Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität

Begonnen von Masterofdesaster, 03.12.2022 22:38

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alterschlingel

1-2% ige Schlücke  ;D
Da wirste nie voll....

Bastel


TheHax0r

Zitat von: alfaromeofahrer am 09.12.2022 13:49
Zitat von: TheHax0r am 09.12.2022 11:43
8% für EG2 - EG8, 5,5% für EG9 - EG12, 4% für > EG13
Ich gehe davon aus, dass Du
4% für EG2 - EG8, 5,5% für EG9 - EG12, 8% für > EG13
meintest.

Nur mit ganz ganz viel Irnoie!

alterschlingel

@Bastel: danke für den HInweis. Hätte jetzt gar nicht so speziell danach gesucht. Habe es jetzt mal am Beispiel der Autobahn GmbH gegoogelt.

Leonhardt

Zitat von: Leonhardt am 11.12.2022 14:38
[...] Übrigens habe ich mir noch einmal die Reallohnentwicklung im TVöD Kommune seit Beginn der aktuellen Laufzeit des Tarifvertrags angesehen.

Der Verbraucherpreisindex ist von 105,8 in 09/2020 auf (voraussichtlich) 121,56 in 11/2022 gestiegen also um 14,89%.
Die Tariferhöhungen im selben Zeitraum liegen nunmehr bei insgesamt +3,2%.
[...]
(Heute kamen ja die neuen amtlichen Zahlen zum Verbraucherpreisindex raus. Ich habe meine Berechnungen mal korrigiert.)

In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung konnte man zudem beunruhigenderweise lesen:
Bundesbankpräsident Joachim Nagel geht davon aus, dass die Inflationsrate in Deutschland auch im kommenden Jahr hoch bleibt. "Ich halte es für wahrscheinlich, dass im Jahresdurchschnitt eine Sieben vor dem Komma stehen wird", sagte er jüngst.

Keine schönen Perspektiven vor dem Hintergrund der anzunehmenden viel zu niedrigen Tarifabschlüsse für die Zukunft.

armerknecht


Johann

Beim Erhöhen der Löhne stellt sich der Staat und die Gemeinden immer quer. Was Abgaben und Steuererhöhungen angeht, sind sie aber immer gleich vorne mit dabei.

Ich habe gerade Post vom Finanzamt bekommen, dass der angemessene und für alle faire Wert bei der Grundsteuer jetzt 99% höher liegen soll als bisher. Im Grunde juckt mich das nicht, weil ich 75% davon sowieso an meine Mieter weitergeben werde, aber dass Wohnen so unendlich teuer geworden ist liegt ja auch immer nur an den bösen Vermietern.

Die Gemeinde plant auch nicht, den Hebesatz jetzt zu halbieren oder überhaupt zu reduzieren. Immerhin wurden die Schulden seit der Wahl des SPD-Bürgermeisters vor 3 Jahren von knapp 3 auf 12 Millionen Euro vervierfacht.

Irgendwie macht das alles keinen Spaß mehr.

Herbert Meyer

Zitat von: Johann am 13.12.2022 12:35

Ich habe gerade Post vom Finanzamt bekommen, dass der angemessene und für alle faire Wert bei der Grundsteuer jetzt 99% höher liegen soll als bisher. Im Grunde juckt mich das nicht, weil ich 75% davon sowieso an meine Mieter weitergeben werde, aber dass Wohnen so unendlich teuer geworden ist liegt ja auch immer nur an den bösen Vermietern.

Die Gemeinde plant auch nicht, den Hebesatz jetzt zu halbieren oder überhaupt zu reduzieren. Immerhin wurden die Schulden seit der Wahl des SPD-Bürgermeisters vor 3 Jahren von knapp 3 auf 12 Millionen Euro vervierfacht.


Auf der Webseite des Bundesfinanzministeriums heißt es "Der Hebesatz soll durch die Städte und Gemeinden so angepasst werden, dass die Grundsteuerreform für die jeweilige Stadt oder Gemeinde möglichst aufkommensneutral ist. Für die einzelnen Steuerpflichtigen kann sich die Höhe der Grundsteuer jedoch ändern."
Anscheinend habe ich bisher immer dieses "möglichst" überlesen und war in der absurden Annahme, dass es "verpflichtend" aufkommensneutral sein muss. Damit wurde den Städten und Gemeinden also ein neuer Goldesel ins Foyer gestellt.

Mein eigener Grundsteuerbescheid ist noch ausstehend. Mal sehen wie sich der Erhalt auf meine Motivation auswirken wird, noch Leistung für dieses Land zu erbringen.

Johann

Das ist eben das Problem. "Soll" und "möglichst". Für finanziell gut aufgestellte Städte, deren Großgrundbesitzer gut mit den Entscheidungsträgern vernetzt sind, mag das auch hinkommen. Kleinere Gemeinden mit hohen Ausgaben freuen sich dagegen ein Loch in den Bauch, weil sie nicht mal aktiv die Entscheidung treffen müssen, den Hebesatz anzupassen o.ä.
Da heißt es dann schnell "Ja ne, also wir haben die Steuern ja gar nicht erhöht. Der Hebesatz ist seit x Jahren gleich geblieben! Das kommt also vom Bund."

Alien1973

Bisher hat jeder den ich kenne und der den neuen Grundsteuerbescheid in Bayern schon erhalten hat eine höhere Gebühr als vorher zu entrichten (rede von Freunden von ländlich geprägter Gegend). Jeder hat auch umgehend Widerspruch gegen den Bescheid erhoben.

Ist doch aber auch klar, der Staat schenkt keine Geld her durch seine Reform. Und da die Lage ja nicht mehr entscheidend ist sondern nur noch das was drauf steht, werden Grundstücksbesitzer in der Stadt eher entlastet und Grundstücksbesitzer auf dem Land eher belastet.

Der Einfamilienhausbesitzer in München zahlt demnach die gleiche Grundsteuer wie der Einfamilienhausbesitzer in Hintertupfing....

Absolute Frechheit und wo dieses in meinen Augen schon fast kriminelle System gerechter sein soll ist doch ein schlechter Witz. Die Mehrheit der Grundstücksbesitzer wird mehr bezahlen um eine Minderheit zu entlasten. Tolles System das sich hier ausgedacht wurde....  >:(

Sorry für OffTopic, aber auch dies ist eine Steuererhöhung der Regierung welche ebenfalls ins Geld geht. Genau so wie die Teuerung der Lebensmittel....

patrick0815

Bin ganz bei dir, günstiger wird es sicherlich nicht.
Jedoch ist trotz Grundsteuerbescheid heute noch nicht absehbar, wie hoch die künftige Grundsteuer sein wird. Da die Anpassung der Hebesätze erst in Zukunft erfolgen wird.

Schokobon

Ich weiß nicht in was für Klitschen ihr lebt aber in unserer Gemeinde werden die Hebesätze so angepasst, dass die Einnahmen der Gemeinde annähernd gleich bleiben. Natürlich kann sich die individuelle Belastung dabei ändern.

Habt ihr keinen Gemeinderat??

patrick0815

Also wir haben natürlich einen Gemeinderat. Und bei uns ist selbiges geplant.

Jedoch weiß ich auch um die Haushaltssituation unserer Stadt. Die Sparmaßnahmen werden sicherlich nicht ausreichen und bis zur Einführung der neuen Grundsteuer wird sicherlich noch auf der Einnahmenseite was gedreht.

skiveren

Aktuell:
10% Inflationsrate..., geschmeichelt..., nur gesenkt durch den Samsung TV den man sich monatlich kauft..

Ab 01.01.2023:
7% Erhöhung, Laufzeit 12 Monate ist das mindeste...was erreicht werden muss..., zusätzlich die 3000 Euronen Inflationsrate..., darunter darf Ver.di nicht abschneiden..
Sonst gibst keine Feuerwehr mehr, keinen Rettungssanitäter.., keinen Müllwagenfahrer mehr..

Was Ver.di in den letzten Jahren für Gewerkschaftsmitglieder erreicht ist an Frechheit nicht zu überbieten...
Danke Birske und Konsorten für Lohnverlust der vergangenen Jahre..

RsQ

Zitat von: skiveren am 13.12.2022 21:49
Sonst gibst keine Feuerwehr mehr, keinen Rettungssanitäter.., keinen Müllwagenfahrer mehr..
Na ja ... Feuerwehren sind quasi kommunales Monopol - wer Feuerwehrmann/-frau sein will, muss sich wohl oder übel mit dem Ergebnis abfinden.
Anders beim Müllfahrer: Da ist doch ein Großteil in die Privatwirtschaft ausgelagert - da dürfte der Abschluss also auch relativ egal sein.

Ungünstige Beispiele.  8)