neue Tarifrunde

Begonnen von KeuleMS, 23.01.2024 14:02

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NelsonMuntz

Zitat von: FearOfTheDuck am 09.10.2024 16:44
Verdi schreibt zum "Meine-Zeit-Konto":

"Über ein von ver.di gefordertes ,,Meine-Zeit-Konto" sollen die Beschäftigten im Sinne einer Wahlmöglichkeit eigenständig verfügen und entscheiden können, ob die erzielte Entgelterhöhung oder weitere Vergütungsbestandteile wie Überstunden inklusive Zuschlägen ausgezahlt oder auf das Konto gebucht werden soll. Das ,,Meine-Zeit-Konto" soll für eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, zusätzliche freie Tage oder auch längere Freistellungsphasen genutzt werden."

Ob man sich da nicht auf die letzten Meter eine Art Wahlmodell zusammengeschustert hat?

Das ist aber ein sehr umständliches Wahlmodell: Da nimmt man die Entgelterhöhungen und "kauft" damit Stunden, die man blockweise oder in regelmäßigen Häppchen abfeiert.

Naja ... aber es hätten auch richtige Forderungen in Richtung AZV kommen können - das scheint zum Glück vom Tisch.

7567

Meine ,,neue Prognose" nach Bekanntgabe der Forderung:
Mindestbetrag von 100€ und danach 2026 2,5% oben drauf.

KeuleMS

Wenn man doch auch als Verdi weiß, dass die Forderungen halbiert und die Laufzeit verdoppelt wird (also 2% in 2025 und 2% in 2026), wieso geht man dann mit nur 8% rein? Was soll ich denn mit 2% pro Jahr anfangen. Denkt derzeit gerade mal die Inflation und da die Lohnnebenkosten wohl steigen werden, habe ich defacto weniger in der Tasche. Das nenne ich mal super.

NelsonMuntz

So, jetzt wissen wir Bescheid.

Für eine unterhaltsame Perspektive empfehle ich an dieser Stelle noch den Focus (Ja, ich weiß: Qualitätsmedium ;)). Dort gibt es noch einen ungefilterten Kommentarbereich und zur entsprechenden Meldung sind auch schon die ersten, empörten Bürger-Posts eingetroffen ;)

Maikel

Vor allem, kannste einen drauf lassen, haben viele durch die gestiegenen Sozialabgaben vllt. sogar weniger Netto raus.

FollFosten

#3410
Das Meine-Zeit-Konto könnte so auch Forderung der AG sein ...

Das wird wohl eher den Personalservice beschäftigen, um die Überstundenrückstellungen aufwändig zu berechnen.

Was ein Blödsinn.

Besser wäre gewesen:

1. Lohnerhöhung 8% (ohne Sockel)

2. Arbeitszeitkorridor zwischen 35 und 40 Stunden. Vollzeit-Stelle entspricht 37,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich.
Wahl der Arbeitszeit liegt beim AN und kann Lohn selbst beeinflussen.






monkey

Zitat von: NelsonMuntz am 09.10.2024 16:51
Zitat von: FearOfTheDuck am 09.10.2024 16:44
Verdi schreibt zum "Meine-Zeit-Konto":

"Über ein von ver.di gefordertes ,,Meine-Zeit-Konto" sollen die Beschäftigten im Sinne einer Wahlmöglichkeit eigenständig verfügen und entscheiden können, ob die erzielte Entgelterhöhung oder weitere Vergütungsbestandteile wie Überstunden inklusive Zuschlägen ausgezahlt oder auf das Konto gebucht werden soll. Das ,,Meine-Zeit-Konto" soll für eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, zusätzliche freie Tage oder auch längere Freistellungsphasen genutzt werden."

Ob man sich da nicht auf die letzten Meter eine Art Wahlmodell zusammengeschustert hat?

Das ist aber ein sehr umständliches Wahlmodell: Da nimmt man die Entgelterhöhungen und "kauft" damit Stunden, die man blockweise oder in regelmäßigen Häppchen abfeiert.

Naja ... aber es hätten auch richtige Forderungen in Richtung AZV kommen können - das scheint zum Glück vom Tisch.

Fragt sich auch wie viel Zeit dabei herumkommt.
Nur mal als Beispiel, so wie ich es verstehe: 4% Erhöhung werden am Ende ausgehandelt. Ich entscheide, die Erhöhung fließt auf mein neues Arbeitszeitkonto. Wie viele Stunden macht das?
4% Erhöhung sind 111,68€ mehr brutto bei mir.
Ich habe einen Bruttostundenlohn von 20,84€.
In meiner Milchmädchenrechnung hier würde ich also 5,36 Stunden ansammeln, das wäre nicht einmal eine Schicht (7,7 Stunden) pro Monat.
Für eine Woche frei müsste ich 5,75 Monate arbeiten.

Lohnt das?

BitSchubser

Zitat von: monkey am 09.10.2024 17:31

Für eine Woche frei müsste ich 5,75 Monate arbeiten.

Lohnt das?

Naja, wenn man so rechnet kommt man bei 12 Monaten auf fast 10,5 Urlaubstage.
10 Tage mehr Urlaub klingt dann auch nich schlecht.

Brownyy

Was für eine Unsinns-Forderung.

1 freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder.  ;D

Wo ist der Bezug auf die Arbeitszeitreduktion?

Die Sozialismuspauschale muss natürlich auch wieder her

Das Fehlen der Angleichung der JSZ

Fazit: WIeder wurden die oberen EG nicht berücksichtigt.


monkey

Zitat von: BitSchubser am 09.10.2024 17:45
Zitat von: monkey am 09.10.2024 17:31

Für eine Woche frei müsste ich 5,75 Monate arbeiten.

Lohnt das?

Naja, wenn man so rechnet kommt man bei 12 Monaten auf fast 10,5 Urlaubstage.
10 Tage mehr Urlaub klingt dann auch nich schlecht.

Hm, vielen Dank für diesen Input und Perspektivwechsel. Das hört sich dann nämlich doch nicht so schlecht an.  8)
Ich selber hatte mir nur gleich Sabbatical ausgerechnet, was bei einem halben Jahr ca. 12,5 Jahre wären und bei einem Jahr fast 25 Jahre Ansparzeit wären (künftige Erhöhungen ignorierend).  ;D

Quasselstrippe

350 Euro mehr Brutto macht bei einer E6 Stufe 1 ca. 19% Gehaltserhöhung aus im Monat, oder?
Das ist doch zumindest für manche Entgeltgruppen eine beachtliche Forderung.

Und wenn das Volumen am Ende bei 8% im Schnitt liegt über alle Entgeltgruppen und da noch diverse Sondereffekte mit eingehen wie z.B. Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten, wären es für die höheren Entgeltgruppen deutlich weniger als 8%, oder habe ich das mit den 8% "im Schnitt" falsch verstanden?

Oder habe ich da grundsätzlich einen Denkfehler?
Wäre für eine Richtigstellung dankbar!



monkey

Zitat von: Brownyy am 09.10.2024 17:46
1 freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder.  ;D

Ich find das gut, schließlich zahle ich auch jeden Monat 1% meines Bruttolohns dafür und den Rechtsschutz brauchte ich bisher nicht. Schöner Ausgleich.

monkey

Zitat von: Quasselstrippe am 09.10.2024 18:01
350 Euro mehr Brutto macht bei einer E6 Stufe 1 ca. 19% Gehaltserhöhung aus im Monat, oder?
Das ist doch zumindest für manche Entgeltgruppen eine beachtliche Forderung.

Und wenn das Volumen am Ende bei 8% im Schnitt liegt über alle Entgeltgruppen und da noch diverse Sondereffekte mit eingehen wie z.B. Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten, wären es für die höheren Entgeltgruppen deutlich weniger als 8%, oder habe ich das mit den 8% "im Schnitt" falsch verstanden?

Oder habe ich da grundsätzlich einen Denkfehler?
Wäre für eine Richtigstellung dankbar!

Es werden 8% Erhöhung gefordert, 350€ mindestens. Da geht es um keine Durchschnitte.

Abaulet

Ich freue mich ja, wenn für meine Mitarbeitenden im Krankenhaus etwas zusätzlich rausspringt, wie eben die bezahlte Pause. Aber es ist schon ein Schlag ins Gesicht der Führungskräfte, wenn sich die Verantwortung für eine oder mehrere Organisationseinheiten nicht auch monetär widerspiegelt. Außerdem wird das tendenziell weniger Leute motivieren, "Karriere" in der Pflegebranche zu machen. Allerdings hält man so die Beschäftigten auch eher am Bett #pflegenotstand #einschelmwerdabeibösesdenkt

BitSchubser

Zitat von: BitSchubser am 05.08.2024 21:12
Um mal meine Tipps in den Ring zu werfen.

Ich denke Laufzeit wird 24 Monate.

Variante 1, nur Erhöhung der Tabelle:
- 01.07.2025: +3,5% (oder mindestens 125€)
- 01.03.2026 + 2,5-3%

Variante 2, mit Einmalzahlung:
- Einmalzahlung 1500€  zum 01.05.2025
- 01.07.2025: +2,5%
- 01.03.2026 + 2-2,5%

Variante 3: Mit AZ-Verkürzung
- 01.07.2025: +2,5%
- 01.01.2026: -0,5h AZ
- 01.03.2026 + 1-1,5%
- 01.01.2027: -0,5h AZ

Ich denke ich bleibe bei meiner Prognose die ich vor ein paar Wochen abgegeben habe. Auch die AZV ist meiner meinung nach nicht ganz raus. Abzüglich Urlaub ist 1 Wochenstunde weniger im Jahr wie ca 45h, also ungefähr 5 Tage Frei. Ich denke wenn die freien Tage in den Verhandlungen aufkommen, ist eine 38h-Woche im Ergebniss nicht unmöglich.