Ich wäre durchaus dafür, die 3000€ Prämie in die Verhandlungsmasse aufzunehmen.
Die letzte Laufzeit war doch so lang und die Erhöhungen so gering, da kann man die 3000€ gerne nachträglich als Kompensation für die miserablen Abschlüsse der Vergangenheit heranziehen.
Das würde der verdi wieder etwas Glaubwürdigkeit verschaffen ("Wir vertreten die Arbeitnehmer" usw..")
Außerdem sollte man nicht außer Acht lassen: Mit einem Anstieg der Tarifgehälter bleibt auch wieder mehr für Verdi übrig (die sicher genauso gestiegene Kosten haben). Von einer Einmalzahlung bekommen die genau gar nichts ab.
Trotzdem fände ich gesamtökonomisch das Signal fatal, wenn man mit Erhöhungen von 10% anfängt oder "Inflationsausgleich" ins Spiel bringt.
Wir sind am Anfang einer Inflationsspirale - viele Kosten sind gestiegen, weil man Preise mit der Begründung "Ist halt Inflation - alles wird teurer" erhöht. Wenn jetzt die Löhne auch noch an der Spirale mit drehen, geht es weiter. Dann gibt's keinen Boden mehr im Fass.
Das einzige was aktuell wirklich teuer geworden ist, ist Gas.
Sobald der Strompreis entkoppelt wurde (man die bescheuerte Merit Order mal aus dem Weg geräumt hat), normalisiert sich wieder einiges. Dann werden auch die stromintensiv hergestellten Güter wieder günstiger.
Eine Deflation werden wir nicht haben, aber die Preise werden sich wieder entspannen.