Arbeitszeitumfrage Verdi

Begonnen von TV-Ler, 25.04.2019 20:36

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MoinMoin

Nicht nur inkonsistent, sondern auch von der AG Seite Dumm.
Denn nachweislich sind Menschen die 6 Stunden pro Tag arbeiten mitnichten nur 3/4 so produktiv, wie die, die 8 h arbeiten. Sprich eine AZ Verkürzung, anstelle von mehr Geld, würde die Haushaltskassen entlasten, die Menschen würden sich freuen und nicht merken, dass sie einer Arbeitsverdichtung unterliegen.

Joe kommunal

Vielleicht sollten die Arbeitszeiten in Ost und West erstmal angeglichen werden und ein Anspruch auf Gleitzeit verankert werden.

MoinMoin

Zitat von: Joe kommunal am 27.04.2019 12:26
Vielleicht sollten die Arbeitszeiten in Ost und West erstmal angeglichen werden und ein Anspruch auf Gleitzeit verankert werden.
Gleitzeit Anspruch halt ich für nicht sinnvoll im TV, da es genug Bereiche gibt, die nicht Gleitzeit geeignet sind.

BAT

Zitat von: Joe kommunal am 27.04.2019 12:26
Vielleicht sollten die Arbeitszeiten in Ost und West erstmal angeglichen werden und ein Anspruch auf Gleitzeit verankert werden.

Die Frage taucht ja auch in der Umfrage auf. Ich frage mich dann nur, in welche Richtung angleichen ;D

Moin, Moin. Arbeitsverdichtung? Meine Rückstände sind über zwei Monate, sind dann halt bald vier Monate. Der Arbeitgeber muss seinen Verpflichtungen in Bezug auf genug Personal nachkommen und durch die Verbände und vielleicht auch der Bürokratie mal entgegenwirken.

Ist nicht das Problem des Arbeitnehmer, der macht Dienst nach Vorschrift.

MoinMoin

Zitat von: BAT am 27.04.2019 12:48
Ist nicht das Problem des Arbeitnehmer, der macht Dienst nach Vorschrift.
Absolut Richtig.
Aber dazu gehören bezahlte Frühstückspausen, Rauchpausen und 20 min über das Wetter reden auch dazu?
Was ich meinte, ist das obige und dass die Leistungsfähigkeit bei 6h größer ist, als bei 8 h.

Joe kommunal

Na dann stell ich mal 35h / Woche für alle in den Raum.

Bei uns sieht in der Praxis in etwa so aus: bis auf wenige Ausnahmen arbeiten fast alle zwischen 30-36h. Erwartet wird aber dennoch, dass die Arbeit geschafft wird. Kalkül des AG ist es einfach PersKosten zu sparen. Viele AN würden gerne Vollzeit arbeiten, aber das ist nicht vom AG gewollt.

RsQ

In vielen (nicht allen!) Positionen könnte dieser Effekt auch ohne Verdichtung oder Druck erreicht werden. Von den 39/40 Stunden geht so viel an Effizienz verloren (seien es Bürogespräche oder andere ablenkende Dinge), dass man auch mit 6h konsequenter Arbeit pro Tag das Pensum locker schaffen würde.

Joe kommunal

Wir haben jetzt schon ein Problem freie Stellen, mit echten Fachkräften zu besetzen. In den nächsten Jahren verlieren wir viele Beschäftigte in ihren Ruhestand. Wenn sich an der Attraktivität (Gehälter, Arbeitsbedingungen usw.) nicht bald etwas gravierend verbessert, können wir in den nächsten 10 Jahren dicht machen.

Man sieht ja hier im Forum manchmal die Fassungslosigkeit einiger Beschäftigter, wenn sie ihre niedrige Eingruppierung nicht verstehen (ja, auch wenn nach TVÖD korrekt eingruppiert). In Vorstellungsgesprächen kommen regelmäßig Gehaltsforderungen die weit über unserem TVÖD liegen - mit anschließender Absage, wenn wir bei der üblichen Eingruppierung bleiben.

Will sagen, hier muss mal ein großer Wurf her und keine Diskussion über ein bisschen Urlaub oder 2,50 €.


MoinMoin

Zitat von: RsQ am 27.04.2019 18:18
In vielen (nicht allen!) Positionen könnte dieser Effekt auch ohne Verdichtung oder Druck erreicht werden. Von den 39/40 Stunden geht so viel an Effizienz verloren (seien es Bürogespräche oder andere ablenkende Dinge), dass man auch mit 6h konsequenter Arbeit pro Tag das Pensum locker schaffen würde.
Mein Reden. Aber eben nicht nur die Effizienz, sondern auch die Konzentration ist nach dem Suppenkoma eine andere, als wenn man ohne Pause 6 h durch dödelt.

MoinMoin

Zitat von: Joe kommunal am 27.04.2019 19:27
Will sagen, hier muss mal ein großer Wurf her
Nun, ein kleiner grosser Wurf wurde doch schon mit der letzten Tarifrunde gestartet.
Jetzt müssen zusätzlich nur noch die Tariflichen Möglichkeiten in den Dienststellen ausgenutzt werden (z.B. die Zulagen gewähren, förderliche Zeiten anerkennen).
Und dann müssen die AGs mehr fachspezifische Zulagen ermöglichen, solange wir Mangelberufe haben.
(Wobei ich da schon jetzt das Ungerecht Geschreie von Bestands-öDler hören, wenn die Jungen gleich das gleiche bekommen wie die alten)

MoinMoin

Zitat von: Joe kommunal am 27.04.2019 17:15Erwartet wird aber dennoch, dass die Arbeit geschafft wird.
Erwarten kann er viel Verlangen kann er nur die geschuldete Leistung.
Es liegt also in eurer Hand.

Laemat

Mir fehlt in der Umfrage die Möglichkeit, weniger Wochenarbeitszeit bei gleichem Lohn :)

MoinMoin

Zitat von: Laemat am 30.04.2019 07:58
Mir fehlt in der Umfrage die Möglichkeit, weniger Wochenarbeitszeit bei gleichem Lohn :)
Bei mir gab es diese Möglichkeit in der Umfrage.

TheITGuy

Zitat von: Laemat am 30.04.2019 07:58
Mir fehlt in der Umfrage die Möglichkeit, weniger Wochenarbeitszeit bei gleichem Lohn :)

Mir fehlte die Möglichkeit, mehr Arbeiten für mehr Lohn.

Persönlich wäre ich für ein flexibles Modell: 35 bis 48 Wochenstunden bei festem Stundensatz, bzw. angepasstem Monatsentgelt.

(Wobei ehrlich sagen muss, dass es nach unten dank Teilzeit schon geht, nur noch oben nicht)

BAT

Zitat von: MoinMoin am 27.04.2019 13:01

Aber dazu gehören bezahlte Frühstückspausen, Rauchpausen und 20 min über das Wetter reden auch dazu?
Was ich meinte, ist das obige und dass die Leistungsfähigkeit bei 6h größer ist, als bei 8 h.

Es könnte sicher dazu führen, daß der Arbeitgeber durch die Teilzeit des Arbeitnehmers mehr profitiert als dieser selbst. Aber das soll jeder für sich einschätzen und entscheiden.

Bedenklich stimmt nur, daß die Arbeitgeber dies noch nicht erkannt haben.