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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Frank123 am 22.12.2021 12:34

Titel: Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 12:34
Hallo zusammen

Die Situation der MINT- Beschäftigten im öffentlichen Dienst insbesondere Ingenieure (Bau und Elektrotechnik) sowie IT-Fachleute muss aus meiner Sicht dringend aufgewertet werden. Bei uns ist es mittlerweile so, dass Gelder für Digitalisierung und Infrastruktur nicht abgerufen werden können, weil Ingenieure fehlen. Selbst Ingenieure, welche wir selber im Amt ausbilden, wechseln aufgrund der schlechten Konditionen i.d.R. nach dem Studium in die freie Wirtschaft.

Leider hat Verdi den Fokus nur auf die sozialen Berufe. Dort werden ständig Verbesserungen für die Beschäftigten erzielt, während MINT-Beschäftigte nicht im Fokus sind. Dabei ist dort der Mangel wesentlich eklatanter als bei den sozialen Berufen. Die Stimmung der technischen Belegschaft ist entsprechend schlecht. Komplexe Projekte sind aufgrund des Personalmangels auf wenige Schultern verteilt. Entlastung ist nicht in Sicht.

Welche Strategien könnte es aus eurer Sicht geben die Situation zu ändern?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 12:36
Tarifverträge definieren Mindestarbeitsbedingungen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: pommes am 22.12.2021 12:40
XTinaG hat recht, allerdings gab es bei uns dieses Jahr zwei Versuche die Attraktivität derausgeschriebenen Stellen zu verbessern, ich schätze auch AT Regelungen waren ein Thema, und beide wurden im Keim erstickt. Eine höhere Gruppierung (jaja ich weiß AG, Rechtmeinung etc. aber faktisch hängt es ja doch am AG wie gruppiert wird) wurde auch abgelehnt. Die Werkzeuge haben die AG, nur nicht den Willen diese einzusetzen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Bastel am 22.12.2021 12:47
XTinaG hat recht, allerdings gab es bei uns dieses Jahr zwei Versuche die Attraktivität derausgeschriebenen Stellen zu verbessern, ich schätze auch AT Regelungen waren ein Thema, und beide wurden im Keim erstickt. Eine höhere Gruppierung (jaja ich weiß AG, Rechtmeinung etc. aber faktisch hängt es ja doch am AG wie gruppiert wird) wurde auch abgelehnt. Die Werkzeuge haben die AG, nur nicht den Willen diese einzusetzen.

Genauso sieht es aus. Es wird nur gejammert, aber nichts getan.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: pommes am 22.12.2021 12:50
Die Polizei hat an meinem Wohnort einen IT-Foreniker mit einer fast eine DIN-a4 langen Liste an Anforderungen gesucht, inkl. einschlägigen Master, Berufserfahrung ohne Ende mit Dingen die ich nicht mal schreiben kann. TV-L 11. Jau is richtig.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Bastel am 22.12.2021 12:55
Die Polizei hat an meinem Wohnort einen IT-Foreniker mit einer fast eine DIN-a4 langen Liste an Anforderungen gesucht, inkl. einschlägigen Master, Berufserfahrung ohne Ende mit Dingen die ich nicht mal schreiben kann. TV-L 11. Jau is richtig.

Probieren kann man es ja mal...
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 12:57
Amtsinterne Versuche, die ausgeschriebenen Stellen aufzuwerten, scheitern erfahrungsgemäß am Druck der Verwaltungsleute, welche sich aus irgendeinem Grund offensichtlich benachteiligt fühlen.
Ich stimme euch also zu, dass eine entsprechende Regelung nur tariflich umgesetzt werden kann. Daran hat Verdi aber kein Interesse. Deren Mitglieder setzen sich zum allergrößten Teil aus Beschäftigten der sozialen Berufe zusammen. Entsprechend fokussiert sind deren Kampagnen, siehe Kündigung der Tätigkeitsmerkmale im Sozial und Erziehungsdienst. Ingenieure haben erfahrungsgemäß keine Lust auf Gewerkschafts-Folklore.

Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 13:09
Ich stimme euch also zu, dass eine entsprechende Regelung nur tariflich umgesetzt werden kann.

Da außer Dir niemand derlei geäußert hat, kannst Du auch niemendem dahingehend zustimmen. Hapert es am Verständnis der oder am Interesse an den anderen Beiträgen?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 22.12.2021 13:14
Auf Bundesebene hat BMI bereits 2018 Maßnahmen zur Bindung und Gewinnung von Fachkräften eingeführt.

Für Ingenieure und IT-Fachleute in den Entgeltgruppen 10-15 ist folgendes möglich:
- Monatliche Zulage bis zu 1.000,-- € für bis zu 10 Jahre
- Stufenzuordnung zur Stufe 2 oder 3 ohne vorherige Berufserfahrung (zur Gewinnung)
- Stufenzuordnung bis zur Stufe 4 zur Bindung
- zusätzlich zur möglichen Stufenvorweggewährung (die für alle gilt)

Also von daher haben die Arbeitgeber neben den tariflichen Möglichkeiten für diesen Bereich noch viele weitere Möglichkeiten um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Tariflich muss man da gar nichts tun.

So kann der IT-Einsteiger statt E11 Stufe 1 = 3558,11 € mit E 11 Stufe 3 + Zulage = 5240,84 € nach Hause gehen. Für gut 60k sollte ein Berufsanfänger zu finden sein.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 13:22
Leider muss man feststellen, dass die 2018 beschlossenen Maßnahmen ein stumpfes Schwert sind. Wirklich attraktiv wäre nur die Zulage, welche in der Praxis de facto so gut wie nicht gewährt wird.
Die Zulagen-Regelung ist auch aus Gleichbehandlungsgründen mehr als problematisch. Daher müssen aus meiner Sicht  dringend tarifliche Änderungen her.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 22.12.2021 13:51
Leider muss man feststellen, dass die 2018 beschlossenen Maßnahmen ein stumpfes Schwert sind. Wirklich attraktiv wäre nur die Zulage, welche in der Praxis de facto so gut wie nicht gewährt wird.
Die Zulagen-Regelung ist auch aus Gleichbehandlungsgründen mehr als problematisch. Daher müssen aus meiner Sicht  dringend tarifliche Änderungen her.

Das sehe ich anders. Wenn die Arbeitgeber die Regelungen nicht anwenden möchten, kann der Fachkräftemangel nicht allzu groß sein. Tariflich sollten Arbeitgeberprobleme keine Rolle spielen, sondern die Interessen der Arbeitnehmer vertreten werden.

Platt ausgedrückt sollten Tarifverhandlungen zu mehr Geld und anderen Annehmlichkeiten für mich führen und nicht die Probleme des Arbeitgebers lösen.

Ansonsten habe ich beobachtet, dass die Zulage durchaus genutzt wird und erfolgreich geeignete Mitarbeiter generiert hat.

Wo siehst du Probleme bei der Gleichbehandlung? Gibts da rechtliche Bedenken?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: EiTee am 22.12.2021 13:52
So kann der IT-Einsteiger statt E11 Stufe 1 = 3558,11 € mit E 11 Stufe 3 + Zulage = 5240,84 € nach Hause gehen. Für gut 60k sollte ein Berufsanfänger zu finden sein.

Wenn das bei uns jemand fordert, dann bekommt er das genau in der Form. Bei Personen mit Berufserfahrung wird dann zusätzlich auch jeder Krümmel angerechnet um die Stufen rauszuholen.

Wenn man nichts fordert, dann gibt es nur das was einem zusteht. Hier soll gesagt sein, dass 90% der Bewerber nichts fordert, sondern sich damit zufriedengibt.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 13:52
Ob der Arbeitgeber seine Möglichkeiten zur übertariflichen Vergütung ausschöpft, ist dessen Problem. An den Zulagenregelungen ist nichts problematisch, es sei denn, man hat ein eher unterentwickeltes Verständnis des arbeitsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatzes.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 22.12.2021 13:54
Welche Strategien könnte es aus eurer Sicht geben die Situation zu ändern?
Als AG:
Attraktiver werden und zu mindestens das maximale zahlen was der TV hergibt, wenn man einer externen Beschränkung unterliegt und nicht mehr als TV bezahlen darf/will.

z.B. Zulage nach 16.5 nutzen, förderliche Zeiten großzügig anerkennen.
Großzügig die auszuübenden Tätigkeiten definieren, auch wenn sie hinterher nicht in dem umfang ausgeübt werden.

...

Dann sind ja immerhin Einstiegsgehälter von 60T€ und 80-90 T€ nach ein paar Jahren möglich.

Zumeist scheitert es ja am Willen der Personaler.

Danach folgen dann AT Maßnahmen.

Als AN:
Stetig die Führungspersonen und übergeordnete Strukturen auf diese Umstände hinweisen und inkl. der Verschriftlichung der damit verbundene monetäre Schäden, inkl. der Begründung: fehlendes Personal wegen zu wenig Gehalt und damit diese (inkl. der Personaler) bösgläubig zu machen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 22.12.2021 14:00
Leider muss man feststellen, dass die 2018 beschlossenen Maßnahmen ein stumpfes Schwert sind. Wirklich attraktiv wäre nur die Zulage, welche in der Praxis de facto so gut wie nicht gewährt wird.
Die Zulagen-Regelung ist auch aus Gleichbehandlungsgründen mehr als problematisch. Daher müssen aus meiner Sicht  dringend tarifliche Änderungen her.
Blödsinn, AG Probleme sind AG Probleme sind AG Probleme.
Und wenn der AG halt naive, depperte Personaler beschäftigt, dann ist dies als erstes zu ändern.
Und wenn ich den Gleichbehandlungsdünnpfiff höre, dann denke ich mir mein Teil schreibe ihn aber lieber nicht.

Mit entsprechenden Strategien haben wir sogar ITler in FFm / München in den letzten 2 Jahren finden können.
Und das sind keiner Looser, die sonst nichts gefunden hätten.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: pommes am 22.12.2021 14:01
Welche Strategien könnte es aus eurer Sicht geben die Situation zu ändern?
Als AG:
Attraktiver werden und zu mindestens das maximale zahlen was der TV hergibt, wenn man einer externen Beschränkung unterliegt und nicht mehr als TV bezahlen darf/will.

z.B. Zulage nach 16.5 nutzen, förderliche Zeiten großzügig anerkennen.
Großzügig die auszuübenden Tätigkeiten definieren, auch wenn sie hinterher nicht in dem umfang ausgeübt werden.

...

Dann sind ja immerhin Einstiegsgehälter von 60T€ und 80-90 T€ nach ein paar Jahren möglich.

Zumeist scheitert es ja am Willen der Personaler.

Danach folgen dann AT Maßnahmen.

Als AN:
Stetig die Führungspersonen und übergeordnete Strukturen auf diese Umstände hinweisen und inkl. der Verschriftlichung der damit verbundene monetäre Schade, inkl. der Begründung: fehlendes Personal wegen zu wenig Gehalt und damit diese (inkl. der Personaler) bösgläubig zu machen.
100%ige Zustimmung meinerseits.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 14:22
Leider muss man feststellen, dass die 2018 beschlossenen Maßnahmen ein stumpfes Schwert sind. Wirklich attraktiv wäre nur die Zulage, welche in der Praxis de facto so gut wie nicht gewährt wird.
Die Zulagen-Regelung ist auch aus Gleichbehandlungsgründen mehr als problematisch. Daher müssen aus meiner Sicht  dringend tarifliche Änderungen her.
Blödsinn, AG Probleme sind AG Probleme sind AG Probleme.
Und wenn der AG halt naive, depperte Personaler beschäftigt, dann ist dies als erstes zu ändern.
Und wenn ich den Gleichbehandlungsdünnpfiff höre, dann denke ich mir mein Teil schreibe ihn aber lieber nicht.

Mit entsprechenden Strategien haben wir sogar ITler in FFm / München in den letzten 2 Jahren finden können.
Und das sind keiner Looser, die sonst nichts gefunden hätten.

AG Probleme sind nur so lange AG Probleme so lange es sich um Einzelfälle handelt. Da es ein flächendeckendes Problem ist, müssen hier die Rahmenbedingungen geändert werden. Und zwar auf tariflicher Ebene.

Personaler oder Vorgesetzte auf irgendwas aufmerksam zu machen bringt außer sinnlosen Papierkram leider gar nichts.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 14:29
Auch flächendeckende Arbeitgeberprobleme bleiben Arbeitgeberprobleme.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 22.12.2021 14:29
AG Probleme sind nur so lange AG Probleme so lange es sich um Einzelfälle handelt. Da es ein flächendeckendes Problem ist, müssen hier die Rahmenbedingungen geändert werden. Und zwar auf tariflicher Ebene.

Personaler oder Vorgesetzte  auf irgendwas aufmerksam zu machen bringt außer sinnlosen Papierkram leider gar nichts.

Arbeitgeberprobleme bleiben Arbeitgeberprobleme, auch wenn sie flächendeckend sind. Gesellschaftliche Probleme müssten allenfalls politisch gelöst werden, was aber nicht Aufgabe der Tarifvertragspartei Arbeitnehmer ist.

Warum sollte es den Arbeitnehmer interessieren, welche Probleme der Arbeitgeber hat? Zumal der Arbeitgeber Lösungsmöglichkeiten hat!

Warum soll sich eine Gewerkschaft für die Belange des Arbeitgebers interessieren?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 14:44
Es trifft natürlich, wie immer, als aller erstes die Arbeitnehmer, wenn Personal fehlt. Das muss man glaube ich nicht wirklich weiter ausführen, oder? Es besteht massiver politischer Druck Projekte wie Digitalisierung und Energiewende voranzutreiben. Dieser wird natürlich an die Planungsstellen weitergegeben. Was dazu führt, dass die Arbeit auf wenige Schultern verteilt ist.
 
Im Bereich des Gemeinwesens sind Probleme des Arbeitgebers auch immer gesellschaftliche Probleme. Siehe Situation der Pflegenden. Selbstverständlich sind hier Gewerkschaften und Politik in der Pflicht die Rahmenbedingungen entsprechend anzupassen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: pommes am 22.12.2021 14:47
Es trifft natürlich, wie immer, als aller erstes die Arbeitnehmer, wenn Personal fehlt. [...]

Ich sehe den Anfang einer bekannten Diskussion.....
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 14:53
Und? Der Arbeitnehmer geht nach der vereinbarten Arbeitszeit, in der er die geschuldete Leistung mittlerer Art und Güte erbracht hat, nach Hause. Völlig egal, ob er geschafft oder nicht geschafft hat, was sich irgendwer wünscht. Wer das nicht tut, ist Teil des Problems und allein dafür verantwortlich, wenn sich nichts ändert.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 15:00
Und? Der Arbeitnehmer geht nach der vereinbarten Arbeitszeit, in der er die geschuldete Leistung mittlerer Art und Güte erbracht hat, nach Hause. Völlig egal, ob er geschafft oder nicht geschafft hat, was sich irgendwer wünscht. Wer das nicht tut, ist Teil des Problems und allein dafür verantwortlich, wenn sich nichts ändert.

Es war klar, dass so eine Antwort kommt. Diese theoretische Betrachtung scheitert schlicht an der Realität.

Ich möchte dich bitten, mein Thema nicht weiter voll zu spammen. Das Thema lautet Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe. Es geht mir nicht um eine Grundsatz-Diskussion. Diese ist aufgrund der momentanen Situation überflüssig. Danke.

P.S.: Aus meiner Sicht liegt eher es an Leuten wie dir, dass sich nichts ändert.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Bastel am 22.12.2021 15:07
Eventuell solltest du dich mal an Verdi wenden. Nächstes Jahr stehen ja neue Verhandlungen an.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 22.12.2021 15:08
Und? Der Arbeitnehmer geht nach der vereinbarten Arbeitszeit, in der er die geschuldete Leistung mittlerer Art und Güte erbracht hat, nach Hause. Völlig egal, ob er geschafft oder nicht geschafft hat, was sich irgendwer wünscht. Wer das nicht tut, ist Teil des Problems und allein dafür verantwortlich, wenn sich nichts ändert.

Es war klar, dass so eine Antwort kommt. Diese theoretische Betrachtung scheitert schlicht an der Realität.

Ich möchte dich bitten, mein Thema nicht weiter voll zu spammen. Das Thema lautet Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe. Es geht mir nicht um eine Grundsatz-Diskussion. Diese ist aufgrund der momentanen Situation überflüssig. Danke.

P.S.: Aus meiner Sicht liegt eher es an Leuten wie dir, dass sich nichts ändert.

Die theoretische Betrachtung entspricht der Realität. Warum sollte sich der Arbeitnehmer die Probleme des Arbeitgebers zu eigen machen, zumal der Arbeitgeber genug Instrumente zur Lösung der Probleme hat.

Die Politik hat mit den von mir beschriebenen Möglichkeiten den Arbeitgebern ausreichend Optionen gegeben, passendes Personal zu finden. Eine Strategie, die Arbeitgeber auch von der Nutzung dieser Optionen zu überzeugen ist allenfalls eine politische Aufgabe, keine der Gewerkschaften.

Da du aber immer wieder auf die Arbeitnehmer anspielst: Hier wäre es eine Strategie, wenn die Arbeitnehmer tatsächlich nur die geschuldete Leistung erbringen um damit dem Arbeitgeber zu verdeutlichen, dass er in der Pflicht steht.

Es liegt an Leuten, die AG-Probleme zu eigenen Problemen machen und überperformen, dass sich nichts ändert.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 15:10
Und? Der Arbeitnehmer geht nach der vereinbarten Arbeitszeit, in der er die geschuldete Leistung mittlerer Art und Güte erbracht hat, nach Hause. Völlig egal, ob er geschafft oder nicht geschafft hat, was sich irgendwer wünscht. Wer das nicht tut, ist Teil des Problems und allein dafür verantwortlich, wenn sich nichts ändert.

Es war klar, dass so eine Antwort kommt. Diese theoretische Betrachtung scheitert schlicht an der Realität.

Ich möchte dich bitten, mein Thema nicht weiter voll zu spammen. Das Thema lautet Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe. Es geht mir nicht um eine Grundsatz-Diskussion. Diese ist aufgrund der momentanen Situation überflüssig. Danke.

P.S.: Aus meiner Sicht liegt eher es an Leuten wie dir, dass sich nichts ändert.
Nein, das ist eine sehr praktische Betrachtung, die sich in Theorie wie Praxis bewährt. Im Gegensatz zu Deinen unsinnigen Ausführungen zur Gleichbehandlung. Der unresponsive missionarisch eifernde Spammer bist eindeutig Du.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: pommes am 22.12.2021 15:16
Und? Der Arbeitnehmer geht nach der vereinbarten Arbeitszeit, in der er die geschuldete Leistung mittlerer Art und Güte erbracht hat, nach Hause. Völlig egal, ob er geschafft oder nicht geschafft hat, was sich irgendwer wünscht. Wer das nicht tut, ist Teil des Problems und allein dafür verantwortlich, wenn sich nichts ändert.

Es war klar, dass so eine Antwort kommt. Diese theoretische Betrachtung scheitert schlicht an der Realität.

Ich möchte dich bitten, mein Thema nicht weiter voll zu spammen. Das Thema lautet Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe. Es geht mir nicht um eine Grundsatz-Diskussion. Diese ist aufgrund der momentanen Situation überflüssig. Danke.

P.S.: Aus meiner Sicht liegt eher es an Leuten wie dir, dass sich nichts ändert.

Das ist aber auch keine Art so ein "hit and run" hier zu machen. Wenn Du "back to the topic" möchtest dann schmeiß doch nicht mit Fischen um dich!
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 15:30
Und? Der Arbeitnehmer geht nach der vereinbarten Arbeitszeit, in der er die geschuldete Leistung mittlerer Art und Güte erbracht hat, nach Hause. Völlig egal, ob er geschafft oder nicht geschafft hat, was sich irgendwer wünscht. Wer das nicht tut, ist Teil des Problems und allein dafür verantwortlich, wenn sich nichts ändert.

Es war klar, dass so eine Antwort kommt. Diese theoretische Betrachtung scheitert schlicht an der Realität.

Ich möchte dich bitten, mein Thema nicht weiter voll zu spammen. Das Thema lautet Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe. Es geht mir nicht um eine Grundsatz-Diskussion. Diese ist aufgrund der momentanen Situation überflüssig. Danke.

P.S.: Aus meiner Sicht liegt eher es an Leuten wie dir, dass sich nichts ändert.
Nein, das ist eine sehr praktische Betrachtung, die sich in Theorie wie Praxis bewährt. Im Gegensatz zu Deinen unsinnigen Ausführungen zur Gleichbehandlung. Der unresponsive missionarisch eifernde Spammer bist eindeutig Du.

Sieht man bei den Pflegeberufen, wie sich dieses Vorgehen in der Praxis bewährt. Nach dieser Logik sind die Pflegenden an ihrer Situation selbst Schuld. Sie hätten ja nur die geschuldete Arbeit leisten müssen. Sowas wie Überlastungsanzeigen sind dann ebenfalls überflüssig. Ich glaube niemand möchte in so einem Spannungsfeld arbeiten.




Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 15:32
Nein, in den Pflegeberufen sieht man, wie Arbeitnehmer mit Helfersyndrom den Ist-Zustand zementieren. Hüben wie drüben gilt, daß die Arbeitgeber erst beim Eintritt einer schwerwiegenden Folge reagieren werden. Wer den Eintritt verhindert, ist an seiner Misere selbst schuld.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 22.12.2021 15:36
Sieht man bei den Pflegeberufen, wie sich dieses Vorgehen in der Praxis bewährt. Nach dieser Logik sind die Pflegenden an ihrer Situation selbst Schuld. Sie hätten ja nur die geschuldete Arbeit leisten müssen. Sowas wie Überlastungsanzeigen sind dann ebenfalls überflüssig. Ich glaube niemand möchte in so einem Spannungsfeld arbeiten.

Was hat das jetzt mit der Strategie in den MINT-Berufen zu tun? Da würde kein Mensch zu Schaden kommen, falls man etwas liegen lässt.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 15:41
Aber es wäre auch egal, wenn es so wäre. Denn der Arbeitgeber schädigt diese Menschen, nicht der Arbeitnehmer. Zu Kunden des Arbeitgebers hat er keinerlei Beziehung. Die hat der Arbeitgeber. Und dieser schuldet diesen Dritten ggfs. etwas, nicht der Arbeitnehmer. Menschen, die durch den Arbeitgeber zu Schaden kommen, sind ein Arbeitgeberproblem.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 22.12.2021 15:47
AG Probleme sind nur so lange AG Probleme so lange es sich um Einzelfälle handelt. Da es ein flächendeckendes Problem ist, müssen hier die Rahmenbedingungen geändert werden. Und zwar auf tariflicher Ebene.
Es wurde doch jüngst auf tariflicher Eben etwas dafür getan.
Und es ist stärker ein Regionales echtes Problem, als dass es ein Landesweites Tarifproblem ist.
Denn die Ressource ist knapp, ja sicher. Aber wenn man Tariflich 30T€ mehr zahlt und damit in der nähe der PW ist, dann zahlt die pW halt 5T€ nochmals mehr mit irgendwelchen extra Gedöns wie Dienstwagen.

Wie willst du monetär dieses Rennen gewinnen.
Eine Lösung: 30h Woche, dass könnte ziehen
Zitat
Personaler oder Vorgesetzte auf irgendwas aufmerksam zu machen bringt außer sinnlosen Papierkram leider gar nichts.
Deswegen bekomme wir die Stellen besetzt und andere nicht.
Weil andere immer auf Lösungen von außen warten und nicht den eigenen A hochbekommen und andere Wege gehen.

Klar könnte eine weitere Aufwertung gewisser Berufszweige helfen.
Aber wenn in klein Kleckerdorf der BSC ITler mit Anfangsgehalt 60T€ zufrieden ist, warum sollte man ihm dann 90T€ geben?

Und? Der Arbeitnehmer geht nach der vereinbarten Arbeitszeit, in der er die geschuldete Leistung mittlerer Art und Güte erbracht hat, nach Hause. Völlig egal, ob er geschafft oder nicht geschafft hat, was sich irgendwer wünscht. Wer das nicht tut, ist Teil des Problems und allein dafür verantwortlich, wenn sich nichts ändert.

Es war klar, dass so eine Antwort kommt. Diese theoretische Betrachtung scheitert schlicht an der Realität.

Ich möchte dich bitten, mein Thema nicht weiter voll zu spammen. Das Thema lautet Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe. Es geht mir nicht um eine Grundsatz-Diskussion. Diese ist aufgrund der momentanen Situation überflüssig. Danke.

P.S.: Aus meiner Sicht liegt eher es an Leuten wie dir, dass sich ni
Eher an Leute wie Dir, die sagen, da muss was tarifliches her und sich ggfls die AG Probleme dauerhaft zu eigen machen, die eben nicht die Verantwortlichen bösgläubig machen wollen, damit diese dann im BRH/LRH Bericht als Grund für die fehlende Digitalisierung stehen.


Also bleibt es bei meinen Lösungsansätzen (die sich zumindest in meinem Umfeld als erfolgreich herausgestellt haben)

Und dadurch , dass wir jetzt leistungsfähige Quereinsteiger in der IT einstellen können und denen eine EG12 S5 zahlen können, ist durch die tarifliche Änderung sehr wohl eine Entlastung zu spüren.

Und ansonsten wäre eine weitere IT Zulage Möglichkeit in unserem Bereich sicherlich ebenfalls hilfreich.
Aber moetär kann man den Krieg gegen die pW nicht gewinnen.

Aber Familienväter und Ü50er sind durchaus für das weniger an Geld im öD zu arbeiten, wenn das Umfeld stimmt.
Wegbrechen tun uns da nur die, die keine Verwaltungsdickhäutigkeit aufbauen und zu viel Frust wegen der Langsamkeit in einigen Bereichen schieben.
Da muss man denen rechtzeitig entsprechende Projekte geben, die zu Minizielen führen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 22.12.2021 15:48
Aber es wäre auch egal, wenn es so wäre. Denn der Arbeitgeber schädigt diese Menschen, nicht der Arbeitnehmer. Zu Kunden des Arbeitgebers hat er keinerlei Beziehung. Die hat der Arbeitgeber. Und dieser schuldet diesen Dritten ggfs. etwas, nicht der Arbeitnehmer. Menschen, die durch den Arbeitgeber zu Schaden kommen, sind ein Arbeitgeberproblem.

Formal gebe ich dir da recht. Rein praktisch macht es für mich aber einen Unterschied, ob ein Digitalisierungs- oder Bauprojekt etwas langsamer vonstatteten geht, weil ich pünktlich Feierabend mache, oder ob ein Mensch vor mir verbluten würde.
Ist möglicherweise auch eine Gewissensentscheidung, die ich aber hier nicht vertiefen möchte. Es geht ja um MINT-Berufe.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 15:50
Ich glaube, du möchtest über keine Brücke fahren, die nicht entsprechend geprüft und sicher ist. Siehe Italien. Von den volkswirtschaftlichen Schäden durch kaputte und nicht nutzbare Infrastruktur mal ganz abgesehen.

Aber ich habe eure Position verstanden. Die Politik hat den Arbeitgebern ausreichend Werkzeuge zur Personalgewinnung zur Verfügung gestellt. Dass die Situation so ist wie sie ist, liegt an den Mitarbeitern selbst, welche ihren Job machen. Ihr könnt aber sicherlich tolerieren, dass es dazu auch andere Positionen gibt.

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/bau/ingenieurmangel-bremst-sanierung-strassen-bruecken/
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 15:55
Es liegt nicht an den Arbeitnehmern, die ihren Job machen, sondern diejenigen Arbeitnehmer, die mehr tun, als sie schulden. Die sind das Problem. Der Job ist eine Leistung mittlerer Art und Güte im vereinbarten zeitlichen Umfang. Wer mehr macht, ist schuld an der Misere.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 22.12.2021 16:00
Was ist denn deine Position, Frank123?
Weiter tarifliche Änderungen zur flächendeckend besseren Bezahlung der MINTler im öD?
60T€ Einstiegsgehalt ist zu wenig?
unter 100T€ sollte kein MINTler im öD arbeiten müssen?

Ich denke oft liegt es an den verkrusteten Strukturen und dem zu viel an Bürokratie bei der Erstellung von Lösungen, dass MINTler kein Bock auf öD haben.

Was bekommen denn die Ings in der fW?
120T€?

Also Abschaffung der Stufe 1-4 in den MINT Berufen plus 20T€ Aufschlag ist deine Strategie?
Da gehe ich gerne mit, dass ist ja das was wir momentan anbieten und es klappt einigermaßen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 22.12.2021 16:01
Es liegt nicht an den Arbeitnehmern, die ihren Job machen, sondern diejenigen Arbeitnehmer, die mehr tun, als sie schulden. Die sind das Problem. Der Job ist eine Leistung mittlerer Art und Güte im vereinbarten zeitlichen Umfang. Wer mehr macht, ist schuld an der Misere.
Nein, die sind nicht schuld daran, dass es Rückstände im MINT Gewerk gibt.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 22.12.2021 16:01
Ich glaube, du möchtest über keine Brücke fahren, die nicht entsprechend geprüft und sicher ist. Siehe Italien. Von den volkswirtschaftlichen Schäden durch kaputte und nicht nutzbare Infrastruktur mal ganz abgesehen.

Aber ich habe eure Position verstanden. Die Politik hat den Arbeitgebern ausreichend Werkzeuge zur Personalgewinnung zur Verfügung gestellt. Dass die Situation so ist wie sie ist, liegt an den Mitarbeitern selbst, welche ihren Job machen. Ihr könnt aber sicherlich tolerieren, dass es dazu auch andere Positionen gibt.

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/bau/ingenieurmangel-bremst-sanierung-strassen-bruecken/

Völlig richtig, dann würde die Brücke vorher gesperrt werden. Dass die Brücke aber unsicher ist, liegt nicht an dem überlasteten Ingenieur, sondern an dem Arbeitgeber, der nicht für ausreichend Ressourcen für die Brückensicherheit sorgt.
Insoweit entlädt sich die Kritik auch regelmäßig an der unfähigen / untätigen Behörde und nicht am einzelnen Mitarbeiter. Nur wenn ausreichend Druck auf die Behörde(-nleitung) ausgeübt wird, bequemt sie sich tätig zu werden.

Und auch intern könnte der Druck aufgebaut werden, wenn z.B. der für die Brückensicherheit zuständige Ingenieur aufgrund von Arbeitsüberlastung die Sicherheit der Brücken nicht gewährleisten kann, dies der Straßenverkehrsbehörde mitteilt und diese reihenweise Brücken sperrt.

Hüben wie drüben gilt, daß die Arbeitgeber erst beim Eintritt einer schwerwiegenden Folge reagieren werden.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 16:07
Es liegt nicht an den Arbeitnehmern, die ihren Job machen, sondern diejenigen Arbeitnehmer, die mehr tun, als sie schulden. Die sind das Problem. Der Job ist eine Leistung mittlerer Art und Güte im vereinbarten zeitlichen Umfang. Wer mehr macht, ist schuld an der Misere.
Nein, die sind nicht schuld daran, dass es Rückstände im MINT Gewerk gibt.

Wen interessieren Rückstände in Gewerken? Reines Arbeitgeberproblem.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 16:18
Was ist denn deine Position, Frank123?
Weiter tarifliche Änderungen zur flächendeckend besseren Bezahlung der MINTler im öD?
60T€ Einstiegsgehalt ist zu wenig?
unter 100T€ sollte kein MINTler im öD arbeiten müssen?

Ich denke oft liegt es an den verkrusteten Strukturen und dem zu viel an Bürokratie bei der Erstellung von Lösungen, dass MINTler kein Bock auf öD haben.

Was bekommen denn die Ings in der fW?
120T€?

Also Abschaffung der Stufe 1-4 in den MINT Berufen plus 20T€ Aufschlag ist deine Strategie?
Da gehe ich gerne mit, dass ist ja das was wir momentan anbieten und es klappt einigermaßen.

Die tariflicher Eingruppierung könnte sich beispielsweise an die der IGM-Ingenieuren orientieren. Das würde für erhebliche personelle Entlastung sorgen. Die meisten MINT-Absolvent orientieren sich am IGM-Gehalt und streben entsprechende IGM-Stellen an. Das Einstiegsamt EG10 ist einfach nur lächerlich, insbesondere im Vergleich mit den trivialen Verwaltungsarbeiten die dafür im nicht technischen Bereich geleistet werden müssen.

Wie eine IGM-Vergütung aussieht kannst du hier sehen:

https://www.igmetall.de/download/20211207_IGM_Bro_Ingenieur_Gehter_2022_2023_99x210mm_12_Seiten_Bay_75dc0b34b907968d168ba90c8a1e5daef32f4c91.pdf
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 22.12.2021 16:28
Das Einstiegsamt EG10 ist einfach nur lächerlich, insbesondere im Vergleich mit den trivialen Verwaltungsarbeiten die dafür im nicht technischen Bereich geleistet werden müssen.

Du meinst also, dass Tätigkeiten in der Verwaltung, die für eine E 10 ein abgeschlossenes Hochschulstudium erfordern, darüber hinaus besonders verantwortungsvoll und zum gewissen Teil besonders schwierig und bedeutsam sind, im Vergleich zum Ingenieur E 10 trivial sind?

Na dann geh mal davon aus, dass du diese Meinung ziemlich exklusiv hast oder sie bestenfalls von Unwissen geprägt ist.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 16:41
Wie willst du das als Nicht-Ingenieur beurteilten? Die Verwaltungsaufgaben macht ein Ing. on the fly mit. Das geben  auch alle Verwaltungsleute zu, wenn sie ehrlich sind. Ein Studium der Ingenieurwissenschaften oder Informatik ist nun mal eine andere Nummer als das Verwaltungsstudium. Du kannst dich ja mal gerne beim Autobauer in der Verwaltung bewerben und ein Ingenieursgehalt fordern.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 16:49
Wenn Du die E10 aus TVÖD/TV-L/TV-H vergleichen möchtest, müßtest Du die ERA-EG9 oder wenigstens die ERA-EG10 nehmen. FH-Studium ist FH-Studium, also jedenfalls kleine Minions. Denken geht erst auf der Uni los, alles andere sind nur Anwender.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: FGL am 22.12.2021 16:52
Die Verwaltungsaufgaben macht ein Ing. on the fly mit.
Entsprechend sehen die Ergebnisse auch aus... Denselben Größenwahn kenne ich aus erster Hand bei Sozialarbeitern und Gesundheitsaufsehern.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 22.12.2021 17:01
Wie willst du das als Nicht-Ingenieur beurteilten? Die Verwaltungsaufgaben macht ein Ing. on the fly mit. Das geben  auch alle Verwaltungsleute zu, wenn sie ehrlich sind. Ein Studium der Ingenieurwissenschaften oder Informatik ist nun mal eine andere Nummer als das Verwaltungsstudium. Du kannst dich ja mal gerne beim Autobauer in der Verwaltung bewerben und ein Ingenieursgehalt fordern.

Oha, dann scheinst du dich ja gut mit Verwaltungsaufgaben auszukennen. Dann möchte ich dich mal sehen, eine Gewerbeuntersagung rechtssicher umzusetzen.

Der Hinweis auf unterschiedliche Gehälter sagt ebenfalls nicht über die Güte eines Studiums aus, sondern nur über die Nachfrage.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 18:09
Wie willst du das als Nicht-Ingenieur beurteilten? Die Verwaltungsaufgaben macht ein Ing. on the fly mit. Das geben  auch alle Verwaltungsleute zu, wenn sie ehrlich sind. Ein Studium der Ingenieurwissenschaften oder Informatik ist nun mal eine andere Nummer als das Verwaltungsstudium. Du kannst dich ja mal gerne beim Autobauer in der Verwaltung bewerben und ein Ingenieursgehalt fordern.

Oha, dann scheinst du dich ja gut mit Verwaltungsaufgaben auszukennen. Dann möchte ich dich mal sehen, eine Gewerbeuntersagung rechtssicher umzusetzen.

Der Hinweis auf unterschiedliche Gehälter sagt ebenfalls nicht über die Güte eines Studiums aus, sondern nur über die Nachfrage.

Das ist sicher total kompliziert. Im Gegensatz zum Ingenieur, der Projekte im mehrstelligen Millionen Bereich abwickelt und dabei sämtliche Bau-, Vergabe- und Verwaltungsrechtliche Dinge neben seiner eigentlichen
Kernaufgabe dem Engineering berücksichtigen muss. Wer da mit einer Gewerbeuntersagung um die Ecke kommt, bestätigt nur alles von mir oben gesagte. Da muss sich wirklich niemand wundern, dass die Personalsituation so ist wie sie ist.
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Beitrag von: FGL am 22.12.2021 18:12
Tatsächlich bestätigt Dein Kommentar die Ausführungen von @Organisator.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 22.12.2021 18:18
Tatsächlich bestätigt Dein Kommentar die Ausführungen von @Organisator.

Gut, dass er inhaltlich nur substanzloses gesagt hat.
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Beitrag von: Lady Wilmore am 22.12.2021 18:27
Wenn Du die E10 aus TVÖD/TV-L/TV-H vergleichen möchtest, müßtest Du die ERA-EG9 oder wenigstens die ERA-EG10 nehmen. FH-Studium ist FH-Studium, also jedenfalls kleine Minions. Denken geht erst auf der Uni los, alles andere sind nur Anwender.

Sehr interessante Aussage von jemandem, der wahrscheinlich nie an einer FH war.
Ich für meinen Teil habe beides besucht und auf beiden Institutionen einen Abschluss gemacht.
Für mich gilt: Ich habe das Denken definitiv auf der FH gelernt. Und auf der Uni fast nichts mehr dazu.
Und ja, ich rede von MINT.
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Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 18:43
Tja, wer zum Erlernen des Denkens erst eine FH besuchen muß, ist dort wohl gut aufgehoben.
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Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 18:45
Tatsächlich bestätigt Dein Kommentar die Ausführungen von @Organisator.

Gut, dass er inhaltlich nur substanzloses gesagt hat.

Mensch, @FGL, der Mann ist auf einer Mission. Komm ihm doch jetzt nicht mit Inhalten.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: mpai am 22.12.2021 20:04
Meister mit FH-Studium gleichsetzen.
Bei uns sind Meister wie Gesellen mD.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: mpai am 22.12.2021 20:08
Wenn Du die E10 aus TVÖD/TV-L/TV-H vergleichen möchtest, müßtest Du die ERA-EG9 oder wenigstens die ERA-EG10 nehmen. FH-Studium ist FH-Studium, also jedenfalls kleine Minions. Denken geht erst auf der Uni los, alles andere sind nur Anwender.
Das war vielleicht 1990 so.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 20:14
Meister mit FH-Studium gleichsetzen.
Bei uns sind Meister wie Gesellen mD.

Wer hätte das getan? Oder sich mit Beamten beschäftigt?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 20:15
Wenn Du die E10 aus TVÖD/TV-L/TV-H vergleichen möchtest, müßtest Du die ERA-EG9 oder wenigstens die ERA-EG10 nehmen. FH-Studium ist FH-Studium, also jedenfalls kleine Minions. Denken geht erst auf der Uni los, alles andere sind nur Anwender.
Das war vielleicht 1990 so.

Auch dann, ja.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Lady Wilmore am 22.12.2021 20:17
Tja, wer zum Erlernen des Denkens erst eine FH besuchen muß, ist dort wohl gut aufgehoben.

Und wer von sich behauptet, vorm Abitur bereits als Freigeist unterwegs gewesen zu sein, dem bescheinige ich ein sehr beschönigendes Erinnerungsvermögen.
Es sei denn er gehört zu den im Schnitt 1/100000 Schülern bei denen das tatsächlich so ist.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Bob Kelso am 22.12.2021 20:23
Und wieder zeigt sich: Ein interessanter (Eingangs-) Gedanke eines Forum-Mitgliedes wird nach wenigen Kommentar-Seiten als Spielball eitler und "sich ständig benachteiligt fühlender Zeitgenossen " genutzt und somit zielführend abgeschossen"!
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: mpai am 22.12.2021 20:26
Wenn Du die E10 aus TVÖD/TV-L/TV-H vergleichen möchtest, müßtest Du die ERA-EG9 oder wenigstens die ERA-EG10 nehmen. FH-Studium ist FH-Studium, also jedenfalls kleine Minions. Denken geht erst auf der Uni los, alles andere sind nur Anwender.
Das war vielleicht 1990 so.

Auch dann, ja.
Weil es Magister und Diplom gab.
Es war schon eine hohe geistige Leistung, sich den Stundenplan selbst zusammenzubauen.
Seit dem Bachelor/Master und einer Vervielfachung der Abiturienten ist, wie überall, das geistige Niveau kontinuierlich gesunken. Man möge sich nur die Masters of Education angucken, die heute als Lehrer arbeiten. Von daher träume von der alten schönen Welt , in der ein Uniabschluss der Nachweis für geistige Exzellenz war.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 20:27
Tja, wer zum Erlernen des Denkens erst eine FH besuchen muß, ist dort wohl gut aufgehoben.

Und wer von sich behauptet, vorm Abitur bereits als Freigeist unterwegs gewesen zu sein, dem bescheinige ich ein sehr beschönigendes Erinnerungsvermögen.
Es sei denn er gehört zu den im Schnitt 1/100000 Schülern bei denen das tatsächlich so ist.

Da Deine Bescheinigungen ohne Wert sind, kannst Du alles mögliche bescheinigen. Bloß keine Impfungen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 20:28
Und wieder zeigt sich: Ein interessanter (Eingangs-) Gedanke eines Forum-Mitgliedes wird nach wenigen Kommentar-Seiten als Spielball eitler und "sich ständig benachteiligt fühlender Zeitgenossen " genutzt und somit zielführend abgeschossen"!

Welcher interessante Gedanke sollte das gewesen sein?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: mpai am 22.12.2021 20:28
Und wieder zeigt sich: Ein interessanter (Eingangs-) Gedanke eines Forum-Mitgliedes wird nach wenigen Kommentar-Seiten als Spielball eitler und "sich ständig benachteiligt fühlender Zeitgenossen " genutzt und somit zielführend abgeschossen"!
Ich habe nicht angefangen…
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: mpai am 22.12.2021 20:29
Und wieder zeigt sich: Ein interessanter (Eingangs-) Gedanke eines Forum-Mitgliedes wird nach wenigen Kommentar-Seiten als Spielball eitler und "sich ständig benachteiligt fühlender Zeitgenossen " genutzt und somit zielführend abgeschossen"!

Welcher interessante Gedanke sollte das gewesen sein?
Von dir kommen ja keine…
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 20:32
Wenn Du meine Gedanken nicht interessant findest, bin ich beruhigt. Sind halt weder Trash-TV noch Malbücher für Vorschulkinder.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: mpai am 22.12.2021 20:40
Nö.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Lady Wilmore am 22.12.2021 21:39
Hallo zusammen

Die Situation der MINT- Beschäftigten im öffentlichen Dienst insbesondere Ingenieure (Bau und Elektrotechnik) sowie IT-Fachleute muss aus meiner Sicht dringend aufgewertet werden. Bei uns ist es mittlerweile so, dass Gelder für Digitalisierung und Infrastruktur nicht abgerufen werden können, weil Ingenieure fehlen. Selbst Ingenieure, welche wir selber im Amt ausbilden, wechseln aufgrund der schlechten Konditionen i.d.R. nach dem Studium in die freie Wirtschaft.

Welche Strategien könnte es aus eurer Sicht geben die Situation zu ändern?

Die Frage ist doch: Soll die Situation überhaupt geändert werden?
Die Verantwortlichen setzen doch alles daran die Situation durchweg zu verschlimmbessern.
Siehe Gründung der Autobahn GmbH während des größten Investitionsstaus in unserem Land.
Außerdem bin ich der Auffassung, dass der Point of no return, zumindest was die Verkehrsinfrastruktur betrifft, bereits vor fünf bis zehn Jahren erreicht wurde.
Gesperrte Autobahnen wird es zukünftig öfter geben, die werden als erstes gesperrt. Innerhalb kürzester Zeit sind die Umleitungsstrecken auch marode.
Irgendwann in ferner Zukunft erkennt dann die Politik, dass da ein bisschen zu viel an der Sparschreube gedreht wurde.
Ist halt nur keiner da, der das dann vielleicht kommende neue Personal einarbeitet.
Daher wird es wohl so laufen, dass der Eurocode über Bord geht und die Brücken zukünftig aus China kommen.
Überprüfung auf Haltbarkeit unerwünscht.
Interessant auch, dass alle sich einig sind, dass die Pflegeberufe etc. aufgewertet werden müssen.
Ich würde aber vielleicht auch ein Helipad an jedes KH bauen, weil die Verkehrswege gesperrt werden und für RTWs auch kein Durchkommen mehr ist.
Das wäre vielleicht mal vorausschauend.
Ich für meinen Teil übe mich in der Leistung mittlerer Art und Güte, denn je eher dieses System kollabiert, desto geringer der Gesamtschaden.

Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: TVWaldschrat am 22.12.2021 21:53
Ich für meinen Teil übe mich in der Leistung mittlerer Art und Güte, denn je eher dieses System kollabiert, desto geringer der Gesamtschaden.

Wer es kann, sollte eher aus dem öD weg wechseln, solange er es noch kann.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Bob Kelso am 22.12.2021 22:23
Und wieder zeigt sich: Ein interessanter (Eingangs-) Gedanke eines Forum-Mitgliedes wird nach wenigen Kommentar-Seiten als Spielball eitler und "sich ständig benachteiligt fühlender Zeitgenossen " genutzt und somit zielführend abgeschossen"!

Welcher interessante Gedanke sollte das gewesen sein?
Vielen dank für Ihre Bestätigung meiner These!
Gute Nacht!
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 22.12.2021 22:25
Also gibt es keinen. Das führt Deine These in Ermangelung einer Grundlage ad absurdum.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 23.12.2021 07:59
Das Einstiegsamt EG10 ist einfach nur lächerlich, insbesondere im Vergleich mit den trivialen Verwaltungsarbeiten die dafür im nicht technischen Bereich geleistet werden müssen.

Du meinst also, dass Tätigkeiten in der Verwaltung, die für eine E 10 ein abgeschlossenes Hochschulstudium erfordern, darüber hinaus besonders verantwortungsvoll und zum gewissen Teil besonders schwierig und bedeutsam sind, im Vergleich zum Ingenieur E 10 trivial sind?

Na dann geh mal davon aus, dass du diese Meinung ziemlich exklusiv hast oder sie bestenfalls von Unwissen geprägt ist.

Es ist doch ganz klar, dass es scheiss egal welches Ausbildung und welches Anforderungsniveau für eine EGx benötigt wird.
In den MINT Berufen haben wir einen AN Markt, deswegen bestimmt nicht die notwendige geistige Höhe den Preis, sondern der Marktwert.

Eine Verwaltungsstelle mit EG>8 bekommen wir in millisekunden besetzt, die im MINT Bereich nicht.

Das wollen aber die Verwaltungsmenschen (von denen noch nicht ein so großer Mangel herrscht) nicht einsehen und die Gewerkschaften fühlen sich für diesen Sektor eh nicht zuständig, die sind ja für die <RG9 Menschen da, weil diese eben die Beiträge zahlen.

Klar könnte man da jetzt das Tarifsystem einmal mehr umkrempeln, damit weiterhin regionale Gleichmacherei herrscht.
Sehe ich aber als BullShit Konzept an.

Daher EG13 für Personaler, damit man dort Menschen einstellen kann die halbwegs HR können. :P

Großzügige freie Zulagen, die von ängstlich naiven Personalern genutzt werden können, ohne dass sie Angst vor dem RH in der Hose haben (auch gerne befristet oder widerruflich), damit der AG handeln kann (wenn er will  ::)).


EDIT:
Ach ja und Fremdvergabe sollte Kostentechnisch als Personalkosten gebucht werden, damit die personaler ein entsprechendes Budget für die Zulagen haben.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 23.12.2021 08:02
Was ist denn deine Position, Frank123?
Weiter tarifliche Änderungen zur flächendeckend besseren Bezahlung der MINTler im öD?
60T€ Einstiegsgehalt ist zu wenig?
unter 100T€ sollte kein MINTler im öD arbeiten müssen?

Ich denke oft liegt es an den verkrusteten Strukturen und dem zu viel an Bürokratie bei der Erstellung von Lösungen, dass MINTler kein Bock auf öD haben.

Was bekommen denn die Ings in der fW?
120T€?

Also Abschaffung der Stufe 1-4 in den MINT Berufen plus 20T€ Aufschlag ist deine Strategie?
Da gehe ich gerne mit, dass ist ja das was wir momentan anbieten und es klappt einigermaßen.

Die tariflicher Eingruppierung könnte sich beispielsweise an die der IGM-Ingenieuren orientieren. Das würde für erhebliche personelle Entlastung sorgen. Die meisten MINT-Absolvent orientieren sich am IGM-Gehalt und streben entsprechende IGM-Stellen an. Das Einstiegsamt EG10 ist einfach nur lächerlich, insbesondere im Vergleich mit den trivialen Verwaltungsarbeiten die dafür im nicht technischen Bereich geleistet werden müssen.

Wie eine IGM-Vergütung aussieht kannst du hier sehen:

https://www.igmetall.de/download/20211207_IGM_Bro_Ingenieur_Gehter_2022_2023_99x210mm_12_Seiten_Bay_75dc0b34b907968d168ba90c8a1e5daef32f4c91.pdf
Die dort angegebenen ~6600 sind ja das, was ich jetzt schon tariflich umsetzen könnte, wenn ich wollte (EG12s6 +20% via 16.5 )
Wenn es die besagten Zulagen gäbe, dann wäre der Drops ja gelutscht.
Woran mangelt es: Am AG, der das noch nicht so sieht.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 23.12.2021 08:03
Das ist sicher total kompliziert. Im Gegensatz zum Ingenieur, der Projekte im mehrstelligen Millionen Bereich abwickelt und dabei sämtliche Bau-, Vergabe- und Verwaltungsrechtliche Dinge neben seiner eigentlichen
Kernaufgabe dem Engineering berücksichtigen muss. Wer da mit einer Gewerbeuntersagung um die Ecke kommt, bestätigt nur alles von mir oben gesagte. Da muss sich wirklich niemand wundern, dass die Personalsituation so ist wie sie ist.

Das zeigt eine sehr eingeschränkte und egozentrierte Sicht auf die Dinge. Meinen Hinweis als substanzlos zu bezeichnen zeugt auch noch von Ignoranz.

Letzer Versuch noch von mir hinsichtlich einer sachlichen Diskussion: vergleiche mal eine Ingenieursaufgabe mit dem Eingriff in das Grundrecht der Berufsfreiheit.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 23.12.2021 08:09
Das ist sicher total kompliziert. Im Gegensatz zum Ingenieur, der Projekte im mehrstelligen Millionen Bereich abwickelt und dabei sämtliche Bau-, Vergabe- und Verwaltungsrechtliche Dinge neben seiner eigentlichen
Kernaufgabe dem Engineering berücksichtigen muss. Wer da mit einer Gewerbeuntersagung um die Ecke kommt, bestätigt nur alles von mir oben gesagte. Da muss sich wirklich niemand wundern, dass die Personalsituation so ist wie sie ist.

Das zeigt eine sehr eingeschränkte und egozentrierte Sicht auf die Dinge. Meinen Hinweis als substanzlos zu bezeichnen zeugt auch noch von Ignoranz.

Letzer Versuch noch von mir hinsichtlich einer sachlichen Diskussion: vergleiche mal eine Ingenieursaufgabe mit dem Eingriff in das Grundrecht der Berufsfreiheit.
@Organisator
Klassischer Fall von mein Job ist der Nabel der Welt und am schwierigsten.

Aber wie gesagt: Das MINTs Wertvoller sind als Verwaltungsmenschen liegt am Mangel der Kräfte die es machen können, nicht weil sie so Toll sind und so schwere Dinge machen.

Bestes Beispiel: Webdesigner
Am Anfang der DotCom Blase eine 100T€ Job, jetzt kriegst die für 50T€

Genauso wie die meisten ITler meinen, ohne sie würde der Laden nicht laufen und dabei vergessen, dass ohne die anderen der Laden nicht existieren würde.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Lady Wilmore am 23.12.2021 10:41
Das Einzige, was die Verwaltungsabteilung am bestimmungsgemäßen Handeln stört, ist das technische Personal.
Geflügelte Worte bei uns.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 23.12.2021 10:52
Ich nehme das mit den trivialen Aufgaben der Verwaltungsleute zurück.
Habe meine Erfahrung mit den studierten Verwaltungsmitarbeitern gemacht und bin sehr froh, dass ich in meiner Abteilung für die haarigen Fälle Volljuristen habe, aber es gibt sicherlich auch Bereiche wo gute und anspruchsvolle Aufgaben gemeistert werden ;)
Im Übrigen haben Verwaltungsleute bei der Tarifrunde 2018 doch auch deutlich von dem Mangel an technischen Personal profitiert. Nicht zuletzt gab des deswegen deutliche Steigerungen in den entsprechenden Entgeltgruppen.

Das Zulagensystem ist leider an der Realität gescheitert. Nicht nur, weil es in der Praxis selten genutzt wird, es ist auch unattraktiv, da zeitlich befristet. Wer möchte nach einigen Jahren wieder schlechter bezahlt werden trotz Stufenaufstieg? Niemand, wie man sieht. Außerdem würde es zu ungleicher Bezahlung führen, jeder weiß was in den Ableitungen los ist, wenn gleiche Aufgaben derart unterschiedlich vergütet werden.

Hallo zusammen

Die Situation der MINT- Beschäftigten im öffentlichen Dienst insbesondere Ingenieure (Bau und Elektrotechnik) sowie IT-Fachleute muss aus meiner Sicht dringend aufgewertet werden. Bei uns ist es mittlerweile so, dass Gelder für Digitalisierung und Infrastruktur nicht abgerufen werden können, weil Ingenieure fehlen. Selbst Ingenieure, welche wir selber im Amt ausbilden, wechseln aufgrund der schlechten Konditionen i.d.R. nach dem Studium in die freie Wirtschaft.

Welche Strategien könnte es aus eurer Sicht geben die Situation zu ändern?

Die Frage ist doch: Soll die Situation überhaupt geändert werden?
Die Verantwortlichen setzen doch alles daran die Situation durchweg zu verschlimmbessern.
Siehe Gründung der Autobahn GmbH während des größten Investitionsstaus in unserem Land.
Außerdem bin ich der Auffassung, dass der Point of no return, zumindest was die Verkehrsinfrastruktur betrifft, bereits vor fünf bis zehn Jahren erreicht wurde.
Gesperrte Autobahnen wird es zukünftig öfter geben, die werden als erstes gesperrt. Innerhalb kürzester Zeit sind die Umleitungsstrecken auch marode.
Irgendwann in ferner Zukunft erkennt dann die Politik, dass da ein bisschen zu viel an der Sparschreube gedreht wurde.
Ist halt nur keiner da, der das dann vielleicht kommende neue Personal einarbeitet.
Daher wird es wohl so laufen, dass der Eurocode über Bord geht und die Brücken zukünftig aus China kommen.
Überprüfung auf Haltbarkeit unerwünscht.
Interessant auch, dass alle sich einig sind, dass die Pflegeberufe etc. aufgewertet werden müssen.
Ich würde aber vielleicht auch ein Helipad an jedes KH bauen, weil die Verkehrswege gesperrt werden und für RTWs auch kein Durchkommen mehr ist.
Das wäre vielleicht mal vorausschauend.
Ich für meinen Teil übe mich in der Leistung mittlerer Art und Güte, denn je eher dieses System kollabiert, desto geringer der Gesamtschaden.

Die Politik hat zum Teil schon reagiert, allerdings nur mit Geld. Dieses kann aber oft nicht abgerufen werden, da es an Ingenieuren fehlt, die das ganze umsetzen. Stattdessen wurde bei uns nun eine hoch dotierte Verwaltungsstelle für Öffentlichkeitsarbeit geschaffen, welche den Bürgen nun blumig vermitteln soll, warum nichts vorwärts geht. Unglaublich. Statt das Geld genutzt wird um Personal für die Kernaufgabe zu gewinnen, wird der Verwaltungsapparat weiter aufgebläht. An der eigentlichen Problematik ändert sich nichts.

Ich denke, es bleibt vorerst nur die Möglichkeit, die Politik und Gewerkschaften auf die Situation aufmerksam zu machen. Dazu sind in meinen Augen die sozialen Medien (Twitter) ein gutes Werkzeug. Dbzgl. können wir von den MA der sozialen Berufe viel lernen, die haben in den letzten Jahren durch beständiges Klagen und Jammern ständige Aufwertung erfahren, siehe bspw. Erzieherinen etc.


Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 23.12.2021 11:01
Das Zulagensystem ist leider an der Realität gescheitert. Nicht nur, weil es in der Praxis selten genutzt wird, es ist auch unattraktiv, da zeitlich befristet. Wer möchte nach einigen Jahren wieder schlechter bezahlt werden trotz Stufenaufstieg? Niemand, wie man sieht.
Die höhere Stufe macht schon mal 500,-- € im Monat aus. Dauerhaft. Die Zulage kann für bis zu 10 Jahren bezahlt werden. Nochmal 1.000 € über einen sehr langen Zeitraum. Wer plant den ernsthaft über 10 Jahre hinaus?
Ich habe beobachtet, dass dieses Zulagensystem geeignete Mitarbeiter beschert hat.

Außerdem würde es zu ungleicher Bezahlung führen, jeder weiß was in den Ableitungen los ist, wenn gleiche Aufgaben derart unterschiedlich vergütet werden.
Sind ja keine gleichen Aufgaben. Die einen sind ITs, die anderen Ingenieure, die anderen Juristen, die anderen Verwaltungswirte usw..
Ansonsten stünde es ja jedem frei, eine andere, besser bezahlte Aufgabe zu übernehmen. Wie du ja schon selbst schreibst, würde in einem IG-Metall-Unternehmen trotz vergleichbarer Bildungsvoraussetzung der Ingenieur und der Verwaltungsmitarbeiter unterschiedlich hoch bezahlt werden.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 23.12.2021 11:05
Die Möglichkeit tariflicher und übertariflicher Zulagen ist in keinster Weise gescheitert. Dort, wo sie genutzt werden, geschieht dies sehr wohl mit Erfolg. Siehe bspw. der Arbeitgeber von @Wasdennnun. Wenn Arbeitgeber es nicht nutzen, sind diese selbst schuld. Dann ist die Not wohl doch nicht so groß. Häufig deshalb, weil es Arbeitnehmer gibt, die sich zerreißen, damit es doch funktioniert. Selbst schuld, denn sie stehen einer angemessenen Vergütung selbst im Weg.

Auch ungleiche Bezahlung stellt kein Problem dar. Alleine das Stufensystem sorgt doch bereits dafür, daß gleiche Aufgaben unterschiedlich vergütet werden. Aber auch ansonsten stellt das nur ein Problem dar, wenn man zuvor bei der Personalauswahl versagt hat. Personal, das von, wie Spid immer so schön sagte, Neid und Mißgunst zerfressen wird, ist halt miserables Personal.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 23.12.2021 11:22
Das Zulagensystem ist leider an der Realität gescheitert. Nicht nur, weil es in der Praxis selten genutzt wird, es ist auch unattraktiv, da zeitlich befristet. Wer möchte nach einigen Jahren wieder schlechter bezahlt werden trotz Stufenaufstieg? Niemand, wie man sieht.
Die höhere Stufe macht schon mal 500,-- € im Monat aus. Dauerhaft. Die Zulage kann für bis zu 10 Jahren bezahlt werden. Nochmal 1.000 € über einen sehr langen Zeitraum. Wer plant den ernsthaft über 10 Jahre hinaus?
Ich habe beobachtet, dass dieses Zulagensystem geeignete Mitarbeiter beschert hat.

Außerdem würde es zu ungleicher Bezahlung führen, jeder weiß was in den Ableitungen los ist, wenn gleiche Aufgaben derart unterschiedlich vergütet werden.
Sind ja keine gleichen Aufgaben. Die einen sind ITs, die anderen Ingenieure, die anderen Juristen, die anderen Verwaltungswirte usw..
Ansonsten stünde es ja jedem frei, eine andere, besser bezahlte Aufgabe zu übernehmen. Wie du ja schon selbst schreibst, würde in einem IG-Metall-Unternehmen trotz vergleichbarer Bildungsvoraussetzung der Ingenieur und der Verwaltungsmitarbeiter unterschiedlich hoch bezahlt werden.

Innerhalb der Abteilungen würde dies selbstverständlich zu unterschiedlichen Vergütungen führen. 
Neu eingestellte Planer oder Projektingenieure würden eine Zulage bekommen, das Stammpersonal welches die MA einarbeitet aber nicht. Das Aufgabengebiet wäre identisch. Das kann man so nicht machen! Zurecht würden dann vermutlich noch mehr Leute aus Stammbelegschaft in die freie Wirtschaft wechseln.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 23.12.2021 11:23
Charakterschwachen Mitarbeitern sollte man keine Träne nachweinen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 23.12.2021 11:36
Innerhalb der Abteilungen würde dies selbstverständlich zu unterschiedlichen Vergütungen führen. 
Neu eingestellte Planer oder Projektingenieure würden eine Zulage bekommen, das Stammpersonal welches die MA einarbeitet aber nicht. Das Aufgabengebiet wäre identisch. Das kann man so nicht machen! Zurecht würden dann vermutlich noch mehr Leute aus Stammbelegschaft in die freie Wirtschaft wechseln.

Das ist auch schon jetzt der Fall, eine gut verhandelte Stufe ist auch gerne mal 800,-- € mehr wert im Monat. Gleiches gilt dann für eine gut verhandelte Zulage.
Ansonsten steht es ja dem Stammpersonal frei, sich ebenfalls um eine entsprechende Zulage zu bemühen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 23.12.2021 11:49
Wenn man die Unzufriedenheit der MA auf ein Maximum steigern will, ist diese Teppichflicker-System sicherlich ideal. Unfassbar, dass dieses noch ernsthaft verteidigt wird, hat es sich doch bis auf Einzelfälle nachweislich als stumpfes Schwert erwiesen (wer dran Schuld hat ist irrelevant).
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 23.12.2021 11:52
Unfaßbar ist, daß jemand ernsthaft die Charakterschwäche des Personals ins Feld führt, um ungleiche Vergütung anzugreifen. Wer das minderwertige Personal ausgewählt hat, ist ja erstmal irrelevant.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 23.12.2021 11:57
Die Charakterschwäche haben die Leute, welche eine einheitliche und angemessene branchenübliche Vergütung aus Neid und Missgunst verhindern.

Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: mpai am 23.12.2021 11:58
Die Charakterschwäche haben die Leute, welche eine einheitliche und angemessene branchenübliche Vergütung aus Neid und Missgunst verhindern.
Das hat nix mit Charakterschwäche zu tun, sondern ist einfach nur menschlich.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 23.12.2021 12:03
Die Charakterschwäche haben die Leute, welche eine einheitliche und angemessene branchenübliche Vergütung aus Neid und Missgunst verhindern.

Wenn es solche gäbe... hier gibt es nur solche, die Neid und Mißgunst mit Inbrunst vor sich hertragen und so versuchen, ihre Charakterschwäche zur Basis dafür zu machen, bestehende Regelungen madi zu machen. Charakterschwache Mitarbeiter sortiert man aus, man belohnt sie nicht oder versucht gar, sie mit Zulagen zu halten. Wer Charakterschwäche für normal hält, ist bezeichnenderweise dann eher das Problem als Bestandteil der Lösung.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: TVWaldschrat am 23.12.2021 12:06
Die Charakterschwäche haben die Leute, welche eine einheitliche und angemessene branchenübliche Vergütung aus Neid und Missgunst verhindern.
Das hat nix mit Charakterschwäche zu tun, sondern ist einfach nur menschlich.

Manchmal hat man es aber mit Behördenrobotern zu tun, die lassen rein von der Programmierung her gar keine Menschlichkeit zu.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: BAT am 23.12.2021 12:26
Die Unterschiedlichkeit bei den Gesamteinnahmen dürfte in der Rente weit größer sein als beim aktiven Berufsleben.  ;)
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 23.12.2021 12:43
Das Zulagensystem ist leider an der Realität gescheitert. Nicht nur, weil es in der Praxis selten genutzt wird, es ist auch unattraktiv, da zeitlich befristet. Wer möchte nach einigen Jahren wieder schlechter bezahlt werden trotz Stufenaufstieg? Niemand, wie man sieht. Außerdem würde es zu ungleicher Bezahlung führen, jeder weiß was in den Ableitungen los ist, wenn gleiche Aufgaben derart unterschiedlich vergütet werden.
Genau das, was in der pW idR los ist: Luschen kriegen Tariflohn, Performer halt mehr.

Und wenn mir jemand die Zulage streicht, dann melde ich mich ne Woche später ins ZA ab wegen Vorstellungsgespräche.

Und ja, klar flächendeckende mehr Bezahlung hilft, setzt aber die zur Verfügung stehenden Mittel nicht optimal ein.
In Ort A brauche ich mehr Geld als in Ort B um das Personal zu finden welches der Aufgabe gerecht wird.

Zitat
Ich denke, es bleibt vorerst nur die Möglichkeit, die Politik und Gewerkschaften auf die Situation aufmerksam zu machen. Dazu sind in meinen Augen die sozialen Medien (Twitter) ein gutes Werkzeug. Dbzgl. können wir von den MA der sozialen Berufe viel lernen, die haben in den letzten Jahren durch beständiges Klagen und Jammern ständige Aufwertung erfahren, siehe bspw. Erzieherinen etc.
Ich mache die Leute nachweislich auf die Missstände aufmerksam und beziffere den Schaden, der durch nicht Nutzung der Zulagen entsteht.
Nach einem gewissen Vorlauf haben es dann doch die Entscheider kapiert (diese wussten nichts von den tarifliche Möglichkeiten, da die Personaler sie darüber nicht informiert haben und sie angelogen haben in dem sie sagten: Wir können halt nicht mehr zahlen!) und die Querstehenden Personaler zurechtgewiesen, diese Möglichkeiten auch zu nutzen.

Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 23.12.2021 12:52
Innerhalb der Abteilungen würde dies selbstverständlich zu unterschiedlichen Vergütungen führen. 
Neu eingestellte Planer oder Projektingenieure würden eine Zulage bekommen, das Stammpersonal welches die MA einarbeitet aber nicht. Das Aufgabengebiet wäre identisch. Das kann man so nicht machen! Zurecht würden dann vermutlich noch mehr Leute aus Stammbelegschaft in die freie Wirtschaft wechseln.
nenne mir einen Grund, warum es nicht so machen kann.
Wenn dann das Stammpersonal tatsächlich gehen will, kann man es ja mit der Zulage beglücken.

Leider habe ich einige Maulhelden in meinem Bereich erlebt, die eben dann doch geblieben sind, als ihnen die Zulage (zu Recht) verwehrt wurde.
Tja, da hat dann der AG das Pokerspiel gewonnen.

Wenn man die Unzufriedenheit der MA auf ein Maximum steigern will, ist diese Teppichflicker-System sicherlich ideal. Unfassbar, dass dieses noch ernsthaft verteidigt wird, hat es sich doch bis auf Einzelfälle nachweislich als stumpfes Schwert erwiesen (wer dran Schuld hat ist irrelevant).

Diese Gleichmacherei die du dir wünscht, ist doch das Kernproblem im öD und findet in der pW niemals statt.
Tarif ist da der Sockelbetrag.

Mit der Gießkanne löst man nicht das Problem, sondern mit punktueller Förderung, da wo man es machen muss.
In der Höhe wie man es machen muss!
Es ist kein Teppichflickersystem, sondern effektiver Einsatz von Geldmitteln.
(Wenn man echte Personaler hätte)

Und wenn ich sehe, wo und wie die meisten MINT Stellen ausgeschrieben werden, dann wundert es einen auch nicht, warum sich da keiner Bewirbt!


Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 23.12.2021 13:01
Wenn man die Unzufriedenheit der MA auf ein Maximum steigern will, ist diese Teppichflicker-System sicherlich ideal. Unfassbar, dass dieses noch ernsthaft verteidigt wird, hat es sich doch bis auf Einzelfälle nachweislich als stumpfes Schwert erwiesen (wer dran Schuld hat ist irrelevant).

Dieses von dir behauptete Teppichflicker-System ist doch üblich. Für unterschiedliche Leistung wird unterschiedlich bezahlt. Im öD wie in der pW.
Dein Beharren, dass die vorhandenen Möglichkeiten vermeintlich nicht funktionierten, macht die Argumentation nicht besser.
Denke mal darüber nach, warum deiner Meinung die bestehenden Möglichkeiten nicht genutzt werden und wie man das ändern könnte.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 23.12.2021 13:12
Denke mal darüber nach, warum deiner Meinung die bestehenden Möglichkeiten nicht genutzt werden und wie man das ändern könnte.
Richtig, habe ich ja beschrieben und wir haben damit Erfolg.
Klar mehr monetäre Möglichkeiten und einfacherer Möglichkeiten würden sehr helfen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 23.12.2021 13:18
Denke mal darüber nach, warum deiner Meinung die bestehenden Möglichkeiten nicht genutzt werden und wie man das ändern könnte.
Richtig, habe ich ja beschrieben und wir haben damit Erfolg.

Dito. Daher sollte man mal überlegen, wie man bestehende Möglichkeiten umsetzt statt nach unsinnigen Alternativen zu suchen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 23.12.2021 13:26
Denke mal darüber nach, warum deiner Meinung die bestehenden Möglichkeiten nicht genutzt werden und wie man das ändern könnte.
Richtig, habe ich ja beschrieben und wir haben damit Erfolg.

Dito. Daher sollte man mal überlegen, wie man bestehende Möglichkeiten umsetzt statt nach unsinnigen Alternativen zu suchen.
naja, man kann ja durchaus ein mehrfronten Krieg führen.

Aber das Tarifrecht, dieses Problem monetär lösen könnte sind halt naive Vorstellungen und oft gespeist durch den Wunsch von den Menschen, dass sie so, ohne sich zu bewegen, mehr Geld erhalten.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 23.12.2021 13:38
Aber das Tarifrecht, dieses Problem monetär lösen könnte sind halt naive Vorstellungen und oft gespeist durch den Wunsch von den Menschen, dass sie so, ohne sich zu bewegen, mehr Geld erhalten.

Tarifrecht scheitet ja schon daran, dass die Tarifvertragsparteien kein Interesse haben. Arbeitgeberseitig gibt es schon Zulagenlösungen wie hier durchgekaut, arbeitnehmerseitig interessiert man sich naturgemäß nicht für die AG-Probleme sondern hat die AN im Auge.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 23.12.2021 21:47
Ihr verteidigt ein System welches nachweislich gescheitert ist. Sonst gäbe es diese Zustände nicht:

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/bau/ingenieurmangel-bremst-sanierung-strassen-bruecken/

Die Zulage ist unattraktiv. Bei einer Jobwahl denkt man i.d.R. langfristig und niemand möchten nach Jahren wieder weniger verdienen. So bekommt man keine guten Leute.

Schlussendlich läuft es in der Praxis so, dass Personaler immer einen underperformer Absolventen finden werden, welcher es auch ohne Zulage macht. Diese Leute kann man aber nicht gebrauchen. Das führt dazu, dass Planungsleistungen und Bauüberwachung teuer von Ingenieur-Büros eingekauft werden müssen. Das ist aufgrund des vorgelagerten Ausschreibungsverfahren nicht nur sehr zeitaufwendig sondern auch sehr sehr teuer.  Die meisten hier würden vom Stuhl fallen, wenn sie wüssten, über welche Summen wir hier reden. Eine dauerhafte IGM-Bezahlung für fähige Planer wäre dagegen ein Witz. Nur mal, damit ihr wisst, über welche Summen wir reden. Bei anrechenbaren Kosten (Netto-Baukosten) von 600.000€ - also ein sehr kleines Projekt - reden wir von HOAI Honorare inkl. Bauüberwachung von ca. 150.000 € die extern vergeben müssen. Ausschreibungsverfahren dauert ca. 2 Monate.
Das spart ein fähiger Ingenieur an Zeit und Geld in ca. 2-3 Wochen ein. Und glaubt mir, das ist nicht an den Haaren herbeigezogen sondern mittlerweile die Regel. Wenn es Personal gibt, dann Absolventen die nichts können. Die sind nicht einmal fähig die Ausschreibungsunterlagen für die HOAI-Planungsleistung zu erstellen (also die Leistung einzukaufen, welche sie eigentlich machen sollten). Das ist mit einer zeitlichen Zulage, welche in der Praxis homöopathisch angewandt wird, nicht zu kitten. Das geht nur mit dauerhafte marktgerechter Vergütung was dem Gemeinwesen schlussendlich aber viel Geld sparen und Zeit wird.
 
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 23.12.2021 22:18
Nein. Das System ist in keiner Weise gescheitert. Es gibt nachweislich Arbeitgeber, die mit diesem System performantes Personal gewinnen. Wenn Arbeitgeber weder die tariflichen Möglichkeiten nutzen noch ihre Möglichkeit, übertariflich zu vergüten, sind es halt schlechte Arbeitgeber. Schlechte Arbeitgeber sind kein tarifliches Problem. Das regelt der Markt: die kriegen halt kein Personal, das knapp ist.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 23.12.2021 23:37
Natürlich ist es gescheitert. Die Situation hat sich nach April 2018 in quasi allen Großstädten noch mal deutlich zugespitzt. Hinsichtlich der Zulage gibt es eh nur 5 Jahre Planungssicherheit. Damit lockt man Niemanden hinter dem Ofen hervor.
 
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 24.12.2021 06:17
Da Deine Grundannahmen bereits Unfug sind, kommt bei Deinem Schluß natürlich auch nichts brauchbares heraus. Gem. der im verlinkten Artikel verwendeten VDI-Auswertung kamen auf 2,7 offene Stellen in der Gesamtwirtschaft lediglich ein verfügbarer Bauingenieur. Es gibt also eine allgemeine Bedarfsunterdeckung in diesem Bereich. Und nicht etwa eine des öffentlichen Dienstes. Und die tariflichen Möglichkeiten in den Tarifwerken TVÖD Bund und TV-L reichen bereits völlig aus, um in der Mehrzahl der Fälle ein kompetitives Angebot zu machen. Für den Rest haben die Arbeitgeber die Möglichkeit, übertariflich zu vergüten. Tarifverträge legen nunmal nur Mindestarbeitsbedingungen fest. Um über diese hinausgehen zu können, braucht es keine tariflichen Regelungen. Wer als Arbeitgeber bei Personalmangel die tariflichen Möglichkeiten nicht ausschöpft, ist ein schlechter Arbeitgeber. Oder er braucht das Personal eigentlich gar nicht. Wer nach Ausschöpfung der tariflichen Möglichkeiten nicht übertariflich vergütet, um seinen Personalbedarf zu decken, hat offenbar einen solchen nicht oder ist nach Abwägung seiner Optionen zu dem Ergebnis gekommen, die Stelle lieber unbesetzt zu lassen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 24.12.2021 08:25
Natürlich ist es gescheitert. Die Situation hat sich nach April 2018 in quasi allen Großstädten noch mal deutlich zugespitzt. Hinsichtlich der Zulage gibt es eh nur 5 Jahre Planungssicherheit. Damit lockt man Niemanden hinter dem Ofen hervor.
Ja natürlich sind viele öffentliche AGs gescheitert.
Sie rechnen falsch, sie begreifen nicht, dass in einigen Gegenden und Bereichen gutes Personal Geld kostet.
Sie nutzen ihre finanzielle Mittel nicht, die sie als Sachkosten verballern, anstelle gutes Personal mithilfe tariflicher oder aussertariflicher Mittel anzuwerben.

Also ist das System der schlechten Personaler und Führungskräfte gescheitert und diese müssten umgekrempelt werden.
Wie habe ich ja schon dargelegt und auch schon erfolgreich umgesetzt an mehreren Standorten in Deutschland.

Ganz ohne die Gießkanne, die die aktuellen low Performer mit Geldsegen übergießen sollen und null das Kernproblem angeht.
Und genau solche wie du sind ja teil des Kernproblems, Scheuklappen und  lineares Denken und  Gleichmacherei, anstelle Problem individuell und situationsbezogen zu lösen.

Eine Aufwertung der MINT Berufe um 2000€ netto bundesweit, wird das Problem nicht die Bohne lösen!
Löse dich von diesem feuchten naiven Traum.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 24.12.2021 14:24
Natürlich ist es gescheitert. Die Situation hat sich nach April 2018 in quasi allen Großstädten noch mal deutlich zugespitzt. Hinsichtlich der Zulage gibt es eh nur 5 Jahre Planungssicherheit. Damit lockt man Niemanden hinter dem Ofen hervor.

Das Zuspitzen der Situation lässt sich aber nicht mit der von dir angestrebten Tariflösung ändern. Dann würde man lediglich die schlechten Leute besser bezahlen. Gute Leute kann man bereits jetzt besser bezahlen, Arbeitgeber die das nicht machen, sind schlechte Arbeitgeber. Und würden auch durch eine Erhöhen des Tarifs nicht zu besseren Arbeitgebern.

Eine zweckmäßige Strategie wäre, die Arbeitgeber zu verbessern, nicht mit der Gießkanne Geld zu verteilen.

Die Planungssicherheit lässt sich auch auf 10 Jahre erweitern. Wer über 5 Jahre hinaus Planungssicherheit braucht wäre ohnehin kein besonders leistungsstarker Arbeitnehmer, den man über Zulagen u.ä. ansprechen wollte.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 24.12.2021 14:45
Das Grundproblem sitzt meiner Erfahrung nach immer ganz oben beim AG. Meist ältere Herren denen IT oder MINT Berufe im Allgemeinen fremd sind und die ja schauen, daß der normale Sachbearbeiter auch nicht zu viel verdient im Gegensatz zu einem Referenten. Da wird teilweise gnadenlos das Konzept der 90er Jahre von "Datenverarbeitung" gefahren ohne sich über die heutige Wichtigkeit für ein Unternehmen bewußt zu werden. Die Strukturen waren schon immer so und Veränderungen sind ja gerade im öD nicht jedermanns Sache...

Kommt dann zu diesem "Amtsdenken" auch noch die restliche Struktur der Alteingesessenen, wird es für den ambitionierten ITler schon mal schmerzhaft. Entscheidungsprozesse ziehen sich wie ein Kaugummi, keiner will Verantwortung übernehmen und die Entscheider verstehen meistens nichts von der IT.

Der Bestandsschutz im öD und das Tarifsystem sorgen dann auch dafür, daß man entweder irgendwann wieder geht, denn Leistung lohnt sich ja eh nicht, man bekommt nicht mehr aber auch nicht weniger, oder eben bleibt und die berühmte Arbeit "nach mittlerer Art und Güte" abliefert. Der Staat als Arbeitgeber wird dann halt immer mehr, Ausnahme hier natürlich die Verbeamtung, unattraktiver für gute Leute. Wer will sich schon wenn er/sie etwas "reißen" will in die Mühlen des Staatsapparats begeben?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 24.12.2021 14:52
Eine Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte ist doch genau das, was wünschenswert ist. Ein Unterschreiten der Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte wäre Vertragsbruch, ein Überschreiten gefährdet die Gesundheit des Arbeitnehmers.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Frank123 am 25.12.2021 18:46
Nein. Das System ist in keiner Weise gescheitert. Es gibt nachweislich Arbeitgeber, die mit diesem System performantes Personal gewinnen.

Genau das Gegenteil ist der Fall. Es gibt nachweislich keine AG, die mit diesem System performantes Personal gewonnen haben. Ansonsten erbringe den Nachweis. Bitte kein Hörensagen aus dem Forum.

Der Nachweis, dass das Gegenteil richtig ist, kann leicht erbracht werden:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/senat-plant-bonus-fuer-ingenieure-viele-stellen-unbesetzt-wegen-wettbewerb-um-fachkraefte/26623554.html

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/bau/ingenieurmangel-bremst-sanierung-strassen-bruecken/

https://www.morgenpost.de/berlin/article230836132/Berliner-Verwaltung-laufen-die-Bau-Ingenieure-davon.html

[...lasst sich beliebig fortsetzen...]


Ganz ohne die Gießkanne, die die aktuellen low Performer mit Geldsegen übergießen sollen und null das Kernproblem angeht.



Auch hier ist das Gegenteil richtig. Die "aktuellen" Ingenieure, welche langjährige Erfahrung mit Großprojekten haben, sind keine low Performer, sondern bekommen gerne mal 6 stellige Angebote über diverse Plattformen. Die Abwanderungen aufgrund Abwerbung sind doch das größte Problem. Es rücken erfahrungsgemäß immer unerfahrene Absolventen nach, welche nach einiger Zeit wieder wechseln. Mittlerweile startet sogar die Autobahn GmbH (erfolglose) Abwerbeversuche. Dem Umstand mit einem Flickenteppich von befristeten Zulagen oder AT-Verträgen entgegen zu wollen ist Unsinn und nachweißlich an der Realität gescheitert.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 25.12.2021 19:32
Jenseits des Wissens, also nachweißlich, mag das so sein, einen Nachweis hast Du jedenfalls weder für das Scheitern des Systems noch für Deine kruden Thesen erbracht, während der Umstand, daß Tarifverträge lediglich Mindestarbeitsbedingungen festlegen, Realität ist (siehe § 4 Abs. 3 TVG) und Dir nun mehrere Forenteilnehmer dargestellt haben, daß und wie sie respektive ihre Arbeitgeber performantes Personal mit dem aktuellen Rechtsrahmen gewinnen und halten.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: totoughtotame am 25.12.2021 21:16
Amtsinterne Versuche, die ausgeschriebenen Stellen aufzuwerten, scheitern erfahrungsgemäß am Druck der Verwaltungsleute, welche sich aus irgendeinem Grund offensichtlich benachteiligt fühlen.
Ich stimme euch also zu, dass eine entsprechende Regelung nur tariflich umgesetzt werden kann. Daran hat Verdi aber kein Interesse. Deren Mitglieder setzen sich zum allergrößten Teil aus Beschäftigten der sozialen Berufe zusammen. Entsprechend fokussiert sind deren Kampagnen, siehe Kündigung der Tätigkeitsmerkmale im Sozial und Erziehungsdienst. Ingenieure haben erfahrungsgemäß keine Lust auf Gewerkschafts-Folklore.

Ich arbeite auch in einer technischen Behörde, wenn auch als Jurist, kann aber das Gesagte nur unterschreiben. Hier werden schon in mehreren Runden Bau Ings gesucht und mit wachsender Verzweiflung nicht gefunden, was erklärlich ist, wenn man den Boom im Bausektor bedenkt. Ich habe auch beobachtet, dass die Verwaltungsleute, die auch noch überdurchschnittlich im PR vertreten sind, sehr viel dafür tun, dass die technischen Berufe nicht besser bezahlt werden, als sie selbst. Vielleicht hat es damit etwas zu tun, dass diese sich als das"Stammpersonal" der Verwaltung verstehen und die technischen Berufe lediglich als Quereinsteiger. Dies ist mir als Jurist jedenfalls mal so erklärt worden, als es darum ging, dass man auch Juristen nicht im Eingangsamt verhungern lassen kann und ihnen Aufstiegsperspektiven bieten muss.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: pommes am 25.12.2021 23:17
Jenseits des Wissens, also nachweißlich, mag das so sein, einen Nachweis hast Du jedenfalls weder für das Scheitern des Systems noch für Deine kruden Thesen erbracht, während der Umstand, daß Tarifverträge lediglich Mindestarbeitsbedingungen festlegen, Realität ist (siehe § 4 Abs. 3 TVG) und Dir nun mehrere Forenteilnehmer dargestellt haben, daß und wie sie respektive ihre Arbeitgeber performantes Personal mit dem aktuellen Rechtsrahmen gewinnen und halten.

Ja.
Bei uns EG6 oder EG7 Peronal-Sachbearbeiter rennt zum A13, A14 Boss, der diktator-like über sowas entscheidet:

"Du Boss, hier will einer AT bezahlt werden" antwort: "noi machen wir net"
"Du Boss, hier will einer Stufenvorweggewährung und Zulage nach §...." Antwort: "lol, nö"

Wie würden eher eine Stelle bis zum St. Nimmerleinstag unbesetzt lassen, einen völlig unterqualifitierten dahinstellen oder die nötige leistung für 6 oder gar 7-stellig von extern einkaufen als die "Büchse der AT- und Zulagenpandorra" zu öfffnen.

Schätze fast alle Kommentare sind irgendwie richtig, frohes Fest weiterhin
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 26.12.2021 09:41
Aber nicht, weil es die Möglichkeiten nicht gebe, sondern weil der Arbeitgeber sich gegen deren Nutzung entscheidet.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 26.12.2021 10:36
Auch hier ist das Gegenteil richtig. Die "aktuellen" Ingenieure, welche langjährige Erfahrung mit Großprojekten haben, sind keine low Performer, sondern bekommen gerne mal 6 stellige Angebote über diverse Plattformen. Die Abwanderungen aufgrund Abwerbung sind doch das größte Problem. Es rücken erfahrungsgemäß immer unerfahrene Absolventen nach, welche nach einiger Zeit wieder wechseln. Mittlerweile startet sogar die Autobahn GmbH (erfolglose) Abwerbeversuche. Dem Umstand mit einem Flickenteppich von befristeten Zulagen oder AT-Verträgen entgegen zu wollen ist Unsinn und nachweißlich an der Realität gescheitert.
Und was soll ein Aufschalg von x tausend Euro beim Tarifvertrag gegen diese Situation ändern?
Einzig, dass die Abwerbeversuche weiterhin stattfinden und weiterhin der AG, der eben mit AT Verträgen und Zulagen (also die Privatwirtschaft) immer ein Augenzwinkern mehr bezahlen wird.

Also erkläre mir bitte mal wieso da dann sich was ändern sollte.

Der Fisch stinkt vom Kopf.


Das was passieren muss ist:
Personaler die eben mitbieten auf dem Markt und dafür das Budget haben.
Vorgesetzte, die in die Verantwortung gezogen werden, wenn sie die Stellen nicht besetzbekommen und Projekt nicht erledigt werden.

Die Kosten der Externen als Personalkosten verstanden und Budgetiert werden, dann kann man sich Ratzfatz eine Tüte ITler mit 100T€ einkommen leisten, die eben nichts anderes als die doppelt so teuren externen leisten, nur nachhaltiger, weil keine Supportkosten von 1Mio pro Jahr.
Und sei es diese Dinge als zeitlich befristete Projekte zu starten (damit man die Büchse der Pandora nicht öffnen muss).

Und damit man so etwas durchzeihen kann, muss man die Menschen die totoughtotame und Pommes richtig benannten wegräumen und ebenfalls die Frank123 dieser Welt aus ihren "Tarifrecht muss es richten" denken abbringen, denn es ist das dümmste was ich immer wieder höre, diese Menschen glaube tatsächlich durch mehr Geld per Tarif würde die pW nicht mitziehen und nicht noch mehr Geld zahlen. Ein Rennen was man nicht gewinnen kann!

Bei uns habe ich einige Jahre gebraucht um so einen Strukturwandel zu starten. Ohne Tarifrechtsänderungen, sondern mit ausnutzen derselben. Und leider musste ich dafür mich in den PR wählen lassen, damit ich auch da aufräumen konnte.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Bastel am 26.12.2021 12:48
Auch hier ist das Gegenteil richtig. Die "aktuellen" Ingenieure, welche langjährige Erfahrung mit Großprojekten haben, sind keine low Performer, sondern bekommen gerne mal 6 stellige Angebote über diverse Plattformen. Die Abwanderungen aufgrund Abwerbung sind doch das größte Problem. Es rücken erfahrungsgemäß immer unerfahrene Absolventen nach, welche nach einiger Zeit wieder wechseln. Mittlerweile startet sogar die Autobahn GmbH (erfolglose) Abwerbeversuche. Dem Umstand mit einem Flickenteppich von befristeten Zulagen oder AT-Verträgen entgegen zu wollen ist Unsinn und nachweißlich an der Realität gescheitert.
Und was soll ein Aufschalg von x tausend Euro beim Tarifvertrag gegen diese Situation ändern?
Einzig, dass die Abwerbeversuche weiterhin stattfinden und weiterhin der AG, der eben mit AT Verträgen und Zulagen (also die Privatwirtschaft) immer ein Augenzwinkern mehr bezahlen wird.

Also erkläre mir bitte mal wieso da dann sich was ändern sollte.


Du tust ja so, als ob die PW unbegrenzte Mittel hätte...
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: EDV Sachverständiger am 26.12.2021 13:16
Zitat
Du tust ja so, als ob die PW unbegrenzte Mittel hätte...

Die pW hat zwar keine unbegrenzten Mittel, jedoch muss ein Unternehmen zwingend Gewinn erwirtschaften, um am Markt zu bestehen. Im Gegensatz dazu muss der öD dies halt nicht tun. Geld kommt im Zweifelsfall immer und persönliche Konsequenzen für Fehlhandlungen gibt es doch in den wenigsten Fällen. Wieso sollte sich also daher der öD "besonders anstrengen" im Wettbewerb um gute ITler oder Ing? Dann vergibt man halt nach extern. Kostet zwar drölf mal mehr aber man hat ja als "Entscheider" im öD eh nichts zu befürchten.

Ich denke erst wenn mal richtig "der Laden am brennen" ist wird man evtl. irgendwas in Richtung "marktübliche Bezahlung für Fachkräfte" unternehmen, aber auch nur so viel bis halt wieder irgendwer eingestellt wurde.

Der öD ist halt in seiner eigenen Denkstruktur gefangen. E13 oder gar E14 für jemanden der "nur" auf Sachbearbeiter Ebene angestellt ist? Wo kommen wir denn da hin wenn der Referent aus der anderen Abteilung dann mit E11 oder so doof in die Röhre guckt? Der öD geißelt sich von ganz allein. Machtdenken, altbackene Strukturen und meist eine völlige Fehlbesetzung an höherer Stelle werden aus meiner Sicht in den meisten Ämtern nichts ändern.

Bekommt man dann so ab ca. in zehn Jahren durch die Verrentungswelle in richtige Personalnot wird halt immer mehr nach extern gegeben. Man muss dafür ja keine Verantwortung übernehmen oder kann alles so geschickt unter den Teppich kehren dass jemand anderes der Buhmann ist.

Fähige Führungskräfte würden halt das Potential erkennen, durch Zulage oder gleich AT fähige Leute für die anstehende Digitalisierung der Verwaltung & Co. zu bekommen bzw. dafür zu sorgen, dass sich das Bestandspersonal nicht heimlich still und leise nach und nach verabschiedet oder wie im meinem Fall nur noch "Dienst nach Vorschrift" macht. Würde man halt mehr Geld ins Stammpersonal investieren würde das auf Dauer sehr viel günstiger kommen als immer den Dienstleister zu bemühen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 26.12.2021 13:39
Nein. Das System ist in keiner Weise gescheitert. Es gibt nachweislich Arbeitgeber, die mit diesem System performantes Personal gewinnen.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Es gibt nachweislich keine AG, die mit diesem System performantes Personal gewonnen haben. Ansonsten erbringe den Nachweis. Bitte kein Hörensagen aus dem Forum.

Der Beweis ist ganz einfach. Mein Arbeitsalltag sowie der Arbeitsalltag von anderen Forenteilnehmern.

Ansonsten beschreibst du immer wieder auf ähnliche Weise das Problem. Irgendetwas zu ändern gehe nicht, die Entscheider träfen die falschen Entscheidungen und Zulagen seien viel zu ungerecht.
Versuche doch mal einen Lösungsansatz zu finden, viele haben hier Hinweise gegeben!
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Keeper83 am 04.01.2022 17:10
Das Einzige, was die Verwaltungsabteilung am bestimmungsgemäßen Handeln stört, ist das technische Personal.
Geflügelte Worte bei uns.

Passierschein A38 wahrscheinlich auch.



Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: pommes am 04.01.2022 17:16
Ratespiel: Ich male mal eine Tabelle, und ihr ratet mal wo es bei uns an Bewerbern fehlt:
(Netto ist Steuerklasse 1 ohne Kinder, CIRCA, ist für die Aussage egal)

| EG       | Netto   | Tätigkeit                                                         | Abschluss min.             |
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------|
| EG 6,7 | 17xx  € | 1st Level Support                                          | Ausbildung MINT           |
| EG 11  | 22xx €  | Admins, 2nd Level Support etc.                     | Bachelor MINT               |
| A 14    | 34xx €  | versuchen EG 6 und 11 Stellen zu besetzen | Master. MINT nicht nötig|

Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 04.01.2022 22:13
Ratespiel: Ich male mal eine Tabelle, und ihr ratet mal wo es bei uns an Bewerbern fehlt:
(Netto ist Steuerklasse 1 ohne Kinder, CIRCA, ist für die Aussage egal)

| EG       | Netto   | Tätigkeit                                                         | Abschluss min.             |
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| EG 6,7 | 17xx  € | 1st Level Support                                          | Ausbildung MINT           |
| EG 11  | 22xx €  | Admins, 2nd Level Support etc.                     | Bachelor MINT               |
| A 14    | 34xx €  | versuchen EG 6 und 11 Stellen zu besetzen | Master. MINT nicht nötig|
Reiner FirstLevel ist ja wohl eher EG3, da keine Ausbildung dafür notwendig ist. Frau / Mann nimmt das Gespräch an, guckt ob es ne Standardantwort in der Liste findet und leidet es ansonsten weiter im Ticketsystem.
Wenn man also da gigantische 6 oder 7 bezahlt dürfte es da keine Probleme geben.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: TVWaldschrat am 04.01.2022 22:38
Ratespiel: Ich male mal eine Tabelle, und ihr ratet mal wo es bei uns an Bewerbern fehlt:
(Netto ist Steuerklasse 1 ohne Kinder, CIRCA, ist für die Aussage egal)

| EG       | Netto   | Tätigkeit                                                         | Abschluss min.             |
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| EG 6,7 | 17xx  € | 1st Level Support                                          | Ausbildung MINT           |
| EG 11  | 22xx €  | Admins, 2nd Level Support etc.                     | Bachelor MINT               |
| A 14    | 34xx €  | versuchen EG 6 und 11 Stellen zu besetzen | Master. MINT nicht nötig|
Reiner FirstLevel ist ja wohl eher EG3, da keine Ausbildung dafür notwendig ist. Frau / Mann nimmt das Gespräch an, guckt ob es ne Standardantwort in der Liste findet und leidet es ansonsten weiter im Ticketsystem.
Wenn man also da gigantische 6 oder 7 bezahlt dürfte es da keine Probleme geben.

Ist E2 (geringfügige Beschäftigung) bei uns, aber ja. Für reinen 1st Level Support bedarf es keiner Ausbildung. Eine Unterweisung reicht
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: TVWaldschrat am 04.01.2022 22:43
Ratespiel: Ich male mal eine Tabelle, und ihr ratet mal wo es bei uns an Bewerbern fehlt:
(Netto ist Steuerklasse 1 ohne Kinder, CIRCA, ist für die Aussage egal)

| EG       | Netto   | Tätigkeit                                                         | Abschluss min.             |
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| EG 6,7 | 17xx  € | 1st Level Support                                          | Ausbildung MINT           |
| EG 11  | 22xx €  | Admins, 2nd Level Support etc.                     | Bachelor MINT               |
| A 14    | 34xx €  | versuchen EG 6 und 11 Stellen zu besetzen | Master. MINT nicht nötig|

Bei den EG 11ern gibt es bei uns die meisten Probleme. Da es in Metropolregionen zu wenig für einen qualifizierten Informatiker ist, und die Tätigkeiten, die nach TV-L eine E11 rechtfertigen zu umfangreich/komplex für die daraus resultierende Bezahlung nach e11s6 für einen qualifizierten und erfahrenen Informatiker sind. Frische Absolventen sind leider nicht brauchbar für die Rollen, und haben inzwischen auch enorme Gehaltsanforderungen.

Wir können E11 nur noch mit alten Dipl.-Ing. Elektrotechnik / Informationstechnik besetzen, die in 10 Jahren bereits wieder in Rente gehen, und nur zu uns kommen, weil sie einen für "Alte" sicheren Job suchen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: pommes am 05.01.2022 13:37
Ratespiel: Ich male mal eine Tabelle, und ihr ratet mal wo es bei uns an Bewerbern fehlt:
(Netto ist Steuerklasse 1 ohne Kinder, CIRCA, ist für die Aussage egal)

| EG       | Netto   | Tätigkeit                                                         | Abschluss min.             |
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| EG 6,7 | 17xx  € | 1st Level Support                                          | Ausbildung MINT           |
| EG 11  | 22xx €  | Admins, 2nd Level Support etc.                     | Bachelor MINT               |
| A 14    | 34xx €  | versuchen EG 6 und 11 Stellen zu besetzen | Master. MINT nicht nötig|

Bei den EG 11ern gibt es bei uns die meisten Probleme. Da es in Metropolregionen zu wenig für einen qualifizierten Informatiker ist, und die Tätigkeiten, die nach TV-L eine E11 rechtfertigen zu umfangreich/komplex für die daraus resultierende Bezahlung nach e11s6 für einen qualifizierten und erfahrenen Informatiker sind. Frische Absolventen sind leider nicht brauchbar für die Rollen, und haben inzwischen auch enorme Gehaltsanforderungen.

Wir können E11 nur noch mit alten Dipl.-Ing. Elektrotechnik / Informationstechnik besetzen, die in 10 Jahren bereits wieder in Rente gehen, und nur zu uns kommen, weil sie einen für "Alte" sicheren Job suchen.

Wir haben einen Sieger! So sieht es hier auch aus.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: flip am 05.01.2022 14:07
Wenn man also da gigantische 6 oder 7 bezahlt dürfte es da keine Probleme geben.
Das Problem ist hier weder EG6 noch EG11, sondern die Bezahlung dafür.
Mit 1700 netto lockt man niemanden, der der lesen und schreiben kann und auch noch täglich zur Arbeit erscheint.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: pommes am 05.01.2022 14:17
Wenn man also da gigantische 6 oder 7 bezahlt dürfte es da keine Probleme geben.
Das Problem ist hier weder EG6 noch EG11, sondern die Bezahlung dafür.
Mit 1700 netto lockt man niemanden, der der lesen und schreiben kann und auch noch täglich zur Arbeit erscheint.

Das stimmt schon, aber diese Stellen werden gerne von den eigenen Azubis angenommen, quasi als Berufseinstieg.
Niemand will das sein Leben lang machen.

Das klappt auch ganz gut, daher ist das Problem eher mit den EG11 Stellen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Kryne am 05.01.2022 15:43
Bei uns wird es durch die Personaler prinzipiell blockiert Verbesserungen herbeizuführen.

In unserem Personalamt gilt ein Motto: Es gibt nur das absolute mindeste was den Leuten nach dem beschissenen TV zusteht.

Wenn die einen ITler für eine EG5 einstellen könnten, dann würden die auch die Stelle mit EG5 ausschreiben.

Bei uns werden auch regelmässig EG10 Stellen mit Master Anforderung ausgeschrieben und dann wundert man sich, dass sich keiner bewirbt, ausser ein paar völlig fachfremden Pfeiffen, bei denen man schon anhand der Bewerbung erkennan kann, warum die sich im öffentlichen Dienst bewerben...

Liegt halt daran, dass im Personalamt Verwaltungsleute sitzen und warum sollten Techniker mehr Geld bekommen und sie selbst nicht ?

Der politischen Führung ist es am Ende halt auch egal. Wird halt alles für viel Geld extern vergeben. Grundsteuer kann man ja einfach erhöhen und dem blöden Volk dann die nächsten Jahren erstmal mit "Ja Corona halt" erklären.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 05.01.2022 15:51
Und das ist doch ein reines Arbeitgeberproblem. Die Zielgruppe hat schließlich keine Probleme, anderweitig Beschäftigung zu finden.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: pommes am 05.01.2022 15:57
Und das ist doch ein reines Arbeitgeberproblem. Die Zielgruppe hat schließlich keine Probleme, anderweitig Beschäftigung zu finden.
Auch wenn du natürlich (wie immer) Recht hast, so ist dennoch ein Arbeitsplatz mehr als das blosse Geldverdienen. Ich mag meinen Kolleg*innenkreis und mag auch meinen Arbeitsplatz.

Anderweitig Beschäftigung zu finden wäre kein Problem, aber es herrscht immer noch das Motto "die Hoffnung stirbt zuletzt".
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 05.01.2022 16:26
Wir können E11 nur noch mit alten Dipl.-Ing. Elektrotechnik / Informationstechnik besetzen, die in 10 Jahren bereits wieder in Rente gehen, und nur zu uns kommen, weil sie einen für "Alte" sicheren Job suchen.
So sieht es aus! Bei uns allerdings bei den EG13er
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 05.01.2022 16:29
Wenn man also da gigantische 6 oder 7 bezahlt dürfte es da keine Probleme geben.
Das Problem ist hier weder EG6 noch EG11, sondern die Bezahlung dafür.
Mit 1700 netto lockt man niemanden, der der lesen und schreiben kann und auch noch täglich zur Arbeit erscheint.
Unsere EG3-EG5 Stellen haben ebenfalls  stehts wesentlich mehr Bewerber als wir vergeben können.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 05.01.2022 16:34
Bei uns wird es durch die Personaler prinzipiell blockiert Verbesserungen herbeizuführen.

In unserem Personalamt gilt ein Motto: Es gibt nur das absolute mindeste was den Leuten nach dem beschissenen TV zusteht.

Wenn die einen ITler für eine EG5 einstellen könnten, dann würden die auch die Stelle mit EG5 ausschreiben.

Bei uns werden auch regelmässig EG10 Stellen mit Master Anforderung ausgeschrieben und dann wundert man sich, dass sich keiner bewirbt, ausser ein paar völlig fachfremden Pfeiffen, bei denen man schon anhand der Bewerbung erkennan kann, warum die sich im öffentlichen Dienst bewerben...

Liegt halt daran, dass im Personalamt Verwaltungsleute sitzen und warum sollten Techniker mehr Geld bekommen und sie selbst nicht ?

Der politischen Führung ist es am Ende halt auch egal. Wird halt alles für viel Geld extern vergeben. Grundsteuer kann man ja einfach erhöhen und dem blöden Volk dann die nächsten Jahren erstmal mit "Ja Corona halt" erklären.
Tja und eine Horde von Menschen, die das durchgehen lassen.
Nachdem bei uns Personaler mit einer solchen Haltung bösgläubig gemacht wurden (also der Schaden beziffert wurde in Berichten, der durch die nicht Gewährung der Zulage/Stufe bei Einstellung und der damit nicht erfolgten Einstellung  entstanden und dem personaler angelastet wurde) und wir Konzepte dem FM vorgelegt haben, wie es günstiger geht, wenn der Personaler nicht so deppert wäre und man sich Personal nicht als externe einkauft, sondern selber hält, werden nun langsam einige Stellschrauben gedreht.

z.B. EG13 ausgeschrieben.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Kryne am 06.01.2022 15:23
Und das ist doch ein reines Arbeitgeberproblem. Die Zielgruppe hat schließlich keine Probleme, anderweitig Beschäftigung zu finden.

Es ist als Steuerzahler aber auch mein Problem.

Ich bin mir sicher in der Verwaltung meines Heimatortes wird es ähnlich ablaufen wie bei meinem AG.

Und in meinem Heimatort sind es meine Abfallgebühren, Abwassergebühren, Grundsteuer und co. die unnötigt aufgepumpt sind, weil man lieber teuer externe Dienstleistungen einkauft.

Konsequenzen gibt es für die Politik keine, weil man das den Bürgern überhaupt nicht begreifbar machen kann, was da verwaltungsintern abgeht.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 06.01.2022 15:32
Konsequenzen gibt es für die Politik keine, weil man das den Bürgern überhaupt nicht begreifbar machen kann, was da verwaltungsintern abgeht.
Tja scheiß Opposition würde ich mal sagen, die es nicht schaffen dieses im Rat zu thematisieren.
Und scheiß interne Mitarbeiter, die es nicht schaffen als Verwaltung dieses dem Rat mitzuteilen und diese Bösgläubig zu machen.
Und scheiß Lokal Presse, die das nicht anprangert.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: nooneknowzzz am 11.01.2022 09:14
Hat Jemand ne Empfehlung für einen Anwalt? Wir wurden bei unseren Höhergruppierungsantrag mit einer Ablehnung abgespeist und wollen dagegen vorgehen um die Wertigkeit unserer Stellen und Tätigkeiten zu rechtfertigen.
Die Anwälte in unserer Region (Friesland) sind leider relativ unmotiviert und kümmern sich tlw nicht. Suche daher einen motivierten Anwalt welcher sich darauf spezialisiert hat.

Irgendwelche Empfehlungen?

Vielen Dank für Eure Bemühungen!
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Fragmon am 11.01.2022 09:21
Stelle uns doch mal deine Situation dar, so dass wir grob einschätzen können, ob sich der Weg lohnt.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: nooneknowzzz am 11.01.2022 10:14
Stelle uns doch mal deine Situation dar, so dass wir grob einschätzen können, ob sich der Weg lohnt.

Kommune 90000-100000 Einwohner, 6 IT-Angestelle E9b + 1 Sachgebietsleitung EG11
Alle der Kollegen haben die gleiche Arbeitsplatzbeschreibung und die Tätigkeiten sind natürlich aufgeteilt. Aber wir befinden uns alle auf der gleichen Ebene. Alle Angestellten sind Fachinformatiker Systemintegration, wir haben keine Studierten in unserem Sachgebiet. Jeder Sacharbeiter hat seine eigene Aufgaben, welche meistens aus der Betreuung von 1-3 Fachbereichen (je nach Größe und Kompatibilität) und zusätzlichen Zuständigkeiten. In meinem Fall bin ich für die DB-Server, Datensicherung, Dokumentenmanagementsystem und ein paar kleineren Themen zuständig. Sämtliche "Planungen" (ich schreibe es mal bewusst in "") werden durch uns durchgeführt. Hier hängt sich die Perso und die Stellenbewertungskomission an den Gestaltungsspielraum der ausgeführten Tätigkeiten auf und ist der Meinung, dass dies nicht über E9b hinaus geht.

Wenn also zB ein neues DMS-System oder eine neue Datensicherungssoftware/Hardware benötigt wird, dann analysieren wir, was es am Markt gibt, testen die jeweiligen Lösungen und setzen dann nach Vergaberichtlinien die beste Software/Hardware ein. Es wird also die komplette Konzeption,Installation, Konfiguration, sowie Administation und Betreuung durch uns übernommen. Natürlich kommen dann auch Hardware/Software-Partner mit ins Boot, aber im groben und ganzen machen wir alles selbst.
Alle Kollegen haben somit zwar spezifische Tätigkeiten und die Vertretung erfolgt immer unter zwei Kollegen untereinander. Allerdings würde zB eine Person die für Firewall-Tätigkeiten zuständig sind ausfallen, müssen wir dies mit übernehmen und brauchen somit auch dort Kenntnisse und müssen alles zumindest rudimentär administrieren können.

Die Arbeitsplatzbeschreibung habe ich via Dropbox-Link angehangen - Dazu sei noch gesagt, dass die prozentualen Angaben meiner Meinung nach nicht korrekt sind und wir mehr Schwerpunkte im Bereich Konzeption/Planung haben
https://www.dropbox.com/sh/jrcreex89g4u6f2/AADnAmJZXn8jt5j91UrDHgwca?dl=0

Wir wurden mit der neuen EGO damals von in die E9 übergeleitet und seitdem haben sich die Tätigkeiten aber ständig geändert, weiterentwickelt und auch von der Menge vergrößert. Wir kommen auf Personal/PR-Ebene nicht weiter und möchten dies nun über einen Anwalt klären lassen, weil wir der Auffassung sind, dass die Tätigkeiten sehr wohl über E9b liegen.
Die "Ablehnung" kann ich gerne bei Bedarf mal via PN verschicken, falls Interesse an der Argumentation besteht.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Bastel am 11.01.2022 10:20
Was sind deine auszuübenden Tätigkeiten? Was wurde dir offiziell übertragen?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: nooneknowzzz am 11.01.2022 10:35
Was sind deine auszuübenden Tätigkeiten? Was wurde dir offiziell übertragen?

Die "zugewiesenen Aufgaben" haben wir im Team verteilt.

Ich bin somit zuständig für folgende Themen
- Vollumfängliche Betreuung von 2 Fachbereichen (Jobcenter 100 Personen und Gesundheitsamt ca. 40-60Personen + Kontaktnachverfolgung und Corona-Stab) inkl Hard- und Software. Dazu zählen alle technischen Tätigkeiten - Ausschließlich die fachlichen Einstellungen in der jeweiligen Fach-Software
Dazu zählen alle Client (Workstations und Telefone) und Server-Geräte, welche zur Ausübung des Jobcenters und des Gesundheitsamtes gehören.
- Datenbankserver (Konzeption/Planung, Installation, Konfiguration, Administration, Betreuung und Troubleshooting)
- Datensicherungssoftware (Konzeption/Planung, Installation, Konfiguration, Administration,Betreuung und Troubleshooting
- WLAN-Infrastruktur (Konzeption/Planung, Installation, Konfiguration, Administration,Betreuung und Troubleshooting)
- Monitoring-Lösungen (Konzeption/Planung, Installation, Konfiguration, Administration,Betreuung und Troubleshooting)
- Allgemeine Hotline bzw Fehlerbehebungen für User aller Fachbereiche/Anfragen + normales Troubleshooting. Wenn die Anfragen über meinen Wissensstand hinaus geht, dann wird an den jeweiligen Admin weitergeleitet, der diesen Fachbereich bzw die Software betreut


Die meisten Produkte verwalten und administrieren wir selbst und nur wenn wirklich kritische Fehler auftreten, welche sich zB durch eine Knowledgebase oder Support-Anfragen beim Hersteller nicht lösen lassen, ziehen wir externe Dienstleister hinzu. Haben also quasi ziemlich wenig outgesourced.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 11.01.2022 10:39
Wenn alle die gleiche Tätigkeitsdarstellung seitens des Arbeitgebers haben, klingt das eher nach einer Verabredung zur Unbotmäßigkeit als nach einem eingruppierungsrechtlichen Problem.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Bastel am 11.01.2022 10:44
Vermutlich kennt keiner seine auszuübenden Tätigkeiten und Sie machen einfach das was ihr Vorgesetzter Ihnen sagt. Wie so oft...
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: nooneknowzzz am 11.01.2022 10:50
Vermutlich kennt keiner seine auszuübenden Tätigkeiten und Sie machen einfach das was ihr Vorgesetzter Ihnen sagt. Wie so oft...

Die auszuübenden Tätigkeiten sind den jeweiligen Mitarbeitern sehr wohl bewusst, aber die Aufgaben wurden halt im Team verteilt nach persönlichen Erfahrungen mit den jeweiligen Gebieten auf die man sich speziaillisiert hat. Somit habe ich zusätzlich zu den Fachbereichen zB SQL-Server, Datensicherung und Monitoring als Aufgabe definiert.

Dies spiegelt sich allerdings nicht in den Arbeitsplatzbeschreibungen, da wir dort leider alle die gleiche haben. Hier stand früher quasi nur drin: "Macht Hardware und Software+ Anwendungsbetreuung". Ich bin schon froh, dass diese nun die Tätigkeiten darstellt, für welche wir zuständig sind.

Wir haben halt X-Aufgaben und die wurden auf die Leute in Absprache mit meinem Vorgesetztem verteilt. Eine offizielle "Anordnung" von der Perso oder einer anderen Abteilung gab es nicht. Ich weiß daher leider nicht, was ihr mir genau mit eurer Aussage sagen wollt. Die Aufgaben mussten verteilt werden und dies haben wir nach besten gewissen und Verstand getan.

Die über uns haben von der ganzen Technik keine Ahnung und daher ist das alles so geregelt nach dem Motto: Aufgaben sind da, müssen erledigt werden, macht euch Gedanken wie. Unser Sachgebietsleiter hat dann die Aufgabe die Zuständigkeiten zu verteilen und das haben wir intern geregelt.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 11.01.2022 10:54
Also ist es, wie vermutet: Ihr habt Euch mit Eurem Vorgesetzten zur Unbotmäßigkeit verabredet. Daraus lassen sich keine Ansprüche ableiten. Vielmehr sollte man sich freuen, wenn man einer Abmahnung entgeht.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: nooneknowzzz am 11.01.2022 10:56
Also ist es, wie vermutet: Ihr habt Euch mit Eurem Vorgesetzten zur Unbotmäßigkeit verabredet. Daraus lassen sich keine Ansprüche ableiten. Vielmehr sollte man sich freuen, wenn man einer Abmahnung entgeht.
Kannst du mir erläutern was du damit meinst, bzw wie du es anders machen würdest?
Wir haben uns zu gar nichts "abgesprochen". Wir haben x-Fachbereiche mit x-Fachanwendungen und diese müssen betreut und administriert werden. Somit erfolgt die Verteilung der Zuständigkeiten durch meinen Vorgesetzten. Was ist daran falsch?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 11.01.2022 11:13
Wenn Ihr "im Team verteilt", wird also sehr wohl etwas abgesprochen. Wenn dadurch von der Tätigkeitsdarstellung des Arbeitgebers abgewichen wird, ist das zunächst einmal eine vertragswidrige Unbotmäßigkeit.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Bastel am 11.01.2022 11:17
Die über uns haben von der ganzen Technik keine Ahnung und daher ist das alles so geregelt nach dem Motto: Aufgaben sind da, müssen erledigt werden, macht euch Gedanken wie. Unser Sachgebietsleiter hat dann die Aufgabe die Zuständigkeiten zu verteilen und das haben wir intern geregelt.

Und du hast keine Ahnung von Eingruppierung. Benutze am besten die Suchfunktion und schaue was der Begriff auszuübende Tätigkeit bedeutet.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 11.01.2022 11:22
Somit erfolgt die Verteilung der Zuständigkeiten durch meinen Vorgesetzten. Was ist daran falsch?

Der Vorgesetzte überschreitet damit möglicherweise seine Kompetenz. Diese endet regelmäßig in der Präzisierung der vom Arbeitgeber (regelmäßig durch die Personalabteilung) mittels Tätigkeitsdarstellung übertragenen Aufgaben.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 11.01.2022 12:44
Die "Ablehnung" kann ich gerne bei Bedarf mal via PN verschicken, falls Interesse an der Argumentation besteht.
Hier mal was für die EG10 notwendig ist:
7 Beschäftigte der EG 9b mit einem Gestaltungsspielraum, der über den
Gestaltungsspielraum in EG 8 hinausgeht (EG 10 Fg. 2)
Das Tätigkeitsmerkmal eröffnet als Heraushebung aus der Entgeltgruppe 9b grundsätzlich den
Zugang zu den Entgeltgruppen 10 aufwärts auch für Beschäftigte ohne abgeschlossene Hochschulbildung sowohl aus dem Ausbildungs- als auch im Tätigkeitsstrang.
Bereits in der Entgeltgruppe 8 wird eine Steigerung des Gestaltungsspielraums erwartet („über
Standardfälle hinaus“, siehe 3.4). Auch lassen Tätigkeiten, die „umfassende Fachkenntnisse“
(Entgeltgruppe 9b) erfordern, immer einen gewissen Gestaltungsspielraum, da sonst die geforderte Breite und Tiefe der Fachkenntnisse unnötig wären. Die sich ständig ändernden Problemgestaltungen, die solchen Tätigkeiten innewohnen, bedingen auch gewisse Beurteilungs-
und Ermessensspielräume. Der hier als Maßstab dienende Gestaltungsspielraum der Entgeltgruppe 8 dagegen beinhaltet lediglich Optionen und erwartet nicht zwingend die für „selbständige Leistungen“ in Teil I erforderliche „nicht nur leichte geistige Arbeit“. Daher muss bei einem
darüber hinaus gehenden Gestaltungsspielraum mindestens diese „nicht nur leichte geistige
Arbeit“ zu erbringen sein. Insgesamt müssen schwierige Abwägungsprozesse über den richtigen Weg oder das Ziel der Tätigkeiten einen zentralen Bestandteil der Tätigkeiten ausmachen.
Vorzugsweise finden sich solche Tätigkeiten z. B. im Bereich der strategischen Planung von
IKT-Ausstattung,
der Betreuung von Spezial-Hardware (z. B. für wissenschaftliches Rechnen,
Forschung) oder der Individualisierung / dem Anpassen von Prozessen (Zusammenführung
von realen Abläufen und Möglichkeiten einer Software).


Und wenn Zeitanteile nicht stimmen, dann würde ich nach Ablauf eines Zeitanteiles den Personaler schriftlich darauf hinweisen, dass du jetzt nicht weiterarbeiten kannst, da du ansonsten die Zeitanteile überschreitest.

und Projekte ewig hinziehen lassen, stets mit dem schriftlichen Hinweis, dass dies so von der Personalabteilung vorgegeben wurde, da dir untersagt wurde da mehr Zeit für aufzuwenden.

Natürlich vorher Aufschreibungen machen bzgl. der tatsächlichen benötigten Tätigkeiten die man ausüben müsste (und "illegalerwesie" derzeit ausübt) und deren Zeitanteile wie sie vom AG benötigt werden (aber nicht vom Teamleiter beim AG beantragt wurden) und dieses der Personalabteilung mitteilen.

Und dann die Skatkarten rausholen und den Laden vergammeln lassen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: tTt am 24.01.2022 04:08
Die wesentlichen Probleme sind:

Ich überlege schon länger, den öffentlichen Dienst zu verlassen, aber ich müsste in der pW unterm Strich wahrscheinlich erheblich mehr ackern, um dann vielleicht 10-15k€ brutto p.a. mehr zu erhalten.
Bisherige Angebote lagen auch nur unwesentlich höher als das, was ich aktuell im öffentlichen Dienst erhalte. Für mich bisher zu zu wenig für einen aktiven Wechsel. Die potenziell einzurechnenden Überstunden in der pW hätten absolut zwar mehr Gehalt bedeutet, pro Stunde unterm Strich aber wahrscheinlich weniger. Allerdings muss ich dazu sagen: ich bin ohne Studium bis auf EG12 gekommen.
Der öffentliche Dienst lebt mMn. schon lange von seiner Substanz. Es fehlt mMn. in vielen Bereichen mittlerweile massiv an Personal.
Mangelverwaltung wird hier wirklich bis auf die Spitze getrieben und oftmals leider auch schon weit darüber hinaus. Viele sind leider gefrustet und demotiviert, ich kann es niemandem Verübeln.
Eigentlich sehr traurig, aber Alltag innerhalb von Behörden.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Max am 24.01.2022 04:24



Bisherige Angebote lagen auch nur unwesentlich höher als das, was ich aktuell im öffentlichen Dienst erhalte. Für mich bisher zu zu wenig für einen aktiven Wechsel. Die potenziell einzurechnenden Überstunden in der pW hätten absolut zwar mehr Gehalt bedeutet, pro Stunde unterm Strich aber wahrscheinlich weniger.
Würde das nicht bedeuten,  dass du fair bezahlt bist?
Ich kenne nur wenige die in den Bereich IT Support oder Programmierer fallen,  aber bezahle Überstunden gibt's da durch die Bank nicht. Das höhere Gehalt kommt da anscheinend auch mit mehr Stress und mehr dem Arbeitgeber geschenkten Stunden.
Ohne Studium E12 gibt es bei uns gar nicht. Da scheint dein  AG doch zu den guten zu gehören.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 24.01.2022 07:05
Die wesentlichen Probleme sind:
  • Personaler, die sich oftmals schwer tun(Neid+Missgunst), mehr zu genehmigen als dem Rest in der Verwaltung, obwohl es in den Entgeltordnungen so vorgesehen ist. Gerade im IT-Bereich sind die TDs zudem sehr oft fehlerhaft. Und viele Verwaltungsstellen werden mit IT-Anteilen „frisiert“, um dort eine höhere Eingruppierung zu ermöglichen, ohne dass die Stelleninhaber tatsächlich IT-Aufgaben wahrnehmen. Der IT fehlen diese Ressourcen dann auch noch zusätzlich.
  • Die allgemein sehr schlechten Tarifabschlüsse des TVöD/TV-L, die wie aktuell zu bemerken, noch nicht einmal die tatsächliche Inflationsrate ausgleicht. Bestenfalls handelt es sich also um einen Inflationsausgleich, tatsächlich spürbare Gehaltserhöhungen gab es aber schon lange nicht mehr, trotz Rekordarbeitsvolumina und -Steuereinnahmen. Der TVöD/TV-L ist gerade beim Einstieg deutlich zu niedrig. In Stufen 3-6 sind die Gehälter schon wesentlich wettbewerbsfähiger und damit näher an der pW dran. Die Stufensteigerungen dauern an sich zu lange. IGM hat i.d.R. nur drei. Die Wirtschaft weiß schon warum und steuert zusätzlich viel mit Leistungsboni + Gewinnbeteiligungen.
  • Das künstliche System der Gleichmacherei, denn „Leistungen mittlerer Art und Güte“ abzuliefern verhindert jedwede Anreize zu liefern, auch mal darüber hinaus zu gehen. Minderleistungen bleiben zudem ohne nennenswerte Konsequenzen. Insgesamt ist die Arbeitslast im öffentlichen Dienst sehr ungleich verteilt zwischen den High- und Low-Performern. Irgendwann hat auch der letzte High-Performer realisiert, dass er/sie trotz guter Arbeit nur noch mit noch mehr Arbeit belohnt wird (Opfer seines eigenen Erfolgs) und der „faule Kollege“ trotzdem die gleiche Vergütung erhält. Konsequenz: Der High-Performer passt die eigenen Leistungen an oder geht ganz schnell wieder.
  • Passend dazu werden von vielen öffentlichen Arbeitgebern die tarifvertraglichen Möglichkeiten nicht oder nur sehr zögerlich ausgeschöpft. Hinzu gibt es im Tarifvertrag zu wenig Anreize, überdurchschnittliche Leistungen zu honorieren. Beispiel meiner aktuellen Behörde: Insgesamt ca. 12000 Beschäftigte, davon sind rund 1/3 Tarifbeschäftige und von diesen ca. 4000 TB können, sagenhaft, immerhin 15 TB von einer möglichen Stufenlaufzeitverkürzung profitieren. Weniger als 1% der potenziellen Belegschaft. Die Möglichkeiten bei Beamten sind sogar noch schlechter. Ebenso sind 300-500€ p.a. brutto LoB als Leistungszulage auch kein ausreichender Anreiz, um low-Performance zu verhindern. Es gibt auch viele Behörden, die die Möglichkeit der Stufenlaufzeitverkürzung gar nicht erst nutzen. Generell sind auch bei den Beamten die möglichen Leistungsboni viel zu gering, um irgendwelche positiven Anreize auszulösen.
  • Die Kosten für externe Projekt- oder Betriebsunterstützung (insbesondere Kosten des externen Personals) zählen als Sachkosten. Würden diese endlich als Personalkosten zählen, wären die Nutzung der tariflichen und außertariflichen Personalgewinnungszulagen unterm Strich auch wesentlich günstiger für den Staat. Positive Synergieeffekte wie Know-How bleibt im Haus, geringere Personalfluktuation und allgemein zufriedeneres Personal kämen da wahrscheinlich noch hinzu.
    Ich musste wegen fehlenden HH-Stellen und überproportional angestiegenes Arbeitsvolumina externes Personal beauftragen. Kostenpunkt: >1Mio € p.a. für einen Zeitraum von weit > 5 Jahren. Zusätzliche Stellen sind bis heute  Fehlanzeige. Alles Projektkosten… Von Jahr zu Jahr wird sich durchgehangelt. Der laufende IT-Betrieb ist aufrecht zu erhalten  ::)
    Als Dank für meine überdurchschnittlichen Leistungen wurden mir wegen „fehlenden formalen Voraussetzungen in meiner Person“ eine Entgeltgruppe abgezogen und auch die geforderte Stufe nicht gewährt, monatliche Differenz: ca. 250€. Zudem gab es immer wieder Probleme mit der Abrechnung der außerplanmäßigen Arbeitszeiten, Rufbereitschaften und auch Vorauslagen der Reisekosten.
    Alles absolute Basics zur Mitarbeitendenbindung. Die Verwaltung verhindert bzw. bestraft gar überdurchschnittliche Leistungen..
    Nachdem alle Beschwerden, Aufforderungen und Fristsetzungen nichts halfen, bin ich extrem gefrustet gewechselt. Eine Klage auf „freiwillige Leistungen/Ermessenfehler“ schien wenig erfolgsversprechend. Meine alte Stelle konnte nach immerhin „schnellen“ zwei Jahren dann noch neu besetzt werden. Das Externe Personal ist geblieben, fast alle Internen in der Zwischenzeit gegangen… bis auf den low-Performer, der ist geblieben.
    Musterhaft wie es aktuell leider in sehr vielen Behörden noch immer läuft.
    Für mich war das eine schmerzhafte Erfahrung. Heutzutage teile ich meinen aktuellen Vorgesetzten bei außergewöhnlichen Umständen mit: „Ich werde dafür bezahlt, Leistungen mittlerer Art und Güte abzuliefern“. Man hat es mit rollenden Augen akzeptiert. LoB gab es dennoch. :o
    Meine Kollegen haben nicht schlecht gestaunt - ich auch…
  • Vorgesetzte, die sich nicht um ihr Personal scheren. Das Prinzip „Eh-Da-Ressource“ treibt leider auch so einige Blüten, die so manch Mitarbeitende schon fast in den Wahnsinn getrieben haben. Damit man selbst keine Arbeit hat, wird der Workload lieber auf andere verteilt. Oder bei Mangelverwaltung eine zusätzliche Prüfung angeordnet, um etwas mehr Zeit zu schinden. Funktioniert leider viel zu leicht und viel zu gut. Die hohe Personalfluktuation wird als normal eingestuft und hinzu das fehlende arbeitgeberseitige Interesse diesen Zustand zu verändern. Devise „Reisende soll man nicht aufhalten“.
    Möglicherweise ist es schlichtweg die Angst, dass dann ja Stellen in der Personalabteilung wieder eingespart werden könnten. Im Gegenzug dazu möchte dort aktuell fast niemand Personalgewinnung für IT oder Ingenieure betreiben, weil es zu arbeitsintensiv ist und immer Einzelfälle sind. ???

Ich überlege schon länger, den öffentlichen Dienst zu verlassen, aber ich müsste in der pW unterm Strich wahrscheinlich erheblich mehr ackern, um dann vielleicht 10-15k€ brutto p.a. mehr zu erhalten.
Bisherige Angebote lagen auch nur unwesentlich höher als das, was ich aktuell im öffentlichen Dienst erhalte. Für mich bisher zu zu wenig für einen aktiven Wechsel. Die potenziell einzurechnenden Überstunden in der pW hätten absolut zwar mehr Gehalt bedeutet, pro Stunde unterm Strich aber wahrscheinlich weniger. Allerdings muss ich dazu sagen: ich bin ohne Studium bis auf EG12 gekommen.
Der öffentliche Dienst lebt mMn. schon lange von seiner Substanz. Es fehlt mMn. in vielen Bereichen mittlerweile massiv an Personal.
Mangelverwaltung wird hier wirklich bis auf die Spitze getrieben und oftmals leider auch schon weit darüber hinaus. Viele sind leider gefrustet und demotiviert, ich kann es niemandem Verübeln.
Eigentlich sehr traurig, aber Alltag innerhalb von Behörden.

Was sollten Personaler denn genehmigen, was in der Entgeltordnung vorgesehen sei? Und warum sollte es Anreize für eine über die Leistung mittlerer Art und Güte hinausgehende Leistung geben?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 24.01.2022 07:27
Der Personaler kann massgeblich durch den Aufgabenzuschnitt, Zuweisung von auszuübenden (nicht ausgeübten) Tätigekeiten  und der rechtliche Einschätzung des AGs bzgl. der Eingruppierung das monatlich ausgezahlte Entgelt beeinflussen.
Anreize für Leistung ist eine bessere Bezahlung, die ebenfalls ein Personaler durch Nutzung der tariflichen Möglichkeiten fördern kann.
Aber das solltest du ja wissen Tina und somit war das eher eine rhetorische Frage?

@tTt bzgl. 2. schlechte Tarifliche Abschlüsse, zumindest waren sie ja nicht schlechter als die allgemeine Lohnentwicklung.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 24.01.2022 07:45
Aussage von tTt war: "Personaler, die sich oftmals schwer tun(Neid+Missgunst), mehr zu genehmigen als dem Rest in der Verwaltung, obwohl es in den Entgeltordnungen so vorgesehen ist." Auf die Frage "Was sollten Personaler denn genehmigen, was in der Entgeltordnung vorgesehen sei?" lieferst Du keine Antwort.

Ob eine bessere Bezahlung Anreiz für Leistung bietet, kann dahingestellt bleiben. Die Frage ist, warum es Anreize für eine über die Leistung mittlerer Art und Güte hinausgehende Leistung geben sollte.

Klappt es mit dem Lesen noch nicht so gut am frühen Morgen?
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: FGL am 24.01.2022 08:16
Der Personaler kann massgeblich durch den Aufgabenzuschnitt, Zuweisung von auszuübenden (nicht ausgeübten) Tätigekeiten  und der rechtliche Einschätzung des AGs bzgl. der Eingruppierung das monatlich ausgezahlte Entgelt beeinflussen.
Vorausgesetzt, dies liegt in der Kompetenz des Personalers. Ist bspw. bei uns nicht der Fall.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 24.01.2022 08:31
Der Personaler kann massgeblich durch den Aufgabenzuschnitt, Zuweisung von auszuübenden (nicht ausgeübten) Tätigekeiten  und der rechtliche Einschätzung des AGs bzgl. der Eingruppierung das monatlich ausgezahlte Entgelt beeinflussen.
Vorausgesetzt, dies liegt in der Kompetenz des Personalers. Ist bspw. bei uns nicht der Fall.
Dann ersetzte Personaler durch AG.
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Beitrag von: XTinaG am 24.01.2022 08:33
Da es um Personaler ging, würde diese Substitution Deine Antwort noch unsinniger machen.
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Beitrag von: tTt am 24.01.2022 23:03
Die Frage ist, warum es Anreize für eine über die Leistung mittlerer Art und Güte hinausgehende Leistung geben sollte.
Weil sowohl Verwaltung als auch Beschäftigte davon profitieren. Projekte sprengen das Budget nicht, mehr oder terminlich wird nichts gerissen usw. Kosten sinken und Qualität steigt. Zufriedene Beschäftigte sind schlichtweg produktiver und erzeugen i.d.R. mehr Output. Tendenziell sind sie auch öfter bereit, Dienst außerhalb des Normalrahmens zu leisten - tlw. ohne extreme Zuschläge.
Als AG wird sich das unterm Strich rechnen, die großen Techkonzerne machen es ja vor. Die beste Arbeit ist die, die in Wirklichkeit den Beschäftigten keine ist. Und der Purpose, also der Sinn, sein Können und seine Fähigkeiten für das Gemeinwohl einzusetzen anstatt für einen einzigen Privatmensch, ist durchaus förderlich.
Würde das nicht bedeuten,  dass du fair bezahlt bist?
[…]
Ohne Studium E12 gibt es bei uns gar nicht. Da scheint dein AG doch zu den guten zu gehören.
Ich selbst würde mein Gehalt mit EG12 tatsächlich als Marktgerecht oder zumindest nah dran bezeichnen. Allerdings gilt das für viele meiner Kolleginnen und Kollegen leider nicht. Ich bin daher mMn. leider nur die Ausnahme von der Regel.
Bei meiner aktuellen Behörde wäre ich auch nicht auf EG12 höhergruppiert worden, das geschah in der Behörde davor. Es gab hier von zehn Ausschreibungen nur eine geöffnete Ausschreibung und darauf hatte ich mich auch beworben. Ich wurde durch Bestandsschutz nicht mehr schlechter gestellt. Mittlerweile käme ich hier nicht mehr rein und hätte es wohl auch nicht mit dem aktuellen Wissensstand.
Die Kolleginnen und Kollegen hier sind hier mMn. erheblich unterbezahlt, für das was sie hier leisten. Viele im Glauben, durch gute bzw. überdurchschnittliche Leistungen perspektivisch marktgerecht entlohnt zu werden.
Der öffentliche Dienst baut, etwas drastisch formuliert, schon auf systematische Ausbeutung. Aber klar, dazu gehören immer zwei Parteien, eine Seite die es moralisch einfordert, die andere Seite, die es mit sich machen lässt.
Für mich hat der Staat ein Vorbildcharakter, dem er damit nicht gerecht wird. Ich denke da nur an die jährliche Kappungsgrenze bei der Gleitzeit.
@tTt bzgl. 2. schlechte Tarifliche Abschlüsse, zumindest waren sie ja nicht schlechter als die allgemeine Lohnentwicklung.
Verglichen mit Abschlüssen der IGM ist der Abschluss von TVöD/TV-L stets schlechter gewesen, ich denke ein Vergleich zu Abschlüssen von tariflich gebundenen Arbeitgebern ist hier der korrekte Benchmark anstatt der Gesamtmarkt. Ich wage zu behaupten, dass der öffentliche Dienst stets darunter bleibt.
Vorausgesetzt, dies liegt in der Kompetenz des Personalers. Ist bspw. bei uns nicht der Fall.
Dann ersetzte Personaler durch AG.
Bei uns ist die Personalabteilung die einzige Arbeitseinheit, die den AG juristisch vertritt und somit diese Entscheidungskompetenz inne hat. Insofern ist da bei uns zumindest kein Unterschied  ::)

Nach den bisher erlebten Handlungen von Personalabteilungen habe ich als Beschäftigter jedenfalls den Eindruck, dass es dort Prämien/Boni/Beförderungen oder Neid/Missgunst gibt/geben muss, um den anderen Beschäftigten in der Verwaltung keine höhere Stufenzuordnung, Eingruppierung oder Zulagenzahlung zu gewähren. Es wird alles erstmal reflexartig abgeblockt.
Dass es auch eine wohlwollendere Auslegung gibt, habe ich zum Glück ja auch schon erleben dürfen, aber das passiert leider extrem selten. Es ist leider keine Regelsituation.
Die Personalabteilungen sind stets bemüht, neue Präzedenzfälle zu vermeiden. Bei höchst individuellen Lebensläufen ein ziemliches Spannungsfeld. MMn. lässt sich das nicht vermeiden.

Die Frage ist halt, ob man an kurz- oder langfristigem Personal interessiert ist.
Mit der bisher vorherrschenden Auslegung wird für mich leider nicht konkludent gehandelt.
Stattdessen wird lieber nach Fachkräftemangel geschrien. Es handelt sich für mich klar um hausgemachte Probleme.
Die bestehende, hohe Fluktuation wird nicht einmal im Ansatz hinterfragt…
Ein Trauerspiel.
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Beitrag von: XTinaG am 25.01.2022 06:49
Eine Leistung mittlerer Art und Güte ist jene, die der Arbeitnehmer unter angemessener Anspannung seiner Kräfte leistet, ohne seine Gesundheit zu gefährden. Eine darüber hinausgehende Leistung wäre also eine unangemessene Inanspruchnahme des Arbeitnehmers unter Gefährdung dessen Gesundheit. Inwiefern wäre das wohl zum Vorteil des Arbeitnehmers? Und was hätte der Arbeitgeber da langfristig von? Das Personalbindungsmodell südostasiatischer Sweatshops, deren Geschäftsmodell ja eine solche Ausbeutung ist, fußt ja darauf, daß deren Personal schlicht keine andere Wahl hat. Das ist aber gerade bei dem Personal, um das es in diesem Thread geht, nicht der Fall.
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Beitrag von: Organisator am 25.01.2022 08:20
Für mich hat der Staat ein Vorbildcharakter, dem er damit nicht gerecht wird. Ich denke da nur an die jährliche Kappungsgrenze bei der Gleitzeit.

Die Kappungsgrenze ist so ein Beispiel mit Vorbildcharakter. Nur mit einer solchen Regelung wird der Arbeitgeber seiner Fürsorgepflicht gerecht, indem er zwar freiwillig aufbaubares Gleitzeitguthaben ermöglicht, allerdings den Arbeitnehmer und sich selbst dazu anhält, dieses rechtzeitig wieder abzubauen.
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Beitrag von: tTt am 25.01.2022 10:31
Die Kappungsgrenze ist so ein Beispiel mit Vorbildcharakter. Nur mit einer solchen Regelung wird der Arbeitgeber seiner Fürsorgepflicht gerecht, indem er zwar freiwillig aufbaubares Gleitzeitguthaben ermöglicht, allerdings den Arbeitnehmer und sich selbst dazu anhält, dieses rechtzeitig wieder abzubauen.

Wenn der Arbeitgeber dann allerdings die Gleittage pro Jahr auf x Tage und Monat deckelt sowie Kernzeiten einen größeren Abbau pro Tag verhindern, ist das wohl eher nicht mehr als Arbeitsschutz zu verstehen, sondern er profitiert davon massiv…
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Beitrag von: XTinaG am 25.01.2022 10:36
Der Arbeitgeber deckelt überhaupt nichts. Die Regelungen ergeben sich aus einer Vereinbarung der Betriebs- oder Arbeitsvertragsparteien.
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Beitrag von: Organisator am 25.01.2022 12:00
Wenn der Arbeitgeber dann allerdings die Gleittage pro Jahr auf x Tage und Monat deckelt sowie Kernzeiten einen größeren Abbau pro Tag verhindern, ist das wohl eher nicht mehr als Arbeitsschutz zu verstehen, sondern er profitiert davon massiv…

Wie Tina schon zutreffend schreibt, ergeben sich die Regeln zum Abbau des Gleitzeitguthabens aus einer Vereinbarung mit dem PR. Insoweit sind die Spielregeln bekannt und jeder Mitarbeiter weiss genau, wie viele Stunden er wann abbummeln kann, um unter der Kappungsgrenze zu bleiben.
Sollte darüber hinaus mehr Arbeit anfallen, kann der Arbeitgeber entsprechend Mehrarbeit/Überstunden anordnen, die dann nicht unter die Kappungsgrenze fallen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 25.01.2022 12:46
Verglichen mit Abschlüssen der IGM ist der Abschluss von TVöD/TV-L stets schlechter gewesen, ich denke ein Vergleich zu Abschlüssen von tariflich gebundenen Arbeitgebern ist hier der korrekte Benchmark anstatt der Gesamtmarkt. Ich wage zu behaupten, dass der öffentliche Dienst stets darunter bleibt.
Durchaus sind die Abschlüsse des öDs stets schlechter als die der IGM.
Aber kann man die AN des IGM mit der Struktur der AN des öD vergleichen?


Zitat
Stattdessen wird lieber nach Fachkräftemangel geschrien. Es handelt sich für mich klar um hausgemachte Probleme.
Die bestehende, hohe Fluktuation wird nicht einmal im Ansatz hinterfragt…
Ein Trauerspiel.
Absolut korrekt.
Absolut hausgemacht, weil keine echte Verantwortung tragen muss, was ja auch dazu führt, dass der AG die MA nicht ausbeutet.
Zitat
Der öffentliche Dienst baut, etwas drastisch formuliert, schon auf systematische Ausbeutung. Aber klar, dazu gehören immer zwei Parteien, eine Seite die es moralisch einfordert, die andere Seite, die es mit sich machen lässt.

weswegen jegliche "Ausbeutung" auch absolut hausgemacht ist.
Kein AN im öD muss sich anstrengen, Gleitzeitstunden aufbauen bis nach Meppen, weil er seine "Arbeit" nicht schafft.
Der Laden geht nicht pleite und er wird nicht rausgeschmissen.
Wer sich für den öD AG den A* aufreißt, der macht es weil er darauf Bock hat, aber nicht weil der AG in dazu nötigen könnte oder ein ökonomischer Druck dahinter steht.
Das ist als AN in der pW hier und da durchaus anders, da bei gescheiterten Projekten halt auch mal das Unternehmen (oder halt nur die Abteilung am Standort X) scheitert.
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Beitrag von: tTt am 25.01.2022 14:37
Aber kann man die AN des IGM mit der Struktur der AN des öD vergleichen?
Beides sind tarifgebundene Arbeitgeber.
Spielt die Struktur der AN denn dafür eine Rolle? Ich vermag da keine wesentlichen Unterschiede zu erkennen.
Der IGM behandelt ungelernte, ausgebildete und Studierte.
Im TVöD/TV-L werden ja auch nur die Gehälter/Löhne für Tarifbeschäftigte verhandelt.
Und auch die Struktur der Verträge ähneln sich.

Insoweit sind die Spielregeln bekannt und jeder Mitarbeiter weiss genau, wie viele Stunden er wann abbummeln kann, um unter der Kappungsgrenze zu bleiben.
Sollte darüber hinaus mehr Arbeit anfallen, kann der Arbeitgeber entsprechend Mehrarbeit/Überstunden anordnen, die dann nicht unter die Kappungsgrenze fallen.

Unsere miese Arbeitszeitdienstvereinbarung ist tatsächlich etwas Hausspezifisch und ungünstig für die Beschäftigten, da lückenhaft. Ich habe schon bessere gesehen. Wenn der/die Vorgesetzte die Anordnung aus irgendeinem Grund nicht gibt, ist letztlich der/die Beschäftigte immer der/die Depp/in. 
Der Staatsapparat übt zudem sehr viel subtilen Druck aus.
Ein echter Schutz bedeutet, dass der/die Vorgesetzten den/die Beschäftigte rauswirft mit, „geh nach Hause, lass alles liegen“, wenn eine Überschreitung der Regeln eintrifft. Das passiert allerdings nicht. In der Regel eine unspezifische Rundmail, dass die Salden zu hoch sind und versucht werden sollen, abzubauen.
Denn selbst als Sachbearbeiter besteht ja oft angeblich kein Beurteilungsspielraum. Tut man es doch, ist der Kompetenzbereich schnell überschritten worden.

Nicht selten überrollt die Realität den Prozesslauf und im Nachgang wird vergeblich versucht eine/n Verantwortliche/n zu ermitteln. Aber die dahinterliegende Ursache wurde noch immer nicht gelöst.

Kein AN im öD muss sich anstrengen, Gleitzeitstunden aufbauen bis nach Meppen, weil er seine "Arbeit" nicht schafft.
Der Laden geht nicht pleite und er wird nicht rausgeschmissen.
Wer sich für den öD AG den A* aufreißt, der macht es weil er darauf Bock hat, aber nicht weil der AG in dazu nötigen könnte oder ein ökonomischer Druck dahinter steht.

Wenn Gefahr für Leib- und Leben in Verzug ist, möchte ich mal wirklich den/die Beamten/-in oder Beschäftige/n sehen, der/die dann tatsächlich Feierabend macht, wenn daran Menschenleben hängen oder „das Wohl der Bundesrepublik Deutschland in Gefahr ist.“
Letztlich bricht durch diese „Freiwilligkeit“ der öffentliche Dienst nicht völlig zusammen.

Und auch ein Staat kann Pleite gehen.

Ich kann mich irren, aber Griechenland ist nur durch Unterstützung der EU nicht Pleite gegangen. Es gab dort einen Schuldenschnitt und Staatsdiener bekamen auch einen Teil ihre Besoldung/Bezahlung nicht mehr bzw. nur stark verzögert ausgezahlt.
Selbiges ist auch in den USA schon passiert oder bahnte sich an.
Steile These mit dem nicht Pleite gehen.
Es ist nur äußerst unwahrscheinlich.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: XTinaG am 25.01.2022 14:51
Gleitzeitvereinbarungen gestatten den Arbeitnehmern eine Disposition der Arbeitszeit in gewissem Umfang, die ansonsten allein dem Arbeitgeber vorbehalten wäre. Außerhalb vereinbarter Kernzeiten/Präsenzzeiten u.ä. bedarf es der Anordnung von Arbeitsstunden durch den Arbeitgeber oder eines in seinem Namen handelnden. Werden keine Arbeitsstunden angeordnet, gibt es außerhalb vereinbarter Zeiten auch keine Pflicht zur Arbeitsleistung. Regelt eine Dienstvereinabrung/Betriebsvereinbarung dies anders, ist eine Kappungsgrenze grundsätzlich unwirksam, da die Zeiten außerhalb der vereinbarten Zeiten eben nicht mehr zur Disposition des Arbeitnehmers stehen. Und das ist wesentliche Voraussetzung dafür, daß Stunden gekappt werden können.

Wie sieht es denn nun hiermit aus:
Eine Leistung mittlerer Art und Güte ist jene, die der Arbeitnehmer unter angemessener Anspannung seiner Kräfte leistet, ohne seine Gesundheit zu gefährden. Eine darüber hinausgehende Leistung wäre also eine unangemessene Inanspruchnahme des Arbeitnehmers unter Gefährdung dessen Gesundheit. Inwiefern wäre das wohl zum Vorteil des Arbeitnehmers? Und was hätte der Arbeitgeber da langfristig von? Das Personalbindungsmodell südostasiatischer Sweatshops, deren Geschäftsmodell ja eine solche Ausbeutung ist, fußt ja darauf, daß deren Personal schlicht keine andere Wahl hat. Das ist aber gerade bei dem Personal, um das es in diesem Thread geht, nicht der Fall.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 25.01.2022 15:18
Aber kann man die AN des IGM mit der Struktur der AN des öD vergleichen?
Beides sind tarifgebundene Arbeitgeber.
Spielt die Struktur der AN denn dafür eine Rolle? Ich vermag da keine wesentlichen Unterschiede zu erkennen.
Der IGM behandelt ungelernte, ausgebildete und Studierte.
Im TVöD/TV-L werden ja auch nur die Gehälter/Löhne für Tarifbeschäftigte verhandelt.
Und auch die Struktur der Verträge ähneln sich.
Ok, also bist du dafür, dass der Fachinformatiker (IT Ausgebildet) das gleiche Geld bekommt wie die Rechtsanwaltsgehilfin (Verwaltungsausgebildet)?
So wie ein ITler eben derzeitig eine besser Marktposition hat und deswegen mehr Geld bekommt (bekommen kann), so ist es auch das ein "produzierendes Gewerbe" (IGM) mehr Geld zahlen kann, als ein reines "Verwaltendes Gewerbe" (öD)
Also Nein: öD und IGM vergleichen ist so, wie einen Fachinformatiker mit einer Rechtsanwaltsgehilfin zu vergleichen und in einem Pott zu schmeißen.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 25.01.2022 15:26
Kein AN im öD muss sich anstrengen, Gleitzeitstunden aufbauen bis nach Meppen, weil er seine "Arbeit" nicht schafft.
Der Laden geht nicht pleite und er wird nicht rausgeschmissen.
Wer sich für den öD AG den A* aufreißt, der macht es weil er darauf Bock hat, aber nicht weil der AG in dazu nötigen könnte oder ein ökonomischer Druck dahinter steht.

Wenn Gefahr für Leib- und Leben in Verzug ist, möchte ich mal wirklich den/die Beamten/-in oder Beschäftige/n sehen, der/die dann tatsächlich Feierabend macht, wenn daran Menschenleben hängen oder „das Wohl der Bundesrepublik Deutschland in Gefahr ist.“
Letztlich bricht durch diese „Freiwilligkeit“ der öffentliche Dienst nicht völlig zusammen.
Richtig! Er arbeitet dann bis das Problem gelöst ist. Und geht dann für 4 Wochen nach Hause, weil er nicht mehr arbeiten kann, weil er die Stunden voll hat.
Wenn der Staat damit ein Problem hat, dann kann er dafür besagt Beamte einsetzen oder Überstunden anordnen.
Und davon ab. Wo findet dass denn massenhaft statt im Tarifbereich, Leib und Leben?

Zitat
Und auch ein Staat kann Pleite gehen.

Ich kann mich irren, aber Griechenland ist nur durch Unterstützung der EU nicht Pleite gegangen. Es gab dort einen Schuldenschnitt und Staatsdiener bekamen auch einen Teil ihre Besoldung/Bezahlung nicht mehr bzw. nur stark verzögert ausgezahlt.
Selbiges ist auch in den USA schon passiert oder bahnte sich an.
Steile These mit dem nicht Pleite gehen.
Es ist nur äußerst unwahrscheinlich.
Da hast du natürlich absolut Recht und deswegen habe ich ja einen Job, der nicht nur beim Staat genutzt wird. Und deswegen bin ich nie Beamter geworden, weil ich mir meinen AG selber aussuchen will.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: Organisator am 25.01.2022 15:54
Unsere miese Arbeitszeitdienstvereinbarung ist tatsächlich etwas Hausspezifisch und ungünstig für die Beschäftigten, da lückenhaft. Ich habe schon bessere gesehen. Wenn der/die Vorgesetzte die Anordnung aus irgendeinem Grund nicht gibt, ist letztlich der/die Beschäftigte immer der/die Depp/in. 

Du bist verpflichtet, deine vertraglich vereinbarten Stunden zu leisten. Danach gehst du nach Hause. Wenn der Arbeitgeber eine entsprechende Anordnung für Überstunden nicht gibt, kannst du ihn ja darauf hinweisen, das dies eigentlich notwendig ist, aber noch ein einzges mal mehr arbeitst nur fürs Gleitzeitkonto. Auch mit dem Hinweis, dass du das beim nächsten mal nicht mehr machen wirst. Ich kann da nicht sehen, warum der Beschäftigte da der Depp sein sollte.
Titel: Antw:Strategien zur Aufwertung der MINT-Berufe
Beitrag von: WasDennNun am 25.01.2022 17:08
Unsere miese Arbeitszeitdienstvereinbarung ist tatsächlich etwas Hausspezifisch und ungünstig für die Beschäftigten, da lückenhaft. Ich habe schon bessere gesehen. Wenn der/die Vorgesetzte die Anordnung aus irgendeinem Grund nicht gibt, ist letztlich der/die Beschäftigte immer der/die Depp/in. 

Du bist verpflichtet, deine vertraglich vereinbarten Stunden zu leisten. Danach gehst du nach Hause. Wenn der Arbeitgeber eine entsprechende Anordnung für Überstunden nicht gibt, kannst du ihn ja darauf hinweisen, das dies eigentlich notwendig ist, aber noch ein einzges mal mehr arbeitst nur fürs Gleitzeitkonto. Auch mit dem Hinweis, dass du das beim nächsten mal nicht mehr machen wirst. Ich kann da nicht sehen, warum der Beschäftigte da der Depp sein sollte.
Du vergisst die permanenten Notfälle mit Gefahr für Leib und Leben.
Oder wenn halt ein andern mal die Hütte brennt, weil der Minister schnell mal ne Ausarbeitung braucht oder weil, .......

Das sind doch ganz klar "dauerhaft" Situationen bei denen der AN nicht einfach gehen kann, weil er ein moralischer Mensch ist.

Kenn ich,  mach ich auch mal (wenn es tatsächlich unvorhersehbare Situationen sind) und lebe damit super.
Aber dann bin ich halt auch mit Ansage 2 Wochen auf ZA im Urlaub, so what? wo bin ich der Depp?
Na klar: Weil ich mir die Stunden nicht anordnen lasse. und 2,4 Wochen im Urlaub sein könnte.

und Vorgesetzte die die Anordnung nicht geben, deren Telefon brennt dann halt mal durch, weil meines auf ihn umgeleitet wird, weil er nicht für genügend Personal gesorgt hat.
bzw. habe auch schon mal was gegen die Wand fahren lassen und großen Schaden verursacht, allerdings mit vorheriger Vorhersage.
Danach läuft so was besser:
Bösgläubig machen von Verantwortlichen ist mein Lieblingsspiel. Insbesondere wenn man Linienvorgesetzte hat die da mitspielen.