Von daher nützt es nix, neidvolle Blicke auf andere Kommunen und Länder zu richten, wo die persönlichen Anliegen vorteilhafter geregelt sind. Der Vergleich ist das Ende des Glückes. Entweder man akzeptiert, ziehlt um, betreibt selbst Lobbyarbeit oder lässt es gerichtlich prüfen. Jammern deprimiert und hilft überhaupt nicht weiter!
Wenn ich noch viel gesünder wäre und mit dem Wissen von heute, würde ich sogar versuchen, in die Politik zu gehen.
Es ist fast schmerzhaft, wenn ich sehe, dass unsere Politiker sich von einer rechten Partei ihre politiischen Schwerpunkte vorgeben lassen, während Behinderte in Deutschland fast keinen Pflegedienst finden, der Kapazitäten frei hat und es immer weniger Pflegepersonal überhaupt gibt.
Natürlich bin ich depressiv und das in allererster Linie wegen meiner Krankengeschichte. Mein Leben wurde als Folge davon und der Ignoranz von Behörden und Ärzten "versaut" - sorry, ich finde gerade keinen passendere Begriff.
Ich könnte zu dem Thema noch sehr viel schreiben.
Wenn man seit über 30 Jahren Beschwerden hat, bei denen sich erst nach einem Gentest zeigte, wo man suchen muss, kann man schon fragen, ob das nicht anders gegangen wäre?
Es wäre nämlich anders gegangen, wenn man mich nicht erst seit rd. 8 Jahren, sondern schon vor 30 Jahren ernst genommen hätte. Wäre ich nicht selbst auf die Suche gegangen, würde ich die entscheidnden Diagnosen heute noch nicht haben. Ich fuhr, als ich noch Zug fahren konnte, nach XYZ (Uniklinik) und dort wurde -endlich- ein Gentest veranlasst. Ich war im Umkreis von ca. 80 km in so gut wie allen neurologischen Kliniken vorher. Ich war auch in einigen Spezial-Uni-Kliniken, die weiter entfernt waren. Man hätte den Gentest viel früher machen können und ich hätte dann mein Leben besser "umplanen" können.
Auch bei meiner anderen schweren Krankheit wäre ich nie zu einer Diagnose gekommen, wenn ich nicht selbst recherchiert hätte u. gezielt die erforrderlichen Untersuchungen eingefordert hätte.
Ebenso war ich bei meiner Tumorerkrankung die Erste, die den Verdacht darauf hatte. Die Biopsie des entfernten Tumors zeigte, dass ich Recht hatte.
Ganz nebenbei wären Unsummen an Krankheitskosten nie entstanden, wenn ich die Diagnosen viel früher bekommen hätte.
Ich bin depressiv und ich stehe auch dazu. Das ist nicht mein Hauptproblem. Ich sehe das Hauptproblem in der fehlenden Bereitschaft der Leute, die zuständig wären, jmd. die nötigen Leistungen zur Bewältigung der Krankheitsfolgen zu gewähren. Daran mangelte es und mangelt es weiterhin in meinem Fall. ich könnte ein Buch schreiben dazu. Nur würde es keiner lesen wollen.
Entschuldige wenn ich etwas verbittert rüber komme.
Ich werde heute hier versuchen, den "Absprung" zu schaffen, weil ich sehe, dass die Dinge, die mich weiterbringen würden, nicht in einem Forum zu finden sind.
Nochmal:
Ich bedanke mich nochmals für Deine und Eure Bemühungen und Hinweise.
Ich werde versuchen einen guten Anwalt zu finden und muss daher dafür meine Zeit aufwenden.