Ich verstehe nicht ganz, wie Du das meinst?
Liege ich falsch, wenn ich sage, dass eine Honorarvereinbarung, die über die Sätze der Beihilfe oder der PKV hinausgeht, zu Eigenanteilen in Höhe der übersteigenden Beträge führt?
Wenn, wie beim Zahnarzt, manche Maßnahmen sich dann erst im Laufe der Behandlung ergeben, wird es bei solchen Vereinbarungen sicher eine Klausel geben, dass diese Maßnahmen zusätzlich berechnet werden können.
Was hat man dann mit einer solchen Vereinbarung gewonnen?
Wäre es nicht eher sinnvoll, über dieses System der 2 Kostenträger nachzudenken und zB zu fordern, dass es nur einen Kostenträger noch gibt und dieser unter Beachtung des Art 33 Abs. 4 GG zumindest die Leistungen einer PKV erbringt?
Denn der Status "Beamter" bringt uns den Ärger ein, den Du im letzten Absatz oben andeutest:
Die arbeits- und zeitintensiven Auseinandersetzungen mit der Beihilfe und/oder der PKV, weil nicht nur beide verschiedene Regelungen haben, sondern auch weil beide sich dann oft nicht an diese Regelungen halten?
Es würde viel Bürokratie einsparen, wenn zB der eine Kostenträger nur prüft und dem anderen das Ergebnis der Prüfung mitteilt.
Das setzt womöglich nahezu identische Leistungsregelungen voraus, im günstigsten Fall identische.
Ich wäre, trotz einiger schlechter Erfahrungen, dann dafür, dass die Beihilfestelle prüft u. der PKV das Ergebnis mitteilt.
Mich kostet dieses System mit 2 Kostenträgern immens viel mehr Zeit, als ein GKV-Versicherter aufwenden muss.
Man schafft es bei vielen Leistungen nicht, zu einer 100 % Erstattung zu kommen, weil die Leistungen nicht identisch sind und so hat man in einigen Bereichen immer einen Eigenanteil, der sehr hoch sein kann.
Das Beispiel in meinem Fall sind die Taxikosten, die man als Rollstuhlfahrer nicht umgehen kann.
Wer nun sagt, man kann selbst einen Rollstuhl in ein Auto u. wieder heraus bringen, dem antworte ich, dass dieser Mensch keinen Rollstuhl braucht, wenn er das noch kann.
Aber auch bei Zahnarztleistungen dürften die Regelungen von Beihilfe und PKV nicht identisch sein. Und natürlich sehe ich auch das Problem, dass die GOZ wohl nicht alle Zahnarztleistungen voll abdeckt.
Womöglich wird man beim Zahnarzt auch nicht immer über alle Möglichkeiten aufgeklärt, weil der Zahnarzt, gerade bei Privatversicherten, lieber den "Porsche statt einem Mittelklasse-Fahrzeug" verkaufen will.
Andererseits zahlt auch die GKV meist nicht alles bei Zahnarztleistungen. Ich erinnere mich noch an die Zuzahlungen, die meine Eltern regelmäßig hatten und das, obwohl sie keine Sonderleistungen wollten, sondern nur, dass ihre Zähne wieder "funktionieren"
Gerne kann man auch die GKV-Versicherten auf höherem Niveau versichern. Mir geht es um bessere Bedingungen für alle.