Autor Thema: Tarifverhandlungen und die Inflation  (Read 1105644 times)

skiveren

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2160 am: 10.09.2022 23:46 »
Bitte beim Thema bleiben.
Danke dafür. Mal sehen, wie lange ...

Zum Thema und den letzten Kommentaren:
Ich finde es absolut prächtig, wieviele Leute hier verkünden, dass es ihnen schon immer und auch künftig viel zu gut geht, sie die steigenden Kosten in keinster Weise tangieren - und somit nicht wirklich irgendwelche Tariferhöhungen sein müssen ... Wie nennt man solche Kollegen? Rosa Ringelschwänze ... Hauptsache "ich", ws schert mich das Fußvolk. Schlimm.
Sind halt viele dabei, die "erstens" sich hier einen Spaß  machen .. so ne
Art Angeber und nicht ernst zu nehmen sind...und "zweitens", die meisten wissen noch nicht was in den nächsten Monaten auf sie zukommt.., wenn Tausende Euronen für Energie zu zahlen sind..
Katastrophale Tarifabschlüsse vs. dramatisch steigende Energiekosten..
Was da an Rechnungen/Nachzahlungen noch kommen wird..., legt euch 2000 - 3000 € zurück...Mein Tipp..

Suntzu

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2161 am: 11.09.2022 16:37 »
So wie ich das lese. Realisieren die Leute gar nicht was Energiekrise, Inflation usw. Bedeutet. Auch wenn die Auswirkungen bei manchen noch gar nicht durchgedrungen sind. Aufgrund Verträge mit Preisgarantie usw. (Strom, Wärme usw.).

Sicher ist. Das die Auswirkungen früher oder später in allen Bereichen zu spüren sind. Auch Unternehmern, egal ob Lebensmittelhersteller, Wasserwerke oder die Apotheke... Die werden alle die hohen Preise am Endverbraucher weiter geben müssen.

Wer das bis heute noch nicht rafft. Bitte wieder hinlegen und weiter schlafen. Empören und Verwunderung später bitte aber sein lassen.

InVinoVeritas

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2162 am: 11.09.2022 16:46 »
Am 08.09.22 hat der ehemalige IFO Chef Prof. Hans-Werner-Sinn genau das noch gesagt der Peak kommt seiner Meinung noch. Er schätzt in einem Podcasthespräch mit Bosbach die Inflation in den nächsten Monaten auf 12% oder höher. Die erhöhten Preise werden erst noch an die Endverbraucher weitergegeben.

Britta2

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2163 am: 11.09.2022 16:49 »
Entweder sind das alls gut bezahlte Doppelverdiener, Erben aus guten Häusern - oder im Nebenjob Kleinvermieter, die dann halt einfach die Kaltmieten heftig erhöhen. Ich denke nicht, dass dieses Klientel je jammern wird. Wer aber abgehoben in höheren Spheren lebt, der kann gar nicht nachvollziehen, was Realität der AN ist.
Wenn die permanent laut erklären, dass es keinen Grund für eine deutliche Tarifsteigerung gibt, dann landet solche Meinung auch bei den AG und in der Öffentlichkeit. So kann man sich noch vor Beginn jeder Verhandlung erfolgreich selbst demontieren. DAS ist das Probem, ein sehr gefährliches  ...

Garfield

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2164 am: 12.09.2022 07:52 »
So wie ich das lese. Realisieren die Leute gar nicht was Energiekrise, Inflation usw. Bedeutet. Auch wenn die Auswirkungen bei manchen noch gar nicht durchgedrungen sind. Aufgrund Verträge mit Preisgarantie usw. (Strom, Wärme usw.).

Sicher ist. Das die Auswirkungen früher oder später in allen Bereichen zu spüren sind. Auch Unternehmern, egal ob Lebensmittelhersteller, Wasserwerke oder die Apotheke... Die werden alle die hohen Preise am Endverbraucher weiter geben müssen.

Wer das bis heute noch nicht rafft. Bitte wieder hinlegen und weiter schlafen. Empören und Verwunderung später bitte aber sein lassen.

Der wirkliche Hammer wird bei vielen ja erst niedergehen, wenn nächstes Jahr die Nebenkostenabrechnung ansteht.
Beim Strom wird man auch abwarten was passiert, hier sind die Erhöhungen bei den meisten Verträgen (die ich so kenne) bisher moderat.

Dazu ergreifen eben viele jetzt noch Maßnahmen, die die Inflation für sie selbst abfedern. Das spüren vor allem Bioproduzenten und Bioläden und sonstige Luxusgüterhersteller und Verkäufer. Denen geht es jetzt richtig an den Kragen, weil der Nachfrageschock bei ihnen als erstes niedergeht.

DiVO

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2165 am: 12.09.2022 07:53 »
So wie ich das lese. Realisieren die Leute gar nicht was Energiekrise, Inflation usw. Bedeutet. Auch wenn die Auswirkungen bei manchen noch gar nicht durchgedrungen sind. Aufgrund Verträge mit Preisgarantie usw. (Strom, Wärme usw.).

Sicher ist. Das die Auswirkungen früher oder später in allen Bereichen zu spüren sind. Auch Unternehmern, egal ob Lebensmittelhersteller, Wasserwerke oder die Apotheke... Die werden alle die hohen Preise am Endverbraucher weiter geben müssen.

Wer das bis heute noch nicht rafft. Bitte wieder hinlegen und weiter schlafen. Empören und Verwunderung später bitte aber sein lassen.

Ich persönlich habe gerafft, was eine Inflation bedeutet. Ich kenne ihre Auswirkungen und ich kenne auch die Gründe für die aktuelle Inflation. Was ich nicht verstehe an der aktuellen Inflation:

Wie soll die Anpassung der Leitzinsen durch die EZB die Ursachen der aktuellen Inflation bekämpfen?
=> die Ursache ist doch nicht, dass die Leute mehr konsumieren wollen, als die Wirtschaft liefern kann. Das Problem ist doch, dass ein für die Produktion und Lieferung der Waren erforderlicher Rohstoff auf Grund externer Einflüsse (Russland hat den Gashahn zugedreht) nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Durch höhere Zinsen sollen die Leute ja zum Sparen animiert werden. Soll ich jetzt jetzt mein Geld anlegen und dafür dann weniger Strom und Gas konsumieren? Oder was genau soll die EZB-Maßnahme bewirken?

Wie soll eine Anpassung der Löhne und Gehälter die Ursachen der aktuellen Inflation bekämpfen?
=> Eine Erhöhung der Löhne und Gehälter auf Inflationswert ist zwar toll, um den individuellen Lebensstandard zu halten und "Reichtum" kurzfristig zu sichern, ist aber der vollkommen falsche Weg. Zusätzlich zu der durch den Energiemangel ausgelästen Preisschoch (Stichwort Produktionskosten) wir dann zusätzlich noch eine Lohn-Preis-Spirale ausgelöst, die zusätzlich die Preise steigen lässt, da die Produzenten die Lohnkosten auf ihre Produkte umlegen werden.

Kurzum: Aus meiner Sicht verfehlen die aktuellen Maßnahmen völlig ihre Wirkung und verschlimmern die Situation sogar noch.

DiVO

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2166 am: 12.09.2022 08:03 »
So wie ich das lese. Realisieren die Leute gar nicht was Energiekrise, Inflation usw. Bedeutet. Auch wenn die Auswirkungen bei manchen noch gar nicht durchgedrungen sind. Aufgrund Verträge mit Preisgarantie usw. (Strom, Wärme usw.).

Sicher ist. Das die Auswirkungen früher oder später in allen Bereichen zu spüren sind. Auch Unternehmern, egal ob Lebensmittelhersteller, Wasserwerke oder die Apotheke... Die werden alle die hohen Preise am Endverbraucher weiter geben müssen.

Wer das bis heute noch nicht rafft. Bitte wieder hinlegen und weiter schlafen. Empören und Verwunderung später bitte aber sein lassen.

Der wirkliche Hammer wird bei vielen ja erst niedergehen, wenn nächstes Jahr die Nebenkostenabrechnung ansteht.
Beim Strom wird man auch abwarten was passiert, hier sind die Erhöhungen bei den meisten Verträgen (die ich so kenne) bisher moderat.

Dazu ergreifen eben viele jetzt noch Maßnahmen, die die Inflation für sie selbst abfedern. Das spüren vor allem Bioproduzenten und Bioläden und sonstige Luxusgüterhersteller und Verkäufer. Denen geht es jetzt richtig an den Kragen, weil der Nachfrageschock bei ihnen als erstes niedergeht.

Das ist doch einfach nur Quatsch. Passierte Tomaten Rewe Hausmarke haben sich seit Januar im Preis verdoppelt (0,35 Euro => 0,69 Euro), Passierte Biotomaten im Glas (1,19 Euro => 1,39 Euro) um gerade mal 16 % gestiegen. Wer voher bereit knapp das dreifache zu zahlen, der zahlt jetzt gerne noch das Doppelte (stimmt nicht ganz, weil bei den Biotomaten 40 % mehr drin ist...)

Tagesaktuell kosten bei Rewe konventionelle und Bio Bananen gleich viel (KG = 1,89 Euro)

Warum genau geht es jetzt da den Bioherstellen an den Kragen?

Garfield

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2167 am: 12.09.2022 08:13 »
So wie ich das lese. Realisieren die Leute gar nicht was Energiekrise, Inflation usw. Bedeutet. Auch wenn die Auswirkungen bei manchen noch gar nicht durchgedrungen sind. Aufgrund Verträge mit Preisgarantie usw. (Strom, Wärme usw.).

Sicher ist. Das die Auswirkungen früher oder später in allen Bereichen zu spüren sind. Auch Unternehmern, egal ob Lebensmittelhersteller, Wasserwerke oder die Apotheke... Die werden alle die hohen Preise am Endverbraucher weiter geben müssen.

Wer das bis heute noch nicht rafft. Bitte wieder hinlegen und weiter schlafen. Empören und Verwunderung später bitte aber sein lassen.

Der wirkliche Hammer wird bei vielen ja erst niedergehen, wenn nächstes Jahr die Nebenkostenabrechnung ansteht.
Beim Strom wird man auch abwarten was passiert, hier sind die Erhöhungen bei den meisten Verträgen (die ich so kenne) bisher moderat.

Dazu ergreifen eben viele jetzt noch Maßnahmen, die die Inflation für sie selbst abfedern. Das spüren vor allem Bioproduzenten und Bioläden und sonstige Luxusgüterhersteller und Verkäufer. Denen geht es jetzt richtig an den Kragen, weil der Nachfrageschock bei ihnen als erstes niedergeht.

Das ist doch einfach nur Quatsch. Passierte Tomaten Rewe Hausmarke haben sich seit Januar im Preis verdoppelt (0,35 Euro => 0,69 Euro), Passierte Biotomaten im Glas (1,19 Euro => 1,39 Euro) um gerade mal 16 % gestiegen. Wer voher bereit knapp das dreifache zu zahlen, der zahlt jetzt gerne noch das Doppelte (stimmt nicht ganz, weil bei den Biotomaten 40 % mehr drin ist...)

Tagesaktuell kosten bei Rewe konventionelle und Bio Bananen gleich viel (KG = 1,89 Euro)

Warum genau geht es jetzt da den Bioherstellen an den Kragen?

Siehe z.b. hier:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Landwirte-klagen-ueber-sinkende-Nachfrage-nach-Bio-Lebensmitteln,shmag96292.html

In der aktuellen Stimmung interessiert nunmal nicht, ob das konventionelle Tomatenmark vorher noch biliger war. Es ist eben billiger.
Zumal ich auch nicht auf Discounter-Eigenmarken hinauswollte.

DiVO

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« Antwort #2168 am: 12.09.2022 08:21 »
So wie ich das lese. Realisieren die Leute gar nicht was Energiekrise, Inflation usw. Bedeutet. Auch wenn die Auswirkungen bei manchen noch gar nicht durchgedrungen sind. Aufgrund Verträge mit Preisgarantie usw. (Strom, Wärme usw.).

Sicher ist. Das die Auswirkungen früher oder später in allen Bereichen zu spüren sind. Auch Unternehmern, egal ob Lebensmittelhersteller, Wasserwerke oder die Apotheke... Die werden alle die hohen Preise am Endverbraucher weiter geben müssen.

Wer das bis heute noch nicht rafft. Bitte wieder hinlegen und weiter schlafen. Empören und Verwunderung später bitte aber sein lassen.

Der wirkliche Hammer wird bei vielen ja erst niedergehen, wenn nächstes Jahr die Nebenkostenabrechnung ansteht.
Beim Strom wird man auch abwarten was passiert, hier sind die Erhöhungen bei den meisten Verträgen (die ich so kenne) bisher moderat.

Dazu ergreifen eben viele jetzt noch Maßnahmen, die die Inflation für sie selbst abfedern. Das spüren vor allem Bioproduzenten und Bioläden und sonstige Luxusgüterhersteller und Verkäufer. Denen geht es jetzt richtig an den Kragen, weil der Nachfrageschock bei ihnen als erstes niedergeht.

Das ist doch einfach nur Quatsch. Passierte Tomaten Rewe Hausmarke haben sich seit Januar im Preis verdoppelt (0,35 Euro => 0,69 Euro), Passierte Biotomaten im Glas (1,19 Euro => 1,39 Euro) um gerade mal 16 % gestiegen. Wer voher bereit knapp das dreifache zu zahlen, der zahlt jetzt gerne noch das Doppelte (stimmt nicht ganz, weil bei den Biotomaten 40 % mehr drin ist...)

Tagesaktuell kosten bei Rewe konventionelle und Bio Bananen gleich viel (KG = 1,89 Euro)

Warum genau geht es jetzt da den Bioherstellen an den Kragen?

Siehe z.b. hier:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Landwirte-klagen-ueber-sinkende-Nachfrage-nach-Bio-Lebensmitteln,shmag96292.html

In der aktuellen Stimmung interessiert nunmal nicht, ob das konventionelle Tomatenmark vorher noch biliger war. Es ist eben billiger.
Zumal ich auch nicht auf Discounter-Eigenmarken hinauswollte.

Auch da tu ich mich schwer das nachzuvollziehen. Die passierten Tomaten von Mutti, um bei meinem Beispiel zu bleiben, kosten das Glas aus konventionellem Anbau 2,19 Euro bei gleichem Inhalt wie die vorhin genannte Biovariante. Bio ist hier 40 % günstiger als konventionell bei gleichem Inhalt, da weiß ich doch zu was ich dann greife.


Garfield

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2169 am: 12.09.2022 08:28 »
So wie ich das lese. Realisieren die Leute gar nicht was Energiekrise, Inflation usw. Bedeutet. Auch wenn die Auswirkungen bei manchen noch gar nicht durchgedrungen sind. Aufgrund Verträge mit Preisgarantie usw. (Strom, Wärme usw.).

Sicher ist. Das die Auswirkungen früher oder später in allen Bereichen zu spüren sind. Auch Unternehmern, egal ob Lebensmittelhersteller, Wasserwerke oder die Apotheke... Die werden alle die hohen Preise am Endverbraucher weiter geben müssen.

Wer das bis heute noch nicht rafft. Bitte wieder hinlegen und weiter schlafen. Empören und Verwunderung später bitte aber sein lassen.

Der wirkliche Hammer wird bei vielen ja erst niedergehen, wenn nächstes Jahr die Nebenkostenabrechnung ansteht.
Beim Strom wird man auch abwarten was passiert, hier sind die Erhöhungen bei den meisten Verträgen (die ich so kenne) bisher moderat.

Dazu ergreifen eben viele jetzt noch Maßnahmen, die die Inflation für sie selbst abfedern. Das spüren vor allem Bioproduzenten und Bioläden und sonstige Luxusgüterhersteller und Verkäufer. Denen geht es jetzt richtig an den Kragen, weil der Nachfrageschock bei ihnen als erstes niedergeht.

Das ist doch einfach nur Quatsch. Passierte Tomaten Rewe Hausmarke haben sich seit Januar im Preis verdoppelt (0,35 Euro => 0,69 Euro), Passierte Biotomaten im Glas (1,19 Euro => 1,39 Euro) um gerade mal 16 % gestiegen. Wer voher bereit knapp das dreifache zu zahlen, der zahlt jetzt gerne noch das Doppelte (stimmt nicht ganz, weil bei den Biotomaten 40 % mehr drin ist...)

Tagesaktuell kosten bei Rewe konventionelle und Bio Bananen gleich viel (KG = 1,89 Euro)

Warum genau geht es jetzt da den Bioherstellen an den Kragen?

Siehe z.b. hier:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Landwirte-klagen-ueber-sinkende-Nachfrage-nach-Bio-Lebensmitteln,shmag96292.html

In der aktuellen Stimmung interessiert nunmal nicht, ob das konventionelle Tomatenmark vorher noch biliger war. Es ist eben billiger.
Zumal ich auch nicht auf Discounter-Eigenmarken hinauswollte.

Auch da tu ich mich schwer das nachzuvollziehen. Die passierten Tomaten von Mutti, um bei meinem Beispiel zu bleiben, kosten das Glas aus konventionellem Anbau 2,19 Euro bei gleichem Inhalt wie die vorhin genannte Biovariante. Bio ist hier 40 % günstiger als konventionell bei gleichem Inhalt, da weiß ich doch zu was ich dann greife.

Bis auf Einzelbeispiele ist das aber nicht so, vor allem wenn wir eben weggehen von Discounter-Großmarken. Käse, Fleisch und sonstige tierische Produkte sind z.B. bei vernünftiger Bio-Qualität schon deutlich teurer. Beim Gemüse ist der Preisunterschied auch erheblich teilweise.
 
Zumal in solchen Situationen und Stimmungslagen ja auch nicht immer alles logisch ist. Viele gehen schon aus Prinzip nicht mehr in den Bio Markt um die Ecke, weil der ja teurer ist und stattdessen jetzt eben mehr zu Lidl, Aldi und Co. Ohne dabei einzelne Preise wirklich zu vergleichen.

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2170 am: 12.09.2022 09:17 »
Zitat
Das Problem ist doch, dass ein für die Produktion und Lieferung der Waren erforderlicher Rohstoff auf Grund externer Einflüsse (Russland hat den Gashahn zugedreht) nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Die Inflation begann schon vor der Invasion in die Ukraine. Da sagte man noch, das läge an der Angebotsknappheit aufgrund von Lieferkettenproblemen. Das sei nur von kurzer Dauer. Die USA sind nicht durch die Gasknappheit betroffen und haben eine noch stärkere Zinsstraffung begonnen. Mit dem Effekt, dass der Euro zum Dollar abwertet und alle Produkte, welche auf dem Weltmarkt gehandelt werden (was im Prinzip alle sind) teurer werden. Die USA und die EU haben beide eine sehr expansive Geldpolitik betrieben. Die gegenwärtige Inflation hat mehrere Gründe, so dass eine Zinsstraffung durchaus hilfreich sein kann.

Zitat
Eine Erhöhung der Löhne und Gehälter auf Inflationswert ist zwar toll, um den individuellen Lebensstandard zu halten und "Reichtum" kurzfristig zu sichern, ist aber der vollkommen falsche Weg.
Weil ein Erhalt des Lebensstandards kein erstrebenswertes Ziel ist?
Zitat
Zusätzlich zu der durch den Energiemangel ausgelästen Preisschoch (Stichwort Produktionskosten) wir dann zusätzlich noch eine Lohn-Preis-Spirale ausgelöst, die zusätzlich die Preise steigen lässt, da die Produzenten die Lohnkosten auf ihre Produkte umlegen werden.
Lohn-Preis-Spirale aufgrund Tariferhöhungen im ÖD? Von einer Signalwirkung der Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst kann nach den vergangenen Jahren ja nun nicht die Rede sein. Der Anteil der Tarifabschlüsse im ÖD am Supermarktpreis verschiedener Güter, ist ausgesprochen überschaubar. Wenn andere Gewerkschaften nun entsprechend hohe Abschlüsse durchsetzen, kann es zu einer Lohn-Preis-Spirale kommen völlig unabhängig davon, was auf kommunaler Ebene an Tarifsteigerungen ausverhandelt wird.

DiVO

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2171 am: 12.09.2022 09:46 »
Zitat
Das Problem ist doch, dass ein für die Produktion und Lieferung der Waren erforderlicher Rohstoff auf Grund externer Einflüsse (Russland hat den Gashahn zugedreht) nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Die Inflation begann schon vor der Invasion in die Ukraine. Da sagte man noch, das läge an der Angebotsknappheit aufgrund von Lieferkettenproblemen. Das sei nur von kurzer Dauer. Die USA sind nicht durch die Gasknappheit betroffen und haben eine noch stärkere Zinsstraffung begonnen. Mit dem Effekt, dass der Euro zum Dollar abwertet und alle Produkte, welche auf dem Weltmarkt gehandelt werden (was im Prinzip alle sind) teurer werden. Die USA und die EU haben beide eine sehr expansive Geldpolitik betrieben. Die gegenwärtige Inflation hat mehrere Gründe, so dass eine Zinsstraffung durchaus hilfreich sein kann.

Zitat
Eine Erhöhung der Löhne und Gehälter auf Inflationswert ist zwar toll, um den individuellen Lebensstandard zu halten und "Reichtum" kurzfristig zu sichern, ist aber der vollkommen falsche Weg.
Weil ein Erhalt des Lebensstandards kein erstrebenswertes Ziel ist?
Zitat
Zusätzlich zu der durch den Energiemangel ausgelästen Preisschoch (Stichwort Produktionskosten) wir dann zusätzlich noch eine Lohn-Preis-Spirale ausgelöst, die zusätzlich die Preise steigen lässt, da die Produzenten die Lohnkosten auf ihre Produkte umlegen werden.
Lohn-Preis-Spirale aufgrund Tariferhöhungen im ÖD? Von einer Signalwirkung der Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst kann nach den vergangenen Jahren ja nun nicht die Rede sein. Der Anteil der Tarifabschlüsse im ÖD am Supermarktpreis verschiedener Güter, ist ausgesprochen überschaubar. Wenn andere Gewerkschaften nun entsprechend hohe Abschlüsse durchsetzen, kann es zu einer Lohn-Preis-Spirale kommen völlig unabhängig davon, was auf kommunaler Ebene an Tarifsteigerungen ausverhandelt wird.

Der Mindestlohn wird zum 1. Oktober auf 12 Euro erhöht, was einer Erhöhung von fast 15 % entspricht. Auf Jahressicht wird dieser sogar um 25 % erhöht. Diese Erhöhung wird auf die Waren und Güter, die von diesen Beschäftigten produziert und/oder verkauft werden, umgelegt, was zu Preissteigerungen führen wird.

Wenn nun Tarifabschlüsse im Bereich der Inflationsrate erzielt werden, und da rede ich nicht nur von ÖD, sondern auch IGM u.a., dann werden auch hier die Kosten steigen, die wiederum auf die erzeugten Waren umgelegt werden.

Dies befeuert aus meiner Sicht die Inflation weiter.

BATKFMaui

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2172 am: 12.09.2022 12:54 »
So wie ich das lese. Realisieren die Leute gar nicht was Energiekrise, Inflation usw. Bedeutet. Auch wenn die Auswirkungen bei manchen noch gar nicht durchgedrungen sind. Aufgrund Verträge mit Preisgarantie usw. (Strom, Wärme usw.).

Sicher ist. Das die Auswirkungen früher oder später in allen Bereichen zu spüren sind. Auch Unternehmern, egal ob Lebensmittelhersteller, Wasserwerke oder die Apotheke... Die werden alle die hohen Preise am Endverbraucher weiter geben müssen.

Wer das bis heute noch nicht rafft. Bitte wieder hinlegen und weiter schlafen. Empören und Verwunderung später bitte aber sein lassen.

Der wirkliche Hammer wird bei vielen ja erst niedergehen, wenn nächstes Jahr die Nebenkostenabrechnung ansteht.
Beim Strom wird man auch abwarten was passiert, hier sind die Erhöhungen bei den meisten Verträgen (die ich so kenne) bisher moderat.

Dazu ergreifen eben viele jetzt noch Maßnahmen, die die Inflation für sie selbst abfedern. Das spüren vor allem Bioproduzenten und Bioläden und sonstige Luxusgüterhersteller und Verkäufer. Denen geht es jetzt richtig an den Kragen, weil der Nachfrageschock bei ihnen als erstes niedergeht.

Das ist doch einfach nur Quatsch. Passierte Tomaten Rewe Hausmarke haben sich seit Januar im Preis verdoppelt (0,35 Euro => 0,69 Euro), Passierte Biotomaten im Glas (1,19 Euro => 1,39 Euro) um gerade mal 16 % gestiegen. Wer voher bereit knapp das dreifache zu zahlen, der zahlt jetzt gerne noch das Doppelte (stimmt nicht ganz, weil bei den Biotomaten 40 % mehr drin ist...)

Tagesaktuell kosten bei Rewe konventionelle und Bio Bananen gleich viel (KG = 1,89 Euro)

Warum genau geht es jetzt da den Bioherstellen an den Kragen?

Bio-Bauern haben bei weitem nicht diese Inflation im Nacken! Sie verzichten auf teueren Künstdünger; Hilfsmittel wie XXX-zide!

Kryne

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2173 am: 12.09.2022 13:02 »


Bei mir ist die Inflation dagegen irgendwie noch gar nicht angekommen. Miete zahlen wir nicht, da wir im Eigenheim wohnen, Strom und Heizung noch unverändert, Mobilitätskosten gesunken aufgrund Homeoffice und in den letzten 3 Monaten 9-Euro-Ticket, Lebensmittel sind halt gestiegen, aber kaum merklich.

Im Eigenheim würde ich mal mehr Geld beiseite legen, denn wenn das nächste mal der Handwerker kommen muss, wenn was kaputt geht, dann wird das wesentlich teurer als bisher.

Strom und Heizung habt ihr dann vermutlich einfach Glück, dass noch Verträge mit guten Preisen bestehen. Da könnt ihr euch aber auch gewaltig auf was gefasst machen das nächste halbe Jahr.

Kollege hat letztes Jahr 110€ Abschlag für Gas gezahlt. Wurde dann im Frühjahr auf 400€ erhöht und jetzt zum Oktober auf 820€ im Monat. Das kann er ganz einfach nicht bezahlen, so viel Geld hat er nicht übrig, da ja auch alles andere teurer geworden ist. (Und auch bei anderen Energieträgern wird das nicht groß anders kommen).

Die Aussage bzgl. der Lebensmittel ist entweder eine Lüge oder ihr kauft evtl. unbewusst einfach anders ein inzwischen. Mir ist kein einziges Lebensmittel bekannt, das ich regelmäßige einkaufe, was nicht mindestens 10% teurer geworden ist im Vergleich zum Vorjahr.


Homeoffice ist für deinen Arbeitgeber natürlich auch ein Jackpot. Da kannst du jetzt im Winter schön die eigene Bude hochheizen den Tag über und den eigenen Strom verbrauchen. Den AG wirds freuen :D



Ich persönlich habe gerafft, was eine Inflation bedeutet. Ich kenne ihre Auswirkungen und ich kenne auch die Gründe für die aktuelle Inflation. Was ich nicht verstehe an der aktuellen Inflation:

Wie soll die Anpassung der Leitzinsen durch die EZB die Ursachen der aktuellen Inflation bekämpfen?
=> die Ursache ist doch nicht, dass die Leute mehr konsumieren wollen, als die Wirtschaft liefern kann. Das Problem ist doch, dass ein für die Produktion und Lieferung der Waren erforderlicher Rohstoff auf Grund externer Einflüsse (Russland hat den Gashahn zugedreht) nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Durch höhere Zinsen sollen die Leute ja zum Sparen animiert werden. Soll ich jetzt jetzt mein Geld anlegen und dafür dann weniger Strom und Gas konsumieren? Oder was genau soll die EZB-Maßnahme bewirken?

Wie soll eine Anpassung der Löhne und Gehälter die Ursachen der aktuellen Inflation bekämpfen?
=> Eine Erhöhung der Löhne und Gehälter auf Inflationswert ist zwar toll, um den individuellen Lebensstandard zu halten und "Reichtum" kurzfristig zu sichern, ist aber der vollkommen falsche Weg. Zusätzlich zu der durch den Energiemangel ausgelästen Preisschoch (Stichwort Produktionskosten) wir dann zusätzlich noch eine Lohn-Preis-Spirale ausgelöst, die zusätzlich die Preise steigen lässt, da die Produzenten die Lohnkosten auf ihre Produkte umlegen werden.

Kurzum: Aus meiner Sicht verfehlen die aktuellen Maßnahmen völlig ihre Wirkung und verschlimmern die Situation sogar noch.


-> Leitzinsen: Wird für die meisten Leute erstmal keinen spürbaren Effekt haben. Vor allem da über 50% der Leute ab nächstem Jahr nichts mehr sparen können, weil 100% der Einnahmen direkt wieder rausgehen.

-> Tariferhöhungen: Das einzige effektive Mittel das es erstmal gibt. Und Produktkosten sind nicht 100% Lohnkosten, also werden sich gestiegene Löhne nicht komplett auf Produktkosten durchschlagen. Außerdem muss die Arbeit doch wertig bleiben. Ich passe meine Arbeitsleistung zwar der aktuellen Inflation an. Bei 12% Inflation, reduziere ich halt meine Arbeitsleistung um 12%, wenn mein Gehalt nicht analog ansteigt. Aber das kann ich ja nur bis zu einem gewissen Punkt machen und auf der anderen Seite werden meine Ausgaben dann irgendwann genau so hoch sein wie meine Einnahmen.

An einem Lohnplus von mindestens 10% führt überhaupt garkein Weg dran vorbei.
« Last Edit: 12.09.2022 13:12 von Kryne »

Talinos

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Antw:Tarifverhandlungen und die Inflation
« Antwort #2174 am: 12.09.2022 13:15 »
An einem Lohnplus von mindestens 10% führt überhaupt garkein Weg dran vorbei.

Das sehe ich genauso! Das heißt wir hoffen auf eine Forderung von Verdi über 40 % und 1 Jahr Laufzeit damit wir dann in der Einigung  20 % und 2 Jahre laufzeit bekommen ?