In manchen Ländern gibt es sogar einen gesetzlichen Indexlohn. (Belgien und Luxemburg z.B.). Dort muss der Lohn per Gesetz an die Inflation angepasst werden.
Und dann wäre es noch schlechter die letzten Jahre gewesen.
Beispiel:
Verbraucherpreisindex 2015=100
2021 : 110,1
Aktuell 118,8 (boing!)
Lohnsteigerung (EG6)
2015: 2804,29 -> 100
2021: 3271 -> 116,6
2022: 3362,77 -> 119,9
Netto:
2015 1745.84
2022 2131,59 -> 122,1
Fazit (auch wenn man es nicht wahrhaben will) Reallohnverluste bezogen auf 2015 fangen erst an, wenn eine Inflation von 12% im Raume steht, oder habe ich mich verrechnet?
Was nicht heißen soll, dass eine diesjährige Erhöhung von 8% nicht trotzdem gerechtfertigt wäre
Wobei ich mich bei deinem Beispiel frage, wieso du den TV-L nimmst, mit der Tabelle die erst ab dem 01.12.2022 (und wohlbemerkt
BIS 30.09.2023) gültig ist und bereits in den Lohnverhandlungen ein Jahr VORAUS ist!?
Wenn es hier um die Kommune geht muss man halt auch die zugrundeliegenden Zahlen betrachten:
EG 6 2015: 2.851,47
EG 6 2022: 3.314,71 --> 116,24%
Und dann sind wir schon bei einem Reallohnverlust. Und das in einer der Entgeltgruppen, welche in den letzten Jahren immer am Besten bei den Verhandlungen weggekommen sind durch den Mindestbetrag.
Auch frage ich mich - wenn wir doch inflationsbereinigt so gut weggekommen sind - warum rennt man den Personalabteilungen nicht regelrecht die Türen ein!? Wir wissen doch leider alle, dass der öD gerade ab EG9 nicht mehr mit der PW mithalten kann. Was bringen mir inflationsbereinigt wenige Prozentpunkt PLUS - wenn ich dennoch in der PW besser bezahlt werde? Wir haben doch nicht nur ein Inflationsproblem, sondern auch ein Konkurrenzproblem.