Autor Thema: Von Bisex in Unisex Tarif wechseln - HUK Coburg Erfahrungen?  (Read 14381 times)

nashquick

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 1
(Mann, ü50, Bisex Tarif) Habe gerade meine Beitragsanpassungen von der HUK erhalten mit dem Angebot, ohne Gesundheitscheck auf Unisex zu wechseln ... und siehe da: Unisex ist *günstiger* als Bisex (und das bei mir als Mann). Anruf bei der HUK: Das liegt an der schon angesprochenen "Vergreisung" der Bisex Tarife. Ich lasse mir jetzt noch mal eine Gegenüberstellung der Leistungen schicken (prüfen, ob tatsächlich Unisex bessere Leistungen bringt), aber ansonsten nehme ich die 450€ Einsparung pro Jahr an. Wirklich interessant, dass sich das so umgedreht hat.

Ozymandias

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,204
Bitte mal "mythos vergreisung pkv" googlen.

Junge Leute in der PKV subventionieren alte Leute nicht. Es ist ein absolutes Märchen.

Bisex ist für Männer versicherungstheoretisch langfristig besser als Unisex.
Nur weil ein Tarif aktuell günstiger ist, bedeutet das keinerlei langfristiger Aussagekraft.
Wenn der Unisex so viel besser ist als der Bisex, warum darf man dann nicht vom Unisex zurück in den Bisex wechseln?  :o

BVerfGBeliever

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 698
Wenn der Unisex so viel besser ist als der Bisex, warum darf man dann nicht vom Unisex zurück in den Bisex wechseln?  :o

Ganz einfach, weil der EuGH Bisex-Tarife für neue Verträge seit dem 21.12.2012 verboten hat.

Beispielquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Unisex-Tarif

Ozymandias

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,204
Wenn der Unisex so viel besser ist als der Bisex, warum darf man dann nicht vom Unisex zurück in den Bisex wechseln?  :o

Ganz einfach, weil der EuGH Bisex-Tarife für neue Verträge seit dem 21.12.2012 verboten hat.

Beispielquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Unisex-Tarif

War eine rhetorische Frage.

https://de.wikipedia.org/wiki/Unisex-Tarif#Private_Krankenversicherungen

Zitat
Mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes[13] vom 1. März 2011 werden auch in der privaten Krankenversicherung seit dem 21. Dezember 2012 nur noch Unisex-Tarife angeboten. Für die private Krankenversicherung wurden solche Tarife seit längerem gefordert, da hier die Tarife für Frauen bedeutend höher sind. Grund dafür ist das höhere Risiko des Versicherers, das vor allem durch die längere Lebensdauer von Frauen und ihre häufigeren Arztbesuche bedingt ist. Kosten für Schwangerschaften werden bereits von beiden Geschlechtern getragen.

Selbst Wikipedia hat die Hintergründe erkannt. Muss jeder selber seine Schlüsse daraus ziehen.



Landesdiener

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 174
Bisex ist für Männer versicherungstheoretisch langfristig besser als Unisex.
Nur weil ein Tarif aktuell günstiger ist, bedeutet das keinerlei langfristiger Aussagekraft.
Kannst du das bitte näher ausführen? Wie kann es dann sein, dass der Unisex-Tarif aktuell um so Vieles günstiger ist?

Nautiker1970

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 120
Wenn der Unisex so viel besser ist als der Bisex, warum darf man dann nicht vom Unisex zurück in den Bisex wechseln?  :o

Ganz einfach, weil der EuGH Bisex-Tarife für neue Verträge seit dem 21.12.2012 verboten hat.

Beispielquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Unisex-Tarif

War eine rhetorische Frage.

https://de.wikipedia.org/wiki/Unisex-Tarif#Private_Krankenversicherungen

Zitat
Mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes[13] vom 1. März 2011 werden auch in der privaten Krankenversicherung seit dem 21. Dezember 2012 nur noch Unisex-Tarife angeboten. Für die private Krankenversicherung wurden solche Tarife seit längerem gefordert, da hier die Tarife für Frauen bedeutend höher sind. Grund dafür ist das höhere Risiko des Versicherers, das vor allem durch die längere Lebensdauer von Frauen und ihre häufigeren Arztbesuche bedingt ist. Kosten für Schwangerschaften werden bereits von beiden Geschlechtern getragen.

Selbst Wikipedia hat die Hintergründe erkannt. Muss jeder selber seine Schlüsse daraus ziehen.

Es ist wie so oft im Leben, die einen sagen so, die anderen sagen so...

Beim empfohlenen Googeln nach dem Stichwort "Mythos der Vergreisung von PKV-Tarifen" fiel mir jedenfalls sofort auf, dass die fraglichen Artikel tendenziell von Versicherungsmaklern verfasst sind. Fraglich ist, ob diese tatsächlich objektiv und ohne jeden Eigennutz an das Thema herangehen.
Jedenfalls erkennen aber auch solche "Institute" zumindest am Rande sehr wohl indirekt an, dass der in Rede stehende Mythos vielleicht doch (nicht immer) ein Mythos ist:
https://www.hcconsultingag.de/welche-nachteile-hat-ein-geschlossener-pkv-tarif/
Zitat:
"Nachteile von geschlossenen Tarifen
Nur wenn zu wenige Versicherte in einem geschlossenen PKV-Tarif versichert sind, kann ein Nachteil entstehen. Das gilt aber auch für geöffnete unisex-Tarife. Wie viele Versicherte in einem Tarif versichert sind, wird nicht veröffentlicht. Wir können anhand von weiteren Daten jedoch eine gut brauchbare Schätzung über die Anzahl der Versicherten in den zu prüfenden Tarifen abgeben und so die Tarifauswahl vereinfachen."

Und genau hier liegt also dann möglicherweise spätestens der Hase im Pfeffer. Wenn aus dem geschlossenen Tarif - und sei es auch nur, weil man einem Mythos aufgesessen ist - viele Versicherte austreten, dann wird der Mythos womöglich kein Mythos mehr sein...

« Last Edit: 31.01.2025 12:37 von Nautiker1970 »

Daedalus

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 20
Auf die Beitragsrückerstattung hatte das bei mir übrigens keine Auswirkung, die kam trotz Wechsel.

Vielleicht hatte ich mich in meinem Beitrag vom 15.12.24 nicht korrekt ausgedrückt bzgl. der Beitragsrückerstattung. Die BRE in 2024 haben wir bekommen, die ist faktisch 2023 entstanden. Nur gibt es für 2025 keine wegen des Tarifwechsels in 2024.

FunFact: Die durch den Tarifwechsel erhaltene Reduzierung unserer Beiträge hat sich ab März schon fast erledigt. Beiträge sind deutlich angehoben worden.
Keine Ahnung, ob das im Unisextarif nur ist oder sich im BiSex auch ergeben hätte. Wäre Für mich eine müßige Spekulation.



Ozymandias

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,204
Eine Vergreisung gibt es nicht. Ein kleines, sehr krankes Kollektiv kann es geben, nennt sich dann Entmischung.

Der Unisex-Tarif kann derzeit 40 Euro günstiger sein, vielleicht wurden die Schwellenwerte für eine Beitragsanpassung einfach noch nicht erreicht.

Der Schwellenwert liegt teilweise bei 10%. Sind in dem derzeit günstigeren Unisex-Tarif erst 9,9% erreicht, dürfte keine Beitragsanpassung durchgeführt werden. Kann sich im darauffolgenden Jahr dann theoretisch auch sprunghaft ändern.

Nur weil etwas temporär günstiger ist, kann man damit nicht auf die nächsten 30 Jahre schließen.
Rein Versicherungstheoretisch sind Bisex-Tarife für Männer günstiger. Siehe auch Wikipedia.
Muss jeder selber entscheiden, woran er glaubt.  8)

Löwe

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 3
Hallo Leute, ich klinke mich mal hier mit ein ... letzten Endes geht es auch darum ob man vorrangig Beiträge sparen oder mehr Leistungen erhalten möchte. 

Beim Vergleich der AVB's vom Bisex- und Unisex-Tarif ist mir aufgefallen, dass der Unisex-Tarif schon einen erheblich besseren Leistungskatalog hat (z.B. nur mal bezogen auf eine simple stationäre Anschlussheilbehandlung). Ich bin mir nicht sicher, ob die Leistungen in dem geschlossenen Bisex-Tarif dahingehend oder auch aufgrund zukünftig neuer medizinischer Entwicklungen und etablierten Behandlungsmöglichkeiten hinter den Kulissen "angepasst" werden.

Selbst wenn ein individuelles Wechselangebot in den Unisex-Tarif nur am Anfang mit einem geringeren Beitrag verbunden ist (Lockangebot?), wären mir auf Dauer die besseren Leistungen wichtiger, unabhängig von der weiteren Beitragsentwicklung in beiden Tarifen.

Nautiker1970

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 120
Hallo Leute, ich klinke mich mal hier mit ein ... letzten Endes geht es auch darum ob man vorrangig Beiträge sparen oder mehr Leistungen erhalten möchte. 

Beim Vergleich der AVB's vom Bisex- und Unisex-Tarif ist mir aufgefallen, dass der Unisex-Tarif schon einen erheblich besseren Leistungskatalog hat (z.B. nur mal bezogen auf eine simple stationäre Anschlussheilbehandlung). Ich bin mir nicht sicher, ob die Leistungen in dem geschlossenen Bisex-Tarif dahingehend oder auch aufgrund zukünftig neuer medizinischer Entwicklungen und etablierten Behandlungsmöglichkeiten hinter den Kulissen "angepasst" werden.

Selbst wenn ein individuelles Wechselangebot in den Unisex-Tarif nur am Anfang mit einem geringeren Beitrag verbunden ist (Lockangebot?), wären mir auf Dauer die besseren Leistungen wichtiger, unabhängig von der weiteren Beitragsentwicklung in beiden Tarifen.

Ganz meine Meinung! Unabhängig davon, dass ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass die Schere zwischen den Beiträgen der Bisex- und der Unisextarife sich nicht wieder schließen, sondern nach und nach zwangsläufig immer weiter auseinandergehen wird, sind auch für mich die deutlichen Leistungsverbesserungen des Unisextarifes Grund genug, mich darüber zu freuen, dass ich den Wechsel so einfach vollziehen konnte. Neben den Vorteilen in Sachen Brille und Inlays sei darauf verwiesen, dass ich zukünftig meine Zuzahlungen für Medikamente vom ersten Euro an bei der HUK über den Ergänzungstarif erstattet bekomme und nicht erst, wenn diese im Kalenderjahr den Betrag von 60 Euro übersteigen. Aber klar, letztlich muss jeder selbst wissen, was er tut.

Nautiker1970

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 120
Eine Vergreisung gibt es nicht. Ein kleines, sehr krankes Kollektiv kann es geben, nennt sich dann Entmischung.

Und genau das ist der Punkt. Denn diese „Entmischung“ beginnt nun langsam aber sicher zwangsläufig in dem seit Jahren geschlossenen Bisextarif Platz zu greifen.

Landesdiener

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 174
Auf die Beitragsrückerstattung hatte das bei mir übrigens keine Auswirkung, die kam trotz Wechsel.

Vielleicht hatte ich mich in meinem Beitrag vom 15.12.24 nicht korrekt ausgedrückt bzgl. der Beitragsrückerstattung. Die BRE in 2024 haben wir bekommen, die ist faktisch 2023 entstanden. Nur gibt es für 2025 keine wegen des Tarifwechsels in 2024.

FunFact: Die durch den Tarifwechsel erhaltene Reduzierung unserer Beiträge hat sich ab März schon fast erledigt. Beiträge sind deutlich angehoben worden.
Keine Ahnung, ob das im Unisextarif nur ist oder sich im BiSex auch ergeben hätte. Wäre Für mich eine müßige Spekulation.
Ich hatte dich schon richtig verstanden. Bei mir gleiche Konstellation und im Kundenportal ist eine dreiteilige BRE angekündigt. 2x für die Alt-Tarife und 1x für den Neu-Tarif ab März 2024. Auszahlung erfolgt logischerweise erst noch.

Löwe

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 3
Bitte mal "mythos vergreisung pkv" googlen.

Junge Leute in der PKV subventionieren alte Leute nicht. Es ist ein absolutes Märchen.


Ich hatte heute ein interessantes Telefonat mit einer Dame von der Fachabteilung. Demnach stehen alle Mitglieder in einem Tarif füreinander ein und bilden damit ein Kollektiv unabhängig vom Alter. Ich dachte bisher auch, dass es nur Jahrgangskollektive gibt, dem ist aber nicht (mehr?) so!

Das bedeutet, dass alle Kosten in einem Tarif von allen Mitgliedern aus diesem Tarif getragen werden, also z.B. im Bisex BA501 von allen Männern. Dies ergibt sich auch aus den Beitragsanpassungsschreiben wo als Erläuterung für die Erhöhung von der Beobachtungseinheit Männer und nicht Männer des eigenen Jahrganges XY die Rede ist.

Zu Ende gedacht bedeutet dies, dass die Kosten im Bisex irgendwann auf immer weniger Köpfe verteilt werden, so dass sich der Vorteil eines Männertarifs zu einem Nachteil bzgl. sinkender und älter werdender Mitgliedszahlen wandelt.

Sicherlich verursachen in einem Unisex-Tarif viele Mitglieder auch viele und weitaus höhere Kosten, aber die Verteilung pro Kopf hat vermutlich jetzt schon dazu geführt, dass die Beiträge nicht mehr höher sind wie noch vor ein paar Jahren.

Daedalus

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 20
Auf die Beitragsrückerstattung hatte das bei mir übrigens keine Auswirkung, die kam trotz Wechsel.

Vielleicht hatte ich mich in meinem Beitrag vom 15.12.24 nicht korrekt ausgedrückt bzgl. der Beitragsrückerstattung. Die BRE in 2024 haben wir bekommen, die ist faktisch 2023 entstanden. Nur gibt es für 2025 keine wegen des Tarifwechsels in 2024.

FunFact: Die durch den Tarifwechsel erhaltene Reduzierung unserer Beiträge hat sich ab März schon fast erledigt. Beiträge sind deutlich angehoben worden.
Keine Ahnung, ob das im Unisextarif nur ist oder sich im BiSex auch ergeben hätte. Wäre Für mich eine müßige Spekulation.
Ich hatte dich schon richtig verstanden. Bei mir gleiche Konstellation und im Kundenportal ist eine dreiteilige BRE angekündigt. 2x für die Alt-Tarife und 1x für den Neu-Tarif ab März 2024. Auszahlung erfolgt logischerweise erst noch.

Wow, das ist ja sehr gut. Bei mir war es anders bzw. Ist es dieses Jhr eben so, dass ich nichts wieder bekomme. Aber umso besser für Dich  :)


clarion

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 2,912
Hallo,

Die Jahrgänge der Versicherten spielen schon eine Rolle. Bei allen Versicherten wird anhand des Jahrganges die zu erwartenden Krankheitskosten der statistischen Rest-Lebenszeit hochgerechnet. Das plus die Verwaltungskosten ist das Geld was das Kollektiv aufbringen muss. Leute des gleichen Geschlecht, die gleichaltrig zum selben Zeitpunkt ohne Risikozuschläge versichert wurden müssen auch gleich viel zahlen.