Wenn schon die Erhöhungen in solchen Entgeltverhandlungen nur mittelmäßig ausfallen, sollten sie nicht noch ungerecht, nämlich zu Gunsten der unteren Entgeltgruppen, verteilt werden.
Wenn ich jetzt für ein Kilo Zucker 1,29 statt 0,69 zahle, dann zahlst du mehr? Die Preise sind für alle gleich.
Bezogen auf das Thema "Tarifverhandlungen und die Inflation " sehe ich keinen Grund, warum ich nur 250 und du 500 € mehr Gehalt bekommen solltest!
Wieso redest du von absoluten Zahlen ?
Bleib doch bitte einfach mal bei Prozenten.
Wenn ich ein 5% Lohnplus bekomme, warum solltest du dann ein 8% Lohnplus bekommen ?
Arbeitnehmer A hat im Zeitpunkt X ein Tabellenentgelt von 1000 €.
Arbeitnehmer B hat im Zeitpunkt X ein Tabellenentgelt von 2000 €.
Der Abstand beträgt 1000 €, also 100%.
Beide erhalten zum Zeitpunkt Y eine Steigerung von 10%. Die Inflation betrage auch 10%.
Arbeitnehmer A hat im Zeitpunkt Y ein Tabellenentgelt von 1100 €.
Arbeitnehmer B hat im Zeitpunkt Y ein Tabellenentgelt von 2200 €.
Der Abstnd beträgt nun 1100 €, das sind immer noch 100%. Er ist absolut nominell größer geworden, real durch die Inflation aber nicht, denn nominal 1100 € durch 1,1 bleiben real 1000 €.
Erhalten beide zum Zeitpunkt Y hingegen eine Steigerung um 100€ bei ansonsten gleichen Bedingungen, so hat
Arbeitnehmer A im Zeitpunkt Y ein Tabellenentgelt von 1100 € und
Arbeitnehmer B im Zeitpunkt Y ein Tabellenentgelt von 2100 €.
Der Abstand beträgt nun real immer noch 1000 €, real hingegen nur noch 909,01 €. Er ist also geschrumpft. Glechs gilt bei relativer Betrachtung.