Generali kannte ich vorher noch nicht so genau. Ich habe aber mal kurz geschaut und im Beihilfeergänzungstarif folgende Formulieren gefunden: „Erstattungsfähig sind Aufwendungen für beihilfefähige Heilmittel bis zu den beihilfefähigen Höchstbeträgen.“ D.h. Wenn Beihilfe nicht zahlt, werden diese Kosten hier nicht übernommen. Wieso nennt sich dieser Tarif „Beihilfeergänzungstarif“, wenn die Lücke der Beihilfe nicht übernommen wird? Das würde mir zu denken geben. Hier muss genau geprüft werden. Preis scheint mir mit 240€ auch zu niedrig zu sein. Evtl. gibt es dann saftige Erhöhungen oder es sind noch mehr Leistungseinschränkungen versteckt. Kein plan.
Der Preis von 240 € kommt durch die dort bestehende Anwartschaft. Normalpreis wären 286 €.
Von Vollversicherten in den dortigen nicht Beihilfetarifen liest viel regelmäßig von Problemen/ und Beitragserhöhungen (BAP Mittelwert in nicht Beihilfetarifen: 5,5 % von 2011 bis 202). Die Einschränkungen muten merkwürdig an, da dieser Tarif selbst bei kv-fux mit "Beihilfeergänzung" angezeigt wird. Wie gesagt, erstmal nur wegen der Anwartschaft aufgeführt.
2016: 330.570 vollversicherte Personen, davon 79.629 in Beihilfetarifen.
2019: 308.088 vollversicherte Personen, davon 79.606 in Beihilfetarifen.
BAP Mittelwert Beihilfetarife: 1,3% von 2011 bis 2020.Die Beschwerdequote ist doppelt so hoch (3,45) wie bei beispielsweise der DKV oder Signal Iduna, es gibt aber weitaus höhere Quoten.
DKV scheint solide zu sein. Restkosten im Zahnbereich werden jedoch nur bis 80% übernommen, aber ist nicht tragisch. Zu LVM weiß ich nichts. Was hast du zu DKV und LVM hinsichtlich Leistungsumfang bzw. -einschränkungen genau herausgefunden?
DKV:
In meinem Angebot steht, dass alles im Zahnbereich zu 90 % übernommen wird, wenn beihilfefähig.
Heilmittel sind ebenfalls nur bis zu den Höchstsätzen der Beihilfe enthalten.
Im Bereich Psychotherapie sowie Reha ist der Tarif eher schwach.
Die DKV ist die zweitgrößte PKV, wie es mit in den Beihilfetarifen aussieht, kann ich nicht abschätzen.
2016: 795.580 vollversicherte Personen
LVM:
Nicht beihilfefähige Heilmittel werden über den Tarif EB 2 gedeckt. "EB 2: 100% für Heilmittel abzüglich der beihilfefähigen Aufwendungen."
Zahnleistungen 100%. Reha: "Zum versicherten Prozentsatz beihilfefähige
Anschlussheilbehandlungen, soweit kein gesetzlicher Leistungsträger
vorhanden ist. Zusätzliche onkologisch bedingte AHBs. Allgemeine
Krankenhausleistungen." wird bei KV-fux mit 1,5/5 angegeben. Psychotherapie gut.
2016: 73.981 vollversicherte Personen, davon 29.526 in Beihilfetarifen.
2019: 75.341 vollversicherte Personen, davon 31.916 in Beihilfetarifen. Also für mich relevant: 8% mehr Beihilfeversicherte in 3 Jahren.
BAP Mittelwert Beihilfetarife: 2,2% von 2011 bis 2020.
Keine Teilnahme an der Öffnungsaktion. Daher vielleicht weniger Aufwuchs im Bestand aber auch weniger Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen/Risiko darauf angewiesen sind.
Barmenia:
Leistungen wirklich umfassend. Preis mit 330 € im Vergleich wirklich hoch.
2016: 300.111 vollversicherte Personen, davon 60.073 in Beihilfetarifen.
2019: 300.019 vollversicherte Personen, davon 65.805 in Beihilfetarifen. Also für mich relevant: 9,5% mehr Beihilfeversicherte in 3 Jahren.
BAP Mittelwert Beihilfetarife: 2,2% von 2011 bis 2020.
Concordia:
2016: 11.163 vollversicherte Personen. Das ist schon ein sehr überschaubarer Bestand. Wie sieht es da mit der Sicherheit für das Bestehen und die Beiträge in den nächsten 50 Jahren aus? Zur Entwicklung habe ich leider noch nichts gefunden.
Signal Iduna (294 €):
"Zum versicherten Prozentsatz werden die Kosten für Heilmittel erstattet, soweit sie durch staatlich geprüfte Angehörige anerkannter Heil- und Heilhilfsberufe durchgeführt werden. Logopädie, Ergotherapie, Podologie, physikalische Therapie, Inhalationen." Also keine Einschränkung auf nur Beihilfefähige Heilmittel.
Reha nicht so gut, Körperersatzstücke mittelmäßig, Material-/Laborkosten (Zahn) bis zur mittleren Preislage - ich denke das ist nicht wirklich relevant.
2016: 479.676 vollversicherte Personen
Die Sicherheit - also die Langlebigkeit der Gesellschaft und die Entwicklung der Beiträge ist für mich relativ wichtig. Daher die Zahlen. Klar kann man das nicht vorhersehen, aber die Wahrscheinlichkeit ist bei gesunden Unternehmen mit einem soliden und wachsenden Bestand gut. Auch die Beitragsentwicklung der letzten 10 Jahre gibt z.B. Aufschluss darüber, wie gearbeitet wurde und wie es zukünftig sein könnte. Eine Glaskugel hat man halt nicht.
Was die Leistungen angeht: Diese sollten natürlich mindestens denen der GKV entsprechen und gerne auch etwas mehr, müssen aber nicht um jeden Preis alles mögliche bezahlen. Beihilfeergänzung ist gut, aber eben nicht zu jedem Preis. Zum Beispiel bin ich bereit den Einzelzimmerzuschlag bei der DKV i.H.v. 4,16 € zu bezahlen. Würde diese aber beispielsweise 10 € kosten, würde ich das nicht mehr wählen.
Bisher scheint die LVM zwar kleiner als die anderen, aber scheint groß genug. Die Entwicklung ist wohl positiv. Die Leistungen sind sehr gut. Die bisher gefundenen Erfahrungen spiegeln das gute Bild wieder.
Die Signal Iduna und DKV kämen auch noch in Frage. Die Concordia fällt für mich aufgrund der Größe raus, die Barmenia aufgrund des zu hohen Preises.