Autor Thema: Kosten Beamte vs. Angestellte  (Read 4086 times)

Beaztley

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Kosten Beamte vs. Angestellte
« am: 13.09.2025 11:25 »
Hallo zusammen,
um heute mal wieder die Schwarmintelligenz zu bemühen: Gibt es bereits Ausführungen/Berechnungen, die auf die gesamte Dauer eines Berufslebens/Beamtenlebens einen Kostenvergleich zwischen Beamten und Angestellten ziehen? Ich erinnere mich düster, hierzu mal ein altes Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags hier im Forum gesehen zu haben, finde die Beiträge dazu allerdings nicht mehr. Auch sonstige Recherche hierzu hat mich nicht weitergebracht.
Danke Euch schon vorab!

MoinMoin

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #1 am: 13.09.2025 12:24 »
Ja gibt es habe ich auch schon mal drin gelesen, liegt mir aber leider auch nicht mehr vor.

Organisator

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #2 am: 15.09.2025 08:13 »
als Ausgangspunkt kannst du dir mal die Personalkostensätze vom BMF anschauen - die wurden auch gerade kürzlich hier im Forum verlinkt.
Was ist denn der von dir angestrebte Erkenntnisgewinn?

MoinMoin

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #3 am: 15.09.2025 10:00 »
Mein Erkenntnisgewinn beim damaligen Lesen einer entsprechenden Studie war, dass es maßgeblich vom Zinssatz abhängt, ob ein Beamter oder ein Angestellter für die Lebenszeit der Person die monetär günstigere Variante ist.
Und dass es Berufszweige gibt, bei der eine erhöhtes frühzeitiges ausscheiden aus dem "Erwerbsleben" gibt, wodurch der Beamte die teurere Variante ist.

Ein Studie die noch kenne
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/32860/1/301095248.pdf
« Last Edit: 15.09.2025 10:06 von MoinMoin »

Tagelöhner

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #4 am: 15.09.2025 10:09 »
Eine derartige Studie müsste auch mal dahingehend erneuert werden, dass aktuelle Zahlen von Frühpensionierungen, allgemein gestiegene Krankheitsquoten und stark gestiegene Alimentationskosten für kinderreiche Beamtenfamilien berücksichtigt werden.

FGL

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #5 am: 15.09.2025 11:00 »
Hallo zusammen,
um heute mal wieder die Schwarmintelligenz zu bemühen: Gibt es bereits Ausführungen/Berechnungen, die auf die gesamte Dauer eines Berufslebens/Beamtenlebens einen Kostenvergleich zwischen Beamten und Angestellten ziehen? Ich erinnere mich düster, hierzu mal ein altes Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags hier im Forum gesehen zu haben, finde die Beiträge dazu allerdings nicht mehr.
Es gab dazu mal ein Gutachten des Bundesrechnungshofes und auch das Schleswig-Holsteinische Finanzministerium hat seiner damaligen, beamtenfeindlichen Ministerpräsidentin vorgerechnet, wie viel günstiger Beamte im Vergleich zu Tarifbeschäftigten sind. Das alles war allerdings noch zu Zeiten des BAT und vor der Föderalismusreform, die die Gesetzgebungskompetenz für die Besoldung von Beamten insbesondere der Länder und Kommunen den Ländern zugesprochen hat. Insofern müsste die Rechnung in der Tat neu aufgestellt und dabei auch berücksichtigt werden, dass wir inzwischen 17 verschiedene Besoldungsregime für Beamte in Deutschland haben.

MoinMoin

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #6 am: 15.09.2025 11:02 »
Eine derartige Studie müsste auch mal dahingehend erneuert werden, dass aktuelle Zahlen von Frühpensionierungen, allgemein gestiegene Krankheitsquoten und stark gestiegene Alimentationskosten für kinderreiche Beamtenfamilien berücksichtigt werden.
Ich glaube der Hauptpunkt ist da eher die Lebenserwartung, die man betrachten muss.

Tagelöhner

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #7 am: 15.09.2025 11:14 »
Das sicherlich, Demografie schlägt überall durch. Wenn man aber Statistiken von Berufsunfähigkeits- bzw. Dienstunfähigkeitsversicherern glauben schenkt, nehmen psychische Erkrankungen seit 10-15 Jahren einen enormen nach wie vor stark steigenden Anteil ein. Wenn die verbeamtete Lehrerin Isolde daher mit Anfang 40 plötzlich bemerkt, dass ihr die berufliche Entscheidung und der Alltag an der Schule immer stärker zusetzt und sie das noch 25 Jahre weiter durchziehen soll, hat sie als Beamtin ja nicht die schlechtesten Voraussetzungen um sich der Situation dauerhaft zu entziehen (Stichwort "Modeerkrankung Burnout", der sich dann halt leider nicht mehr heilen lässt). Nur um mal die typischen Klischees zu bedienen.

bebolus

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #8 am: 15.09.2025 18:24 »
Mein Erkenntnisgewinn beim damaligen Lesen einer entsprechenden Studie war, dass es maßgeblich vom Zinssatz abhängt, ob ein Beamter oder ein Angestellter für die Lebenszeit der Person die monetär günstigere Variante ist.
Und dass es Berufszweige gibt, bei der eine erhöhtes frühzeitiges ausscheiden aus dem "Erwerbsleben" gibt, wodurch der Beamte die teurere Variante ist.

Ein Studie die noch kenne
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/32860/1/301095248.pdf

Dann hast Du die Thematik als ganzes nicht verstanden.

MoinMoin

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #9 am: 15.09.2025 21:19 »
Mein Erkenntnisgewinn beim damaligen Lesen einer entsprechenden Studie war, dass es maßgeblich vom Zinssatz abhängt, ob ein Beamter oder ein Angestellter für die Lebenszeit der Person die monetär günstigere Variante ist.
Und dass es Berufszweige gibt, bei der eine erhöhtes frühzeitiges ausscheiden aus dem "Erwerbsleben" gibt, wodurch der Beamte die teurere Variante ist.

Ein Studie die noch kenne
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/32860/1/301095248.pdf

Dann hast Du die Thematik als ganzes nicht verstanden.
Dann hast du meine Aussage nicht verstanden.
Und ich habe, im Gegensatz zu dir, auf die Frage des TEs geantwortet, die du offenbar nicht verstanden hast.

Faunus

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MoinMoin

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #11 am: 16.09.2025 20:51 »
Danke

Beaztley

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #12 am: 16.09.2025 22:02 »
als Ausgangspunkt kannst du dir mal die Personalkostensätze vom BMF anschauen - die wurden auch gerade kürzlich hier im Forum verlinkt.
Was ist denn der von dir angestrebte Erkenntnisgewinn?

Tatsächlich kam das Thema in einer privaten Diskussion auf, wo die pauschale Unterstellung kam, Tarifbeschäftigte seien ja eh immer günstiger. Ich hatte das nur anders in Erinnerung und wollte das nochmal im Detail wissen.

Saxum

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #13 am: 20.10.2025 13:46 »
Das hängt ja auch immer maßgeblich damit zusammen "wie" man die Thematik betrachten möchte. In meiner eigenen Berechnung die ich im Rahmen einer Diskussion vor einiger Zeit mal erstellt hatte ich das mal das von der Warte des Arbeitgeber-Bruttos gesehen. Also das was der Arbeitgeber für Angestellte oder Beamte ausgibt. Da kam beispielsweise bei A13/E13 in meiner Berechnung eine Differenz von 416.717,03 € raus, die man mit Beamten einsparen würde.

Davon ausgehend mit 35 Dienstjahren und 13 Jahren bis zum Verscheiden könnte man die Eingesparte Differenz auch für die Beihilfe denken und das wäre dann bei 48 Beamten-Jahren dann 8.681 € pro Jahr für die Beihilfeausgaben. Je nachdem ob die höher oder geringer ausfallen, wären also Einsparungen drin oder nicht und jetzt mal multipliziert mit x Anzahl der Beamten ist auch dann der entsprechende Bruchteil für die Personalkosten/Bereitstellung der Beihilfestelle an sich damit drin.

In meiner Berechnung mit dem Bund fanden die Stufenlaufzeiten statt + die Restzeit (13 Jahre) wurde dann mit dem Pensions-Brutto berechnet. Ich weiß jetzt gerade nicht - auch wenn es so im Titel steht - ob ich hier die Stundendifferenz zwischen 39 und 41 Wochenstunden mit berücksichtigt habe oder nicht. Falls ja ist das mit drin, falls nein müsste man das noch entsprechend vergleichbar setzten. Aber ich glaub schon dass es hier drin ist.

Ich gebe keine Gewähr für meine Berechnung und es ist nicht ausgeschlossen, dass irgendwo ein Denk-/Rechenfehler drin ist, aber das war so mein Ansatz gewesen.

« Last Edit: 20.10.2025 14:01 von Saxum »

Ozymandias

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Antw:Kosten Beamte vs. Angestellte
« Antwort #14 am: 20.10.2025 14:13 »
Da fehlen halt die Gesundheitskosten.
Und bei Dienstunfähigkeit, man müsste mal die Quote anschauen, zahlt man halt drauf. Der Arbeitgeber zahlt nicht 40 Jahre lang einem Angestellten das Gehalt weiter, wenn dieser nicht arbeitet.