auch mal ein paar Jahre gemacht und alles ruhend gestellt.
Bei  der gebotenen Rendite (ist gering, weil die Anbieter nicht so risikoreich anlegen können und Garantie geben müssen) und den  horrenden Verwaltungsgebühren sind wahrscheinlich Briefmarken ertragreicher.
ETF, Bitcoin, Gold. Das macht aktuell am meisten Sinn.

--- End quote ---

Ja? schafft ETF, Bitcoin und Gold jedes Jahr 35% +x Rendite garantiert, so wie der Riester im Ausgangssachverhalt?

DrStrange:

--- Zitat von: Organisator am 11.09.2025 07:31 ---
Ja? schafft ETF, Bitcoin und Gold jedes Jahr 35% +x Rendite garantiert, so wie der Riester im Ausgangssachverhalt?

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35% plus Rendite und das jedes Jahr? Das habe ich tatsächlich nicht aus dem Ausgangssachverhalt herausgelesen. Dann würde ich dazu gerne die entsprechende Rechnung sehen.

Organisator:

--- Zitat von: DrStrange am 11.09.2025 07:40 ---
--- Zitat von: Organisator am 11.09.2025 07:31 ---
Ja? schafft ETF, Bitcoin und Gold jedes Jahr 35% +x Rendite garantiert, so wie der Riester im Ausgangssachverhalt?

--- End quote ---

35% plus Rendite und das jedes Jahr? Das habe ich tatsächlich nicht aus dem Ausgangssachverhalt herausgelesen. Dann würde ich dazu gerne die entsprechende Rechnung sehen.

--- End quote ---

Jahresbeitrag sind 4% vom brutto, maximal 2.100 € gekürzt um die staatlichen Zuschüsse. Also:

2.100
- 154 Basisförderung
- 185 Kind 1
- 185 Kind 2
========
1546 Beitrag für 2.100 € Ertrag

macht bei mir 36 % Rendite.

Diese steigt noch um die Verzinsung durch den Anbieter und reduziert sich um die Kosten des Anbieters. Kommen also noch so 1-2 % hinzu.

Liegt das Bruttoeinkommen unter ca. 50.000 € sinkt der Eigentanteil und bei gleichbleibendem staatlichen Zuschuss erhöht sich entsprechend die Rendite.

Rentenonkel:
Wer für die Altersvorsorge riestert, steigert nicht nur die Rendite durch die staatliche Zulage, sondern kann die Aufwendungen dafür bis zu 4 Prozent seines Bruttoeinkommens, maximal aber 2100 Euro, von der Steuer absetzen. Je nach Einkommen und Steuerklasse senkt das die Steuerlast deutlich. Und es gibt weitere Steuervorteile – selbst wenn Sparer auf die staatliche Förderung verzichten.

Sparer müssen für den Teil ihres Einkommens, den sie in die Altersvorsorge stecken, keine Steuern zahlen. Bis zu einer Höhe von 2100 Euro können diese Ausgaben in der Anlage AV der Steuererklärung als Sonderausgaben eingetragen werden. Ehepaare, bei denen nur ein Partner unmittelbar förderberechtigt ist und der andere über den Partner „mitriestert“, können insgesamt 2160 Euro geltend machen. Dazu brauchen Sparer von ihrem Anbieter eine Bescheinigung über die Summe der selbstgezahlten Beiträge. Mittlerweile übermitteln aber viele Anbieter die Daten elektronisch ans Finanzamt, sofern die Vertragskunden dem zugestimmt haben.

Der Abzug der Sonderausgaben lohnt sich vor allem für kinderlose Alleinstehende und für Ehepaare mit hohem Einkommen. Die Stiftung Warentest rechnet vor: Ein Ehepaar, bei dem beide Partner jährlich je 30.000 Euro brutto verdienen, kann zum Beispiel 892 Euro zurückbekommen, wenn es den Höchstbeitrag von je 2100 Euro einzahlt. In diesem Fall ist die Differenz zwischen Zulagen und Steuerentlastung am höchsten. Weil Familien höhere Zulagen bekommen und entsprechend geringere Eigenbeiträge zahlen müssen, fällt die Steuerersparnis für sie entsprechend geringer aus.

Um eine doppelte Förderung durch Zulage und Steuerersparnis zu vermeiden, führt das Finanzamt die Günstigerprüfung durch. Es prüft, was sich für den Riester-Sparer im Einzelfall mehr lohnt: die Zulagen zu bekommen oder die Beiträge abzusetzen. Dazu zieht es – stark vereinfacht ausgedrückt – vom Einkommen die Riester-Einzahlungen ab. Von dieser Steuerersparnis werden die Zulagen abgezogen. Bleibt eine positive Differenz, wird dieser Betrag von der Steuerschuld abgezogen.

Durch diese zusätzliche Steuerersparnis bekommt man bei der Riester Rente daher tatsächlich mindestens 20 % Förderung; sei es durch die Zulagen selbst oder über die Steuererklärung.

Rentenonkel:

--- Zitat von: DrStrange am 10.09.2025 18:16 ---Riesterrente?
Das haben wir auch mal ein paar Jahre gemacht und alles ruhend gestellt.
Bei  der gebotenen Rendite (ist gering, weil die Anbieter nicht so risikoreich anlegen können und Garantie geben müssen) und den  horrenden Verwaltungsgebühren sind wahrscheinlich Briefmarken ertragreicher.
ETF, Bitcoin, Gold. Das macht aktuell am meisten Sinn.

--- End quote ---

Die Zillmerung bei der Riester-Rente ist ein Verfahren, bei dem die einmaligen Abschluss- und Vertriebskosten für den Vertrag in den ersten fünf Jahren von den Beiträgen abgezogen werden. Dies führt dazu, dass in der Anfangsphase weniger Geld zur Anlage zur Verfügung steht, was die Rendite schmälert und die Flexibilität des Sparers reduziert. Anstatt die Abschlusskosten einmalig zu verlangen, werden sie in Raten von den Beiträgen abgezogen, die der Riester-Sparer zahlt. Im Gegensatz zu anderen Verträgen oder Versicherungen wie beispielsweise einem Bausparvertrag startet der Vertrag daher nicht im Minus und wirft von Anfang an Erträge ab.

Nach Ablauf der fünf Jahre fallen dann nur noch die Vertriebs- und Verwaltungskosten an, die je nach Gesellschaft variieren. Nach etwa 12 Jahren regelmäßigen Besparens ist in dem Vertrag dann in etwa das Vermögen, was der Zahlung der Beiträge inklusive der staatlichen Zulagen entspricht. Daher bieten viele Versicherungsgesellschaften nur noch Versicherungen mit einer Mindestlaufzeit von 12 Jahren an.

Wenn man sich stattdessen für eine alternative Sparform wie ETF entscheidet, muss diese allerdings dennoch die nicht in Anspruch genommenen staatlichen Zulagen und Steuerersparnisse einholen und überholen, um am Ende lukrativer zu sein. Das kann bei einer relativ geringen Förderquote (20 %) und einer langen Laufzeit gelingen; muss es aber nicht  ;D

Die Verbraucherzentralen kritisieren seit Jahren, dass die Produkte der Riester Rente zu teuer sind und nur alleine durch die steuerlichen Zuschüsse lukrativ sind. Dennoch gibt es diese Zuschüsse nur für dieses Produkt und dadurch sind sie, je nach Situation, meistens für den Verbraucher doch attraktiv; nicht aber für den Steuerzahler.

Das Besparen einer Riester Rente ist in der Gesamtschau aller Förderungen meistens besser als man denkt. Es ist jedoch aufgrund der besonderen Art der Zillmerung, aufgrund der nicht transparenten Steuerersparnis und dem jährlichen Schauen, ob der Dauerzulageantrag noch passt, mit etwas Aufwand verbunden und für einen Laien nicht auf den ersten Blick durchschaubar.

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