VBL-Betriebsrente verweigern?

Begonnen von Miri38, 03.02.2025 16:51

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Miri38

Hallo, gibt es eine Möglichkeit, die VBL-Betriebsrente zu verweigern oder zu kündigen?
Ich habe keine Lust, jeden Monat 50 Euro da einzuzahlen, für 4 Euro Rente im Monat..

Danke..

TVOEDAnwender

Ja. Du musst dein Arbeitsverhältnis dafür kündigen.

Miri38

Ich habe ausgerechnet, wenn ich jetzt bis zur Rente, dass sind 17 Jahre, monatlich 50 Euro einzahle, das ist mein Pflichtbeitrag, erhalte ich eine Rente von 3,36 Euro monatlich. Dass ist doch Betrug? Dann kann ich die 50 Euro lieber selber sparen und habe das volle Geld..

FearOfTheDuck

Kannst du eben nicht, solange du nach TVÖD bezahlt werden möchtest. Richtig gerechnet hast du?

That's life. Ich zahle auch einen kleinen Urlaub an Arbeitslosenversicherung im Jahr, obwohl ich davon noch weniger habe, als du von deiner VBL-Rente.

FearOfTheDuck

PS: Laut Betriebsrechner der VBL-klassikerhält jemand, der 1975 geboren ist, mit EG 5 S 1 einsteigt und ab jetzt überhaut erst einzahlt bis zum 67. Lebensjahr knapp 200,- abschlagsfreie VBL-Rente.

Miri38

Ich habe die E1 Teilzeit, also komme auf 50 Euro monatlich plus Arbeitgeberanteil, was an die VBL eingezahlt wird..

FearOfTheDuck

Welche Stufe, wie viele Stunden? Ich sehe nicht, wie du als AN dann auf 50,- pro Monat kommst...

Selbst mit EG 1 S 2 mit 50% Teilzeit kommt der Rechner bei den gleichen Personendaten auf 80,- Rente und da sind es 21, € VBL-Anteil pro Monat.

Miri38

#7
EG 1, Stufe 2, Stundenanzahl 50%, Tarif VBL Ost, Brutto 1217 Euro..aber vielleicht habe ich mich ja wirklich verrechnet, wenn du so schon auf 80 Euro Rente kommst..danke, dass beruhigt schon etwas..

th3oretiker

Zitat von: FearOfTheDuck in 03.02.2025 20:43
Welche Stufe, wie viele Stunden? Ich sehe nicht, wie du als AN dann auf 50,- pro Monat kommst...

Selbst mit EG 1 S 2 mit 50% Teilzeit kommt der Rechner bei den gleichen Personendaten auf 80,- Rente und da sind es 21, € VBL-Anteil pro Monat.

VBL-Ost sind tatsächlich 50 €.
Die 80 € Rentenanspruch bekomme ich aber auch raus.

Dienstbeflissen

Bei angenommener Dynamisierung von 2% sind es schon über 90€.

Aleksandra

Zitat von: FearOfTheDuck in 03.02.2025 20:07
Kannst du eben nicht, solange du nach TVÖD bezahlt werden möchtest. Richtig gerechnet hast du?

That's life. Ich zahle auch einen kleinen Urlaub an Arbeitslosenversicherung im Jahr, obwohl ich davon noch weniger habe, als du von deiner VBL-Rente.
Wenn man im TVÖD bleiben will, gibt es eine Alternative. Man muss einen Arbeitgeber suchen, der nicht bei der VBL ist, sondern zum Beispiel bei der RZVK. Die Rentenhöhe ist dieselbe. Aber bei der RZVK übernimmt der Arbeitgeber komplett die Beiträge.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

TVOEDAnwender

Zitat von: Aleksandra in 04.02.2025 09:35
Zitat von: FearOfTheDuck in 03.02.2025 20:07
Kannst du eben nicht, solange du nach TVÖD bezahlt werden möchtest. Richtig gerechnet hast du?

That's life. Ich zahle auch einen kleinen Urlaub an Arbeitslosenversicherung im Jahr, obwohl ich davon noch weniger habe, als du von deiner VBL-Rente.
Wenn man im TVÖD bleiben will, gibt es eine Alternative. Man muss einen Arbeitgeber suchen, der nicht bei der VBL ist, sondern zum Beispiel bei der RZVK. Die Rentenhöhe ist dieselbe. Aber bei der RZVK übernimmt der Arbeitgeber komplett die Beiträge.

Siehe meine Antwort:

Zitat von: TVOEDAnwender in 03.02.2025 16:53
Ja. Du musst dein Arbeitsverhältnis dafür kündigen.

Rentenonkel

Die Rechengröße bei der VBL ist ein Versorgungspunkt. Für jeden Versorgungspunkt erhält man später 4 EUR Rente.

Wie viele Versorgungspunkte man pro Jahr erwirbt, hängt vom Einkommen und vom Altersfaktor ab.

Hilfreiche Informationen dazu findet man hier: https://www.vbl.de/de/berechnung


Saxum

#13
Man kann nur eine grobe Prognose abgeben, aber wenn man davon ausgeht, dass die Threaderstellerin im Jahr 2024 38 Jahre alt ist (aufgrund des Nicknamens) und am 01.01.2024 die Tätigkeit begonnen hat (hier 0 Versorgungspunkte zum 31.12.2023) und somit noch 29 Jahre zu arbeiten wären in E1, 50% Teilzeit, Steuerklasse I dann kommen wir mit Jahressonderzahlung nach TVöD VKA auf folgende werte:

Stufe im Jahr   auf Stufenlaufzeit
2   15128,44   30256,88
3   15342,57   46027,71
4   15610,33   62441,32
5   15859,97   79299,85
6   16502,55   99015,3
      
9   16502,55   148522,95  (-> restliche Laufzeit in Stufe 6)
      
Nach 29 Jahren ergibt es insgesamt 465.564,01 und somit einen Durchschnittswert von 16.053,93 € / Jahr.

Wenn man diese Werte in den VBL Betriebsrentenrechner und den erwähnten Eckdaten eingibt kommt man bei 0% Dynamisierung auf 172,84 € nach aktuellen TVöD Werten und bei 1% Dynamisierung (zB aufgrund Gehaltserhöhungen) 197,60 € und bei 2% Dynamisierung dann 227,40 €.

Hier wurden Monatlich 23,59 € durch die Arbeitnehmer*in und 71,56 € durch den Arbeitgeber an die VBL abgeführt - also 95,15 €. Nach 29 Jahren macht das in der Summe 33.112 €.

Davon erhielte die Arbeitnehmerin dann bei einem fiktiven verschieden mit 80 Jahren also nach 13 Jahren VBL-Bezug eine Zusatzrente von 26.963,04 (ohne Dynamisierung).

Man kann dann hier auf den ersten Blick einwenden, dass das sich ja monetär nicht lohnt, aber man verkennt dabei, dass hier der Arbeitnehmer-Anteil an den 95,15 € "nur" 24 % beträgt und der Arbeitgeber die 75,21% getragen hat.

Demzufolge ist die Rechnung eher so, dass man ausgehend von 23,59 € / Monat daher als Arbeitnehmer*in "nur" 8.209,32 € in die VBL Zusatzrente eingezahlt hat und daraus eben die erwähnten 26.963,04 € rausbekommt.

Also ein deutlicher Gewinn von 18.754 € bzw. mehr/weniger je nach Lebenserwartung. Jedoch habe ich jetzt hier den TVöD West genommen (Ost hatte ich überlesen) - ist mir gerade erst aufgefallen.

Das Missverständnis, der Threaderstellerin liegt darin, dass Sie dachte dass aus z.B. "50 € Monatsbeitrag" dann eben nur 4 € Zusatzrente bekommen wäre -> das wäre natürlich in diesem Fall eine "monetäre Katastrophe". Hier ist es richtig, wie der Rentenonkel es gesagt hat, die 4 € beziehen sich auf den Versorgungspunkt. Die Anzahl der erworbenen Versorgungspunkten wären dann mit 4 € zu multiplizierten, welcher Altersfaktor greift, ist im Link beim Rentenonkel unter "Die Altersfaktoren" nachzulesen.

Iunius

Ist halt wetten auf Lebenszeit :)