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Allgemeines und Sonstiges => allgemeine Diskussion => Thema gestartet von: Jochen1976 am 04.06.2024 23:33

Titel: 7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Jochen1976 am 04.06.2024 23:33
Liebe Community,

nach sieben Jahren im öffentlichen Dienst als Beamter im höheren Dienst bei der Polizei NRW möchte ich meine Erfahrungen und die Gründe für meinen bevorstehenden Austritt mit euch teilen. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, aber sie ist das Ergebnis zahlreicher frustrierender Erlebnisse und tiefgehender Überlegungen.

Ein zentraler Punkt ist die Missachtung der Alimentation durch meinen Dienstherrn. Trotz der hohen Verantwortung und des enormen Engagements, das wir bei der Polizei täglich erbringen, bleibt die finanzielle Anerkennung weit hinter den Erwartungen zurück. Während die Lebenshaltungskosten stetig steigen, bleibt die Alimentation nahezu unverändert. Diese Diskrepanz macht es schwer, eine angemessene Lebensqualität zu sichern und langfristig finanziell planen zu können. Es ist schlichtweg enttäuschend, dass unser Einsatz so wenig wertgeschätzt wird.

In meiner Position als Führungskraft stoße ich immer wieder auf massive Mauern. Die Möglichkeiten, meine Mitarbeiter zu fördern und ihnen Entwicklungschancen zu bieten, sind stark eingeschränkt. Die starren Karrierewege lassen kaum Spielraum für individuelle Entwicklung und beruflichen Aufstieg. Dies ist besonders frustrierend für ambitionierte Kollegen und macht es nahezu unmöglich, sie langfristig zu motivieren. Es tut weh, talentierte und engagierte Mitarbeiter zu sehen, die in einem System gefangen sind, das ihre Bemühungen nicht anerkennt.

Der alltägliche Kampf mit übermäßiger Bürokratie erschwert die Arbeit zusätzlich. Unzählige bürokratische Hürden verlangsamen nicht nur unsere Prozesse, sondern ersticken auch innovative Ideen im Keim. Als Führungskraft möchte ich effiziente und innovative Lösungen vorantreiben, doch langwierige Genehmigungsverfahren und starre Strukturen bremsen uns immer wieder aus. Diese Bürokratie lähmt uns und verhindert, dass wir unser volles Potenzial entfalten können.

Die mangelnde Wertschätzung und Anerkennung seitens des Dienstherrn ist ein weiterer schwerwiegender Punkt. Es reicht nicht, nur finanzielle Mittel zu kürzen – auch die emotionale Anerkennung fehlt. Die Arbeit meiner Mitarbeiter und meine eigene werden selten ausreichend gewürdigt, was die Motivation erheblich beeinträchtigt. Es ist demotivierend, wenn der tägliche Einsatz und die Opfer, die wir bringen, nicht gesehen und geschätzt werden. Die unflexiblen Arbeitsstrukturen sind ebenfalls ein großes Problem. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten sind im öffentlichen Dienst noch lange nicht Standard. In einer Zeit, in der Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit immer wichtiger werden, ist dies ein erheblicher Nachteil. Es frustriert mich zutiefst, dass wir hier so weit hinterherhinken.

Besonders besorgniserregend ist der Ausblick auf die kommenden Jahre. Massive Einsparungen stehen bevor, was zu einer weiteren Arbeitsverdichtung führen wird. Als Führungskraft werde ich gezwungen sein, diese zusätzlichen Belastungen meinen Mitarbeitern zu vermitteln, obwohl ich selbst nicht mehr bereit bin, diese Bedingungen zu akzeptieren. Es ist nicht hinnehmbar, dass wir ständig mehr leisten sollen, ohne dass sich unsere Arbeitsbedingungen verbessern. Ich kann und will diese Mehrbelastung nicht länger meinen Mitarbeitern verkaufen, da ich weiß, wie stark sie bereits jetzt unter den aktuellen Bedingungen leiden.

Diese Erfahrungen und die ständige Frustration haben mich zu dem Entschluss gebracht, meine berufliche Zukunft außerhalb des öffentlichen Dienstes zu suchen. Ich brauche ein Umfeld, das meine Fähigkeiten und Leistungen angemessen honoriert und mir sowie meinem Team echte berufliche Perspektiven bietet. Ich hoffe, meine Schilderungen können anderen, die ähnliche Überlegungen anstellen, weiterhelfen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: clarion am 05.06.2024 06:24
Wenn dieses Schreiben keine Kurzschlussreaktion nach einem schlechten ist, sondern das Ergebnis einer längeren Überlegung hoffe ich, dass Du an MI und an den/die Polizeipräsident*n schreibst, und das noch mit ganz konkreten Beispielen unterfüttert. Welche Innovationen schwebt Dir vor und welcher Bürokrtismus hindert Dich?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Herbert Meyer am 05.06.2024 09:33
Meine Polizisten-Freunde, denen es finanziell tatsächlich nicht schlecht geht, sagen immer "zumindest die Bezahlung ist gut". Die restlichen Punkte werden aber deckungsgleich empfunden.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: SamFisher am 05.06.2024 10:29
Welche Innovationen schwebt Dir vor und welcher Bürokrtismus hindert Dich?

Da Jochen sein Konto direkt wieder gelöscht hat, ist er an einer Diskussion oder Rückfrage gar nicht interessiert.

Da wollte sich also jemand mal so richtig auskotzen. Soll er machen, braucht die Seele auch mal.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: FearOfTheDuck am 05.06.2024 10:38
Wenn ich richtig liege, war Jochen länger hier und hat sich auch gern beteiligt. Es ist eher ein Abschiedsbrief an seine ÖD-Zeit, auch hier im Forum. Alles Gute sei ihm zu wünschen.

Dennoch lässt sich der Strang weiterführen. Jochen legt hier gefühlt alle zehn Finger in die Wunde(n). Ohne dass wir auf die Probleme des TE en detail eingehen können, aber - auch mit Blick auf die Breite des ÖD: Inwieweit hat Jochen recht?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Finanzer am 05.06.2024 10:51
Ein wichtiger Punkt den Jochen ansprach ist die Rolle der unteren Führungskräfte. In den Fällen in denen diese Gut und motiviert sind, besteht die Gefahr das man sich zwischen den (teilweise sinnlosen) Anweisungen von oben und der Verantwortung für seine Mitarbeiter aufreibt.

Einer der Gründe warum ich nie Führungskraft im ÖD werde.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Taigawolf am 05.06.2024 11:40
Wenn ich richtig liege, war Jochen länger hier und hat sich auch gern beteiligt. Es ist eher ein Abschiedsbrief an seine ÖD-Zeit, auch hier im Forum. Alles Gute sei ihm zu wünschen.

Dennoch lässt sich der Strang weiterführen. Jochen legt hier gefühlt alle zehn Finger in die Wunde(n). Ohne dass wir auf die Probleme des TE en detail eingehen können, aber - auch mit Blick auf die Breite des ÖD: Inwieweit hat Jochen recht?

Ich denke es spiegelt das wieder, was in den anderen Threads zur Alimentation inzwischen auf tausenden Seiten ausgebreitet vor uns liegt. Wer noch nicht zu lange im öD und noch relativ jung ist, der überlegt sich momentan, ob ein Tapetenwechsel nicht evtl. die bessere Alternative wäre. Das mit der Jobsicherheit früher zieht in heutigen Zeiten des Fachkräftemangels nicht mehr so, die Bezahlung hinkt immer weiter hinterher.

Wer momentan noch keine drei Kinder oder dergleichen hat, momentan aber z.B. eine Familie gründet, ein Haus bauen will etc., der merkt relativ schnell, dass er momentan im öD einfach nicht mehr die besten Rahmenbedingungen vorfindet.

Und eine Familie gründet man nicht in 10 oder 20 Jahren, wenn das BVerfG durchgeurteilt hat. Man bräuchte jetzt schleunigst eine konkurrenzfähige Besoldung, sonst wandern immer mehr junge Leute ab. Nebenbei noch zu der Problematik, dass sowieso schon nicht genug Nachwuchs für die anstehenden Pensionierungswellen ausgebildet wird. Das kann sich zu einer Lawine für den öD entwickeln. Aber was soll man sagen...so wurde es politisch herbeigeführt.

Ich kann seine Beweggründe auf jeden Fall sehr gut nachvollziehen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 05.06.2024 11:43
Ist die Förderung von Etagenheizungen in Mehrparteienhaus schon geregelt?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Schokobon am 05.06.2024 21:14
Die Motivation fällt in der freien Wirtschaft auch nicht vom Himmel. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass in der privaten Wirtschaft ausnahmslos top Führungskräfte und Bedingungen vorherrschen. Auch - oder besser gesagt: gerade dort wird gern ausgebeutet bis zum Erbrechen. Nach Jahren der Ausbeutung wird mit 100,- Euro/Mon. Bruttoerhöhung auf weitere Jahre oder sogar Jahrzehnte abgespeist. Da hat auch niemand was zu verschenken.

Hier wurden subjektiv schlechte Erfahrungen bei der Polizei gemacht.
Aber es wurde vielleicht auch mit der unzutreffenden Einstellung an die ganze Sache "ÖD" herangegangen.
Wer nach 1-2 Jahren nicht verstanden hat wie der eigene Dienstherr tickt ist entweder naiv oder blind. Und wer dann trotzdem glaubt seine eigenen Prinzipien oder Vorstellungen zu etablieren ist einfach ein Träumer


Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Schinkensandwich am 07.06.2024 13:35
Und eine Familie gründet man nicht in 10 oder 20 Jahren, wenn das BVerfG durchgeurteilt hat. Man bräuchte jetzt schleunigst eine konkurrenzfähige Besoldung, sonst wandern immer mehr junge Leute ab.

Naja was soll man als Tarifbeschäftigter dazu sagen. Als Tarifbeschäftigter müsste man sich ja längst erschießen, wenn man das Gejammer über die nicht konkurrenzfähige Besoldung von den Beamten immer hört. Auch bei mir in der Dienststelle jammern die Beamten am lautesten, obwohl die meist für die identische Tätigkeit ein erheblich höheres Nettogehalt ausbezahlt bekommen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Tagelöhner am 07.06.2024 13:56
Viel Erfolg in der freien Wirtschaft (in der auch nicht alles Gold ist was glänzt, aber der Rasen des Nachbarn ist halt immer grüner)...wenn sich jetzt sogar schon Beamte im höheren Dienst unteralimentiert fühlen, dann gute Nacht. Ich kenne nach wie vor sehr viele, die mit Ihrem Sold absolut zufrieden sind. Das sieht im mD und gD ganz anders aus.

Seit dem das BVerfG dieses Urteil zur verfassungsgemäßen Alimentation gesprochen hat, hat es leider auch zur kollektiven Selbstbemitleidung und teils sicherlich auch kognitiven Verzerrung beigetragen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Taigawolf am 10.06.2024 14:30
Und eine Familie gründet man nicht in 10 oder 20 Jahren, wenn das BVerfG durchgeurteilt hat. Man bräuchte jetzt schleunigst eine konkurrenzfähige Besoldung, sonst wandern immer mehr junge Leute ab.

Naja was soll man als Tarifbeschäftigter dazu sagen. Als Tarifbeschäftigter müsste man sich ja längst erschießen, wenn man das Gejammer über die nicht konkurrenzfähige Besoldung von den Beamten immer hört. Auch bei mir in der Dienststelle jammern die Beamten am lautesten, obwohl die meist für die identische Tätigkeit ein erheblich höheres Nettogehalt ausbezahlt bekommen.

Dem Tarifbeschäftigten wird aber im Gegensatz zum Beamten nicht durch das Grundgesetz garantiert, dass er als Alleinverdiener eine vierköpfige Familie ernähren können muss. Weiterhin haben es Tarifbeschäftigte deutlich leichter, dem öD den Rücken zu kehren.

Bitte nicht falsch verstehen. Ich glaube nicht an die immer herbeigedichteten Unterschiede zwischen Beamten und Tarifbeschäftigten. Aber man muss auch so ehrlich bleiben zuzugeben, dass die rechtlichen Voraussetzungen einfach andere sind. Und wenn dann ein Beamter verlangt, dass er gemäß dem Grundgesetz behandelt wird, weil er durch seine Dienststellung eben auch in Grundrechten eingeschränkt wird, dann hat das nichts mit Arroganz zu tun. Es geht hier um den Rechtsstaat ansich.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Warnstreik am 10.06.2024 15:11
Und eine Familie gründet man nicht in 10 oder 20 Jahren, wenn das BVerfG durchgeurteilt hat. Man bräuchte jetzt schleunigst eine konkurrenzfähige Besoldung, sonst wandern immer mehr junge Leute ab.

Naja was soll man als Tarifbeschäftigter dazu sagen. Als Tarifbeschäftigter müsste man sich ja längst erschießen, wenn man das Gejammer über die nicht konkurrenzfähige Besoldung von den Beamten immer hört. Auch bei mir in der Dienststelle jammern die Beamten am lautesten, obwohl die meist für die identische Tätigkeit ein erheblich höheres Nettogehalt ausbezahlt bekommen.

Dem Tarifbeschäftigten wird aber im Gegensatz zum Beamten nicht durch das Grundgesetz garantiert, dass er als Alleinverdiener eine vierköpfige Familie ernähren können muss. Weiterhin haben es Tarifbeschäftigte deutlich leichter, dem öD den Rücken zu kehren.

Bitte nicht falsch verstehen. Ich glaube nicht an die immer herbeigedichteten Unterschiede zwischen Beamten und Tarifbeschäftigten. Aber man muss auch so ehrlich bleiben zuzugeben, dass die rechtlichen Voraussetzungen einfach andere sind. Und wenn dann ein Beamter verlangt, dass er gemäß dem Grundgesetz behandelt wird, weil er durch seine Dienststellung eben auch in Grundrechten eingeschränkt wird, dann hat das nichts mit Arroganz zu tun. Es geht hier um den Rechtsstaat ansich.

Auch das ist einer der Punkte, die das Ganze eben so verkrustet aussehen lässt. Es gibt heute keinen Grund mehr für die "althergebrachten Prinzipien des Berufsbeamtentums" - wirft man das zum Großteil über Bord könnte man in der Breite bessere Löhne zahlen, die Bedingungen verbessern und damit frisches Blut in den Öffentlichen Dienst ziehen. Dann könnte es oft auch erheblich unbürokratischer gehen (vor allem in internen Prozessen) und Leistung könnte/würde sich lohnen können. Bei den Tarifverhandlungen der Angestellten ist Regelmäßig das Beamtentum Argument Nummer 1, wieso man sich zurückhalten müsse. (gerade im TV-L)

Und ja: Solange es noch gesetzlich geregelt ist hat natürlich jeder das Recht seine Rechte auch einzufordern. Ein Großteil der Fesseln die oben erwähnt werden, sind aber system-immanent und eng mit eben diesen antiquarischen Regelungen verbunden. Nebenbei behindern diese Regelungen auch die Volkswirtschaft ansich, aber das ist ein anderes Thema.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: pvenj am 12.06.2024 16:37
Zitat
In meiner Position als Führungskraft stoße ich immer wieder auf massive Mauern. Die Möglichkeiten, meine Mitarbeiter zu fördern und ihnen Entwicklungschancen zu bieten, sind stark eingeschränkt. Die starren Karrierewege lassen kaum Spielraum für individuelle Entwicklung und beruflichen Aufstieg. Dies ist besonders frustrierend für ambitionierte Kollegen und macht es nahezu unmöglich, sie langfristig zu motivieren. Es tut weh, talentierte und engagierte Mitarbeiter zu sehen, die in einem System gefangen sind, das ihre Bemühungen nicht anerkennt.

Das ist tatsächlich ein sehr wunder Punkt.

Ich sehe das auch in meiner (nicht Polizei-)Behörde. Engagement lohnt sich nicht. Die meisten direkten Vorgesetzten können gute Leistung mit warmen Worten anerkennen, aber nicht entscheiden, dass jemand nächsten Monat höhergruppiert oder befördert wird. Sie können auch keine Prämie auszahlen oder den Beschäftigten andere Benefits geben. Motivierte Beschäftigte und high Performer werden nur mit noch mehr Arbeit belohnt.

Die starren "Karrierewege" führen dazu, dass sich eine Weiterbildung hier nicht lohnt. Nebenbei einen Master studieren? Na Glückwunsch, kannst dir das Zeugnis ins Klo hängen. Für einen Qualifikationsaufstieg kannst du in 20 Jahren nochmal zart anfragen.

10 Jahre lang als Chemikant in einem Umweltabor gearbeitet, nebenberuflich studiert und danach in die Umweltbehörde gewechselt? Herzlich willkommen, Sie bekommen E10 Stufe 1 weil wir Ihre Berufserfahrung vor dem Studienabschluss nicht anerkennen, auch wenn Sie super einschlägig ist. Hier ist ein Kugelschreiber.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Organisator am 13.06.2024 08:56
Zitat
In meiner Position als Führungskraft stoße ich immer wieder auf massive Mauern. Die Möglichkeiten, meine Mitarbeiter zu fördern und ihnen Entwicklungschancen zu bieten, sind stark eingeschränkt. Die starren Karrierewege lassen kaum Spielraum für individuelle Entwicklung und beruflichen Aufstieg. Dies ist besonders frustrierend für ambitionierte Kollegen und macht es nahezu unmöglich, sie langfristig zu motivieren. Es tut weh, talentierte und engagierte Mitarbeiter zu sehen, die in einem System gefangen sind, das ihre Bemühungen nicht anerkennt.

Das ist tatsächlich ein sehr wunder Punkt.

Ich sehe das auch in meiner (nicht Polizei-)Behörde. Engagement lohnt sich nicht. Die meisten direkten Vorgesetzten können gute Leistung mit warmen Worten anerkennen, aber nicht entscheiden, dass jemand nächsten Monat höhergruppiert oder befördert wird. Sie können auch keine Prämie auszahlen oder den Beschäftigten andere Benefits geben. Motivierte Beschäftigte und high Performer werden nur mit noch mehr Arbeit belohnt.

Die starren "Karrierewege" führen dazu, dass sich eine Weiterbildung hier nicht lohnt. Nebenbei einen Master studieren? Na Glückwunsch, kannst dir das Zeugnis ins Klo hängen. Für einen Qualifikationsaufstieg kannst du in 20 Jahren nochmal zart anfragen.

10 Jahre lang als Chemikant in einem Umweltabor gearbeitet, nebenberuflich studiert und danach in die Umweltbehörde gewechselt? Herzlich willkommen, Sie bekommen E10 Stufe 1 weil wir Ihre Berufserfahrung vor dem Studienabschluss nicht anerkennen, auch wenn Sie super einschlägig ist. Hier ist ein Kugelschreiber.

Das kommt immer auf den Arbeitgeber an. Ich habe beobachtet, dass ein Aufstieg möglich ist, wenn man persönlich dafür auch geeignet ist. Nur ein Master (nebenbei) zu machen ist alleine nicht ausreichend, man muss auch in der Lage für die höherwertigen Tätigkeiten sein.

Ansonsten gilt beim AG-Wechsel: Verhandeln. Wer bei meinem AG nicht anspricht, dass er mehr als Stufe 1 haben möchte, bekommt auch nur Stufe 1. Wer gut verhandelt, bekommt auch höhere Stufen. Oder - bei passender Tätigkeit - auch entsprechende Zulagen bis 1.000 € im Monat.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Eleon am 17.06.2024 09:00
Eine ehrenwerte Einstellung, lieber Jochen.

Ich kann Ihren Frust sehr gut nachvollziehen, war aber nach einigen Jahren zu bequem (oder zu alt?) um noch in die freie Wirtschaft zu wechseln.

Hilfreich sind Dienst nach Vorschrift (für mehr wird man ja auch nicht bezahlt) und Teilzeitarbeit.

Viel Erfolg in Ihrem neuen Beruf.


Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Thomber am 17.06.2024 13:39
7 Jahre im öD... Okay, ne A14 wird er erreicht haben, aber, dass man in dieser Position nicht die Welt verändern kann, war doch vorher klar. Ich behandel meine Mitarbeiter auch besser, als ich behandelt werde...jeder muss einfach in seinem Bereich versuchen, etwas zu verbessern. Aber aufgeben nach schon 7 Jahren?   

Er war vermutlich Volljurist und hat erkannt, dass er draußen mehr verdienen kann. 
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Rheini am 03.07.2024 13:04
Und eine Familie gründet man nicht in 10 oder 20 Jahren, wenn das BVerfG durchgeurteilt hat. Man bräuchte jetzt schleunigst eine konkurrenzfähige Besoldung, sonst wandern immer mehr junge Leute ab.

Naja was soll man als Tarifbeschäftigter dazu sagen. Als Tarifbeschäftigter müsste man sich ja längst erschießen, wenn man das Gejammer über die nicht konkurrenzfähige Besoldung von den Beamten immer hört. Auch bei mir in der Dienststelle jammern die Beamten am lautesten, obwohl die meist für die identische Tätigkeit ein erheblich höheres Nettogehalt ausbezahlt bekommen.

Die inzwischen für mich am schwerwiegensten Unterschiede zwischen einem Beamtenverhältnis und die eines Angestellten sind, dass ich mit ca. 10 Jahren vor der Pensionierung, an meinen Dienstherrn gekettet bin.

Natürlich könnte ich um Entlassung bitte und zu einem AG in der Privatwirtschaft wechseln, wenn mir was in meinem Dienst stinkt und ich die Brocken hinschmeissen möchte. Was dann natürlich zur Nachversicherung bei der Rentenversicherung führt. Dies, man möge mich eines Besseren belehren, dann mit Aussicht auf weniger Rente, als wenn ich den bereits im öffentlichen Dienst gegangenen Weg, als Angestellter zurück gelegt hätte.

Als Zweites die fehlende Möglichkeit, meinen Pensionseintritt nach meinen Wünschen zu legen. Als Angestellter kann man Jahre vorher kündigen, evtl. noch mit dem AG eine Abfindung aushandeln und mit Eintritt des Rentenalters, bekommt man seine Rente (incl. der Abschläge), ausbezahlt. Bei einem Beamten s. o. Mit zunehmenden Alter, zumindestens ist das bei mir so und wenn man sich die Frührentner ansieht, sind das Jahre, die man nicht mehr zurück bekommt.

Dafür, und das sehe ich so, habe ich auch Vorteile. Eins ist das Anrecht auf eine Amtsangemessene Alimentation (wenn Sie denn auch so gelebt wird). Deshalb bin ich nicht bereit, mir von den Angestellten immer nur meine Vorteile ständig vorhalten zu lassen, und die Nachteile die für mich greifbar sind, unter den Tisch kehren zu lassen.

Am Ende konnte und kann jeder wählen und hat ein Gesamtpaket. Und wenn jemand so unzufrieden wie der TE ist, muss er die Konsequenzen ziehen und die jeweiligen Vor- und Nachteile in Kauf nehmen.

P. S. In NRW gibt es nicht die Möglichkeit bei Entlassung den Antrag zu stellen, die bisher erworbene Pension behalten zu können.

P. P. S ich bin weit entfernt davon zu jammen oder Frust zu schieben. ich finde einfach nur, dass alles Vor- und Nachteile hat und ein Gesamtpaket bildet. Daraus darf jeder für sich seine (Berufs)wahl treffen und nicht immer zu anderen schauen, um eine Rosine herauszupicken.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: VFA West am 10.08.2024 14:29
Da immer mehr Beschäftigte des öffentlichen Dienstes darüber nachdenken, die gestörten Strukturen in Behörden hinter sich zu lassen, hier mal ein kurzer Erfahrungsbericht, wie einfach es wohl heutzutage ist, in die Privatwirtschaft zu wechseln:

Ich habe mich "einfach mal aus Spaß" gestern (!) bei einem privaten Unternehmen beworben und doch tatsächlich sofort ein Einstellungsangebot erhalten. Leider habe ich im öD verlernt, Gehaltsverhandlungen zu führen, weshalb ich nur "mindestens mein aktuelles Gehalt" (knapp 53k bei VZ) gefordert hatte.

Herausgekommen ist:
- ein unbefristeter Vertrag
- mit 60k Einstiegsgehalt und
- 100% remote-Arbeit.

Vor allem Letzteres reizt mich, wenn ich an meine bisherigen Erfahrungen im öD denke, ganz besonders ..  ;D

Das Ganze ohne Studium, allerdings mit inzwischen fast 4 Jahren "einschlägiger" Berufserfahrung.

Zwar werde ich das Angebot vermutlich trotzdem nicht annehmen, aber dennoch ist es interessant zu sehen, wie schnell ein Wechsel in die PW wohl möglich ist. Ich zumindest hätte mir das so einfach nicht vorstellen können.

Also: Traut euch! Wenn ich gehen wollt, dann tut es. Die Chancen stehen zurzeit scheinbar ziemlich gut!  :)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Prüfer SH am 10.08.2024 14:45
Da immer mehr Beschäftigte des öffentlichen Dienstes darüber nachdenken, die gestörten Strukturen in Behörden hinter sich zu lassen, hier mal ein kurzer Erfahrungsbericht, wie einfach es wohl heutzutage ist, in die Privatwirtschaft zu wechseln:

Ich habe mich "einfach mal aus Spaß" gestern (!) bei einem privaten Unternehmen beworben und doch tatsächlich sofort ein Einstellungsangebot erhalten. Leider habe ich im öD verlernt, Gehaltsverhandlungen zu führen, weshalb ich nur "mindestens mein aktuelles Gehalt" (knapp 53k bei VZ) gefordert hatte.

Herausgekommen ist:
- ein unbefristeter Vertrag
- mit 60k Einstiegsgehalt und
- 100% remote-Arbeit.

Vor allem Letzteres reizt mich, wenn ich an meine bisherigen Erfahrungen im öD denke, ganz besonders ..  ;D

Das Ganze ohne Studium, allerdings mit inzwischen fast 4 Jahren "einschlägiger" Berufserfahrung.

Zwar werde ich das Angebot vermutlich trotzdem nicht annehmen, aber dennoch ist es interessant zu sehen, wie schnell ein Wechsel in die PW wohl möglich ist. Ich zumindest hätte mir das so einfach nicht vorstellen können.

Also: Traut euch! Wenn ich gehen wollt, dann tut es. Die Chancen stehen zurzeit scheinbar ziemlich gut!  :)

In welchem Bereich?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: VFA West am 10.08.2024 15:00
In welchem Bereich?

Payroll

Nachdem ich jetzt mal recherchiert habe (unbedingt vorher machen!), kann man in diesem Bereich wohl sogar noch viel mehr als 60k bekommen, wenn man (gut) verhandelt.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: FearOfTheDuck am 10.08.2024 17:10
Warum nimmst du das Angebot nicht an? Falls d u deine Gedanken mit uns teilen magst. ;)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Ozymandias am 10.08.2024 18:38
Vielleicht weil man da tatsächlich arbeiten muss?  8)
Reich wird man mit so einem Job in der PW auch nicht.

An sparen und investieren kommt man nicht vorbei, wenn man Knete haben möchte und das kann man auch als Beamter zu 99% ohne jegliche Meldepflicht hinbekommen. Vor allem mit privaten Veräußerungsgeschäften, da in der Regel nach 1 oder 10 Jahren steuerfrei. Ist einfach schöner wenn man mit seinem Grips 100% behalten kann, anstatt zu schwitzen und 42%+ abzudrücken. Meine Meinung.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Kaiser80 am 10.08.2024 21:32
Ich habe mich mit schreiben ja jetzt lange lange zurück gehalten. Ich habe Anfang letzten Jahres nach gut 14 Kommunalverwaltung und fast 20 Jahren ÖD in die PW gewechselt.
Das finanzielle ist eh ohne Worte. Nach gut 7 Jahren absitzen in der EG 9c  geht es es mit dem Lohn schwuppdiwubb von vergleichbar EG 9c in die EG 12/4. Plus Dienstwagen. Absurd.
Klar, ich kann nach 38;5 Std nicht den Stift fallen lassen. Aber das scheint ja bedauerlicherweise immer noch auch ganz vielen im ÖD nicht möglich zu sein...

Aber die Hauptentscheidung zu gehen war und bleibt dieses Absurde(?) kämpfen gegen Windmühlen. Also der ÖD hat mich ganz schön zermürbt/frustriert. An jedes scheiss Fördergeld Klammern und sinnbefreit Eigenanteile rauswichsen, aber kein Geld da um 25 (!!!) Flüchtlingen eine ZWIETE Dusche zu errichten. oder Deutschen Kids  weiter 49€ Deutschlandticket zu bezahlen. Die Kinder wohnen ja 1600Meter von der Schule weg. ab 2000 Meter wird es bezahlt. Ne is klar.
Braucht sich langsam keiner mehr wundern... Wer will denn mit Stolz und Ehrgeiz für diesen Staat Arbeiten. Ich hab das nicht mehr ausgehalten! Hätte auch für +/- 0 gewechselt.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 11.08.2024 09:57
Das kann ich sicherlich nachvollziehen, Kaiser80.

Aber ist man da ganz raus? Man ist ja immer noch Bürger und muss den Wahnsinn hinnehmen.

SIcherlich wird es geteilte Meinungen geben zum UVG, was ich ganz abschaffen würde aber selbst umgesetzt habe, aber nehmen wir die Infrastruktur, wo die Fertigstellung der Friesenbrücke, die 2015!!! bei einem Unfall beschädigt wurde, wieder mal verschoben ist.

OB ich da jetzt Sachbearbeiter bin oder Bürger, es nervt immer.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: VFA West am 11.08.2024 11:09
Vielleicht weil man da tatsächlich arbeiten muss?  8)
Das ist hoffentlich nicht dein Ernst?! Ich weiß ja echt nicht, wo ihr alle immer arbeitet. Aber in meinen bisherigen Stationen im öD war immer mehr als genug zu tun. Wenn man dann schlecht Nein sagen kann, wird man zur Belohnung auch noch in die Vertretung der Dauererkrankten involviert und so richtig schön auseinandergenommen, bis man irgendwann selbst krank wird. Das ist zumindest meine Erfahrung mit dem "mittleren Dienst" im öD. Ob das in der PW aber wirklich anders ist, weiß ich auch nicht.

Reich wird man mit so einem Job in der PW auch nicht.
Naja, mehr verdienen würde ich zumindest für den Anfang schon. Aber ich kann wie gesagt nicht wirklich gut verhandeln bzw. habe das halt noch nie gemacht. Im öD bekommt man hingegen automatisch Tariferhöhungen und Stufenaufstiege. Das ist schon ein Vorteil. Ein Gehalt von 60k bringt mir ja nichts, wenn sich das dann 10 Jahre lang gar nicht erhöht.

Warum nimmst du das Angebot nicht an? Falls d u deine Gedanken mit uns teilen magst. ;)
Klar, gerne. :)

Also 1. war das mit der Bewerbung dort eigentlich nur so eine Schnapsidee; ich weiß bisher auch noch sehr wenig über die genaue Arbeitsweise, die Strukturen und das ganze "drumherum". Es ist für mich also schwer einzuschätzen, ob das passen würde und ob ich dafür den öD endgültig verlassen möchte. Ich war von der Idee, den Staatsdienst zu unterstützen und mitzugestalten immer so fasziniert .. und es war wie gesagt eine Schnapsidee, so spontan bin ich glaub dann doch nicht  ;D

2. ist der finanzielle Unterschied jetzt auch nicht so wahnsinnig groß. Vor allem werden in meiner jetzigen Dienststelle wohl sehr hohe "Leistungs"prämien ausgezahlt; das hatte ich bisher noch nie im öD. Außerdem kann man durch Fortbildungen etc. auch im öD in höhere Entgeltgruppen aufsteigen und landet dann sehr schnell ebenfalls bei 60k. Wie die Entwicklungsmöglichkeiten hingegen in der PW aussehen , kann ich halt so gar nicht einschätzen ..

und 3. stehe ich zurzeit tatsächlich das erste Mal in meinem Leben vor der Frage, ob ich meine Arbeitsleistung und -moral nicht doch einfach der meines Umfeldes anpassen und diese gestörten Strukturen des öD einfach zu meinem "Vorteil" nutzen soll. In meiner derzeitigen Dienststelle scheint es nämlich absolut niemanden zu interessieren, dass sich die Rückstände stapeln, ständig krankgefeiert wird und selbst Mitarbeitende gegenüber Leitungen einen zum Teil derart respektlosen Ton an den Tag bringen, wie ich es bisher im öD nicht erlebt habe. Ein Umfeld also, in dem man tatsächlich Popcorn und Cola auspacken, die Füße ausstrecken und dafür noch Prämien abkassieren kann.  :) Ich weiß nur nicht, was so etwas auf Dauer charakterlich mit einem Menschen macht.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Unknown am 11.08.2024 11:18
Nimm doch das Angebot als Grundlage für neue Verhandlungen bei deinem jetzigen Arbeitgeber. So nach dem Motto entweder bekomme ich das oder ich kann gleich kündigen mit einer Fristsetzung von einer Woche.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 11.08.2024 12:02
Bei. ir ist es eher umgekehrt als beim Kaiser.
Ich hatte die Nase voll vom Arbeiten in der pW.
Immer für die gefühlte Rundablage beim Kunden was machen war irgendwann nicht mehr sinnstiftend.

Jetzt verdiene ich wesentlich weniger, aber habe immer noch wesentlich mehr als ich inzwischen brauche.
Habe aber weniger mentalen Druck in meinen Projekten und mache etwas, wo ich dem Staat und den Bürgern etwas zurückzahlen kann und ein paar Bösenbuben gehörig auf die Eier gehen darf.
Und es macht mir höllischen Spass, den verkrustete Strukturen auf die Füßen zu treten und habe durchaus dort auch schon einiges bewirken bzw. Bewusstsein schaffen können.
Denn aus der finanziellen Unabhängigkeit kann ich das Maul aufreißen, da mir keiner was kann. So wie meinen Edeka A13er  Beamtenkollegen, die ebenso gepolt sind.
Hätte ich jedoch Chefs, die uns da zurückpfeifen, wäre ich innerhalb eines Monats wieder weg.Was meine Kollegen nicht können.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: VFA West am 11.08.2024 12:17
Nimm doch das Angebot als Grundlage für neue Verhandlungen bei deinem jetzigen Arbeitgeber. So nach dem Motto entweder bekomme ich das oder ich kann gleich kündigen mit einer Fristsetzung von einer Woche.

Ich hatte erst vor kurzem mit meiner Personsachbearbeiterin darüber gesprochen, da ich ganz gerne 2 Stufen vorweggewährt bekommen möchte. Sie kann mir aber keine Personalbindungszulage mehr gewähren, da ich bereits eine Personalgewinnungszulage (1 Stufe) bekomme.

Wenn ich jetzt das Angebot vorlege und wieder keine weitere Zulage bekomme, aber trotzdem bleibe .. dann mache ich mich doch irgendwo lächerlich oder? ..

Zumal das doch auch total dominant rüberkommt; dann sagt sie nachher vielleicht schon aus Prinzip nein.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: DreizehnteFee am 12.08.2024 07:32

Das ist tatsächlich ein sehr wunder Punkt.

Ich sehe das auch in meiner (nicht Polizei-)Behörde. Engagement lohnt sich nicht. Die meisten direkten Vorgesetzten können gute Leistung mit warmen Worten anerkennen, aber nicht entscheiden, dass jemand nächsten Monat höhergruppiert oder befördert wird. Sie können auch keine Prämie auszahlen oder den Beschäftigten andere Benefits geben. Motivierte Beschäftigte und high Performer werden nur mit noch mehr Arbeit belohnt.

Die starren "Karrierewege" führen dazu, dass sich eine Weiterbildung hier nicht lohnt. Nebenbei einen Master studieren? Na Glückwunsch, kannst dir das Zeugnis ins Klo hängen. Für einen Qualifikationsaufstieg kannst du in 20 Jahren nochmal zart anfragen.

10 Jahre lang als Chemikant in einem Umweltabor gearbeitet, nebenberuflich studiert und danach in die Umweltbehörde gewechselt? Herzlich willkommen, Sie bekommen E10 Stufe 1 weil wir Ihre Berufserfahrung vor dem Studienabschluss nicht anerkennen, auch wenn Sie super einschlägig ist. Hier ist ein Kugelschreiber.

Das mit den Weiterbildungen ist auch mein persönlicher Eindruck.
Ich bin noch nicht lange hier in der Verwaltung, aber war schon einige Jahre im öD beschäftigt.
Jetzt arbeite ich in einer kleinen Kommunalverwaltung, und hier sehe ich für mich persönlich... überhaupt keine Aufstiegschancen.
Ich würde mich gern weiterbilden, habe, als ich frisch angefangen habe freiwillig den Vorkurs zum B1 gemacht, damit ich mir selbst die Strukturen der Verwaltung beibringen und die Abläufe besser nachvollziehen kann.
Der Kurs wurde bezahlt, allerdings durfte ich ihn nicht während der Arbeitszeit machen.
War ok für mich.

Ich überlege aber tatsächlich den B1 und auch den B2 irgendwann zu machen, aber wenn ich mir die Aufstiegsmöglichkeiten hier im Haus ansehe, denke ich mir "wofür"?

Und ich mag meine Kollegen hier (meistens) und finde die Arbeit an sich auch sehr angenehm.
Ein Wechsel kommt derzeit für mich nicht wirklich in Frage.
Aber Abwarten bis in 5 Jahren einige Mitarbeiter*innen meines Referates in Rente gehen ist auch lange.

Und da die Aufstiegschancen so gering sind, habe ich mich von meinem anfänglichen Engagement eher in Richtung "ich mach nur noch das nötigste, wofür ich auch bezahlt werde" entwickelt. Was ich schade finde, da ich im Normalfall sehr ehrgeizig bin.
Aber gerade zur Zeit habe ich nur das Gefühl, alles was ich hier bekomme wenn ich mich engagiert zeige ist Mehrarbeit.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 12.08.2024 07:46
Und bei einem anderem AG hat man mehr Aufstiegschancen?
Aufstiegschancen kenne ich nur so, dass man sich halt bewegen muss und höherwertige Tätigkeiten also einen anderen Posten übernehmen muss.
Wenn es da aber nichts gibt, kann man auch bei Siemens oder VW nicht aufsteigen innerhalb seiner Abteilung.

Natürlich ist es Schade, dass ein VG im TVx System keine Möglichkeiten hat einzelnen Leistungsträger Benefits zu geben. Im TVL öD Bund gibt es immerhin Zulage nach 16.5/6 oder andere Zulagen.

Nur sind die Ags im öD, bzw. die Personaler und Entscheider leider mit dem Inhalten und Aufgaben der/des
Personalentwicklung und -managment zu meist heillos überfordert.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Unknown am 12.08.2024 09:21
Nimm doch das Angebot als Grundlage für neue Verhandlungen bei deinem jetzigen Arbeitgeber. So nach dem Motto entweder bekomme ich das oder ich kann gleich kündigen mit einer Fristsetzung von einer Woche.

Ich hatte erst vor kurzem mit meiner Personsachbearbeiterin darüber gesprochen, da ich ganz gerne 2 Stufen vorweggewährt bekommen möchte. Sie kann mir aber keine Personalbindungszulage mehr gewähren, da ich bereits eine Personalgewinnungszulage (1 Stufe) bekomme.

Wenn ich jetzt das Angebot vorlege und wieder keine weitere Zulage bekomme, aber trotzdem bleibe .. dann mache ich mich doch irgendwo lächerlich oder? ..

Zumal das doch auch total dominant rüberkommt; dann sagt sie nachher vielleicht schon aus Prinzip nein.
Ich kann deine Gedanken absolut verstehen. Allerdings wird sich keiner um dich kümmern, wenn du nicht aktiv wirst und versuchst deinen Marktwert zu erhöhen. Wie die Personalabteilung deine Forderung umsetzt kann dir relativ egal sein. Meistens ist es sinnvoll genauso viel oder mehr Wissen zu haben als die. Wenn es tariflich möglich ist, aber nicht gewollt, dann zieht man halt seine Konsequenzen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 12.08.2024 09:34
Aufstiege muss sich auch auf dem Konto lohnen, tut es nicht. Gestern zur Gesamtsystematik  ganz interessant der ARD Presseclub:

https://www.wdr.de/programmvorschau/ard/sendung/2024-08-11/12-03/poc_import_4001597170/presseclub.html
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 12.08.2024 12:28
Aufstiege muss sich auch auf dem Konto lohnen, tut es nicht. Gestern zur Gesamtsystematik  ganz interessant der ARD Presseclub:

https://www.wdr.de/programmvorschau/ard/sendung/2024-08-11/12-03/poc_import_4001597170/presseclub.html


Kaum kommt eine Überlegung zur Kapitalertragssteuer und schon kommt reflexartig "das die kleinen Leute sonst kein Vermögen aufbauen können" (Herr Stock)  und die komplette Runde incl. der "Linken" fallen in Schockstarre.

Wegen dem Freibetrag 1000/2000 EUR hat sich noch keiner ein Vermögen aufbauen können, aber die mit Millionen und mehr an Kapitalertrag jährlich lassen sich vom Steuerberater ihre zu versteunernden Kapitalerträge auf 0 rechenen - das kann ich nicht!

Und die Doppelbesteuerung beim Erben muss mir auch jemand erklären:
Der Erblasser hat seine Steuern auf sein Vermögen bezahlt - hoffentlich.
Jetzt bekommt der Erbe das Vermögen und darf dieses fortan seines nennen. Legt der Erbe jetzt seine Steuererklärung vor und wird besteuert, dann spricht man von doppelter Besteuerung. Wer wurde den jetzt 2x besteuert?
Ich als Arbeitnehmer und Leistungsträger muss mein Einkommen erwirtschaften und versteuern und werde mit 1000/2000 EUR Freibetrag bei der Kapitalertragssteuer abgespeist.

Wenn jemand glaubt, dass eine Kürzung von 30 EUR/mtl. (habe ich von irgendeinem Politker als Vorschlag die Tage gehört) bei Bürgergeld x 5,5 Mio. Bürgergeldempfängern irgend etwas am Haushaltsloch ändert, hat den Begriff Peanuts nicht verstanden.

Aber dass das prognostizierte Erbvermögen bis 2027 bei 400 Milliarden EUR jährlich in D liegt ist dann doch eine Hausnummer! (https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-erbschaften-groesser-als-bislang-erwartet-3761.htm) und die großen lassen sich wieder irgendwo auf 0 EUR Steuer rechnen.
 




Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 12.08.2024 13:10
Nun, das wird wohl ein ewige Diskussion bleiben.

Auch du redest wieder nur von den Einnahmen, wie Du der Diskussion entnehmen kannst, schwimmt der Staat in Geldern und er findet immer neue Umverteilungsprojekte. Also BEVOR man über neue Steuern nachdenkt, sollte man erstmal Disziplin im Haushalt bewahren.

Schade, ich würde ansonsten gerne über Vermögens- und andere Steuern diskutieren...
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: cyrix42 am 12.08.2024 15:17
@BAT: Soweit ich das sehe schwanken die Staatsausgaben in Deutschland (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161337/umfrage/staatsquote-gesamtausgaben-des-staates-in-relation-zum-bip/) seit 1990 nicht all zu sehr; Minimum im Jahr 2007 bei 43,4% des BIP, Maximum im Jahr 2021 mit 50,9%.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 12.08.2024 15:47
Ja, immer schon zu hoch ;)

Was ist denn deine Auffassung? Reichen die Einnahmen? Braucht man neue Quellen? Gehst Du bei einer Einführung von Vermögens und Erbschaftssteuer von einer Entlastung an anderer Stelle aus?


Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 12.08.2024 16:27
Wenn man so weiter machen will, wie in den letzten 20-30 Jahren, dann ist es genug...bis nichts mehr geht.

Will man eine Totalsanierung von"Bildung, Gesundheitswesen und Infrastruktur" und eine soziale Leistungsgesellschaft, dann muss man die Mitte der Gesellschaft entlasten, vergrößern und stärken - aber nicht durch die Kürzung von 30 EUR mtl. beim Bürgergeld.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 12.08.2024 16:30
Ja, immer schon zu hoch ;)

Was ist denn deine Auffassung? Reichen die Einnahmen? Braucht man neue Quellen? Gehst Du bei einer Einführung von Vermögens und Erbschaftssteuer von einer Entlastung an anderer Stelle aus?
Wenn die Steuerlast gerechter verteilt werden würde, würde entweder die Steuerlast geringer oder man pulvert mehr Geld raus.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 12.08.2024 16:32
Die Mitte der Gesellschaft ist völlig zwiegespalten.

Starker Entlastungsdruck vor Eintritt in die Rente, schwerer Belastungsdruck nach Eintritt in die Rente. Du kannst ein goldenes Netzt an Schulen, Straßen und Schienen machen, wenn du nicht die Rentner aber sowas von den Arsch vergoldest.

Allein die Rente mit 63 - Kosten von 3,4 Millarden im Monat, also im jahr etwa 40 Milliarden Euro. Und das über mehrere Jahre, nimm noch die Mütterrente hinzu.
Richtig eingesetzt würde China neidisch auf unsere Bauprojekte schauen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 12.08.2024 16:37
du meinst mit Rente mit 63, die abschlagsfreie Rente, korrekt?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 12.08.2024 19:13
du meinst mit Rente mit 63, die abschlagsfreie Rente, korrekt?

Natürlich (die jetzt auch irgendwo bei 64 oder so liegt), und dazu kommen ja noch die wirtschaftlichen Verluste durch entgangene Arbeitskraft, in Irrsinn.

Für die Abschlagsrente andererseits hat gerade ein Experte geraten, doch eher 5 bis 6 Prozent  pro Jahr zu kürzen, nicht das der meine Planungen kaputt macht. ;)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 12.08.2024 20:02
...
Allein die Rente mit 63 - Kosten von 3,4 Millarden im Monat, also im jahr etwa 40 Milliarden Euro. Und das über mehrere Jahre, nimm noch die Mütterrente hinzu.
Richtig eingesetzt würde China neidisch auf unsere Bauprojekte schauen.

Mit 65 einen Dachdecker noch aufs Dach zu schicken und eine Pflegekraft noch einen alten Menschen windeln zu lassen finde ich jetzt eher unsozial - zumal dieser Personenkreis bekanntlich früher verstirbt als z.B. Privatiers (ob Erbe oder mit 40 genug spekuliert zu haben und den richtigen Steuerberater zu bezahlen) ;)
Und von mir aus lässt Du die Beamten bis 70 arbeiten - snd sowieso alles Schreibtischtäter mit längerem Leben, aber ob das Die Kinds/Studis/Bürger erfreut... naja, es gibt ja genug, die fit sind.

Aber die Bildzeitung als Quelle zu nehemen @BAT...
https://www.bild.de/politik/inland/kostenexplosion-die-rente-mit-63-wird-gigantisch-teurer-664b15821e258259cdd31211

Am Ende des Artikels steht dann
Zitat
Viele der Bezieher der abschlagsfreien Rente liegen aber deutlich darüber: In einem Fall erhält eine Rentnerin 3623,13 Euro netto Rente,
Also das ist wohl eher wireder mal "Meinungsmache übelster Art".

Vielleicht diesen Artikel:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/abschlagsfreie-rente-mit-63-kosten-offenbar-hoeher-als-geplant-18476021.html



Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 12.08.2024 20:09
Und was willst Du mir damit jetzt sagen?

Die Artikel lese ich nicht, das ist schon bei deinem Zitat genug Unsinn vorhanden.


Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 12.08.2024 20:30
2024: Wert eines Rentenpunkt bei 39,32  und um einen Rentenpunkt zu bekommen, muss man 45.358 € im Jahr verdienen.
Gehen wir von 45 Jahren aus, dann erhält der Durchschnittsrentner 1769,4 EUR.  Immer vorausgesetzt man hat den Durchschnittgehalt bekommen - auch in der Ausbildung und der Gesellenzeit usw.

Teilt man das Einkommen bei der Beitragsbemessungsgrenze durch das Durchschnittseinkommen (90.600 € : 45.358 €), ergeben sich daraus 1,9974 Rentenpunkte. Mehr lässt sich auf Grund der Beitragsbemessungsgrenze nicht sammeln  und das ergibt eine maximal erreichbare Rente von aktuell 3534,20 EUR Maximalrente brutto - immer voraussgesetzt es wurde 45 Jahre lang ein Gehaltbezahlt der mind. der Beitragsbemessungsgrenze entsprach.

Eine Wunderrentnerin mit 3600 udn ein paar zerquetschte netto oder doch vom Bild-Klatschreporter mit einer Beamtin im gehobenen Dienst verwechselt. 8)

BTW: die Pensionen werden erst ein Loch reißen, da es auch noch die Altersteilzeit bei Beamte gibt. Die wurde bei denm Angestellten ja gestrichen ;)


Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 12.08.2024 20:33
Und was willst Du mir damit jetzt sagen?

Die Artikel lese ich nicht, das ist schon bei deinem Zitat genug Unsinn vorhanden.

Es war die Blidzeitung, die das zuersdt veröffentlicht hat und sdie 3,4 Milliarden in die Runde geworfen haben. Mein Link zitiert die Bild und weißt darauf hin, dass die Bild das verzapft hat oder hat sich die Bild zum Sprachrohr des Kremels machen lassen udn der hat es verzapft?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 12.08.2024 20:36
Ob verrechnet oder nicht, ein reiner Blick auf Renten- oder Pensionszahlungen ist immer Unfug.

Du kannst aber ein Rentensystem nicht nach einer bestimmten Gruppe austarieren und musst es vielleicht auch nicht. Viel wichtiger ist die Stundenzahl, die gearbeitet wurde, da ist der Casus Knaxus bei Handwerken, da kann man die Effizienz durch AZV nicht wirklich steigern. Aber davon ab, dass die EU äußerst gut ausgestattet ist, vier  meiner Geschwister/ Schwager sind in dem Bereich: Schlosser, Maler, Tischler und Krankenschwester.

Alles auskömmlich jetzt mit 62 bzw. 63 in Rente, weil abbezahlte Immoblien da sind. Also nochmals; der reine Blick auf eine Rente ist Unfug, der reine Blick auf alle Nettozahlungen im Alter ist Unfug, wichtig ist das Gesamtsystem aus EInnahmen und Bedarf.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: cyrix42 am 12.08.2024 20:37
Wenn wir schon bei wilden Vorschlägen sind: Ich kann der Idee einer individuellen Renten-Altersgrenze von 40 Beitragsjahren (maximal 70), oder so, durchaus was abgewinnen. Ausbildungsberufe o.Ä. würden dann früher zum Rentenbezug berechtigen -- und wer studiert hat, wird typischerweise eh Schreibtischtäter und kann länger im Job bleiben.

@Steuern: Ich finde es irgendwie immer schräg, wenn die einen nur auf die Einnahmen und die anderen nur auf die Ausgaben schauen wollen -- und sich jeweils weigern, den jeweils anderen Parameter auch nur in den Blick zu nehmen. Das ist ideologische Verbohrtheit. Entgangene Einnahmen durch z.B. Abschreibungsmöglichkeiten oder zusätzliche Ausgaben machen für die Differenz keinen Unterschied. (Im Sinne einer funktionierenden Wirtschaft wäre bei gleichem Saldo aber ein höherer Umsatz durchaus zielführender, da dieser zu mehr wirtschaftlicher Aktivität führt; so sind höhere Sozialausgaben ja nicht nur Ausgaben des Staats sondern auch Einnahmen von Industrie und Dienstleistungsunternehmen, da diese zusätzlichen Einnahmen der Transferempfänger ja zumeist in den Konsum fließen...)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Bastel am 12.08.2024 22:02

Wenn jemand glaubt, dass eine Kürzung von 30 EUR/mtl. (habe ich von irgendeinem Politker als Vorschlag die Tage gehört) bei Bürgergeld x 5,5 Mio. Bürgergeldempfängern irgend etwas am Haushaltsloch ändert, hat den Begriff Peanuts nicht verstanden.


Ist doch geil. Dann lässt sich bestimmt auch noch etwas bei den Wohngeldempfängern sparen. Und bei den Asylanten. Vielleicht auch noch bei der Mindestrente?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 13.08.2024 07:32
du meinst mit Rente mit 63, die abschlagsfreie Rente, korrekt?

Natürlich (die jetzt auch irgendwo bei 64 oder so liegt), und dazu kommen ja noch die wirtschaftlichen Verluste durch entgangene Arbeitskraft, in Irrsinn.

Für die Abschlagsrente andererseits hat gerade ein Experte geraten, doch eher 5 bis 6 Prozent  pro Jahr zu kürzen, nicht das der meine Planungen kaputt macht. ;)
Die Höhe der Abschläge bei der Abschlagsrente ist doch so bemessen, dass man statistisch nicht schlechter gestellt wird. ist also keine "Bestrafung" sondern nur eine Verschiebung der Auszahlung und kostet/bringt somit der Rentenkasse nichts.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 13.08.2024 07:37
Mit 65 einen Dachdecker noch aufs Dach zu schicken und eine Pflegekraft noch einen alten Menschen windeln zu lassen finde ich jetzt eher unsozial - zumal dieser Personenkreis bekanntlich früher verstirbt als z.B. Privatiers (ob Erbe oder mit 40 genug spekuliert zu haben und den richtigen Steuerberater zu bezahlen) ;)
Und von mir aus lässt Du die Beamten bis 70 arbeiten - snd sowieso alles Schreibtischtäter mit längerem Leben, aber ob das Die Kinds/Studis/Bürger erfreut... naja, es gibt ja genug, die fit sind.
Einspruch euer Ehren.
Polizisten/Feuerwehr .... die machen sich im Job auch gehörig "kaputt"

Aber ich gebe dir Recht, es ist ein Fehler die Abschlagsfreie Rente (die eben für solche von dir genannten gedacht war) berufsunspezifisch zu erlauben.
Aber wer will das Fass aufmachen?
Und wie du schon schreibst, die Besserverdienenden haben eine höhere Lebenserwartung und somit "zocken" diese, die vorher "hart" arbeitenden Rentner ab, da sie länger Rente beziehen,
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 08:57

Die Höhe der Abschläge bei der Abschlagsrente ist doch so bemessen, dass man statistisch nicht schlechter gestellt wird. ist also keine "Bestrafung" sondern nur eine Verschiebung der Auszahlung und kostet/bringt somit der Rentenkasse nichts.

Es könnte aufgrund der steigenden Steuerpflicht von Renten für einige eher ein Geschenk sein.  ;)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 09:11

 es ist ein Fehler die Abschlagsfreie Rente (die eben für solche von dir genannten gedacht war) berufsunspezifisch zu erlauben.


Die abschlagsfreie Renten ist für alle Berufsgruppen Unfug. In Zeiten, wo es versicherungsmathematisch eher Richtung 70 gehen muß, kann man das nicht machen.

Unterschiede können wohl nicht mehr akzeptiert werden. Warum sollte ein Handwerker plötzlich in der Renten gleich stehen wie ein (höherer) Büromensch? Nee, entweder eine andere Laufbahn einschlage oder in der Kohorte weit höhere Gehälter durchsetzen (was ich für angemessen hielt).

Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 13.08.2024 10:14

 es ist ein Fehler die Abschlagsfreie Rente (die eben für solche von dir genannten gedacht war) berufsunspezifisch zu erlauben.


Die abschlagsfreie Renten ist für alle Berufsgruppen Unfug. In Zeiten, wo es versicherungsmathematisch eher Richtung 70 gehen muß, kann man das nicht machen.

Unterschiede können wohl nicht mehr akzeptiert werden. Warum sollte ein Handwerker plötzlich in der Renten gleich stehen wie ein (höherer) Büromensch? Nee, entweder eine andere Laufbahn einschlage oder in der Kohorte weit höhere Gehälter durchsetzen (was ich für angemessen hielt).


Alles machbar mit mutigen aber unpopulären Entscheidungen.

Eine Rente ab 65 bis spätestens 70 mit entsprechenden Voraussetzungen definiert  und bei mindestens 45 Jahre Rentenanwartschaft dann abschlagsfrei und das alleine mit den Unterschieden der Einzahlungshöhe. Weitere Unterschiede sind obsolet,  denn diese werden ja mit der höheren Verantwortung in der Arbeitswelt begründet und fallen bei Renteneintritt weg.

Persönlich bin ich der Meinung, das Renten incl. zusätzlicher Einnahmen und Einkommen bis  z.B. 2000 EUR (müsste man mal nachrechnen, könnte u.U. sogar ein höherer Betrag sein) nicht besteuert werden - da fällt der Hauptteil der Rentner raus und die Steuerbehörde hat Zeit für Steuerhinterzieher anstatt ein paar Öcken hinterherzulaufen.

Mir geht es vor allem um eine massive Einschränkung der Steuerhinterziehung und das Beenden von 0-rechenen auf Vermögen oberhalb 1 Mio. Mit diesen Einahmen kann dann die Mitte wieder entlastet werden und dann z.B. nicht nur Renten und Einkommen von z.B. 2500 EUR mtl.  steuerfrei gestellt werden.  Entlastet wieder die Behörde.

Und wenn man die Beamtenschaft & Sebständige nicht in die Rentenversicherung aufnehmen will, dann lösen wir halt die rentenanstalten auf und zahlen die Renten über Steuermittel .... Da fallen dann die Diskussionen weg, welche Fremdleistungen aus dem Topf der Rentenversicherung bezahlt werden.
DAS ist doch das Problem! Die Renten müssen bezuschusst werden, weil die Folgekosten der Entscheidungen der letzten letzten 35 Jahre aus der Rentenkasse Fremdleistungen zu finanzieren...

Und jetzt willst Du Entscheidungen zu Ungunsten der Arbeitnehmern die 45 Jahre lang brav eingezahlt haben treffen? Das ist deren Geld, das in die ganzen Fremdleistungen (DDR-Renten, Mütterrenten, Erwebsminderungsrenten, usw.) bzahlt und der bei weitem kleiner Teil durch Steuern!.

Die 3,4 Millarden monatlich stellen sich jetzt hoffentlich für Leser etwas anders dar!



Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 13.08.2024 10:39

 es ist ein Fehler die Abschlagsfreie Rente (die eben für solche von dir genannten gedacht war) berufsunspezifisch zu erlauben.


Die abschlagsfreie Renten ist für alle Berufsgruppen Unfug. In Zeiten, wo es versicherungsmathematisch eher Richtung 70 gehen muß, kann man das nicht machen.

Unterschiede können wohl nicht mehr akzeptiert werden. Warum sollte ein Handwerker plötzlich in der Renten gleich stehen wie ein (höherer) Büromensch? Nee, entweder eine andere Laufbahn einschlage oder in der Kohorte weit höhere Gehälter durchsetzen (was ich für angemessen hielt).
Nein, es ist durchaus gerecht und versicherungsmathematisch durchaus logisch, dass man denen die weniger Rentenjahre haben werden früher in Rente schickt, damit sie genauso viel Rentenjahre haben werden, wie die anderen.

Ein andere Weg wäre natürlich zu sagen die Rentenhöhe nimmt mit den Bezugsjahren ab  ;D
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 10:50
Ich hatte mich nur zu abschlagsfreien Rente und zur Versicherungsmathematik geäußert. Beides festehenden Systeme/ Formeln.

Meine Systematik wäre jene, die die FDP vorschlägt. Gerechter und individueller geht es nicht. Außer man rührt den Klassenkampf.

Faunus: Fremdleistungen sind auch die "Renten ab 63", Mütterrente, etc.,  nicht nur Reha oder anderes... und Steuerfreibetrag? Es ist doch recht selten, dass Rentner nur Rente beziehen..
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 13.08.2024 11:08
Zusätzliche Einnahmen bei Rentnern dürfte sich eher auf "Übungsleiterpauschale"-Niveau bewegen oder bei geringfügige Beschäftigung liegen = geregelt!

Sollten das aber erhebliche Vermögenseinnahmen sein... da versteh ich schon den einen oder anderen FDP-Wähler. Aber soviele gehen da dann auch wieder nicht mit, wenn ich mir die Umfragen so ansehe. Die FDP hat sich mit ihrem "Freibetrag", der für Einkommen der oberen 3%Entlastung bedeutet, nun keinen Gefallen getan.

Ich gebe Herrn Lindner bei einer einzigen Überlegung recht: keine Lockerung der Schuldenbremse. Aber Bild-haft ausgedrückt: 30 EUR dem Bürgergeldempfänger wegnehmen wollen und zu den oberen 3% schieben zu wollen... das hat sogar die oberen 3% verärgert - lol Jetzt noch die  kontraproduktive freie Autofahrt in die Innenstädte und jede Menge Parkplätze dafür... Solche Vorschläge müssen weh tun!
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 11:29
Eine Statistik zu den realen Einnahmen der Rentner (haushalte) wäre mal hilfreich. Und bitte, zum Haushalt, nicht zum einzelnen Rentner.
Es gibt Millionen betriebliche Alterssicherungen, Lebensversicherungen und damit auch Kapital, Vermietung und Verpachtung, etc. - nee, wir haben eine goldene Rentnergeneration, viele auch mit Immobilien, welches ja bei den Einnahmen gar nicht auftaucht.
Dass es sicherlich Randgruppen mit Problemen gibt, sicher. Aber dafür gibt es die Grundsicherung.

Der Vorschlag zu Innenstädten und Parkplätzen kann ja inhaltlich diskutiert werden, es ist jedoch einmal eine etwas andere politische Forderung zum bisherigen Einerlei. Diversität braucht es auch bei politischen Ausrichtungen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: NelsonMuntz am 13.08.2024 11:34
...
Und jetzt willst Du Entscheidungen zu Ungunsten der Arbeitnehmern die 45 Jahre lang brav eingezahlt haben treffen? Das ist deren Geld, das in die ganzen Fremdleistungen (DDR-Renten, Mütterrenten, Erwebsminderungsrenten, usw.) bzahlt und der bei weitem kleiner Teil durch Steuern!.
...

Umlageverfahren! "Meine" Beiträge sind so schnell an aktuelle Renter augezahlt, da kann ich gar nicht hinterhergucken.

Zu den DDR-Renten: Diese sind nur deshalb ein "Problem", weil die Wirtschaft der DDR am Boden lag und eben keine Beitragszahler in ausreichender Menge in das System eingetreten sind. Eine Fremdleistung ist das allerdings nicht gewesen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 13.08.2024 11:45
Diese sind nur deshalb ein "Problem", weil

Mir war ausreichend, dass das zu den Zuschüssen aus Steuergeldern zur Rentenverischerung gehört. Warum, wieso weshalb.. egal, es muss so oder so bezahlt werden!
Ich finde nur wieder die "Bild-hafte" Faktenverdrehung,  wie die Rententräger von den mit 45 Jahren in den Ruhestand wechselnden Rentner geplündert werden ziemlich grenzwertig, um Argumente zu haben um Feuerwehrleute und Pflegekräfte bis 70 arbeiten zu lassen!
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 13.08.2024 11:53
Eine Statistik zu den realen Einnahmen der Rentner (haushalte) wäre mal hilfreich. Und bitte, zum Haushalt, nicht zum einzelnen Rentner.
Es gibt Millionen betriebliche Alterssicherungen, Lebensversicherungen und damit auch Kapital, Vermietung und Verpachtung, etc. - nee, wir haben eine goldene Rentnergeneration, viele auch mit Immobilien, welches ja bei den Einnahmen gar nicht auftaucht.


Und was soll mir das jetzt sagen?
Du möchtest Deinen Ruhestand von Deinen Immobilein vollständig selbst finanzieren und nichts aus der Generationenkassen?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 12:00
Deine Ansicht, Rentner hätten zusätzlich lediglich Einkünfte in Höhe der Übungsleiterpauschale verfängt nicht.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 13.08.2024 13:07
Pardon?
Du hast doch gerade vom Reichtum der Rentner geschrieben.
Also nochmals: jedes Einkommen ist zu besteuern und um die Mitte zu entlasten wird nach oben abgegriffen!


Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 13.08.2024 13:15
Eine Statistik zu den realen Einnahmen der Rentner (haushalte) wäre mal hilfreich. Und bitte, zum Haushalt, nicht zum einzelnen Rentner.
Es gibt Millionen betriebliche Alterssicherungen, Lebensversicherungen und damit auch Kapital, Vermietung und Verpachtung, etc. - nee, wir haben eine goldene Rentnergeneration, viele auch mit Immobilien, welches ja bei den Einnahmen gar nicht auftaucht.
Dass es sicherlich Randgruppen mit Problemen gibt, sicher. Aber dafür gibt es die Grundsicherung.

Ich habe für Dich jetzt mal kurz gegoogelt "Haushaltseinkommen & Rentner":

https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/einkommen-aeltere-haushalte.html (https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/einkommen-aeltere-haushalte.html)

Und wer nicht weiß, was ein "Haushaltseinkommen" ist, der kann gerne selber suchen!
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 13:25
Zusätzliche Einnahmen bei Rentnern dürfte sich eher auf "Übungsleiterpauschale"-Niveau bewegen oder bei geringfügige Beschäftigung liegen = geregelt!


Also hast du nun deine eigene Aussage falsifiziert. Und hier scheint mir noch nichtmal Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung enthalten zu sein noch der Vorteil einer nicht zu zahlenden Kaltmiete für viele.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 13.08.2024 13:32
Unfug!

Die Verteilungsstatistik (von 2019 - also vor der Inflation, und heute eher verschlechtert) zeigt, was ich aussage
Und es sind weitere Statistiken vorhanden. Runterscrollen und Tortendiagramm beachten - samt Text.
Zitat
Dazu zählen Zinsen, Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung sowie Renten aus privaten Lebens- und Rentenversicherungen, darunter die sogenannte Riester-Rente.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 14:02
Was sagst du denn nun aus? Sind Rentner nun arm oder reich?

(auch die Tortendragramme lassen sich sich nicht zum Wohnen ohne Kaltmiete aus, der größte Posten in der Haushaltsbetrachtung)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 13.08.2024 15:14
Was sagst du denn nun aus? Sind Rentner nun arm oder reich?



Merkst Du was? Du versuchst hier diesen Anti-Sozialen/Grünen-Dreh-Käse! Ich habe nicht von reichen oder armen Rentner geschrieben. Das warst Du.
Ich schreibe von Menschen, die 45 Jahre gearbeitet haben und daher mit 65 in Rente gehen wollen. Und eine Pflegekraft oder Unfallsanitäter sollte das auch können.
Das war der eine Punkt.

Dann schreibe ich von der Entlastung der Mitte, die ich nicht auf Kosten der Bürgergeldempfänger gehen soll, sondern durch Umverteilung mit dem bisher unversteuerten Vermögenkapital - ob die ein Erbe, ein Rentner, ein Privatier oder Vorstandvorsitzender zahlen muss, ist mir schlichtweg egal.

Ich habe nirgends etwas von reich oder arm geschrieben.

Bürgergeldempfänger - lässt sich laut höchstrichterlichen Urteil nicht ändern = das sind die Armen oder was auch immer Deiner Meinung nach und diese werden durch Grün und Rot am ehesten gepampert.

Dann haben wir die Arbeitnehmer - Leistungsträger der Gesellschaft - und nach 45 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gehen kann, wenn gewünscht. Ich suche aktuell die Partei, die dieses Klientel unterstützt.

Und dann die, die mit Millionenvermögen und höher sich per Steuerberater vorm Fiskus arm rechnen können. Die FDP ist hier im wesentlichen der Unterstützer und CDU-Merz steht in nichts nach.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 15:24
Na ja, also der übliche Unfug aus der linken- und Gewerkschaftsecke inklusive Gossensprache.

Um es dir in Stichpunkten zu verdeutlichen:

- wichtig ist, ob die Leute im Alter gutzurechtkommen; ausweislich der von dir selbst verlinkten Tabelle ist das so, es gibt also in der Fläche kein Problem damit, dass deine Klientel - auch mit Abschlagen früher in Rente geht

- ich bin dafür, dass man nach 30 Jahren in Rente gehen kann, aber so ist die Welt nicht, die Leute werden älter und älter, Wunschdenken bringt uns hier nicht weiter

- natürlich lässt sich das mit den Bürgergeldempfängern kürzen, durch ein sehr knappes Schonvermögen und damit ist man gar nicht im System

- die Millionenvermögen sind entweder im Betrieb angelegt oder soweit nicht, sehr mobil und ganz schnell auf den Cayman - Islands, auch hier: wunschdenken bringt uns nicht weiter
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 13.08.2024 17:21
-ich lese die Tabelle aus 2019 wie Du, nur haben wir inzw. eine massive Inflation und die Angst geht bei allen um,  auch bei den Rentnern. Und nochmals zum besseren Verdeutlichen für Dich: Du hast die Zuschusshöhe aius dem Steueraufkommen für die Rente bemängelt in dem Du die Propaganda von dem Schmierblatt hier reingeworfen hast. Ich habe darauf hingewiesen, dass die Zuschüsse so geartete sind, dass die daraus bezahlten Fremdleistungen abgedeckt werden. Das willst Du einfach nicht wahrnehmen - musst Du auch nicht.

-Du kannst nach 30 Jahren gehen - allerdings musst Du bis zum Rentenalter dann warten, bis du Rente erhälst und wirst von Deinen Einkommen (Dividende, Mieteinhamen, etc.), das ab einer bestimmten Höhe versteuert werden muss, leben müssen. Bei fehlendem Vermögen könntest Du ja Bürgergeld beantragen  8)

-Ich möchte niemanden, der Leistung erbracht hat, sich damit ein kleines Vermögen aufgebaut hat und dann strauchelt, die paar Sparpfennige wegnehmen - außer das Straucheln dauert länger als 24 Monate. Da bin ich dann ganz bei Dir.

- Die Dividenden, die regelmäßig an Aktionäre ausgeschüttet werden, sind Gewinne der Aktiengesellschaften. Wieso sollte man da nicht ab einer gewissen Summe als Staat teilhaben? Und die uraltalte Leier mit den Cayman...
Es wird sicherlich ein paar geben - und? Wenn's rauskommt lernen sie schwedische Gardinen kennen ;)
Steuerhinterziehung ist ein Straftatbestand.

Also sind wir wieder bei Steuerentlastung in der Mitte, damit jede Menge freiwerdenen Kapazitäten  in der Steuerbehörde wegen fehlneder Einkommenssteuererklärungen und dann wird das mit den Caymans wie mit den Schweizer erledigt. Irgendjemand brennt immer eine CD.

Alle Parteien reden immer davon die Mitte (mit ihrem Häuschen, ein paar Aktien und ein paar Spargroschen) entlasten zu wollen - seit Jahrzehnten und keine hat etwas getan.


Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 18:56
Jetzt fängst du auch noch an? Was habt ihr immer mit der Bild? Ihr solltet Euro Lektüre überdenken.

Nein, nach drei Sekunden google von der FAZ

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/abschlagsfreie-rente-mit-63-kosten-offenbar-hoeher-als-geplant-18476021.html

und das NUR für die Rente mit 63.

Und natürlich wird das mit Steuerzuschüssen abgeckt. Und kritisieren brauche ich das noch nicht mal selbst, sondern das ist abseits der SPD allgemeiner Konsens.

Wie du übrigens siehst haben die Rentner mit 63 eine höhere Rente als die sonstigen Neurentner. Wolltest du nicht nach unten und die Mitte verteilen? Oder jetzt doch nach oben?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 13.08.2024 19:03
- natürlich lässt sich das mit den Bürgergeldempfängern kürzen, durch ein sehr knappes Schonvermögen und damit ist man gar nicht im System
Tja, man kann nur die Anzahl der Berechtigten reduzieren, aber nicht das Bürgergeld kürzen.
Und ich finde ein Schonvermögen (oder deren Höhe) in Zeiten eines schlechten Arbeitsmarktes durchaus Sozial in Zeiten eines Arbeitnehmerarbeitsmarktes weniger.
Aber wäre eine Reduktion des Schonvermögen der große Wurf?
Klar, wer 100T€ in ETF stecken hat, der sollte keinen Anspruch auf Bürgergeld haben, der, der eine 400T€ Haus hat schon?
Und schon wird Bierdeckelvernichtendmäßig rumgedocktert, wie im Steuerrecht.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 19:12
Das Schonvermögen sollte vor allem aus politischen, nicht aus sachlichen Gründen geringer sein. Solche Beträge sind nicht vermittelbar und stören die Akzeptanz des Gesamtsystems.

Und natürlich hast du Recht in Bezug auf die Konjunktur. Wobei man immer Bedenken, muss dass man vor dem Bezug des Bürgergeld (bitte Namen ändern) doch etliche Zeit im ALG I Bezug ist.

Ansonsten ist zur Kürzung ja nunmehr eine Grundgesetzänderung angedacht, damit das zukünftig geht. Auch komplett für alle Ewigkeiten. Und das ist gut so.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 13.08.2024 19:17
- die Millionenvermögen sind entweder im Betrieb angelegt oder soweit nicht, sehr mobil und ganz schnell auf den Cayman - Islands, auch hier: wunschdenken bringt uns nicht weiter
Tja, und wohnt am Chiemsee, Zugriff!

Also ist deine Haltung: na geht nicht, also lieber dem BGler das letzte Geld abziehen?

Klar, ist Geld Tranportabler als Wohneigentum und Geld schneller verteilbar.
Aber in den letzten 10 Jahren ist da durchaus (international wie National) Bewegung was Transparenz dieser Bewegungen angeht gekommen.
Selsbt das Schweizer Bankgeheimnis und die Nummernkonten sind eingeschmolzen.

Aber wenn Papa Scholz Gedächtnislücken hat und andere Lindner die Wirtschaft nicht "belasten" möchte mit Transparenz, dann klappt es weniger gut mit dem Zugriff am Chiemsee.

Denn eins ist klar: Das Geld ist auf Cayman - Islands oder einer anderen BK Firma.
Der Mensch jedoch möchte in Europa leben und wenn dann das Geld hierher kommt, dann Zugriff!
(Transaktionssteuer, Zwangserklärung der Geldflüsse oder so ein Krempel)
Alles nur eine Frage des (internationalen) politischem Willens.
Da haben wir aber kaum Parteien, die sich daran trauen.
Afd/FDP/CDU -> NULL Eigeninteresse (in absteigender Reihenfolge)
SPD -> erstaunlich weit schon korrumpiert was dieses Klientel angeht
Grüne -> fange an wie die SPD und sind da zu Naiv und in der Klemme, weil man ja Datenschutz und so ein Quark auflösen müsste um den Staatzugriff zu geben.
Linke, und die anderen Träumer -> leider zu inkompetent und würden das Ruder zu weit rumreißen und tatsächlich das Kapital abschrecken


Was sagen Fahnder immer so schön:

Folge der Spur des Geldes
Aber diese Spur leichter lesbar zu machen ist erschreckender Weise kaum eine Partei gewillt.
Cih scheiße, man wie konnte ich es vergessen, da war doch was.....Parteienfinanzierung.....
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 19:25
Ich bin schlicht Freund davon, Geld an der Quelle zu besteuern, und das auch vernünftig zu machen.

Vermögen resultiert aus nicht oder schlecht besteuernten Einnnahmen. Ganz einfach.

Und ja, sicher hast du Recht, das es für deine ANsichten keine wirkliche Wahl gibt, jedoch gilt für alle: wer im Geld schwimmt, braucht keine neuen Forderungen stellen (der Staat). Wer seine Versprechen zur Entlastung und gerechteten Besteuerung des gewähnlichen AN nicht einlöst, steht bei mir auf einer recht ähnlichen Stufe wie der Betrüger auf den Cayman. WIe immer gilt auch heir: wer mit dem Finger auf andere ZEigt, hat zunächst eine eigene Verpflichtung "ein seriöser Geschäftspartner" zu sein. Das ist der Staat beilibe nicht, sondern einer der größten Halunken.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 13.08.2024 19:26
Das Schonvermögen sollte vor allem aus politischen, nicht aus sachlichen Gründen geringer sein. Solche Beträge sind nicht vermittelbar und stören die Akzeptanz des Gesamtsystems.

Und natürlich hast du Recht in Bezug auf die Konjunktur. Wobei man immer Bedenken, muss dass man vor dem Bezug des Bürgergeld (bitte Namen ändern) doch etliche Zeit im ALG I Bezug ist.

Ansonsten ist zur Kürzung ja nunmehr eine Grundgesetzänderung angedacht, damit das zukünftig geht. Auch komplett für alle Ewigkeiten. Und das ist gut so.
Ja, das Horrorszenario war doch früher immer:
Der Ing, 35 Jahre gebuckelt, 2 Kinder durch die Uni (selbstfinanziert) gebracht (weil nix Bafög) Haus abbezahlt,
kann 5 Jahre wg. Krankheit nicht mehr (voll) arbeiten, 3 Jahre BGler und Haus Zwangs-verkauft, erspartes Weg und dann kann er noch 10 Jahre bei Null anfangen um bis zur Rente buckeln ohne Rücklagen.

Selbstständiger: Ein gute gelebt, aber so gut gewirtschaftet, das er Rücklagen hat, Rente durch MFH gedeckt. Kann 5 Jahre wg. Krankheit nicht mehr (voll) arbeiten, 3 Jahre BGler und Haus(er) mies Zwangs-verkauft, erspartes Weg und dann kann er noch 10 Jahre bei Null anfangen um bis zum Ende buckeln ohne Rücklagen und BGler bleiben.

Und dann Knalltüte (egal ob Ing oder Selbständig) alles verjubelt permanent knapp über die Verhältnisse gelebt und kann dann nicht mehr 5 Jahre wg. Krankheit, zack BGler bis er mal wieder bock hat.

und so weiter ...

Das sind doch die Geschichten wieso warum wie hoch und was als Schonvermögen
Sozial Gercht, Emotional Ok und sowieso ist
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 13.08.2024 19:33
Ich bin schlicht Freund davon, Geld an der Quelle zu besteuern, und das auch vernünftig zu machen.

Vermögen resultiert aus nicht oder schlecht besteuernten Einnnahmen. Ganz einfach.
Vermögen, welche ich bei mir behalte und nicht jemanden anderes gebe, nicht zu besteuern, da kann ich mitgehen.
Vermögen, was ich jemanden anderes gebe, dass muss an der Quelle besteuert werden, ok.
(Aktien Verkauf wäre ja so eine Quelle, Oder Schenkung, Vererbung, Immobilienverkauf)
Also willst du jede Vermögensübergangstransaktion mit dem Grenzsteuersatz besteuern und der Mensch kann dann per Steuererklärung es auf seinen individuelle Steuersatz runder erklären?
macht Sinn, für alle Vermögensübergänge  ;)
Bin ich Voll dabei.
(auch wenn ich dann abkotzen muss, weil ich noch mehr steuern als jetzt bezahlen müsste)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 13.08.2024 20:17
Nö, die Aktien oder andere Vermögensgegenstände, sind doch aus Einnahmen enstanden, die bereits versteuert wurden (oder sollten). Und zwar so hoch gut, dass die Schenkung dann halt nicht 10000 sondern nur 7500 beträgt.

Bist ja schlimmer als der Raubritter im Mittelalter ;)

Nochmals, der Staat schwimmt im Geld.

 
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: NelsonMuntz am 13.08.2024 21:08
Nö, die Aktien oder andere Vermögensgegenstände, sind doch aus Einnahmen enstanden, die bereits versteuert wurden (oder sollten). Und zwar so hoch gut, dass die Schenkung dann halt nicht 10000 sondern nur 7500 beträgt.

Bist ja schlimmer als der Raubritter im Mittelalter ;)

Nochmals, der Staat schwimmt im Geld.

Och BAT, das Geld, mit dem ich meinen Friseur bezahle, ist doch auch schon besteuert. Blöd, dass der Friseur trotzdem Steuern zahlen muss .... und im Gegensatz zum Erben hat er sogar was geleistet.

Schon schwierig,  oder?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 08:50
Nö, du vermischt mal wieder alles.

Denn wenn Gelder der Schenkung beim Friseur ausgegeben wären, hätten wir bei einer Besteuerung von Schenkungen das Geld inzwischen dreimal und nicht wie bei deinem Beispiel zweimal versteuert.

Also habe Gehalt und es wird versteuert, ich schenke davon meiner Schwägerin 100 € für einen Friseurbesuch, die Schenkung wird besteuert, sie geht zum Friseur, die Leistung wird besteuert - und ganz am Ende wird der Steuerzahler bescheuert ;D
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Tagelöhner am 14.08.2024 09:26
Ist das jetzt gesunder Menschenverstand oder neuerdings schon eine neoliberale unsoziale kapitalistische Denkweise?  ;D
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 14.08.2024 09:33
Nö, du vermischt mal wieder alles.

Denn wenn Gelder der Schenkung beim Friseur ausgegeben wären, hätten wir bei einer Besteuerung von Schenkungen das Geld inzwischen dreimal und nicht wie bei deinem Beispiel zweimal versteuert.

Also habe Gehalt und es wird versteuert, ich schenke davon meiner Schwägerin 100 € für einen Friseurbesuch, die Schenkung wird besteuert, sie geht zum Friseur, die Leistung wird besteuert - und ganz am Ende wird der Steuerzahler bescheuert ;D
Kapitaler Denkfehler.

Nein, die Versteuerung findet immer nur einmal pro Empfänger statt.
Und immer nur dann wenn jemanden Geld zufließt.

Umgekehrt, könnte man mit deiner Argumentation sagen, dass das Shampoo, welches mir der Friseur auf den Kopf batscht auch schon 10 mal versteuert wurde.
Der Rohstoffersteller, Produzent, der Händler, der Großhändler .....

Also so what, dann wird es halt dreimal versteuert, was daran ist falsch?

Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Tagelöhner am 14.08.2024 09:39
MoinMoin steht es ja frei gerne (noch) mehr Steuern zu bezahlen als es in anderen westlichen Ländern mit vergleichbarem Lebensstandard üblich ist, wenn das die Richtung seines sozialisierten Kompass so verlangt. Schenkungen/Spenden an die öffentliche Hand oder gemeinnützige Organisationen sind immer möglich.

Ich halte es da eher wie BAT, der Staat hat ein massives Ausgabenproblem und möchte jetzt den vermeintlich einfachen Weg gehen und die Geldquellen bzw. das Vermögen der Leistungsträger anzapfen, dabei müsste er sich eher mal einer radikalen schmerzhaften Diät unterziehen. Das Gute an diesem Ungleichgewicht ist, der Markt wird es langfristig von alleine regeln und die Geschichte hat gezeigt, dass sozialistische Phantasien dabei nicht zum Erfolg führen werden.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 09:43

Nein, die Versteuerung findet immer nur einmal pro Empfänger statt.
Und immer nur dann wenn jemanden Geld zufließt.

Also so what, dann wird es halt dreimal versteuert, was daran ist falsch?

Falsch ist, das der Staat im Geld schwimmt und damit sich endliche mal zurückhalten muss. Ich wiederhole mich nun zum zehnten Mal. Man kann sicherlich über mehr Steuern nachdenken, aber nur in der Krise. Nicht bei prosperierenden, geradezu überlaufenden Kassen.

Und selbstredend wird bereits jetzt nicht jeder Geldzufluss besteuert, wenn ich meine ETW nach jahrelangem Bewohnen mit 50 K Gewinnn verkaufe, ist die Steuer Null.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 14.08.2024 09:49
MoinMoin steht es ja frei gerne (noch) mehr Steuern zu bezahlen als es in anderen westlichen Ländern mit vergleichbarem Lebensstandard üblich ist, wenn das die Richtung seines sozialisierten Kompass so verlangt. Schenkungen an die öffentliche Hand oder gemeinnützige Organisationen sind immer möglich.
Nun ich will nicht die Einnahmen erhöht wissen, sondern nur die Vermögenden mit einbezogen wissen, damit Menschen wie du und KlammeKasse weniger beitragen müssen, aber das ist euch wohl zu sozial gedacht.

Und was die sogenannte hohe Quote in D angeht, die steht auch nur auf dem Papier.
Die einen haben halt einer höhere USt oder mehr Gebühren oder private Kosten für Dinge die bei uns via Steuern erledigt werden ...

Zitat
Ich halte es daher eher wie BAT, der Staat hat ein massives Ausgabenproblem und möchte jetzt den vermeintlich einfachen Weg und die Geldquellen bzw. das Vermögen anzapfen, dabei müsste er sich eher mal einer radikalen schmerzhaften Diät unterziehen. Das Gute an diesem Ungleichgewicht ist, der Markt wird es langfristig von alleine regeln und die Geschichte hat gezeigt, dass sozialistische Phantasien dabei nicht zum Erfolg führen werden.
Da bin ich auch voll dabei, das die ausgaben runter müssten und dass leider die Gefahr sehr hoch ist, dass nicht vernünftig umverteilt wird, sondern nur andere Geschenke verteilt werden und die Ausgaben nicht gesenkt werden.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 14.08.2024 09:51

Nein, die Versteuerung findet immer nur einmal pro Empfänger statt.
Und immer nur dann wenn jemanden Geld zufließt.

Also so what, dann wird es halt dreimal versteuert, was daran ist falsch?

Falsch ist, das der Staat im Geld schwimmt und damit sich endliche mal zurückhalten muss. Ich wiederhole mich nun zum zehnten Mal. Man kann sicherlich über mehr Steuern nachdenken, aber nur in der Krise. Nicht bei prosperierenden, geradezu überlaufenden Kassen.

Und selbstredend wird bereits jetzt nicht jeder Geldzufluss besteuert, wenn ich meine ETW nach jahrelangem Bewohnen mit 50 K Gewinnn verkaufe, ist die Steuer Null.
und ich wiederhole mich zum 11 mal, es geht mir nicht darum die Einnahmen zu erhöhen, sondern die Last anders zu verteilen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 14.08.2024 09:58
Alle Nase lang wird hier behauptet irgendjemand hätte behauptet, dass der Staat zu wenig Einnahmen hat. Das ist unwahr! Niemand hat das je andeutungsweise geschrieben. Lasst doch bitte diese unsinigen Nebenschauplätze!


Es geht alleine um eine Umverteilung, da die Belastungen ungleich zw. Leistungsträgern und Vermögenden in D verteilt sind - mal grob ausgedrückt.
Und Gewinne wie z.B. Dividenden sind Einkommen und entsprechend der Einkommenssteuersätze zu besteuern und nicht  "je mehr da ist, umso leichter beim Fiskus Richtung 0 zu rechnen"

Dieser Aussage weichen gerade die Neoliberalen hier - oder wenn schon von Raubrittern die Rede ist, dann halt Raubtierkapitalisten - aber massiv aus.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.08.2024 10:23
Alle Nase lang wird hier behauptet irgendjemand hätte behauptet, dass der Staat zu wenig Einnahmen hat. Das ist unwahr! Niemand hat das je andeutungsweise geschrieben. Lasst doch bitte diese unsinigen Nebenschauplätze!


Es geht alleine um eine Umverteilung, da die Belastungen ungleich zw. Leistungsträgern und Vermögenden in D verteilt sind - mal grob ausgedrückt.
Und Gewinne wie z.B. Dividenden sind Einkommen und entsprechend der Einkommenssteuersätze zu besteuern und nicht  "je mehr da ist, umso leichter beim Fiskus Richtung 0 zu rechnen"

Dieser Aussage weichen gerade die Neoliberalen hier - oder wenn schon von Raubrittern die Rede ist, dann halt Raubtierkapitalisten - aber massiv aus.

Das ist eben eine der fatalen Fehlurteile, die sich in Deutschland hartnäckig halten: Man wähnt einen Menschen mit 90k brutto reich und wünscht sich eine saftige Besteuerung. Gleichzeitig befüllt man sein Sparbuch und wünscht darauf eben keine Steuern auf Zinsgewinne (weil man ja nicht so "reich" ist, wie jener mit 90k Einkommen).

Final erfreut das aber nur die wirklich Vermögenden, deren Lebensunterhalt auch ohne Erwerbsarbeit gesichert ist.

Arbeit wird in Deutschland zu hoch, Kapitalerträge (zu denen ich hier Erbschaften mal dazupacke) werden zu wenig besteuert.

(aber dann wird herumgeplärrt, dass die Abgabenlast so dramatisch ansteigt und man deshalb nur noch 30h arbeiten möchte ;))
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 14.08.2024 10:24
90k sind Peanuts und bestenfalls obere Mittelschicht und leistungsträger der Gesellschaft - verdammt!

Ich bezweifle, dass hier der Hauptteil zu den 2,8 Mio. Millionären in D gehört, außer @BAT, der ja scheinbar mehrere Immobilien besitzt und daher den Raubtierkapitalismus so verteidigt. Immobilien lassen sich nicht so einfach auf die Caymans verschieben 8)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 14.08.2024 10:32
Arbeit wird in Deutschland zu hoch, Kapitalerträge (zu denen ich hier Erbschaften mal dazupacke) werden zu wenig besteuert.

Guten Morgen! ;)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 10:40

und ich wiederhole mich zum 11 mal, es geht mir nicht darum die Einnahmen zu erhöhen, sondern die Last anders zu verteilen.

Der Meinung war ich auch Jahrzehnte, aber wie du selbst geschrieben hast, ist die Gefahr sehr hoch, dass durch die gerechtere Besteuerung (von Vermögen, Erbschaften und hohen Einkünften) nur weitere Sozialleistungen geschaffen werden.

Ich schätze aber deine Standhaftigkeit beim Glauben an ein ausgeglichenes System.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 10:42

Es geht alleine um eine Umverteilung, da die Belastungen ungleich zw. Leistungsträgern und Vermögenden in D verteilt sind - mal grob ausgedrückt.
Und Gewinne wie z.B. Dividenden sind Einkommen und entsprechend der Einkommenssteuersätze zu besteuern und nicht  "je mehr da ist, umso leichter beim Fiskus Richtung 0 zu rechnen"


Da geht es ja schon los. Wie oft und wie lange wurde versprochen den Soli abzuschaffen? Nee, kannste 35 Jahre nach dem Fall der Mauer immer noch auf Kapitalerträge zahlen.

Der Glauben an eine Politik mit verlässlichen Zusagen ist halt lange erloschen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: NelsonMuntz am 14.08.2024 10:44
Arbeit wird in Deutschland zu hoch, Kapitalerträge (zu denen ich hier Erbschaften mal dazupacke) werden zu wenig besteuert.

Guten Morgen! ;)

War spät gestern ;)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 14.08.2024 10:46
Arbeit wird in Deutschland zu hoch, Kapitalerträge (zu denen ich hier Erbschaften mal dazupacke) werden zu wenig besteuert.

Guten Morgen! ;)

War spät gestern ;)

Hatte mir sowas gedacht ;)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 14.08.2024 11:05

Es geht alleine um eine Umverteilung, da die Belastungen ungleich zw. Leistungsträgern und Vermögenden in D verteilt sind - mal grob ausgedrückt.
Und Gewinne wie z.B. Dividenden sind Einkommen und entsprechend der Einkommenssteuersätze zu besteuern und nicht  "je mehr da ist, umso leichter beim Fiskus Richtung 0 zu rechnen"


Da geht es ja schon los. Wie oft und wie lange wurde versprochen den Soli abzuschaffen? Nee, kannste 35 Jahre nach dem Fall der Mauer immer noch auf Kapitalerträge zahlen.

Der Glauben an eine Politik mit verlässlichen Zusagen ist halt lange erloschen.

Es ist mir egal, wie lange es dauert und steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein!

Seit der Spitze des Eisbergs (Cum-Ex) möchte ich das

Zitat
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt. (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

(wieder) durchgesetzt sehen.

Ich denke, dass viele Parteimitglieder diese Pasage entweder nicht kennen oder ignorieren!
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 11:12
Du glaubst ernsthaft, dass der Soli nochmal abgeschafft wird?

Es wird zum Eigentum von den Parteien erstmal verkannt, dass man überhaupt in der Lage sein sollte durch die gesetzlichen Rahmenregelungen so etwas aufzubauen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 14.08.2024 11:31
Ich schätze aber deine Standhaftigkeit beim Glauben an ein ausgeglichenes System.
Wenn die Unteren vehement so doof sind, zu verteidigen, dass sich die Oberen nicht mehr an der Finanzierung des Staates beteiligen sollen, dann muss man Standhaft bleiben um diese Dummheit auszuMerzen.
Und ich gehöre eher zu den Oberen als zu den unteren und erfreue mich natürlich daran, steuerfrei meine Immobilienegewinne einzusacken oder Vermögen zu vererben.
Wenn du das richtig findest, schön.
Ich finde es halt nicht richtig.

Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 11:33
Moin Moin, glaubst du auch noch an eine Abschaffung des Soli?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 14.08.2024 11:48
Du glaubst ernsthaft, dass der Soli nochmal abgeschafft wird?

Es wird zum Eigentum von den Parteien erstmal verkannt, dass man überhaupt in der Lage sein sollte durch die gesetzlichen Rahmenregelungen so etwas aufzubauen.

Irgendeine Klage gegen den Soli wird schon durchgehen, aber mir geht es nicht um den m.M. nach ansich ungerechtfertigten Soli, sondern um eine "Gewinnsteuer*, die nicht beim Fiskus Richtung 0 EUR gerechnet werden kann. Vermögenssteuer finde ich irgendwie irreführend.

Es war mal eine zeitlang Mode Ehefrauen eine Boutique betreiben zu lassen, die  von den vermögenden Ehemännern als Verlustgeschäft abgesetzt wurden. K.A. was jetzt so Abschreibungsprojekte sind. Es wird Zeit auch zurüch zum unternehmerischen Risiko zu kommen und das nicht auf den Steuerzahler abzuwälzen. Vor allem wenn schon entsprechendes Vermögen vorhanden ist.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 11:51
Wieso sollte der Soli ungerechtfertigt sein? Ich denke, der Aufschlag für Einkommen wie er jetzt ist, scheint mir gut angebracht zu sein. (sollte aber in die allgemeine Tabelle eingepflegt werden)

Es geht mir um politische Reliabilität.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 14.08.2024 11:57
Wieso sollte der Soli ungerechtfertigt sein? ......
Es geht mir um politische Reliabilität.

Was nun?!
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 12:29
Ich bin im Kern bei deiner Auffassung, nur glaube ich nicht mehr an die Zuverlässigkeit des Geschäftspartners (Politik).

Da hast ja selbst die Erwartung, dass beim Soli die Zusagen nur durch ein Gericht verwirklicht werden können. Und jetzt mal etwas in sich gehen?`Was ist das für ein Gebahren?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 14.08.2024 13:12
Was meinst Du damit?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: cyrix42 am 14.08.2024 14:13

Da geht es ja schon los. Wie oft und wie lange wurde versprochen den Soli abzuschaffen? Nee, kannste 35 Jahre nach dem Fall der Mauer immer noch auf Kapitalerträge zahlen.

Warum sollte man den Solidaritätszuschlag einstampfen, wo doch das Ziel, wofür er mal eingeführt wurde, noch nicht erreicht ist? Hab‘ letztens gelesen, dass sich die Lohnlücke zwischen Ost und West langsam schließt: Der Unterschied betrüge nur noch 16%; in den 90ern wäre er bei noch 26% gewesen. Wenn das in dem Tempo so weiter geht, hat man in 50 Jahren dann gleiche Lebensverhältnisse…
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 14:20
Weil es politisch versprochen wurde.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Bastel am 14.08.2024 14:32
Wohngeld wird ja wieder zum 01.01 erhöht. Ein Faustschlag ins Gesicht aller Leistungsträger.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: cyrix42 am 14.08.2024 14:38
Wohngeld wird ja wieder zum 01.01 erhöht. Ein Faustschlag ins Gesicht aller Leistungsträger.

Wieso? Inwiefern hat die Höhe von Sozialleistungen (die Notsituationen abfangen sollen) irgendetwas mit einem "Faustschlag ins Gesicht aller Leistungsträger" zu tun? Jede vernünftige Hausrats- oder Berufsunfähigkeitsversicherung, oder was auch immer, wird auch sukzessive, z.B. mit der Inflationsrate steigende, Ausgaben-Erhöhungen implementieren, damit der Schutz in gleicher Höhe erhalten bleibt...

Du scheinst das seltsame Bild zu haben, dass man dir irgendwas wegnimmt und an andere verteilt. Dass der Sozialstaat aber insbesondere auch eine Versicherung auch für dich ist, scheinst du aus dem Blick zu verlieren.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: cyrix42 am 14.08.2024 14:39
Weil es politisch versprochen wurde.

Wer hat das denn versprochen? Ok, die FDP. Aber sonst? Von Grünen und SPD kann ich mich nur an "Abschaffen für die meisten" erinnern. Und das ist ja soweit auch weitgehend umgesetzt.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 14:39
Wohngeld wird ja wieder zum 01.01 erhöht. Ein Faustschlag ins Gesicht aller Leistungsträger.

Wann kommt denn die Förderung für Wärmepumpen in Eigentumswohnungen?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Organisator am 14.08.2024 14:41
Wohngeld wird ja wieder zum 01.01 erhöht. Ein Faustschlag ins Gesicht aller Leistungsträger.

Wann kommt denn die Förderung für Wärmepumpen in Eigentumswohnungen?

Der Faustschlag ins Gesicht aller Mieter?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 14:44

Wer hat das denn versprochen? Ok, die FDP. Aber sonst? Von Grünen und SPD kann ich mich nur an "Abschaffen für die meisten" erinnern. Und das ist ja soweit auch weitgehend umgesetzt.

Mmh, müssten man recherchieren. Aber ich hätte mal so ungefähr geschätzt:

1994 : Alle
1998 : SPD; FDP
2004: CDU, SPD, FDP
2010: Grüne, CDU, FPD
2017: plus AFD

SPD ist zwischenzeitlich wieder von der Abschaffung für alle abgerückt.

Aber du hast schon Recht, Hintergrund ist ja die Angleichung Ost/ West. Wenn man die INfrastruktur sieht, dürfte das Geld nun eigentlich in die andere Richtung fließen müssen. ;)

Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 14:45

Der Faustschlag ins Gesicht aller Mieter?

Die Förderkulisse steht, zumindest wenn sie Zentralheizungen haben. Es fehlt jene für Etagenheizungen. Aber das Gesetz hat ja nur bald einjähriges ;)
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Organisator am 14.08.2024 15:06

Der Faustschlag ins Gesicht aller Mieter?

Die Förderkulisse steht, zumindest wenn sie Zentralheizungen haben. Es fehlt jene für Etagenheizungen. Aber das Gesetz hat ja nur bald einjähriges ;)

War auch nicht ganz ernstgemeint. Nur eine Anspielung darauf, dass immer die anderen was bekommen (Wohngeld für Arme, Förderung für eine neue Heizung für Reiche).
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 15:25
Ich hatte das schon so ähnlich verstanden.  ;)

Wobei ich ja schon mal angemerkt habe, dass Wohngeld und alles was Wohnen unterstütz ja irgendwo landet. Bei Vermietern und Wohnungskonzernen. Eine Sozialleistung ist das meist eher nicht.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Organisator am 14.08.2024 15:31
Ich hatte das schon so ähnlich verstanden.  ;)

Wobei ich ja schon mal angemerkt habe, dass Wohngeld und alles was Wohnen unterstütz ja irgendwo landet. Bei Vermietern und Wohnungskonzernen. Eine Sozialleistung ist das meist eher nicht.

Kein Wohngeld würde dazu führen, dass die Mieter in eine kleinere oder günstigere Wohnung umziehen müssten. Insoweit könnte man behaupten, dass Wohngeld die Vermieter subventioniert und die hohen Mieten (mit-)ermöglicht.

Andererseits wird dadurch eine soziale Durchmischung ermöglicht und einer Ghettoisierung vorgebeugt.

Wie immer - komplizierte Themen haben keine einfachen Antworten. Außer bei AfD/BSW.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Tagelöhner am 14.08.2024 15:34
Du scheinst das seltsame Bild zu haben, dass man dir irgendwas wegnimmt und an andere verteilt. Dass der Sozialstaat aber insbesondere auch eine Versicherung auch für dich ist, scheinst du aus dem Blick zu verlieren.

Und du scheinst auch noch dem Märchen zu glauben, dass aus dem Ruder laufende Kosten für Soziales kein Problem darstellen, und ja niemandem dadurch etwas weggenommen wird. Der Kuchen, den ein Staat zu verteilen hat, wächst aber nicht auf wundersame Weise, sondern wenn die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt werden, dass Firmen im globalisierten Wettbewerb wertschöpfend tätig werden können. Den Sozialstaat empfindet man als aktiv Erwerbstätiger eben zunehmend als Selbstbedienungsladen für Leistungsverweigerer und Gäste aus aller Welt. Wer das nicht so sieht, muss halt so langsam mal die rosarote Brille absetzen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 15:39

Andererseits wird dadurch eine soziale Durchmischung ermöglicht und einer Ghettoisierung vorgebeugt.

Wie immer - komplizierte Themen haben keine einfachen Antworten. Außer bei AfD/BSW.

Nö, ganz einfach. Bauen.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 14.08.2024 15:46
Den Sozialstaat empfindet man als aktiv Erwerbstätiger eben zunehmend als Selbstbedienungsladen für Leistungsverweigerer
Wieviel Prozent der Bürgergeldempfänger sind denn deiner Meinung nach Leistungsverweigerer, die sich selbst bedienen?
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 15:53
Bei den Rentnern mit 63 sind des z. B. etwas 100 %. Bei den freiwillig Familienversicherten sind es auch im Kern 100 Prozent. Andererseits im öD sicherlich auch 100 %, welch eine Leistung erbringen und nie in Anspruch nehmen (AV).

Bürgergeld ist nun wirklich ein ganz kleiner Randaspekt. Selbst wenn die Quote da niedrig ist.

Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Organisator am 14.08.2024 15:55

Andererseits wird dadurch eine soziale Durchmischung ermöglicht und einer Ghettoisierung vorgebeugt.

Wie immer - komplizierte Themen haben keine einfachen Antworten. Außer bei AfD/BSW.

Nö, ganz einfach. Bauen.

Meinst Du? In Deutschland sind wir nicht viel mehr als noch vor 20 Jahren und da gabs keinen Wohnungsmangel. Könnte es da nicht andere Gründe geben. z.B. dass ganz viele an einem Ort (z.B. Berlin) wohnen wollen, wohingegen es in Dessau viele und günstige Wohnungen gibt?

Unterm Strich glaube ich nicht, dass es zu wenig Wohnraum in Deutschlang gibt. Er ist nur nicht nach dem Bedarf vertreilt und viele Leute wohnen auf zu viel Platz.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: BAT am 14.08.2024 15:57
Nö. Der Wohlstand steigt halt immens, was bei Autos und Reisen erfolgt, wird sich auch im Wohnraum etablieren. Wenn nur jeder pro Nase (okay, Witwen-Effekt gibbet auch noch) 50 % mehr Wohnraum hat als 1965, so müssten wir von der Fläche her Wohnraum haben für 120 Mio. Leute. Plus Flüchtlinge...
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 14.08.2024 16:05
Meinst Du? In Deutschland sind wir nicht viel mehr als noch vor 20 Jahren und da gabs keinen Wohnungsmangel.
2 Mio mehr sind es geworden. 82->84 von 2017 bis jetzt und und 1700 mehr an Wohnungen haben wir

Zitat
Könnte es da nicht andere Gründe geben. z.B. dass ganz viele an einem Ort (z.B. Berlin) wohnen wollen, wohingegen es in Dessau viele und günstige Wohnungen gibt?

Unterm Strich glaube ich nicht, dass es zu wenig Wohnraum in Deutschlang gibt. Er ist nur nicht nach dem Bedarf vertreilt und viele Leute wohnen auf zu viel Platz.
Und Wohnungen pro 1000 Einwohner: von 507 zu 516

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Wohnen/Tabellen/liste-wohnungsbestand.html#115202


Könnte also was dran sein.
Das der Bedarf am Wohnraum stärker gestiegen ist, als das es mehr Wohnraum bedürfte.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Faunus am 14.08.2024 16:14
Dort wo sich Konzerne (BMW, Roche) in ländlichen Gebieten (Dingolfing, Penzberg) angesiedelt haben, Fachkräfte benötigt wurden und ein Bahnhof mit regelmäßiger Anbindung vorhanden war/gebaut wurde, stiegen die Mieten auch innerhalb kürzester Zeit exorbitant an.

Da wo Arbeitsplätze rar sind, sind die Mieten niedrig und der Leerstand hoch.
Wie sagt man so schön: Angebot und Nachfrage.


Allerdings sollten auch der Wohnraumbedarf mal mit den 60er Jahren verglichen werden. Vermutlich stellt sich der erhöhte bedarf an Wohnfläche/Person auch deutlich raus udn dürfte eine Rolle spielen bei der Mietpreisentwicklung.
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: Organisator am 14.08.2024 16:18
Und Wohnungen pro 1000 Einwohner: von 507 zu 516

Danke für die Daten. Gerade das o.g. finde ich spannend. Die Menge an vorhandenen Wohnungen pro 1000 Einwohner ist sogar noch gestiegen!
Titel: Antw:7 Jahre im Öffentlichen Dienst: Mein Abschied …
Beitrag von: MoinMoin am 14.08.2024 16:53
Und Wohnungen pro 1000 Einwohner: von 507 zu 516

Danke für die Daten. Gerade das o.g. finde ich spannend. Die Menge an vorhandenen Wohnungen pro 1000 Einwohner ist sogar noch gestiegen!
hat mich ebenfalls überrascht.
Wobei ich da nicht nachgeschaut habe, wer alles zu Einwohner zählt und ob Containerdörfer auch zum Wohnraum zählt.