Tarifverhandlung TV-L ab 09/2021 - Vorschläge/Wünsche

Begonnen von Franch, 21.10.2020 11:51

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Lothar57

Zitat von: Novus in 09.06.2021 23:04
Hierzu zählt die im Herbst anstehende Tarifrunde der Länder, in der es um die Gehälter von mehr als zwei Millionen Kolleg*innen geht. In der Tarifrunde selbst wird zwar ,,nur" über den Gehaltsanstieg der mehr als einer Millionen Tarifbeschäftigten der Länder verhandelt, aber letztlich gibt der Tarifabschluss auch die Vorlage für die Besoldungserhöhung von circa 1,3 Millionen Beamt*innen.

Da wird schon schwer auf die Nullrunde vorbereitet :) so gesehen in einer GEW Publikation.

So weit ich mich erinnern kann, ist das in diesem Jahr das erste Mal, dass die Gewerkschaften schon vor Beginn der Tarif(!)verhandlungen auf die Besoldungs(!)interessen der Beamten hinweisen. Es geht bei den Verhandlungen ja nicht nur um den allgemeinen Gehaltsanstieg, sondern nicht zuletzt um strukturelle Verbesserung für Tarif(!)beschäftigte.
Wo ist da der gemeinsame Nenner???
Bitte beachten: Wenn die Bruttogehälter von TBs und Beamten um den gleichen Prozentsatz steigen, haben die Beamten davon netto mehr in der Tasche als die TB. Der Beamtenlobby dürfte es im Gegenzug vergleichsweise egal sein, ob z..B endlich die Stufengleiche Höhergruppierung kommt. Die würde nur Geld kosten und den allgemeinen Zuwachs schmälern.
Daher stimme ich der Prognose von Novus in der Tendenz zu: Strukturelle Verbesserungen wird es nicht geben, dafür aber eine geringe allgemeine Erhöhung. Begründung: Denkt bitte an die Beamten. Die wollen ja auch was abhaben vom Kuchen.
Ceterum censeo paralleltabellum esse einzufuehrendam.

Garfield

Wenn man so sehr auf die Nullrunde vorbereitet, dann sollte man eben endlich auch mal die Arbeitszeit als Verhandlungsmasse in den Ring werfen. Das kostet die AG-Seite erstmal nicht so viel mehr, neue Stellen werden deswegen an den wenigstens Stellen geschaffen.
Inflationsausgleich und dafür runter auf 37,5 Stunden. Damit ist den meisten AN mehr und langfristiger geholfen, also wenn man sich wieder irgendeinen Mist ausdenkt, damit in der Schlagzeile eine möglichst große Zahl steht (8% Steigerung!!1!!)

Pädi07

Woran genau erkennt ihr denn die Vorbereitung auf eine Nullrunde?

Novus

An den Inhalten der Publikationen der Gewerkschaften - wir lesen & interpretieren :)

BTSV1

Zitat von: Garfield in 10.06.2021 09:51
Wenn man so sehr auf die Nullrunde vorbereitet, dann sollte man eben endlich auch mal die Arbeitszeit als Verhandlungsmasse in den Ring werfen. Das kostet die AG-Seite erstmal nicht so viel mehr, neue Stellen werden deswegen an den wenigstens Stellen geschaffen.
Inflationsausgleich und dafür runter auf 37,5 Stunden. Damit ist den meisten AN mehr und langfristiger geholfen, also wenn man sich wieder irgendeinen Mist ausdenkt, damit in der Schlagzeile eine möglichst große Zahl steht (8% Steigerung!!1!!)

Ich würde auf jede Gehalterhöhung in den nächsten 3 Jahren verzichten, wenn wir endlich von dieser beschissenen hohen wöchentlichen Arbeitszeit runter kommen  würden. Freizeit so viel mehr wert.

Organisator

Zitat von: BTSV1 in 10.06.2021 12:09
auf jede Gehalterhöhung in den nächsten 3 Jahren verzichten, wenn wir endlich von dieser beschissenen hohen wöchentlichen Arbeitszeit runter kommen  würden. Freizeit so viel mehr wert.

Gibt es bei Euch denn keine Möglichkeit für Teilzeit? 90 % Arbeitszeit bei 92% Nettoeinkommen und auf die nächsten Gehaltserhöhungen wäre verzichtet ;)

BTSV1

Zitat von: Organisator in 10.06.2021 13:58
Zitat von: BTSV1 in 10.06.2021 12:09
auf jede Gehalterhöhung in den nächsten 3 Jahren verzichten, wenn wir endlich von dieser beschissenen hohen wöchentlichen Arbeitszeit runter kommen  würden. Freizeit so viel mehr wert.

Gibt es bei Euch denn keine Möglichkeit für Teilzeit? 90 % Arbeitszeit bei 92% Nettoeinkommen und auf die nächsten Gehaltserhöhungen wäre verzichtet ;)

Auf meinen 100% bleibe ich schön. Aber wer muss denn noch so lange arbeiten? Gibt überall 35, 37, 38, 38,5 Stundenwoche, aber hier so eine wahnsinnige 40 Stundenwoche.

Organisator

Zitat von: BTSV1 in 10.06.2021 14:46
Zitat von: Organisator in 10.06.2021 13:58
Zitat von: BTSV1 in 10.06.2021 12:09
auf jede Gehalterhöhung in den nächsten 3 Jahren verzichten, wenn wir endlich von dieser beschissenen hohen wöchentlichen Arbeitszeit runter kommen  würden. Freizeit so viel mehr wert.

Gibt es bei Euch denn keine Möglichkeit für Teilzeit? 90 % Arbeitszeit bei 92% Nettoeinkommen und auf die nächsten Gehaltserhöhungen wäre verzichtet ;)

Na wenn du auf die Gehaltserhöhungen der letzten drei Jahre verzichtest bist du bei deiner 37-Stunden-Woche. Insoweit hast du doch jetzt schon die Möglichkeit.

Auf meinen 100% bleibe ich schön. Aber wer muss denn noch so lange arbeiten? Gibt überall 35, 37, 38, 38,5 Stundenwoche, aber hier so eine wahnsinnige 40 Stundenwoche.

Spid

Eine WAZ von 40h ist gem. aktueller Rechtstprechung des BAG die Nomalarbeitszeit VZB.

öfföff

Zitat von: blauesviereck in 20.04.2021 12:42
Guten Tag,
seit Jahren lese ich mit, nun ein erster Beitrag:
Eine offene Umfrage zur anstehenden Tarifrunde er Länder ist unter folgendem Link geschaltet:
https://unverzichtbar.verdi.de/umfrage
Ich stehe in keinerlei Verbindung zu dieser Organisation, hatte jedoch den Eindruck, dass das ursprüngliche Anliegen von diesem Thread die Mitteilung von entsprechenden Wünschen an o.g. o. ähnliche Organisationen war.
Grüße

Wunsch nach Arbeitszeitreduktion hier eintragen ;-)

Hinz

#610
Zitat von: WasDennNun in 09.06.2021 19:40
Zitat von: Suntzu in 08.06.2021 11:41
Zitat von: Spid in 08.06.2021 11:20
Und die kinderlose Fachkraft hat mehr Netto im Geldbeutel, weil der kinderreichen Spülhilfe eine Karnickelprämie gezahlt wird?


Siehe Netto Einkommen kinderlose und Familien.
Das Nettoeinkommen der kinderlosen ist doch stets niedriger als das Nettoeinkommen der kinderreichen bei gleicher EG und Stufe, oder etwa nicht?

Sie müssen Haushaltseinkommen gegenüber stellen. Diverse Statistiken belegen das z.B. Haushalte ohne Kinder gegenüber Haushalte mit Kindern ein höheres Netto Einkommen besitzen.

Quelle:
IW Köln oder Statistiken einzelner Bundesländer.

Spid

Warum müßte man das tun? Welchen Bezug zum Arbeitsverhältnis oder zum diskutierten Sachverhalt hätte das Haushaltseinkommen?

Highwaystar

@Lothar57

Ich stimme Ihnen vollkommen zu!

Meiner Meinung nach müssen die tarifbeschäftigen Lehrer aus der Tarifgemeinschaft austreten! Die Interessen werden nicht ernsthaft vertreten! Nur eine eigene Vertretung wäre dazu in der Lage, analog zu den Lokomotivführern!

Etwa ein Drittel der Lehrer in Deutschland sind angestellt, in manchen Bundesländern sogar noch mehr (Berlin!). Das Streikpotential m. E. enorm, insbesondere während Prüfungsphasen (nicht nur im Abitur), auch auf Grundschulebene könnte man für erhebliche Unruhe sorgen.

Nur so würden die berechtigten Forderungen durchsetzbar sein. Die GEW wird rufen "Solidarität", nur genau die findet seit Jahren nicht statt.

Bereits beim Wechsel vom BAT zum TV-L vor 15 Jahren haben sich die tätigen Gewerkschaften über den Tisch ziehen lassen.

Novus

Zitat von: Highwaystar in 11.06.2021 09:00
@Lothar57

Ich stimme Ihnen vollkommen zu!

Meiner Meinung nach müssen die tarifbeschäftigen Lehrer aus der Tarifgemeinschaft austreten! Die Interessen werden nicht ernsthaft vertreten! Nur eine eigene Vertretung wäre dazu in der Lage, analog zu den Lokomotivführern!

Etwa ein Drittel der Lehrer in Deutschland sind angestellt, in manchen Bundesländern sogar noch mehr (Berlin!). Das Streikpotential m. E. enorm, insbesondere während Prüfungsphasen (nicht nur im Abitur), auch auf Grundschulebene könnte man für erhebliche Unruhe sorgen.

Nur so würden die berechtigten Forderungen durchsetzbar sein. Die GEW wird rufen "Solidarität", nur genau die findet seit Jahren nicht statt.

Bereits beim Wechsel vom BAT zum TV-L vor 15 Jahren haben sich die tätigen Gewerkschaften über den Tisch ziehen lassen.

OK, welche berechtigten Forderungen sind denn das, bezogen auf die Lehrkräfte?

Spid

Die Abschaffung der beamtengedönsmäßigen Sonderregelungen hinsichtlich Einguppierung, Arbeitszeit usw.?