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Kurzarbeit im öD
BAT:
Ich bin seit Längerem für eine grundsätzliche Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, auch aus Gründen der Effizienz, wo gute Erfahrungen gemacht wurden.
Zur Effizienz von Home-Office habe ich mich bisher nicht geäußert. Wir sind jeden zweiten Tag zu Hause mit Home-Office, was ich auch kritisiert habe, weil das anders geht. Home-Office ist für uns nicht eingerichtet, wird man auf die schnelle auch nicht hinbekommen.
Es gibt aber auch ein indirektes Home-Office. Unsere Kreisverwaltung hat einige Außenstellen, die in den letzten Jahrzehnten stark ausgedünnt wurden zu Gunsten der Zentrale. Eine davon ist fußläufig von mir entfernt, dort bin ich angefangen und fahre jetzt 25 km. Auch das habe ich über Jahre kritisiert.
Zudem kann man die Arbeit auch anders zu den Mitarbeitern bringen. So zum Beispiel die Verlangerung unserer zentralen Zulassung auf die kreisangehörigen Gemeinden.
Die Welt ist vielfältig. Home-Office ist nur ein kleiner Teil davon, aber auch derjenige, der am schnellsten irgendwann auch in Bangalore oder Madras ist.
Schmitti:
Ich habe im direkten Aufgabengebiet mit 4 Leuten zu tun, die derzeit im Home-Office arbeiten. Bei einem davon merke ich nahezu keinen Unterschied, ob der jetzt zwei Büros weiter oder daheim am Schreibtisch sitzt. Bei einem zweiten, der schon die Tage zur Rente ankreuzt, hätte ich nie gedacht dass das funktioniert, aber auch dem würde ich jederzeit bescheinigen dass er daheim so gut arbeitet wie im Dienstgebäude. Dann gehören noch zwei Kolleginnen dazu. Die eine, wg. zu betreuenden Kindern daheim, bringt spürbar weniger Arbeitsergebnisse, und wenn man mal dort anruft wird jeder zweite Satz unterbrochen weil sie irgendwas zu den Kindern, 8 und 12, sagt oder von diesen gefragt wird. Das gleiche bei einer älteren Dame, praktisch reine zuarbeitende Tätigkeiten, halbtags beschäftigt, nur dass da nicht die Kinder, sondern der Ehemann "mitarbeiten". Von der erwarte ich, solange sie Home-Office macht, schon gar keine sinnvollen Ergebnisse mehr.
HomeOffice mag Vorteile haben, mag modern sein und zukünftig an Bedeutung gewinnen, aber die zu erledigende Arbeit muss genauso dazu passen, wie auch das Personal. Was man jetzt getan hat, schnell mal ein paar Laptops/VNP-Zugänge verteilen und gucken was passiert, ist sicher kein sinnvoller Einstieg in dieses Thema.
Und zum Glück machen die Datenschützer auch genauso Home-Office, denn sonst würden die wahrscheinlich schon kreuz und quer schießen.
Organisator:
--- Zitat von: Schmitti am 02.04.2020 15:47 ---HomeOffice mag Vorteile haben, mag modern sein und zukünftig an Bedeutung gewinnen, aber die zu erledigende Arbeit muss genauso dazu passen, wie auch das Personal.
--- End quote ---
Volle Zustimmung. Home Office, wie jede andere Arbeitsform auch, muss zu der Arbeit und den Menschen passen. Und von daher ist es schön, wenn man eine alternative Arbeitsform anbieten kann, um sein Personal im Sinne einer guten Aufgabenerledigung zu motivieren.
Ab davon wird uns auch nichts anderes übrig bleiben, für viele Menschen unter 30 ist Home Office kein nice-to-have, sondern obligatorisch für den Arbeitsalltag. Ohne Home Office und andere flexible Arbeitsmethoden würden wir diese Personengruppe nicht in den öD bekommen.
WasDennNun:
--- Zitat von: BAT am 02.04.2020 15:32 ---Ich bin seit Längerem für eine grundsätzliche Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, auch aus Gründen der Effizienz, wo gute Erfahrungen gemacht wurden.
--- End quote ---
Da gehe ich mit.
--- Zitat von: BAT am 02.04.2020 15:15 ---Da es nachgewiesenen ist, daß über die Länge der täglichen Arbeitszeit die Höchste Effizienz erreicht wird, ist deine Annahme vom Grund auf Unfug.
--- End quote ---
Dem Nachweis kann ich nicht ganz glauben schenken, bzgl. der täglichen Arbeitszeit.
Es ist nachgewiesen, dass man nach einer gewissen Zeit (~6h) eine Leistungsloch hat, der nach einer Pause von 2-3h wieder hohe Leistung zuläßt.
Und scheint so zu sein, dass bei richtiger Motivation die Leute bei einer 4 Tage a 8h Woche das gleiche leisten können, wie bei einer 5 Tage a 8h Woche.
Es ist nachgewiesen, dass man am späten Nachmittag das Langzeitgedächtnis am den leistungsfähigste ist und man deswegen am besten am Donnerstagnachmittag seine Wochenmeetings machen soll.
In sofern kann man sicherlich viel nachjustieren.
Bzgl. Homeoffice ist es natürlich so das die äußern und inneren Randbedingungen passen müssen.
Ich persönlich habe oftmals die beste Leistungsfähigkeit bei mir im Zugoffice bemerkt.
mumble:
--- Zitat von: Otto1 am 02.04.2020 11:42 ---
--- Zitat von: mumble am 02.04.2020 08:00 ---Wenn mit Kurzarbeit wirklich Kündigungen verhindert werden dann finde ich es nicht schlecht.
Bei uns werden bereits die ersten Kündigungen vorbereitet.
--- End quote ---
In einer Behörde?
--- End quote ---
Kommune mit 200 Beschäftigten. Saisonarbeiter sind die ersten die jetzt gekündigt werden.
Unsere einzige Einnahmequelle ist in nächster Zeit weggebrochen und unser Bürgermeister wollte vor Amtsende noch einige Prestigeobjekte bauen. Jetzt fehlen die Einnahmen dazu.
Bürgermeister dreht am Rad. Es wird jetzt erst, nachdem es einen Verdachtsfall gibt, ein Zweischichtbetrieb eingeführt. Die Leute sollen Überstunden abbauen oder Erholungsurlaub nehmen, ansonsten kommt es zu Kündigungen.
Er erzählt den Leuten, dass das Kündigungsschutzgesetz außer Kraft gesetzt wurde und er nun ein Sonderkündigungsrecht hat.
Als Personalrat hab ich im Moment viel Arbeit die Leute über die tatsächliche Rechtslage aufzuklären.
Naja in vier Wochen ist er weg. ;D
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